von hier 1 it 189g. Meng. ing. egers wetde Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis niettelluhtuch Mart 1.—, mit iluſttiertem Unterhaltungs- 7 ruck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 0 Samstag den 19. Auguſt Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-Zelle sder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1 1893 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. it . J. Für die Redaktion derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. 12 Ut ig die zun e 0 a 5 iege dene en um Kampfe wider das Kapital. etzt und ah Ein altes Sprichwort ſagt? Wenn es raucht, wan n da muß es auch irgendwo brennen. Das kann nur geboten u bedeuten, daß, wenn in irgend einer Sache ein nſchaften. großes Geſchrei und Lärm entſteht, ſo muß auch ein gewiſſer Grund dazu vorhanden ſein, und wenn er⸗ man in der gegenwärtigen Zeit ſich nun in vielen ges Bolkskreiſen und zwar nicht nur in den unteren, den ſondern auch in den mittleren und hoͤheren ein [die mißbräuchliche j großer Unwille gegen das Kapital und ſeinen Ein⸗ au, fluß im wirtſchafllichen und ſozlalen Kampfe geltend ude macht, ſo können die betreffenden Beſchwerden nicht zar⸗ f ohne jede Begründung ſein. Indeſſen iſt in einem 3500 folchen leicht leidenſchaftlich werdendem Kampfe ſtets auch Gefahr vorhanden, daß das Kind mit dem 85 Bade ausgeschüttet wird, daß alſo die dem Kapital im und den Kapitaliſten zugeſchriebenen Sünden und att Vorwürfe übertrieben und ungerecht werden. Wir 900. wollen deshalb verſuchen, eine Scheidelinie in dem uſt 1893. fampfe gegen das Kapital zu ziehen und zu zeigen, 9 0 5 Gignerſchaft berechtigt und wo ſie unberech⸗ 5 igt ift. — Zunächſt ſei hervorgeh ben, daß eine Feind⸗ bihe ſchaft gegen das Kapital als ſolches weder vernünf⸗ ik 0 tig, nach wittſchaftlich klug iſt, denn das Kapital ö on fich iſt nicht des Menſchen F ind, ſondern des litäten. Menſchen Freund Es iſt das Produkt einer höheren Cultur und bedeutet aufgeſpeicherte Arbeit, aufge⸗ partes Gut zum Zwecke zu ſteigernder Produktion und zur Bekämpfung wirtſchaftlicher Notſtände. Alſo Kerie und Segnungen des Kapitals entbehren, denn es brachte und bringt noch täglich Jedem Nutzen. Wie nun aber Alles in der Welt, ſelbſt auch das Gute und Beſte, mißbraucht werden kann, ſo iſt es leider auch mit den Kap talmüchten der Fall und gegen Anwendung des Kapitals von Seiten gewinnſüchtiger und beutegieriger Unternehmer und Sp kulanten kann und muß mit voller Berech⸗ tigung angekämpft werden. Die größten Mißbräuche mit dem Kapital werden vor allen Dingen an der Börſe durch oft ganz unerhörte Preistreibereien oder auch Preisſchleudereien getrieben, ferner durch Ver⸗ lockung des kleineren Kapitaliſten zur unſoliden Anlage ſeines Kapitales in bedenklichen ausländiſchen Cteditgeben, verſtekten Wucher, Guüterſch äͤchtere ien und ähnliche rafftnirte Manipulationen getrieben. Auch iſt das Kapital oft der Gegenſtand des Miß⸗ brauches in induſtriellen Gro betrieben, wo Hunger⸗ löhne an die Arbeiter bezahlt werden, um eine große Dividende für die Aktionäre herauszuſchinden. Gegen die geſchilderten wie ähnlichen Mißbräuche des Kapitals muß