chtung iger Gema, afen betrieb ust l. g. Ars ſſe dahier le, Juli 1893. nt. Brand Allgemeiner Anzeiger für 177 5 Jadenßurg und Amgegend. nes ed Erſcheint jeden Dientztag und Freitag Abend. — Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum reis vierteljährlich Mark 1.—, mit Aluftriertem Unterhaltungs⸗ 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. 5 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Corpuszeile, Neclamen 20 Pfg. ienberger Far die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg ⸗ Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. karhauſen. — — — 8 DrUrrrrrrrr—————————— — — — — — — del Nr. 60. 189 nung ein Loch aufweiſt, denn gerade während der was den Todesſtoß für den lat iniſchen Münzbund Straße git Folitiſches. letzten Wochen haben fich in Deutſchland die Ernte⸗ bedeuten würde. Berlin, 26. Juli. Kaum von ſeiner Oſtſee⸗ fahrt nach Kiel zurückgekehrt, wird Kaiſer Wilhelm un Bord der Yacht „Hohenzollern“ bereits wieder nem andern Reiſeziele entgegengetragen, dem von er Wilme og ed. d. Bl, in Cowes auf der Inſel Wight zu einem Gtägigen Beſuche ſeiner erlauchten Großmutter, der Königin Miktoria, ein. Der Beſuch des Kaiſers in England wird dem Vernehmen nach keinerlei offiziellen Charakter aufweiſen. — Das politiſche Tagesintereſſe in Deutſchland bird plötzlich wieder einmal durch die Frage der deutſch⸗rufſiſchen zollpolitiſchen Beziehungen in An⸗ pruch genommen. Die Petersburger Ankündigung, wonach der neue ruſſiſche Moximalzolltarif am kom⸗ menden 1. Auguſt gegenüber denjenigen Staaten, rein ing. ner, welt en in Fre⸗ erden erſuſt 10 Uh zu erſchti behandeln, gehört auch Deutſch and und ihm vor Allem gilt zweifellos die angekündigte ſcharfe zoll⸗ im ſo gern beſuchten England zu. Soweit bekannt, ufft der hohe Herr am bevorſtehenden Sonnabend die Rußland bislang nicht das Meiſtbegünſtigungs⸗ cht gewährt haben, in Kraft tritt, eröffnet mit nem Male die drohende Ausficht auf einen nahen uffiſch⸗deutſchen Zollkrieg. Denn zu jenen Ländern, gelche Rußland noch nicht als meiſtbegünſtigte Nation urn wart. holltiſche Maßnahme Rußlands. An der Newa — glaubt man, durch die hohen Sätze des Moximal⸗ g. Jolltarifs die deutſche Regierung den ruſſiſchen For⸗ detungen gefügiger zu machen, die ſie in den bis⸗ men herigen Handelsvertragsverhandlungen nicht zugeſtehen wollte, augenſcheinlich rechnet das Petersburger Ca⸗ binet mit einem ungünſtigen Ausfall der deutſchen Einte, welcher Deutſchland wohl oder übel zwingen Werde, auf die Getreidezufuhr von ruſſiſcher Seite Auxückzugreifen. Schade nur, daß dieſe ſchöne Rech⸗ . Merkel. zeimen Ausſichten bedeutend ge beſſert, ſpeziell, was Roggen anbelangt, die hauptſächlichſte Vorausſetzung, unter welcher die Ruſſen den Zollkrieg gegen Deutſchland beginnen wollen, wäre alſo falſch. Anderſeits könnte man deuiſcherſelts mit einem fünfzigprozentigen Zu⸗ ſchlag auf alle ruſſiſchen Produkte dienen, die Ruſſen würden demnach die Wirkungen eines Zollkrieges mit dem deutſchen Reiche ſehr bald recht unangenehm verſpüren. Was die deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen anbelangt, ſo nimmt man hie und da an, fie würden trotz allerdem im Rahmen kommif⸗ ſariſcher Beratungen fortgeſitzt werden, was dann freilich unter den ungünſtigten