Heiteres ſeinen Zuhörern betend. Wer ihn einmal zur Guittarre das Jägerl'd aus „Hans Heiling“ fingen börte („Hetz, hitz! Huſſa,“) dem wird dies uUnverg⸗Flich fein. Wenn nach dem Spruche eines alten Weiſen das Wort der Abglanz der That ift, ſo iſt ſicherlich das Lied der Abglanz des Herzens. Und gewiß, ſo reundlich und liebevoll wie ſein Lied, war ſein ganzes Weſen. Dies tönte aus dem reichen Schatze von Erlebnſſſen und Erinnerungen heraus, die er m Kreiſe ſeiner Freunde mitteilte. Dies bewährte r auch durch die That. Mit dankbarer Verehrung wird ſeiner gedenken, wer Gelegenheit fand, ſich ihm u näbern. ö So verlebte der Sänger noch 13 Jahre in Ladenburg. Wurden auch ſeine Locken allmählich weiß, ſeine ganze Erſcheinung war ſo friſch, daß man ſein hohes Alter vergaß. Und wie gerne hätten lie ihm noch eine lange Reihe von Lebensjahren ewünſcht, leider nur zu raſch ſollte er dahin⸗ chwinden. Noch am 27. Mai beteiligte er ſich an den Vorber⸗itungen zu dem hieſigen Sängerfeſte. Tags darauf ſtellte ſich ein Unwohlſein ein, welches aber fich bald ſo verſchlimmerte, daß er Heilung in Hei⸗ delberg ſuchen mußte. Etwas gekräͤftigt, kehrte er on dort zurück, und man erhoffte almählich fort⸗ chreitende Beſſerung. Da trat Ende Juli ein raſch unehmender Verfall der Kräfte ein; am Sonn⸗ ag, den 6. Auguſt, nachts halb 12 Uhr, ent⸗ chlief er. Seiner Beerdigung am Mittwoch den 9. d. erewigten bei. Die Feier am Trauerhauſe eröffnete er katholiſche Kirchenchor mit einem Liede. Hierauf olgten die Gebete und alsdann der Silcher'ſche ardenchor, vorgetragen vom hiefigen „Geſangverein.“ nter den ergreifenden Klängen des Beethovenſchen Trauermarſches, der von der Kapelle Hertel recht brav vorgetragen wurde, ſetzte ſich der Zug in Bewegung. — ingen die Familienangehörigen und Verwandten. ierauf folgten Vertreter der hieſtgen Behörden und ereine und zahlreiche Leidtragende aus allen tänden. Von auswärts waren u. a. erſchienen: amens des badiſchen Sängerbundes der Präftdent es Hauptausſchufſes Herr R. Sauerbeck und der chriftführer Herr Ph. Krug, von der Mannheimer edertafel, die Herren Hauptlebrer Hechler und einmuth und vom Singverein Weinheim der Diri⸗ M. wohnten zahlreiche Freunde und Verehrer des . die Dienſte, welche der Entſchlafene beiden Vereinen kämpfte die Feuerwehr ſehr energiſch das Feuer, fe nter dem mit Kränzen reich gezierten Leichenwagen gent Herr Hauptlehrer Herkel mit einer größeren Pokitiſches. Deputatſon. Berlin, 10. Auguſt. Der Kaſſer weilt wies Am Grabe ſang zunächſt der Kirchenchor. der in Deutſchland. Auf ſeiner Rückteſſe aus Eng⸗ Hierauf wurden die Gebete verrichtet. Alsdann legte 0 land hat er am Dienstag auch der Inſel Helgoland namens des hiefigen Gefangvereins Herr Profeſſor einen kurzen Beſuch abgeſtattet. Um halb 11 Uhr Metzger einen Kranz mit folgenden Worten betrat der Kaiſer die Landungsbrüccke auf Helgoland nieder: und wurde daſelbſt von den Kommandanten un „Namens des Geſangvereins Ladenburg lege den Behörden auf der Inſel empfangen und von ich dieſes Zeichen unſerer Trauer und unſerer [den Bewohnern, ſowie den zahlreich verſammeſten Dankbarkeit an Deiner Ruheſtätte nieder, treuer [Badegäſten enthuftaſtiſch begrüßt. Nach kurzem Auf⸗ Freund, der Du uns ſo raſch entriſſen wurdeſt. enthalt begab fich der Kaiſer mit Gefolge zu Fuß Du haſt einſt mit des Geſanges edler Gabe, die [nach dem Tunneleingang, und von da zu Wagen Dir ein gütiges Geſchick verliehen, tauſende entzückt: [nach dem Oberlande. Hier fanden Schleßübungen int Dein Name war über die Marken Deutſchlands 21 em, und mit Revolverkanonen ſtatt. Sämſiche hinaus bochgefeiert, und in manchem Herzen wird [ Straßen, die meiſten Häußer und Boote waren mi bei der Kunde von Deinem Tode wieder die Er⸗ Flaggen und Quirlanden geſchmückt. Nachdem der innerung an den teuern Sänger erwachen. Reich J Kaiſer den Schießübungen auf Helgoland belgewohn