Klerung den ruffiſchen Vocſchlag, die Handelsver⸗ kragsverhandlungen in Berlin komm ſſariſch fortzu⸗ ſetzen, unter Vorbehalt näherer Verabredung über den Z·itpunkt, angenommen und dabei erklärt hat, daß ſie, wenn auch zu einz lnen Modifikationen be⸗ reit, doch im Weſentlichen an den Forderungen ſeſt⸗ balten müſſe, welche die im März d. J. überreichte Liſte der deutſcherſeits beanſpruchten Ermäßigungen des ruſſiſchen Zolltarifs enthielt. Die ruſſiſche Zei⸗ tung, Nowoje Wremja ſchreibt aus dieſem Anlaß: Jetzt kann man hoffen, daß die Verhandlungen mit Deutſchland wegen Abſchluſſes in eine günſtige Phaſe treten, in Berlin kritt eine Konferenz von Vertretern beider Staaten zuſammen zur Ausarbeitung der Be⸗ dingungen des Vertrages. Wien, 22. Juli. Der Reichskriegsminiſter Frhr. v. Bauer iſt heute Abend 10 Uhr 45 Min. geſtorben. Der Verblichene war nicht nur ein küch⸗ tiger Verwalter und Organiſator des Heeres, ſon⸗ dern ragte auch durch hohe militäriſche Tugenden hervor. Verſchiedenes den 28. d. M. hielt der Ratfahrerverein Pfazgau hier auf der Straße Ladenburg — Ilvesheim Die Tour wurde zurückgelegt von K. in 6 Min., von Sch. in 6 Min. 6 Selunden, von A. in 6 Min. 30 Sek. f Sieger beim Hauptfahren Strecke 5000 Meter mit einem Wendepunkt blieben: Carl Jörns, Ludwigshafen 1. Ehrenpreis filberner Pokal und ein goldenes Ehrenzeichen. Theodor H ;. Mannheim 2. Peeis eine ſilberne Butt erdoſe und ein ftibernes Ehrenzeichen. H. Keller, Rheinheim 8. Preis ein ſilbernes Ehren⸗ zeichen. Der Weg wurde von J. in 10 Min 50 Sek. von H. in 11 Min., von K. in 11 Min 40 Sek. 1 5 5 1 1 f abgefahren. Die Rennen, das im Schiffgarten ſtattgehabte Gartenkonzert und ebenſo der Feſtball, waren ſehr zahlreich deſucht und hielten die Feſtteilnehmer in ſehr amüfanter Meiſe gefeſſelt. Der Pfalzgauverein hat gezeigt, daß er etwas tüchtiges zu leiſten im Stande iſt und -ünſchen wir, daß der ſelbe kräftig blühen und gedeihen moge. welchem auf den nachbezeichgeten Stationen der ein Main⸗Neckar⸗Bahn Rückfahrkarten mit 45tägiger Wettfahrten ab, zu welchem fich zahlreiche Rennfahrer, Gültigkeitsdauer zu bedeutend ermäßigten Fahrpreiſen und ſchauluſtiges Publikum eingefunden hatten. Nach der Corſſofahrt durch die Hauptſtraße der Stadt, wurde mit den Wettfahrten begonnen: Es errangen ſich beim Erſtfahren Strecke von Fahrpreiſe in Betracht: 2500 Meter. Preiſe: f Herr Stubenrauch Mannheim 1. Preis ein goldenes Ehrenz ichen. Ehrenzeichen. Tritſchler, Neckarau 3. Preis ein filbernes 8 Ehrenzeichen. Die Strecke wurde ven St. in 5 Min. 6 Sek., von K. in 5 Min. 12 Sek. und T. in 5 Min. 30 Sek. zurückgelegt. Beim Vereinsfahren Strecke von 2500 Meter wurden Sieger: Herr Karl Keller, Edingen 1. Preis ein Silberbeſteck und ein goldenes Ehrenzeichen. Georg Schrank, Edingen, 2. Preis, ein filbernes Ehrenz ichen. Friedrich Agricola 3. Preis ein filbernes Ehrenzeichen. ö g 1 f ö f ausgegeben werden. Für den Verkehr ab Stationen der Main⸗ Neckar⸗Bahn kommen folgende Abfahrtszeiten bezw. Fahrpreiſe füt Hin⸗ und Rückfahrt. Heidelberg M. N. B. ab 45 Nchm. I. Kl. M. 49,90. II. Kl. M. 36 90 III. Kl. M. 24,70. Weinheim ab 527 Nehm. I. Kl. M. 4820 Carl Kunkel Mannheim, 2. Preis ein ſilbernes; II. Kl. M. 35,80, III. Kl. M. 24,00. Berlin Potsd. Bhf. an 1005 Vormt. Näheres iſt aus der Kundmachung, welche demnächſt auf den Stationen der Main⸗Neckarbahn zum Anſchlag gebracht wird, zu erſehen. — Wieblingen, 21. Juli. Hier erhängte ſich in ſeinem Keller der in den 50er Jahren ſtehende