Umſtänden geſchehen müßte. Jedenfalls läßt man ſich in Berlin von den Ereigniſſen nicht überraſchen und iſt auf der Hut gegen Rußland, wovon es u. A. zeugt, daß auf Veranlaſſung des preußiſchen Handels miniſters v. Berlepſch fämtliche Handelskammern im deutſchen Reiche amtlich und auf telegraphiſchem Wege davon in Kenntniß geſetzt worden find, daß der ruſſiſche Maxi maltarif gegen Deutſchland am 1. Auguſt in Kraft treten wird. — Mit der lateiniſchen Münzunion zwiſchen Frankreich, Italien, der Schweiz und Belgien fäng: es infolge der entſtandenen Silberkriſis an, zu wackeln. Allerdings find die wiederholten Meldungen, wonach Italien angeblich beabfichtigen ſollte, ſeine Teilnahme an der Mänzkonvention zu kündigen, noch immer dementirt worden, ebenſo beſtreitet man j'tzt von Brüſſel aus, daß Belgien mit der näm⸗ lichen Abſicht umgehe, wie dies franzöziſche Blätter wiſſen wollten. Dagegen verlautet nunmehr auf dem Wege über Rom, daß Frankreich entſchloſſen ſei, die Münzkonvention zum 1. Januar 1894 zu kündigen Werte Mie Tochter des Meeres. — 1 ätiggel Noman von A. Nicola. Botelnd he „und die Lebenden thäten ſo gut, mit ſolchen i Unnützen Rel' quien eiligſt ihrer Wege zu gehen,“ Kreuz. dhigegnete Frau Aſton. „Wenn ſie Ihnen zu Ihrer 1. 27. Olli icht, uns von der Gefahr zu befreien, dienen 5 können, ſo kann man fie meiner Abficht nach, gar lan: nicht beſſer verwerthen, und ſie thäten gut, ſie ols⸗ 50 000 M. unn an den Höͤchſtbietenden zu verkaufen. Das iſt 20 000 meine Meinung.“ ö i 15 000 „Wenn möglich, ſollen fte von Niemand weiter gelragen werden,“ verſißzte Cora ruhig. „Aber iſt das Alles? Haben Sie keine anderen Coſüme mehr, die als Verkleidung dienen köynten ... für ihn?“ Frau Aſton ſah ſich um, als wollte fie ſich berſſchern, daß fi? von Nemand außer Cora gehört werde. 5 „Kind, wie find Sie auf ſolche Ideen gekom⸗ 75 ſagte fie, „was wiſſen Sie von dieſen Coffümmen, und von der Nacht, in welcher ſie ge⸗ tragen wurden ach, in welcher meinem Lord das Herz brach! Es iſt ein trauriger Spott, dieſe Sachen wieder an's Tageslicht zu bringen, während es beſſer wäre, wenn ſie für immer begraben blieben, wie Jene, welche die Sünde und den Kummer v obne Abſuß kauft 5ternweiltt 19. an Hobe ner Arzt prechstunl „Und wer waren Jene,“ fragte Cora, „vie dieſe ſeltſamen Kleider trugen? Waren ſie Freunde dieſes Hauſes?“ „Vielleicht,“ antwortete Frau Aſton, während — Der franzöſiſch⸗flamiſche Kon flikt iſt endlich in das erwartete Statium des Abbruches der beider⸗ ſeitigen diplomatiſchen Beziehungen eingetreten. Der franzöſiſche Geſandte Parvie verliiß am Dienſtag Abends 10 Uhr Bangkok mit 3 Kagonenboote, ohne von den Siameſen beläſtigt zu werden, auch der Geſandte Siams in Paris, Prinz Vadhama, dürfte zur Stunde von ſeinem Poſten abgereiſt ſein, ver⸗ mutlich nach London. Die Notifizierung von der Blokade von der ſiameſiſchen Küſte durch die fran⸗ zöſiſchen Kriegsſchiffe an die fremden Mächte ſeitens des Pariſer Kabinets iſt inzwiſchen ebenfalls erfolgt ein Proteſt gegen dieſe Maßnahme iſt von keiner Seite eingelaufen. Vorerſt ſcheint man franzöftſcher⸗ ſeits das Hauptgewicht auf eine Aktion zur See gegen Siam legen zu wollen. In den ſiamefiſchen Gewäſſern iſt eine franzöfiſche Flotte unter dem Oberbefehl