eff ſche Rent. ert folgech eittags a hen. und 20 der Groß elbſt Mitagz Birnbaum zenkunſt an Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit jluſtriertem Unterhalt ngs⸗ n Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenbur Mutags geh blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. und Bin. ißt die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg, 15 Regen — — 5 1 1 8 Mig Nr. 62. Samstag den 5. Rugu ene und 0 dies an der Seine der Fall. In der That geniren in Edingen. Zur allgemeinen Lage. ſich die Pariſer Preßorgane der verſchiedenſten Par⸗ Im Mittelpunkte des politiſchen Tagesintereſſes hof det N. für Europa ſteht nach der einſtweiligen Beilegung für Btüll des franzöfiſch⸗ftamefiichen Streithandels der ſett Neckarhaun dem erſten Auguſt ſhatſächlich entbrannte Zollkrieg für Schruß, zwiſchen Deutschland und Rußland. Die 2 mäch⸗ für Edingn figſten europäischen Reiche befiaden ſich alſo jetzt in einem ſcharfen wirtſchaftlichen Kampfe miteinander, — da ie trotz vielmonatlicher Verhandlungen nicht ein⸗ 8 mal zu einer proviſoriſchen handelspolitiſchen Ver⸗ fländigung gelangen konnten, eine Thatſache, die offenbar bezeichnend für den Geſamtcharakter des deutſch⸗ruſſiſchen Verhältniſſes iſt. Die politiſche WMiederannäherung zwischen den Höfen und Cabineten bon Berlin und Petersburg, wie ſie ſich nicht zum wenigſten durch die im Verlaufe dieſes Jahres wie⸗ derholt abgeſtatteten Beſuche des Großfücſten⸗Thron⸗ folgers Nikolaus am deutſchen Hofe markirte, hat demnach den Ausbruch des Zollkampfes zwiſchen den beiden Reichen nicht zu hindern vermocht, und diefer Umſtand eröffnet nicht unbedenkliche Ausſichten auf die weitere Geſtaltung der deutich⸗ruſſ ſchen B.- ziehungen. Zum Mimnoeſten iſt kaum b ſtreitbar, daß das Ohr des Czaren wi der einmal deutſchfeindlichen Einflüſterungen zugänglich iſt, ſonſt hätte dieſer in jeder Beziehung ſo friedliebende Herrſcher ſchwerlich zugegeben, daß der deutſch⸗ruſſiſche Zollkonfl kt wirk⸗ U lich ausbrach, der bei einigermaßen längerer Dauer beide Parteien wirtſchaftlich empfigd⸗ lich schädigen muß, während er zugleich ihre gegenſeitigen rein politiſchen Beziehungen zu trüben droht. Wenn irgendwo an dritter Stelle kaum ver⸗ hehlte Freude Über dieſe jüngſte mißliche Wendung in dem deutſch⸗ruſſiſchen Verhältnſſe herrſcht, ſo iſt teirichtungen durchaus nicht, ihre tefe Genugthuung über die handelspokitiſche Entzweiung Deutſchlands und Rußlands zu bekunden, die nach franzöfiſcher Anſchauung das Czarenreich immer mehr in die Arme Frankreichs ir ben muß. Es mag ſein, daß die Pariſer Durchſchaitts⸗ politiker mit derartigen Hoff ungen übers Ziel hin⸗ aus ſchicßen, läugnen läßt ſich indeſſen wenigſtens nicht, daß das Freundſchaftsbändnis zwiſchen Frank⸗ reich und Rußland durch die gegenwärtigen deutſch⸗ ruſſiſchen Verſtimmungen nur profitiren kann. Giebt ſich doch auch gerade im j tigen Moment die ruſſiſch⸗ franzoͤſiſche „Entente“ erneut zu erken zen, durch die bleibende Stationſrung eines ruſſiſchen Geſchwaders im Mittelmeer und durch die kräftige moralische Unterſtützung der Forderungen Frankreichs in dem Siamſtreit ſeitens Rußland, beides ſpeicht für ein beabfichtigtes moͤglichſt