* N aöfigüigten dte R ff n, diesen Gegenbeſuch in Cber⸗ bourg oder Breſt auszuführen; die franzöſiſche Re⸗ gierung befürchtete indes, daß aus der Bevorzugung tines dieſer Hafen plätze ſehr unbequeme Eiferſuchts⸗ Szenen zwiſchen den beiden Städten entſtehen könn⸗ ten, und hat deshalb den Hafen von Toulon vor⸗ zeſchlagen. Die Ruſſen hatten anfänglich große Be⸗ denken, auf dieſen Hafen einzugehen, weil ſie eine weitere Entwickelung der Cholera in den Mittelmꝛe⸗ häfen befürchteten, die für die rufſiſch⸗ Sch ffsbeſat⸗ zung verhängmeßvoll werden könnte. Sie haben aber dieſe Bedenken beſſegt und werden itzt den Hafen von Toulon um ſo lieber anlaufen als ſte dort bequem Gelegenheit finden, die auf langer Fahrt. etwa erforderlich gewordenen Ausbeſſerungen vorzu⸗ nehmen. In Toulon wird alſo Ende nächſten Monats eine g oͤßere Flottenbrreinigung ſtattfinden, da natürlich di franzöſiſche Admiralität alles auf⸗ bieten wird, durch außergewöhnliche Machtenfaltung einen großen Eintruck bet der ruſſ ſchen Marine her⸗ vorzurufen. Schon jetzt vereinigen ſich im Mittel⸗ mehr zwiſchen Korſika, den hiyeriſchen Inſeln und Algier das aktive Geſchwader unter Vizeadmiral Vignes und das Reſervegeſchwader unter Vizeadmiral Beaucheron mit nicht weniger als 14 der beſten und neueſten Panzerſchiffe, 19 Kreuzern, 10 Hochſector⸗ pedo⸗ Booten, 28 Torpedodooten, 2 Kanonenbooten und einen Transportdampfer, alſo mit zuſammen 78 Schiffen und Fahrzeugen in umfangreich ange⸗ legten See⸗Mandvern. Rom, 26. Juli. Einer Depeſche aus Berlin zufolge wird Prinz Heinziſch von Preußen auf Ein⸗ ladung des Konig Humbert den großen italieniſchen Stemanövern beiwohnen, und zwar mit dem Ad⸗ miral Herzog von Genua an Bord des „Lapanto.“ Der Kronprinz von Italien wird im September den deutſchen Manöver beiwohnen und teils Gaſt des Kaiſers, teils des Grocherzogs von Baden und des Königs von Württemberg ſein. Verſchiedene⸗ — Freiburg, i. B., 21, Juli. Am 6. und 7. Auguſt wird hier dos V. Oberheiniſche Kreis⸗ turnen abgehalten werden, zu dem fich über 100 Vereine aus Baden, Elſaß Lothringen und der bayeriſchen Pfalz und zahlreiche Turner aus der Schweiz angemeldet haben. Die Generaldirektionen der Großh. Bad. Eiſenbahnen, der Eiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen und der bayeriſchen Pfalz haben in enigegenkommender Weiſe Fahrpreisermäßigungen für die Feſtteilnehmer bewilligt. Für den Empfang der Turner find vom Feſtausſchuß in Ftelburg um faſſende Vorbereitungen getroffen worden. Der Feſt⸗ platz auf der Nordſeite der Stadt wird gegenwärlig würdig hergerichtet. An dem Einzel⸗ und Vereins⸗ Wetturnen, ſowie den allgemeinen Stabübungen werden gegen 1500 Turner theilnehmen, und bei der hohen Entwickelung des Turnweſens in den Gauen am Oberrhein und in der Schweiz iſt zu er⸗ warten, daß in turneriſcher Hinficht das Feſt einen großartigen Verlauf nehmen wird. Aber auch für die ſonſtige Unterhaltung