mäßigen Vermett-lungsagenten für Immobiliarver⸗ träge, Darlehen und Heiraten, don dem G ſchäfte tines Geſind vermieters und eines Stellenvermittlets ſowie vom Geſchäfte eine Aultionators. Uckun lich unter Uaſerer Höͤchſtelgenbändigen Unterſchriſt und deigedrucktem Kaiserlichen Jaſtegel. Gegeben Kiel, den 19. Juni 1893, un Bord M. Y „ 2 N Hohenzollern“. Wilhelm. Graf von Caprivi. Politisches. E Berlin, 2. Juli. Gegenüber der Menge bon w derſpruche vollen Meldungen, welche über den Stand und Verlauf der handels politiſchen Verband⸗ lungen zwichen Deutſchland und Rußlard im Um⸗ laufe find werden von olfiziöſer Seite folgende Thatſachen ſeſigeſtellt: Die deut che Regierung bat auf die Rufſiſche Ancegung einer bandelspolitiſchen Verfländigung hin von Anfang an den Standpunkt pertrtten, daß — wie dies auch von dem Staats⸗ ſtetetait des Auswärtigen Amts im Reichstage wie⸗ derholt dargelegt wurde — eine Herabſetzung ds gegenwärtigen ru'ſiſchen Zolltarifs bezüglich der wicht⸗ igen deutſchen Exportartikel die nothwendige Vor⸗ i ausſetzung für Gewährung des deutſchen Conv'n⸗ tionaltarifs on Rußland bilde; ſie hat dementſprechend der ruſflichen Regierung auf deren Wunſch im März d. J. eine Lſte der diesſeits geforderten Zolletmäßi⸗ gungen übermittelt. In der im April d. J. ergan⸗ genen Rußiſchen Antwort wurden einzelne dieſer Forderungen bewilligt, andere allgelehnt und bezüg⸗ lich einer größeren Reihe von Pofitionen zwar Her⸗ obſetzungen des gegenwärtigen Zolltarifs angeboten, aber in erheblich geringerem Umfang“, als dies ſeits gefordert worden war. Die Mitte Juni übergebene Verſchiedenes — Ladenburg, 4. Juli. Wir wer ſucht, berichtigend metzuteilen, daß der in unſerer vor⸗ letzten Nummer abgedruckte „Feſtgruß“ nicht von Herrn Profeſſor Metzger verfaßt, ſondern von ihm einem arößeren Werke der Mannheimer Dichterin, Frau Otilie Stein, entnommen und für das höeſige Sängerfeſt eingerichtet wurde, — Ladenburg, 3. Juli. Am letzten Mitt⸗ woch fand hier eine Sitzung der Vorſtands⸗ und Ausſchußmitglieder des Landw. Bezirksvereins Laden⸗ burg ſtatt, woran ſich auch Herr Geh. Regikrungs⸗ rat Freiherr v. Rüdt beteiligte, Beraten wurde über den Futtermangel und über die Abhaltung des Landw. Gaufeſtes. In Anbettacht des Futtermang⸗ls, wodurch der Landwirtſchaft große Opfer erwachſen, wurde der Beſchluß g⸗foßt, das Gaufeſt fallen zu leſſen. Bei dem gußergewo lich guten Obſt⸗ und Wir jihre iſt der Ausfall zu bedauern, da viele Jahre brgehen dücften, bis wieder einmal nicht all in eine ſo reiche sondern auch geſunde Ernte kommt. Es trat deshalb Herr Bläegermeiſter Hart⸗ mann von Schriesheim warm für die Abholtung der Ausſtellung ein, zeigt? auch Traube ibeeren in Giöße einer großen Zuckkrerbſe vor, fand aber bei der Verſammlung keine Unterſtützung. — Ladenburg, 4 Jall. Ja Ilp'sheim ertrank geſtern Mittag der bein Flußbau beſchäftigte 22 Jahte alte Andreas Kleinhans. Der elbe war ein guter Schw emmer und wollte ſeinen Mit⸗ arbeitern ein Beweis davon geben, wurde aber dabei von einem Schlagflaße befallen, Die L'iche wurde Abends geländet. — Mannheim, 2. Juli. Der Vorſtand der hieſigen Tap zierme ſtetvereinigung bat biſchloſſen, zum Einkauf von Rohmaterialien eine Genoſſenſchaft zu bilden, was für das hiceſige Kleingewerbe nur deutſche Antwort bat dieſe Gegenvorſchläge als nicht ausreichend bezeichnet, um ein Aequivalent für den hat ſich geſtern Abend in der achten Stunde in deutſchen Conventtonaltarif zu buden, worauf die ruſfiſche Regierung vor winigen Tagen die Fort⸗ ſetzung de: Verhandlungen im Wege comm