enges Zusammengehen beider Mächte im Süden Aſiens und im Mitt lmeere. Es bedarf keiner beſonderen Verficherung, daß ſich ein 5 775 3 derartiges gem einſamens Operieren Frankreichs und Rußlands in jenen Gebeten vor Allem gegen Eng⸗ land richtet Ein Vorſchmack hiervon hat der angeblich meerbeherrſchende Inſelſtaat ſchon durch den Ausgang der ſiam ſiſchen Frage bekommen, welcher Dank mit der ſchwächlichen Haltung der engliſchen Politik, in⸗ folge der vollſtändigen Unterwerfung Siams einen entſchieden n Erfolg Frankreichs darſtellt. Die in⸗ directe Niederlage Englands in der fiameſiſchen Affaſre aber wird für letzteres gewiß früher oder ſpäter noch ſeine unangenehmen Wirkungen äußera, beſonders am Nil. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß Frankreich, ermuthigt durch ſeinen leichten Triumph gegenüber Siam, bei güaſtiger Gelegenheit Die Tochter des Meeres. 9 Roman von A. Ncols. „Sehen Sie hier!“ ſprach ſie und zog ein Bün⸗ del hervor. „Sie müſſen dieſe Kleider anziehen, ich komme zurück ſobalt ich ſelbſt eine Verkleidung an⸗ gelegt habe.“ ö f Und eilig verließ fie das Zimmer. yr Stutt⸗ Schon nach wenigen Minuten kehrte ſie zurück. olles 19 Aber welch eine Wandlung war in der kurzen Zeit Ruſſen, mit ihr vorgegangen! Sie hatte ihr einfaches Kleid Fliegen, mit einem kostbaren Gewand vertauſcht, das an lattläuſt⸗ vergangene Tage erinnerte. Die lange Schleppe, das nicht nüt zukückg kämmte Haar, die enganſchlitßende Taille ließ ihre ſchöne Geſtalt auf das Vorteilhafteſte hervortreten, und die kurzen Aermel mit der langen Spitzenfalbel ſchützt u. zeigten die weißen, feingeſormt en Arme in ihrer gan⸗ gewarnt, zen Schönheit. Nie hatte ſie ſo aumutig und nie ſo ariſtokratiſch ausgefehen, wie in die ſem Augenblick. Und äſern zu] te ſelbſt konnte ſich eines Lächelns nicht entbalten, n Schuß und doch bewunderte ſie im Gehefmen die Gcſtalt. ger“ zu die ſie in der halboffenen Niſche vor ſich hier ſah 1 Mk., Aus Lord Belfort, dem ſtolzen Edelmann, war ein zen mit Page geworden, wie man ihn auf alten Bildern, u. 50 Pf im e 85 Damen von Rang findet. Stenz. ein Geſicht ſah ſo jung aus, ſeine Geſtalt E erſchien in den Pagenkleidern ſo ſchlank, und der ganze Ausdruck ſeines Geſichts war ſo ein ganz anderer ge⸗ worden, daß Cora ein Gefühl von Vertrauen überkam, das ihr bisher fremd geblieben war. „Sind Sie bereit? Wollen Sie mir folgen?“ fragte ſie. „Sie müſſen Ihre Rolle gut ſpielen. Wenn uns Jemand ſieht, hüten ſie ſich, Furcht zu zeigen.“ Er flimmte ihr ſchweigend bei und ſie bereitete ſich zum Gehen vor. Cora ſchob das Feld wieder zu, verſchloß die Thür hinter ſich, ſteckte den Schlüſſ l in die Taſche und ging ihm mit langſam angemeſ⸗ ſenem Schritt anſcheinend ohne die geringſte Angſt voran. Lord Belfort folgte ihr in geringer Ent⸗ fernung. Das erſte Zimmer und den Corridor legten ſie ungeſtört zurück. Aber Cora wußte daß eine Wache unten am Fuße der Treppe ſtand. Sie blieb einen Augenblick ſtehen, floͤßte ihrem 1 ö Begleiter durch ein Lächeln neuen Muth ein, und dann ging ſie mit noch langſameren Schritt wie bisher weiter. ö Sie wußte wohl, daß dieſe Vorſicht nothwen⸗ dig war. Allerdings ſchien ber wachhabende Poliziſt un⸗ ten an der Treppe zu ſchlummern, aber Cora wagte doch nicht dieſer Wahrnehmung zu tiauen. Statt ſich leiſe an ihm vorüber zu ſchleichen, behielt ſie hren ſichern ruhigen Schritt bei, und ging ſo an dem Schlafenden vorüber, daß fie ihren Gefährten möglichſt mit der bauſchigen Schleppe deckte. g Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1893 ernſtlich verſuchen wird, die Engländer aus dem Pharaonenlande hinaus zu manndyerieren, wobei Frankreich natürlich auf die Hilfe Rußlands zählen darf, das ruſſ ſche Mittelmeergeſchwader würde dan n gleich eine treffliche Verwendung finden. Vielleicht ließe ſich nachher Frankreich bereit finden, zum Dank hierfür die gegen England gemüazten centralaſia⸗ tiſchn Pläne zu unterſtützen, dann wäre für das ſtolze Albian endlich jener kritiſche Punkt gekommen, an welchem es ſeine Machtſtellung am Suezkanal 155 am indiſchen Ocean nachdrücklichſt zu wahren ütte. Jedenfalls weiſen der deutſch⸗ruſſiſche Zollkon⸗ flikt, wie die Forkdauer der franzöftſch⸗rufſiſchen Intimität und die im kaum erſt ausgetragenen Siamhbandel ſchlummernden Keime zu neuen inter⸗ nationalen Verwickelungen darauf hin, daß die all⸗ gemein politiſche Lage nicht mehr ſo rein und klar iſt, als ſie ſich noch vor einiger Zeit darſtellt. Politiſches. — Karlsruhe, 31. Juli. Die Einſchränkung er Manöver erſtreckt ſich nur inſoweit, als das Kotpsmanöver des 14. Amerkoips gegen das 13. abgeſagt iſt. Sonſt werden in Baden die Manöver in vollem Umfeng abgehalten, im Gegenſatz zu Württemberg, für welches mehrfach Einſchränkungen angeordnet wurden Der Kaiſer kommt dieſert alb nach Baden und wird am 9. oder 10. September hier eintteffen. Die Parade des 14. Armeekorps vor dem Kaiſer findet am 11. September bei Forchheim in ächſter Nähe von Karlsruhe ſtatt. Die Militär⸗ vereine werden bei der Parade 5000 Mann auf⸗ ſtellen. Die zwölftägigen Kavalerie⸗Regimens⸗ und Brigadeübungen und die dreitägigen Uebungen de Feldartillerie werden nicht auf dem Manoͤderfelde — . —EUÜ—ñää— — — Die Liſt gelang ihr. auf, um doch die ſeltſame Erſcheinung die Stufen hinabſchweben zu ſehen. ihm ein Schrei, der glücklicherweiſe zu leiſe war um ſeine Kammeraden zu wecken. Aber im nächſten Augenblick beſann er ſich eines Anderen. „Was kümmert es mich, wenn die Geiſter de Verſtorbenen bei Nacht herumwandeln ?“ dachte er „Ich habe ihnen nichts zu leide gethan, da werden ſie mich auch in Ruhe laſſen.“ 3 Und er wollte wieder ſchlafen. Aber der ein Mal unterbrochene Schlaf wollte nicht wiederkehren und ſchließlich faßte er Mutb, um zu thun, was e für ſeine Pflicht hielt. Er ging nach den Zimmern die unter ſeiner beſonderen Obhut ſtanden, und ver ſuchte die Thür deren Bewachung den Beamten be ſonders empfohlen war, zu öffnen. Sie war verſchloſſen. Da wandte er ſich raſch der Thür auf der andern Seite zu; dleſelbe gad ſoſort ſeinem Ducke nach, und er trat in das Z mmer, in welchem das Porteät, welches Cora ſo gilicklich nachgeahmt hatte, in lebensgroßen Propo tionen vor ihm ſtand. „Gott erbarme ſich unſer!“ rief er aus, und ein Schauder ſchüttelte ſeine ſtarke Geſtalt. „Dos iſt ſie .. , ſie ſebſt .. . daſſelbe Kleid. .. da ſelbe Geſicht! Sie geht um ... Das ſteht fe