der Feſtbeſucher iſt Sorge getragen worden. An zwei Abenden wird das aus lauter geſchulten Künſtlern beſtehende ſtädtiſche Or⸗ cheſter in der „Kunſt⸗ und Feſtholle“ ſpielen. Die beiden großen hieſtgen Männer⸗Geſangvereine haben ihre Mitwirkung in Ausſicht geſtellt, zahlreiche und turneriſche und ſonſtige Vorführungen find angemel⸗ det, Am Abend des Turnfeſttages wird das Freibur⸗ ger Münſter mit bengaliſchem Feaer beleuchtet wer⸗ den, und für Dienstag den 8. Auguſt find Aus⸗ flüge nach Freiburgs herrlicher Umgebung in Aus⸗ ſicht genommen. Eine reiche illuſtrirte Feſtſchrift von 7 Bogen Umfang, die 8 Tage vor dem Feſt zu⸗ ſamen mit den Feſtkarten allen Theilnehmern über⸗ ſandt wird, giebt über die Einzelheiten erſchöpfend Auskunft. — Würzburg, 27. Juli. Vorgeſtern nach⸗ mittag wurde auf der Straße von Kahl nach Groß⸗ welzheim von einem 16 jährigen ſtellenloſen Bäcker⸗ geſellen Namens Franz Schmitt aus Frankfurt ein Raubanfoll verübt. Derſelbe geſellte fich zu dem des Weges kommenden Steinſchläͤger Nowak, that an⸗ ſcheinend recht freundlich mit ihm, aber plotzlich zog er ſeinen R volver und feuerte zwei Schüſſe auf dieſen ab. Die eine Kugel drang Nowak in den Huterkopf und konnte dieſe bis jetzt noch nicht ent⸗ fernt werden. Nowak hatte die Geiſtesgegenwart, dem Mörder den Revolver zu entreißen, worauf dieſer flüchtete. Er wurde von der Dettinger Gen⸗ darmerie verfolgt und es gelang ihn im Main, den er zu durchwarten ſuchte, dingfeſt zu machen. Der⸗ ſelbe Attentäter hat tags vorher dem Schloſſer Franz Sauer im Bahnhof Aſchaffenburg ein Veloe ped ge⸗ ſtohlen. — Wien, 25. Juli. Auf der Station St. Veit bei Wien iſt heute nachmittag ein Laſtzug entgleiſt. Drei Waggons wurden zertrümmert; der Maſchiniſt iſt tot. zwei Perſonen wurden ſchwer verwundet. — Mailand, 25. Juli. Die Baronin Lo⸗ bis 18.65 p. Met. — ſowie ſchwarze, weiße und Damaſte etc,) Porto und zollfrei. Muſter umgehend diglani, welche zur Zeit auf ihrem Landfize Eibg lebt, hatte kürzlich Beſuch von einem Freunde er⸗ halten, in deſſen Begle tung ſich 4 große prächtige Bernhardiner Hunde befanden. Wäbrend die Herr⸗ ſchaften zu Abend ſpeiſten, hielten ſich die Hunde im Vorzimmer auf, wo auch der Papagei der Frau Baronin frei h'rumflog. Das Unglück wollte, daß der Papagei eine brennende Petrolenmlampe umwarf Die Lampe zerbrach und das brennende Petroleum floß auf die Bernhardiner⸗Hunde, deren zoltiges Fell ſofort Fuer fing. Die entſetzten Tiere erhoben ein markerſchütterndes Gebrüll. 3 von ihnen fanden den Weg ins Freie. Von Flommen umhüllt, raſten ſie in Hof und Garten umher, bis ſchließlich ihr Schmerzensgebrüll leiſer und leiſer wurde, und der Tod ſie erlöſte. Der vierte Hund warf ſich mit aller Wucht gegen die Thür des Spe ſeſgales, ſprengte ſie auf und peang, lichterloh brennend, mitten unter die luſtige Geſellſchaft. 