und weithin bekannte und beliebte Mitzger und Wirth zum „Ochſen“, Friedrich Wiß. Was den Mann zu dieſem unſeligen Schritte getrieben hat, iſt noch nicht bekannt. — Hechingen, 22 Juli. Ein 4jähriges Mädchen, welches ein Quautum Kirſchen ſamt den Steinen verzehrte, iſt geſtern abend nach 2tägigen ſchricklichen Leiden geſtorben. Die Mutter der Kleinen begab ſich vor einigen Tagen zu eſner Hochzeſt (ing Amt Stockach) und findet nun bei ihrer Rücklehr ihren Liebling als Leiche. — Vom Obermain, 20. Juli. Geſtern wurde in Kulmbach eine Diebesbande verhaftet, welche aus Mitgliedern beſteht, die kaum dem Rnabenalter ent⸗ wachſen find. 5 Burſchen, im Alter von 14—16 Jahren baben ſeit Oktober b. J. die Bewohner von Kulmbich beffändig in Angſt und Schrecken verſetzt, indem ſie bei Tag und bei Nacht bald hier, bald da Einbrüche verübten und außer Waren auch größere und kleinere Summen mitgehen hießen. Die Burſchen waren mit Brechwerkzeugen berſehen und operſerten ſo geſchickt, daß man allgemein annahm, es mit alten gewiegten Verbrechern zu thun zu haben, und aus Furcht vor dieſen wurde manch: Anzeige wegen Einbruchsdiebſtahl unterlaſſen. — Brüſſel, 22. Julj. Eine Pofſſendung von Werthpapieren im Betrage von 150,000 Franks, die nach Lyon beſtimmt war, wurde während det Eiſenbahnfahrt zwiſchen Brüſſel und Lille len. r i e d. J. wird ein Sonderperſonenzug von Baſel über — Ladendurg, 25. Juli. Am Sonntag, Heid lberg⸗Darmſtadt nach Berlin abgelaſſen, zu Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver; fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärblz Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbroßfe erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſen ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächter Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht, Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürioh verſendet gern Muſten von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann n. liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und zollfrei in 3 Haus. Doppeltes Briefporto nach de FFC Kals. Kgl. Hofl. Baden- Baden, Frankfurt à. M. THE E-ME SSM ER 8 empflehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 3.50 Pr. Pfd. Probe- packete 80 Pk. u. M. 1. tao. Doppelbriet) sehr beliebt u. verbreitet. Zu haben bei C. K. Sten „Ja, in Ihren Adern muß etwas edles Blut fließen, ſagte dieſe halb lächelnd. „Das Original jenes Bildes konnte kaum ſtolzer aussehen oder ge⸗ ſprochen haben als Sie ... auch damals nicht, als ſie Gräfin von Marſton wurde.“ So war ſie Lady Marſton, Lady Marian's Mutter 2, fragte Cora raſch. „Das habe ich nicht geſagt,“ erwiederte Frau Aſton. „Der Graf, deſſen Gemahli ſie werden wollte war ein Anderer als der jetzige. Aber was kümmert das Sie?“ unterbrach ſie ſich ſelbſt. „Das heißt nur die Zeit in thörichter Neugier vergeuden. Sagen Sie mir lieber, auf welche Weiſe ſte den jungen Tunichtgut retten wollen, der mehr Unheil angerichtet hat, als er jemals wieder gut machen kann, und meine junge Herrin voll Kummer und Unehre zu schützen, will ich ſehen, ob ich Sie, ohne daß es Jemand merkt, in Ihrem Plane unterſtützen kann.“ Cora ſchwieg einige Minuten lang, die Augen feß auf das Bild gerichtet. Haben Sie alte Kleider im Hauſe? fragte ſie. „Ich meine ſolche Sachen, welche dieſe Dame getragen hat, oder die wenigſtens aus dieſen Tagen herrühren?