des Admirals Humann zuſammengezogen worden, welche möglicher Weiſe Auftrag zu einem Handſtreich gegen Bangkok hal; hierauf könnte we⸗ nigſtens die Meldung hindeuten, daß den fremden Handelsſchiffen in Bangkok von dem franzöfiſchen Admiral eine beſtimmte Friſt geſtellt worden iſt, in⸗ nerhalb denen ſie das Meer gewinnen können. Die 1 Siameſen find entſchloſſen, einem Angriffe der Fran⸗ zoſen auf die Befeſtigungen am Menamfluſſe den flärkſten Wiederſtand zu leiſten. — Berlin, 26. Juli. Am Sonntag waren genau zwei Jahre verfloſſen, ſeit das franzöfiſche Geſchwader unter Admiral Gervais ſeinen feſtlichen Beſuch in Kronſtadt und bei der ruffiſchen Flotte gemacht hat. Der ruſſiſche Gegenbeſuch iſt nunmehr für Mitte oder Ende Auguſt in Ausſicht genommen. Die „Köln. Ztg.“ ſchreibt darüber: Anfänglich be⸗ vollen Nacht. Aber das Ende davon war Blutver⸗ gießen, Clend und Zwietracht. Sie wurden für im⸗ ſie einen anderen Schrank öffnete. „Ich ſelbſt hing die Kleider hierher, um ſie vor den Blicken jedes menſchlichen Weſens zu verbergen, dem ſchon ihr Anblick eine Qual wäre.“ Wollen Sie mir wenigſtens das Hauptfächlichſte der Begebenheit mittheilen?“ fragte Cora geſpannt. „Ich verlange keine Namen, keine Einzelheiten ich möchte nur etwas böten, wonach ich mein Ver⸗ holten richten kann. Sie lönnen mir dertrauen,“ ſagte ſie mit ſtolzer, faſt gebieteriſcher Stimme hinzu.“ „Kein Wort davon ſoll je über meine Lippen kommen!“ „Es kann ja auch nichts Unrechtes weiter daran ſein, wenn ich keine Nam nenne, und wenn Sie gegen Niemand davon ſprchen,“ entgegnete Frau Aſton. „Die ganze Geſchichte iſt ſehr einfach. Es fand hler im Hauſe der Biddulphs ein Ball ſtatt, zu welchem die junge Dame, die Sie hier auf dem Bilde ſehen, dieſes Kleid tragen wollte, und ihr Geliebter oder vielmehr der Rebenbuhler ihres Ge⸗ liebten ſann auf ein Coſtüm, daß ihm geſtattete, ihr den ganzen Abend nahe zu ſein. Und er wählte den Anzug eines Pagen, und raftite ſich den Bart weg um jünger Auszuſehen. Sie ſahen beide reizend aus * 5 vortesftlick zu dee blerbzuouniß- Kannen mer von einnander geriſſen, und dieſe Kleider find die einzige Erinnerung an die letzte Stunde, die ſte mit einander verbrachten.“ Cora nahm ein ſeltſames Intereſſe an der Er⸗ zäh lung. „Und Sie wollen, daß ich und Lord Belfort dieſe Unglück verheißenden Kleider tragen ſollen?“ fragte ſie. „Gut! Es ſei! Wenn ſie einſt den Tod verurſachten, ſollen ſie jizt mein Leben retten. Habe ich nicht Recht, Frau Aſton?“ ſagte ſie ruhig, wäh⸗ rend fie das Atlosgewand aufnahm und es mit einer gewiſſen Ehrfurcht betrachtete. „Gewiß!“ erwiederte dieſe. „Und ich will froh ſein, denn Alles wieder aus dem Haufe und aus der Nähe meiner lieben jungen Herrin iſt, damit ſie ihn vergießt und Alles was mit ihm in Vir⸗ bindung iſt.“ „Sie wird ihn wohl kaum jemals wiederſehen,“ antwortete Cora berſichtlich, „wenn ſie ihrer Liebe nicht ſo treu bleibt, daß fie in Noth und Elend feſt zu ihm hält ... Alſo über dieſe Sachen kann ich nach Belieben verfügen ? .. . Hören Sie mich an, Frau Aſton! Ich will ſie nicht weiter in meine Pläne einweihen, damit Sie mit gutem Gew fen agen lönnen, Sie wüßten nichis von der Flucht, abe wenn Sie irgend eine Nachricht über die ſelt⸗ damen Erfcheinu ngen in dien Ran verbre.