34 Tode er⸗ ſchrocken, ſtoben die Gäſte auseinander. Die Haus⸗ frau fiel in Ohnmacht. Nur der Diener Goſpann Morganti verlor die Geiſtesgegenwart nicht. Er raffte ein Tiſchtuch auf, warf es über das brennende Tier und ſuchte die Flammen zu erſticken. Aber der Hund ſtürzte ſich auf den Diener, riß ihn zu Boden und zerfleiſchte ihm die Schulter und Geſicht mit den Zähnen, Niemand eilte dem braven Diener zu Hilfe. Das Schauſpiel des Kampfes zwiſchen dem brennenden Hunde und dem vor Schreck und Schmerz halb wahnfinnigen Mann ſoll ein ſo furchtbares geweſen ſein, daß alle wie gelähmt waren. Dos grauenhafte Ringen endete erſt, als der Hund ſter⸗ h lune, rbitzung e derne ld bend niederſtürzte. Der Diener Morganti hat zahl⸗ n Eine reiche, aber nicht eben lebensgefährliche Wunden W ate her ei davon getragen. Trotzdem iſt ſein Zuſtand ein ver⸗ m; tri zweifelter. i 0 Ne Toulon, 26. Juli. Der engliche Dampfer 1 B. Gen „Fernando“ iſt, als er das im Mandps rieren begrif⸗ Auf i die fene Mittelmeergeſchwader durchkreuzen wollte, durch das Panzerſchiff „Cecille“ in den Grund gebohrt worden; die Mannſchaft wurde gereltet. FFC Ball-Seiden ſtoſfe v. 75 Pge. farbige, Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meter — glatt, geſtreift karrirt, gemuſtert Seideufabrik G. Henneberg (k. u k), Hof Zürich. FFP könnten, ſo wäre mir das eine große Hilfe; es würde mir einen Weg bahnen, das Haus ſtcherer verlaſſen zu können. Sagten Sie mir nicht, daß Sachen rings um das Haus und auch am Eingang zu dieſem Flügel ſtehen?“ Frau Aſton nickte. „Gut! So waß ich wovor ich mich zu hüten habe. Geben Sie mir nur eine Idee, wie ich am Beſten aus dem Hauſe komme, und das Uebrige überlaſſen Sie dann mir.“ „Nun,“ ſagte ſie, als die Haushälterin ihr die gewünſchte Auskunft gegeben hatte, „werde ich noch ein Mal zu Lady Marian gehen, um mich noch genau nach ihren Wünſchen zu erkundigen. und dann verlaſſe ich für immer dieſe Gegend, in der mir nur Kummer und Schmerz beſchieden war.“ „ XX. „Marian was ſoll dieſe unglückſelige Geſchichte bedenken?“ fagte der Graf Marſton heftig, als er das Boudoſr ſeiner Tochter betrat. „Was hube ich damit zu thun, Papa?“ per⸗ ſetzte dieſe ruhig. „Welche Schmach für unſer Haus! Wir ſtehen ja thatſächlich unter der Aufficht dieſer Leute, die uns auf Schritt und Tritt beobachten und nach Belieben in meinem Hauſe herumgehen. Marian, haſt Du Kunde von dem Angeklagten? Wäre es möglich, daß Du — meine Tochter — noch das geringſte Intereſſe für einen Menſchen hegteſt, gegen den das Gericht vorſchreitet? Sprich denn ich will dieſe Entehrung keinen Tag länger dulden als ich muß, und ich habe noch viel Achtung vor Deinem Namen und auch vor dem guten Ruf der Biddulpss, um wenn moglich jeden Scandal zu vermeiden.