an Ruhm und Ehren wandeſt Du Deine Schritte [und die Panzerthürme, die Mörſerbaterſen und die hierher; Du gründeteſt bei uns ein neues Heim, Kaſenmatten befichtigt hatte, nahm er das Dezeuner und es war uns vergönnt, Dich während einer [beim Admiral Menſing ein, wobei die Milſtaixcapelle Reihe von Jahren in unſerer Mitte zu haben. und die Helgoländer Capelle abwechſelnd ſplelten, Und wir alle, die wir heute zum letzten Male — Ueber die Finanzminiſterkonſerenz wird aus um Dich berſammelt find, blicken voll Dank und Frankfurt gemel det, daß ſich dei den Berafungen der Wehmut zurück auf ſo manche ſchöne Stunde Vertreter der ver hündeten Regierungen über die herrlichſten Genuſſes, die uns Dein Lied bereitet.] allgemeinen Grundlagen der Reform betreffs des Und edel wie Dein Lied war Dein ganzes Weſen. finanziellen Verhüältniſſe des Reiches zu den Einzel Offen u. berzlich gegen alle, die mit Dir verkehrten, ſtets J ſtaaten eine erfreuliche und allſeſtige Hebereinſtimm⸗ freundlich, liebevoll, gerne bereit, wo Du einen ung zeigte. Die Beratungen knüpften an eine don Dienſt erwelſen, eine Freude bereiten konnteſt.] Reichsſchatzamt vorgelegte Denkſchrift an. Ferne So wird Dein Andenken unter uns fortleben; erfährt man zu der geplanten Finanzreform, daß denn biſt Du uns auch entriſſen, Dein Bild, Dein] von allen bisber bekannt gewordenen Steuerprofelleg Name, treuer Freund Gottfried Becker, wird uns] nur die Erhöhung der Börſenſteuer als feſiſt hen 8 unvergeßlich ſein. Namens Deiner Freunde rufe anzuſehen iſt, dagegen Über alle anderen Pläne nog i der ich Dir das letzte Lebewohl zu. Schlummere Unterſuchungen und Verhandlungen ſtattfinden, Lederla ſanft!“ f Verſchiedenes Dumpfse Hierauf legten Herr Hauptlehrer Reinmuth — Brandunglück Die Asphalt- und namens der Mannheimer Liedertafel und Herr Carbolineum⸗Fabrik von A. W. Andernach in Ben 5 Buchbinder Zinkgräf namens des Singvereins Wein⸗ am Rhein wurde von einem Brandunglück betroffen, Ainiglich ö beim Kränze nieder unter Worten des Dankes für Glücklicherweiſe herſchte gerade Windſtille, Auch de geleiſtet hatte. Ein Chorlied des Geſangvereins ſchloß daß daſſelbe nicht weiter um ſich griff, Beſriebsſr⸗ noa die eegr⸗ifende Frier. ungen der Fabrik fanden in folge deſſen nicht doll; Paß Wir glaubten, das Andenken des Entſchlafenen die Fabrikation konnte vielmehr in vollem Umfang nicht beſſer ehren zu können als dadurch, daß wir aufrecht erhalten werden. ein kurzes Bild ſeines Lebens und Wirkens ent⸗ — Gleiwitz, 10. Auguſt. Durch den gemein warfen. So legen wir denn dasſelbe im Geiſte als ſamen Genuß eines Liters giftiger Pilze it des Scheidegruß auf das friſche Grab. Möge der Steinbruchaufſeher Krawitz, ſowie deſſen Ghefral Ausdruck herzlichſter Teilnahme, die wir auch in ferner der Einlieger Gawlik geſtorben. Auch mehre dieſen Zeilen bekunden wollten, den tiefgebeugten Kinder find dem Tode nahe. Familienangehörigen einigen Troſt gewähren! (M.) 31 fahrten An dul „Ich werde nicht gehen,“ erwiederte ſie ent⸗ chloſſen. „Ich habe keine glänzenden Ausfichten, daß mir Gefahr und Sorge ſo entſetzlich wären. Ver⸗ lieren Sie unr nicht den Muth, und es wird uns ſchon noch gelingen, zu entkommen.“ Sie nahm aus der Lleidertaſche einige Er⸗ iſchungen, die ſie, bevor ſie Schloß Biddulph ver⸗ eß, zu fich geſteckt hatte, und reichte ſie ihm, und achdem die Bläſſe des Sa merzes und der Erſchöp⸗ ung ein wenig wieder von den Wangen und Op⸗ en ihres Gefährten gewichen war, ſagte ſie heiter: „Nun laſſen ſie mich Ihren Fuß verbinden und Ibnen einen moglichſt bepuemen Ruheplatz be⸗ reiten. Ich bin überzeugt, daß wir, auch wenn Sie änger hier bleiben müßten als wir glaublen, doch cher find, Kein Menſch wird daran denken, hier in jeſer dunklen Höhle Sie zu ſuchen.