“ Frau Aſton ſchüttelte den Kopf, doch plötzlich ſchien ihr ein Gedanke zu kommen. „Vielleicht doch,“ ſagte ſie finnend. „Das heißt, wenn ſie nicht von Molten zerfreſſen find. Kommen Sie ich will nachſ ' hen. Alte Geſchichten und Erin⸗ nerungen würden wieder auftauchen, die beſſer ver⸗ geſſen find. Aber was wollen Sie mit den Sachen?“ fügte ſie mit leiſem Verdacht hinzu. 4% „Ich brauche ſie für meine Pfäne zur Flucht,“ antwortete Cora. „Geht nicht das Gericht, daß es u dieſem Flügel nicht recht geheuer ſei? Würde man ſich wundern, wenn die Geiſter derer, die einſt hier lebten darin umgingen?“ ö Frau Aſton nckte. „Ach, jetzt durchſchaue ich Ihren Plan,“ ſagte fie. „Und er iſt gar nicht übel. Nur kann ich nicht begreifen, wie dem jungen Lord durch eine ſolche Veikleidung geholfen werden ſoll. Er ähnelt keinem Biddulph im Geringſten. Sie allerdings könnten flüchtig, im Dunkel geſehen, ganz gut für Miß.“ „Miß .. für welche Miß?“ fragte Cora neugierig. „Für die Dame auf jenem Bilde gelten,“ er⸗ widerte die Haushälterin. „Was kümmrrt ſie ihr Name? Doch kommen Sie, wenn Ihnen die tollen Pläne mißlingen ſollten, nun dann wäre der gan⸗ zen Angelegenheit mit einem Male ein Ende gemacht. Wenn er verhaftet wird. müßte meine junge Herrin ihn doch aufgeben, und es wäre nur gut, wenn es geſchähe, bevor der Her⸗ zog um ihre Hand anhält, welcher gewiß der beſte Ehemann für ſie iſt.“ Cora folgte Stillſchweigend der Dame aus dem Zimmer, durch zwei bis drei Räume in denen es ſo dumpf roch, als wäre ſeit lange keine friſche Luft eingedrungen. In einem derſfelben öffnete ſie ein Fenſter, um das Licht und die Luft, die nun her⸗ einſtrömten, übten eine wahrhaft magiſche Wirkung aus. Cora's Augen ſielen auf ein reizend ausgt⸗ ſtattetes Toilettenzimmer, deſſen koſtbare Gardinen und eichengeſchnitzte Schränk⸗, Tiſche und Spiegel dem Geſchmack der Jetztzeit keineswegs fremd waren. Frau Aſton ſeufzte tief auf, als ſie ſich dem großen Schranke zuwandte, der biquem die um⸗ fangreichen Kleider gefaßt hätte, welche damals Mode waren, „ um ſo beſſer! Dann Frau Aſton drehte den Schlüſſel, der noch im Schloſſe ſteckte, und oͤffnete die Thüren, wärend Cora ſich mit Neugier näherte, die ſie ſich ſelbſt nicht zu erkläten wußte. Der Schrank erhielt unter Anderem ein Coffüm, das ganz beſonders antik und phantaftiſch ausſaß. Mit ſeiner langen Schleppe den kurzen Aermeln mit den breiten Sp tzenfalbeln, die ihnen eig geſchliges Anſehen gaben, und doch die Formen eines ſchönen Armes freiließen, gliſch es mehr den Kleidern aus der Zeit der Stuarts. Der Rock war don gelbem Atlas mit ſchwarzem Beſatz, und die Taille und die Schleppe von denſelben Farben; ein Paar zierliche Schuhe mit breiten Schnallen und hohen Abſäßzen, welche die Trägerin derſelben um mehrere Zelt größer erſcheinen ließen, vollendenten den Anzug. Frau Aſtons Blick ruhte lange finnend darauf, „Ach,“ ſagte ſie, „es war eine kraueige Nacht, als dieſes Kleid getragen wurde! Es war der Are fang zu dem Monate und Jahre langen Elend, das darauf folgte. Junge Dame, wagen Sie es, den Fluch herauszufordern, der vielleicht guf dieſem Kleide ruht und der auch Jene trifft, die es aus ſeinem Verſteck hervorziehen?“ ſetzte ie, zu Cora gewendet, mit ernſtem Blicke hinzu. N Das Mädchen ertrug dieſen Blick mit kuhlgem Gleichmuth. „Ich fücchte nichts, weil ich nichts zu fechten habe,“ entgegnete ſtie. Sachen mit mir nehmen? Die Todte macht ficherlich keine Anſprüche darauf. Goilſchurabſelgt) Dan un Ben 15 mis leb qu n Blum e f Kran 1 n img u den 2 J trauer nh Nen dpe fir Kin unt und g l „Darf ich dieſe werthloſen !“