“ „Darauf habe ich nichts zu erwiedern,“ ver⸗ ſetzte ſie. „Ich kenne Lord Belforts Aufenthalt nicht. Die Leute behaupten ja, ſie hätten ihn in unſerer Beſitzung gehen geſehen, und er hätte ſie nicht wie⸗ der verlaſſen. Aber wenn ſie das Haus haben un ⸗ terſuchen dürfen, begreige ich nicht, unter welchem Vorwand ſie noch hier bleiben. Wenn ich hier wäre, würde ich darauf dringen, daß ſie meine Domäne verließen. „Und wücde riskiren, vor Gericht geſtellt zu werden, unter der Anklage, einen Mörder beherbergt zu haben der ſteckbrieflich verfolgt wird,“ entgegnete Lord Marſton heftig. „Gut, daß Du nicht über den Familiennahmen zu wachen haſt, Marian ſonſt würde er bald mit Schande und Unehre bedeckt ſein. Doch werde ich dafür ſorgen daß Du unter eine ge⸗ eignete Vormundſchaſt geſtellt wirſt, bevor der Name und die Beſitzthümer Deiner Vorfahren in Deine ſchwachen Hände übergehen.“ „Und,“ fuhr er fort, ohne das zornige Auf⸗ blicken in den Augen ſeiner Tochter zu beachten, „da ich glückl cherweiſe hier zu befehlen habe, haſt Du meinen Befehl zu gehorchen und mich nicht über dieſelben zur Rede zu ſtellen. Jetzt höre mich an, Marjan, und bedenke wohl, daß wenn Du auch mein einziges Kind biſt, in keinem Ungehorſam Deinerſeits überſehen, noch mich in meinem eigenen feſten Willen ſchwankend machen laſſen werde was auch darauf folgte! Ich mag auch nichts von dem ehrloſen Ver⸗ fahren wiſſen, das ich ſehr ſtark vermuthe. Ich möchte lieber — als wie es einem Gentleman und Pair zuſteht — jebe Mitwiſſenſchaft von der An⸗ weſenheit des Mörders in meinem Haufe ableugnen können. Aber dieſe Duldſamkeit wird nur vierund⸗ zwanzig Stunden Dauern Morgen werde ich ſelbfß auf eine nochmalige Durchſuchung des Hauſes dringen, und ſollte Ernſt Belfort ſich in einem der Dir, mir und anderen bekannten Verſicke finden, o wird er ſchmachvoll aus ſeinem Zufluchtsort hervor⸗ gezogen werden. Die Domäne Biddulph ſell nicht von Wachen umſt llt ſein, wenn der Hertzog eine trifft. Du verſtehſt mich, Marian. Weder Thrälen und Bitten, noch Widerſtanb von Deiner Seite were den mich dies Mal von meinem Entſchruß abbringen. Und j tzt wollen wird T ma fallen laſſen. In einer halben Stunde ſeben wir uns bei Tuche wieder, Ich hoffe, daß meine Tochter fich alsdann benimmt, wis es der Erbin meines Nom ens zukommt.“ Mit dieſen Worten verließ er das Zemmer, und ſeine Fußtritte verb llten noch, ehe Lady Ma rian die volle Bed utung feiner Drohung begreifen konnte. d „Wenn er nicht g kommen wäre, hütte ich es beſſer ertragen können,“ rief ſſe aus. „Aber ger wird mich verachten, uch vielleicht haſſ en, weil ſch machtlos war ihm zu helfen. Ich eine Biddulph .. und er meinesgle chen. und ich ch liebe ihn .. und bin unglücklich, wenn wir ſcheiden, und er das Bewußtſein mit ſich nimmt, daß Moran Biddalph nicht die Macht hatte, ihn zu ketten auch nicht in Ihrem eigenen Haufe .. Alles An⸗ dere konnte nicht ertragen, nur das nicht!“ fuhr ſte leidenſchaftlich fort. „Weber hörte ich, er ſei kodt, als daß ich das Recht auf ſeine Liebe und Dankbarkeit verlieren möchte ... Und doch kann ich die Gefaht nicht abwenden!“ i (Fortſetzunggfolgt