ſſariſcher Berathungen in Berlin in Vorſchlag gebracht hat. Das iſt der gegenwärtige Stand der Verhandlungen. Alle entg⸗geng⸗ſetzten Behauptungen, wie insbeſon⸗ dere die Meldung, daß Rußland Deutſchland gegen⸗ über ſich peine piell geweigert habe, ſeinen gegen⸗ wärtigen Zolltarif herabzuſetzen und das ſeit April d. Js. weitere Gegenvorſchläge hier eingegangen ſeien, entbehren jeder thatſächlichen Begründung. dem benachbarten Charlottenburg zugetragen ö bahnbrechend wirken dürfte. — Berlin, 2, Juli. Ein grauſige Blutthat Der 1 egob fich unmlttelbar nach vollbrochter That in enn Reſtauration, wurde aber bald von der Polſzeimann⸗ ſchaft geſtellt und verhaftet. Die Leiche des Etmor⸗ deten wurde nach dem Schauhauſe gebracht. — Mainz, 30. Juni. In der Steindruckerel von Jos. Scholz kam durch ungeſchicktes Buchen eine 9K 0 15jährige Arbeiterin einer Papierſchneidemaſchine zu 1 nahe ſo daß der Arbeiterin der Kopf bis zum Halz he, 5 geſpalten wurde und der Tod ſofort eintrat. ö en, — Aus Elſasc⸗Lothringen, 3. Juli. „Elſäſſer . 1 N Journal“ bringt folgende Beweiſe der in einzelnen n we Theilen des Reichslandes heriſchenden Futternoth: N at 1 Eine Schweinehändler in Roßheim hat in der Um⸗ mung gegend von Schletiſtadt gegen ein junges Schwein el Lal ein noch ziemlich brauchbares Pferd eingehandelt, 1 fe und Ein Ackremann von Scheltigheim wollte vorige gal gung b. Woche zwei j inge Perdch n, die er nicht mehr er, i de bra nähren konnte, ertränken, Eine barmgerzige Serle 1 0g vl. trat noch wchtzeit'g ein und kaufte die beiden Thiere 1 ld iche für 4 Mk. Ein Doppelgeipann ſüüe 4 Mark. uh ben u — London, 29. Juni. Während der Schleß⸗ A blub übungen zu Pottemouth erſchoß ein Soldat des J Slute! Oſtſurtey⸗Ragimentes ſeinen Sergeanten aus Rache 0 Seiten ür eine über ihn auf diſſen Meldung verhängte 1 f fol de Dez plinarſtrafe. Während der Sergeant nach der Funn des et Scheibe zielte, ſchuch er fich hinter ihn und ſchoß an don ſein Gew he hinter deſſen Rücken ab, Die Kugel 13 Ua 150 durchbohtte dos Hirz. Der Mö der wurde feſtge Wa at nommen. Ae gengnten I onbung u. THEE-MESSMER A empfehlt vorzügl. Theemtschungen a NM. 2.80 u. M. 3.50 pr. Pfd. Prahe- I abungen pückels 80 Pt ß M. 1 := fe. PDoppelbriet) rent ee u, verbreitet, n Juen; Zu haben bei C. K. Stenz 1 . 6 d Wenn ds! VC E bnpottung Ganz ſeid, bedruckte Foulards 1 555 Mk. 1.35 bis 5.85 p. Met. — (ea. 40 hn vorſch. Dispofit.) — ſowie ſchwarze, weiße un I Ste d 25jähr ge Steinſetzer Rambow, em als Schläger und Raufbold bekannter Menſch, der vor nicht lan⸗ ger Zeit eiſt aus dem Zuchthaus, wo er eine längere Freiheitsſtrafe verbüßt hatte, entlaſſen wor⸗ den war, ſtieß im Rauſche nach vorber ſtattgehabtem Wortwechſel ſeinem Bruder, dem 22jährigen Karl Rambow, welcher vor Kurzem verheiratet war, ein Meſſer ſo heftig in die Stirn, daß der Tod nach Verlauf von zehn Minuten eintrat. Der Thäter Ag df um rung de chenden Su farbige Seidenſtoffe von 75 P'. bis Mk. 18.65 per Meter — glatt, geſtceift, karrirt, gemustert, Damaſte etc. (ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Fathen Deſſins etc. (Porto und zollfrei. Muſter umgehend. Seideufabrin G. Henneberg, (f. u. f. Hot.) Zürich. FFP Belfort nicht mehr die Rede ſein, nachdem er den Tod veranlaßt hat, wenn es auch vielleicht nicht ſeine Schuld iſt; er war ja derſelben Gefahr aus⸗ geſetzt. Schlimm freilich iſt es, daß Dein Vater nicht lange genug lebte, um die Grafenwürde zu erhalten; dann hätte ſich auch Dein Vermögen bedeutend ver⸗ mehrt. Doch das läßt ſich nimmer mehr ändern, und das einzige das wir thun