“ 5 Während ihrer Worte bereitete ſie ein Lager, ſo gut der Ort es ihr geſtattete. Der Mantel den der Lord getragen hatte, diente als Unterlage; ein roßer indiſcher Shawl, den Cora um ihre eigenen chultern geſchlungen hatte, war das Kiſſen unter es Kranken Kopf; und nachdem ſie den Partienten einiger Mühe auf dieſes Lager gebettet hatte, achte fte ſich daran, ihm den Schuh auszuziehen, nd den Knoͤch⸗l, der ſchon anfing anzuſchwellen, zu nterſuchen und zu verbinden. Es war dem jungen Edelmann ein unausſprech⸗ ch wohlthuendes Gefühl, ſo gepflegt zu werden, och überſchritt er weder durch ein Wort, noch durch inen Blick oder eine Bewegung die Grenzen des eſpiels, den er einem ſo tapfern, edlen und doch o ſchutzloſen Mädchen ſchuldig war. Erſt nachdem alles geſcheben was unter dieſen mfländen möglich war, und Cora ſich endlich müde 1 und erſchöft auf einen Stein geſetzt hatte, drückte er wäre Unrecht van Ihnen, wenn Sie undankbar gegen ſeine innigſte Dankbarkeit aus. f i ſie wären.“ „Cora,“ ſprach er, „ich habe mich in den ein⸗ Und doch glaube ich nicht, noch will ich glau⸗ ſamen Stunden, zu denen ich in letzter Zeit verur- ben, daß fie mehr als ſchweſterliche Liebe für iich theilt war, oft darüber gewundert, warum Sie mir empfindet,“ fragte er. „Marian Biddulph kann mit geholfen und ſo viel für mich gewagt haben. In niemals mehr ſein und ich hoffe, daß i, nie meh glücklicheren Tagen haben Sie mich ſtehts gemieden als brüderliche Zuneigung von mir wünſchen wird, . ja, Sie ſchienen mich zu haſſen. Warum han⸗ Aber, fuhr er pibtzlich aufſchreckend fort, was f deln Sie jetzt ſo ganz anders?“ einen Thor bin ich, ſo etwas zu ſprechen oder guch „Ich es nicht etwas ganz Anderes, ob man nur zu denken! Als ob die Erbin von Biddupt Jemandes vertrauter Freund iſt, oder ihm in großer auch nur einen einzigen Moment an einen Nath und Gefahr beiſteht ?“ verſetzte ſte ausweichend. armen Flüchtling denken könnte, eines Werb rechen „Und alles das iſt nur Mitleid?“ fragte er wegen verfolgt wird.“ in gedämpftem Tone. „Uch kann ja auch nicht mehr „Glauben Sie, die Liebe hänge von folchen erwarten, da ich in Ihren Augen ols Schuldiger Zufälligkeiten ab?“ fragte Cora kalt. „Wenn ſch ſo und Verräther daſtehen muß.“ Als ich an die Ver- reich und hochgeboren wäre wie Lady Marſan, ſo gangenheit dachte, ar ihre Beziehungen zu dem un⸗ würden doch meine Gefühle gegen Jemand, den ich glücklichen Lord Faro, da hätte ich von Ihnen eher meiner Liebe werth hielte, dieſelben bleiben, Dit 5 — A duſiume nun Somme . Re te Us Haß und Abscheu als auch nur Mitleid erwartet.“ Kummer würde mich nur um ſeo feſſer an en sch d. Sie ſchwieg einige Zeit. binden.“ lurdin in „Lady Maxfan's Glück ſchien von Ihrer Flucht „So denken Sie! Ach, mochten Sie doch fel 0 und Sicherheit abzußängen,“ antwortete fie endlich. ſo treu und edel ſein!“ ſprach er traurig, „Weng erſtoff, „Marian iſt ein gutes liebes Mädchen,“ ſagte ich ſtets ſo an einen Charakter wie den Ihrigen ge⸗ er ungedultig, „aber ich kaan mir kaum damit glaubt hätte, Cora, ſo wäre Manches andes gewon⸗ ſchmeicheln, daß mein Schicksal irgentwie Einfluß auf den, woran ich jetzt nur mit Beſchämung denke.“ ſie haben könnte, außer vielleicht, daß es ein vor⸗ Wieder entſtand eine Pauſe, nach welcher Ernſt übergehendes Gefühl des Mitleids für einen alten in ruhigerem Tone fortfuhr: Jugendfreund erweckt. Und Sie find doch wohl nicht „Cora mir iſt zuweilen der Gedanke gekommen, ſo bekannt mit ihr, daß Sie um ihretwillen Alles daß Sie meine Handlungsweiſe gegenüber der Toch⸗ opfern würden? Cora, Sie ſprechen nicht aufrichtig ter Ihres Beſchüters nicht ſür eine ehrlſche halten wenn Sie das als Grund angeben. Doch, ich habe müſſen. Darf ich Ihnen, ohne eitel oder anm nd vielleicht kein recht dazu, S ie weiter zu Fragen.“ zu erſcheinen, die volle Wahrheit ſagen?“ 161 „Ich 1 6 15 ertragen, Lady Marian o traurig und fie ſo hiflos zu ſehen. Sie begt 5 olgt. eine wahre, edle Liebe für Sit, Mylord, und 5 Fee alm mou uffie: 0 Ahh tine