mit allen Mitteln der Mocal, der Geſetzgebung und der öffentlichen Meinung an⸗ gekämpft werden, beſonders können die Zeitungen und geeignete Korporationen in dieſer Hinſicht dem Geſetzgeber vorarbeiten, aber eine einſeitige, allge⸗ meine Bekämpfung des Kapitales kann nicht ge⸗ billigt werden, denn ſie könnte wirtſchaftlich nur lähmend wirken, L. Stn iſt bei Lichte betrachtet, daß Kap tal das Univerſal⸗ Abend produktionsmittel innerhalb der menſchlichen Cultur, denn nicht nur das Geld iſt in gehöriger Menge je ein Kapital, ſondern auch alle Güter, die mit dem⸗ ſelben erworben werden können, wie Gtund und favemttlul 5 — — — gegh ru) wl 1 Die Tochter des Meeres. 10 1 5 Roman von A. Nicol. 1 a a nn 27. . ug in Lud „Ich verſchmähe es, mich zu rechtfertigen,“ Hogbbrde; bexrſetzte ſie ſtolz, und überlaſſe es Ihrer Mutter ars 38, H und Adeſe, es Ihnen zu erklären, wenn ſie wollen. ungen de Mir genügt, daß ich frei von jeder Verpflichtung nun, Ich verlange nichts von Ihnen, Herr Falkner.“ — „Herr Falkner! heiße ich bei Ihnen jetzt?“ tief er. „Dann find wir einander wirklich fremd geworden, Cora? Von Ihrer früheſten Jugend an hoben Sie mich nicht bei dieſem Namen genannt. Sie haben ſich wirklich ſehr verändert!“ „Nicht ich,“ verſetzte ſie mit Nachdruck. „Der Fteund meiner Jugend iſt noch immer Rupert!“ „Allerdings kann ich mich nicht mit einem relchen, alten Wüſtling vergleichen, der um Ihrel⸗ willen ſein eigenes Kind vergaß, noch mit dem jungen Edelmann, der ſo thöricht war, ſein Leben un wegen Ihnen au'fs Spiel zu ſehen.“ . 5000 „Schweigen Sie!“ rief Cora entrüſtet aus. 10 000 % „Ich wil meine Freunde nicht verleumden laſſen. enn Sie nicht auderes zu ſagen haben, ſage ich hnen Lebe wohl.“ haben 4 Und haſtig wandte ſie fich der Ausgangsthür zu. 5 eingeſchlagen haben?“ rnweilel Aber er vertrat ihr raſch den Weg. „Nein, Cora, nicht ſo! So ſollen Sie nicht Boden, Häuſer, Fabriken, Maſchinen, Werkzeuge, dann vor allen Dingen auch die immenſen Mittel des Verkehrs, wie Schiffe, Elſenbahnen und Tele⸗ graphen. Kein Culturmenſch kann alſo die Vorteile Papieren und faulen Gründungen. Ein weiterer Miß⸗ brauch mit dem Kapital wird durch gewinnſüchtiges Folitiſches. Senua, 17. Auguſt. Prinz Heinrich von Preußen iſt um 11 Uhr 48 Min, geſtern abend hier eingetroffen und vom König, dem Prinzen von 5 Neapel, dem Marineminiſter und den Spitzen der Zivil⸗ und Mi itärbehörden empfangen worden. Am Bahnhof war eine Ehrenkompagnie aufgeſtellt. Der König und der Prinz umarmien ſich wiederholt. Nach Abſchreiten der Ehrenkempagnie beſtiegen der König und die Prinzendte Pacht Savole, welche um Mitter⸗ nacht din Golf verließ. Verſchiedenes — Weinheim, 16. Auguſt. Geſtern Nach⸗ mittag halb 1 Uhr ertönte Feuerlärm. In turzer Zeit fielen dem verheerenden Elemente 3 Scheunen und 2 Wohnhäuſer (letztere nicht ganz) zum Opfer. Die Namen der vom Brande Betroffenen find fol⸗ gende: N. Beutel, Sg. Müller, Philſpp Hartmann Ph. Lang Wwe. und Aug. Baumann. Entſtehungs⸗ urſache bis jetzt unbekannt. Häuſer und Mobiliar⸗ gegenſtände find größtenteils verfichert. — Heidelberg, 15. Auguſt. Die Heidel⸗ berger Ausſtellung für Bienenzucht erfreut ſich eines großen und lebhaften Beſuches von Nah und Fern. Inſonderheit die bienenweiſſenſchaftlichen Voritäge anerkannter Capacitäten, z. B. Diierzons, Geſtungs, Vogels, Alfonſus, Weygand u. A. ziehen viele Imker und Imkerfreunde, auch Imkerinnen nach Heidelberg, wo die Feſiſtadt alles aufbietet, der Theilnehmern den Feſibeſuch ſo angenehm als mög · lich zu geſtalten. Dr. Dzierzon, der Begründer der neueren Bienenzucht, wurde wiederum mit einem der ſchönſten Ehrenpreiſe für ſeine theoretiſchen und praktiſchen Leiſtungen (Zwillingsſtock) gekrönt. Pfarrer Glock (Zuuzenhauſen) erhielt außer Ehrenpreiſen noch von mir gehen,“ ſagte er. „Ich lann Sie kaum für ſo ſchlecht halten, als Sie ſcheinen. Haben Sie werklich allen natürlichen Schutz von ſich gewieſen, um den verderblichen Weg zu verfolgen, den Sie „Fragen Sie Ihre Mutter,“ antwortete Cora. „Fragen Sie Ihre Coufine Adele. Sie war es, die zuerſt jedes Band zwiſchen uns zerſchnitt. Sie be⸗ ſprach alles mit Lord Faro, den atmen, unglückli⸗ chen Herrn ... daß er in Zukunft für mich ſor⸗ gen, und mein Thun und Treiben überwachen ſolle. Er iſt todt .. . und ich bin dahier frei.“ „Frei, um ſeinem Mörder auf der Flucht bei⸗ 1 zuſtehen und ihn zu ſchützen!“ ſagte er heftig. „Wahrſcheinlich, eine edle Freiheit!“ „Das iſt Ihre Anficht, nicht die meine,“ ent⸗ gegnete ſie ſtolz. „Ich kann es nicht geſtehen, auch wenn es wäre, würde mich kein Tadel treffen. Ich kann thun, was ich will, und Sie Ihrerſeits können mich von ſich weiſen, und wenn es ſich mit Ihren Wünſchen und Anſichten verttägt, Miß Faro, beiſtehen und beſchützen.“ Er ſah ſie mit forſchenden Blicken an und frug leiſe: „Haben Sie gelauſcht, Cora?“ „Auf dieſe Frage bin ich Ihnen kei e Ant⸗ wort ſchuldig,“ verſezte fie ſtolz. „Ich habe Ihnen geſagt, Herr Falkner, daß Ihr Pfad und der meine von nun an weit auseinandergehen⸗“ b „Sie fühlen ſich mir alſo nicht verpflichtet für alle die Fürſorge, womit ich über Ihr Glück und Wohlergehen wachte, als kein Anderer Intereſſe für Sie hatte? Cora, können Sie wirklich ſo hartherzig, ſo undankbar ſein?“ 5 Es lag in dem Tone, womit er ſprach, eine klagende Trauer, die Cora zu Herzen ging, bei alle⸗ dem empfand ſie aber auch eine gewiſſe Verachtung bei dem Gedanken an ſolche Ansprüche, die ihm ſeiner Meinung nach die gewünſchte Macht über ſie verliehen. N „Vielleicht wäre es viel barmherziger geweſen mich bei dem Schiffbruch oder bei den Wilden ſterben zu laſſen,“ ſagte ſie traurig. „Entweder ſterben, oder mich kein anderes Wünſchen und Streben kennen lernen zu loſſen als die unwiſſenden Wilden, doch meine erſten Beſchützer empfanden. Aber wenn ich Ihnen Dank ſchulde, will ich meine Schuld für die Vergangenheit in vollem Maße abtragen, wenn ſich die Gelegenheit jemals dazu bietet; dann will ich Ihnen zeigen, daß ich nicht undankbar bin. Jitzt muß ich aber gehen. . Gthört dieſes Haus Ihnen?“ fragte ſie noch raſch. „Nein .. . wie kommen Sie auf dieſe Idee?“ „Wollen Sie alsdann die Eigenthümerin rufen, und ſie fragen, ob ich die gewünſchten Er⸗ friſchungen erhalten kann? Dann will ich ſofort gehen. Wenn es mir abgeſch lagen wird, muß ich anderswo mein g 2 * Hey