können, iſt, die Freund⸗ ſchaft mit Deinem Onkel, Graf Treville, ſo viel als möglich zu cultiviren. Ich dachte, wir gingen Deiner Geſundheit halber noch Cuimnes, dort hat er wie Du weißt, die letzten fünf Jahre gelebt. Jede Mi⸗ nute erwarteten wir die Nachricht von ſeinem Tode; ſtatt deſſen ſtirbt Dein armer Vater noch vor ihm, und wie ich fürchte, duſch ſeine ſagte Tante Emily zu threr Nichte. „Das iſt nun vorbei,“ erwiederte Netta nieder⸗ geſchlagen, „und es läßt ſich nichts mehr daran ändern. Aher dieſe düſteren Z mmer ertrage in nicht eigene Schuld,“ länger; ich muß ein wenig hinaus in die freie Luft finn und unbeſchrängtem Luxus geſolgt, ſchwebte gehen.“ Und haſtig, ohne der Einwände ihrer Tante zu achten, hüllte ſich das junge Mädchen in ein leichtes Tuch und verließ das Haus. Sie ſah reizend aus in ihrem Traueranzug. Ihre friſche Geſichtsfarbe conſtartirte wunderbar mit dem ſchwarzen Kleide, und ihr go denes Haar trat von dem Schwarzen Sch eier eingerahmt, den fie 8 um den Kopf geſchlungen hatte, beſonders ſchön erbor. „Die Trauer kleidet ſie ſo gut, daß ſie noch, bevor ſie dieſelbe wieder abgelegt hat, in die Welt Nichte von der Veranda in den Garten hinabging. „Daß ſie erſt fünfzehn Jahre alt iſt, ſchadet nichts. Die Menſchen heirathen jetzt ſehr jung, und gewiß wartet Jeder gern einige Monate auf eine ſchone Erbin.“ Und Lady Emily vergaß faſt die traurige Um⸗ gebung in der Erwartung, eine unbeſtrittene Macht über die nächſte Zukunft ihrer reizenden Nichte zu bekommen. Der unglückliche Lord hatte kaum ſeinen letzten Athemzug gethan, ſo vergaßen die, welche ihm am nächſten und liebſten gew'ſen waren, ſchon den Kum⸗ mer über ſeinen Verluſt! Die Sonne ſchien hell, als Netta die abgelege⸗ neren Wege der Domaine einſchlug, aber wäre fie weniger in Gedanken v erſunken, ode: vielleicht weniger froh geweſen, für eine Weile den düſteren Zimmern entgeben zu lönnen, würde fie wohl die raſch heranziehenden ſchwarzen Wolken! bemerkt haben, die bei der ſchwülen Luft in kurzer Zeit ſich zu entladen drohten. Die Ausſicht auf Freiheit, Be⸗ wunderung, Eroberung nur von glänzendem Froh⸗ dem elterloſen Mädchen vor. Vielleicht war fie deshalb ein wenig zu ent⸗ ſchuldigen, denn der ſtrenge Vater, den ſie verloren, hatte weder ihre Liebe erwo ben, noch ihr Vertrauen geſucht, und die Erziehung ihrer Tante hatte ſie in ihrem eigenfinnigen Ungehorſam gegen ſeine Wünſch' Reher noch unterſtlitzt. Vielleicht waren es dieſe herrlichen Ausfichten auf die Zukunft, die Nitta ſo gänzlich blind mach⸗ ten gegen das Verſchwinden der Sonne, und ſie f unbewußt zu derſelben Stelle führten, welche Zeuge eingeführt werden ſollte, dachte Laby Emily, als ihre von der denkwürdigen Unterredung zwiſchen ihrem verſtorbenen Vater und Cora geweſen war. Doch plötzlich wurde fie durch heftiges Don⸗ — nergeroll und durch das Herabfallen großer Regen⸗ tropfen aus ihrem Sinnen geweckt, daß er ihr ge⸗ radezu zur unmoglichkeit machte, wir der in das Haus zurück zu laufen, ohne bis auf die Haut durchnäßt zu werden. Ein Schrei entſchlüpfte den Lippen des er⸗ ſchreckl'n Mädchens, als ein greller Blitz die ſchweken ſchwarzen Wolken theilte; und angſtvoll blickte fie um ſich nach einem Schutz vor dem heftigen Ge⸗ witter, während ſie ihrer ſelbſt unb wußt einen Hilfeſchrei ausſtſeß, der inmitten der wüthenden Ele mente unmöglich im Hauſe gehört werden konnte. Verwirrt von der Angſt und halb geblendet von den raſch aufeinanderfolgenden Blitzen, waren Netta's Muth und Kraft faſt verſchwunden, als ſie plötzlich einen ſchnellen Schritt in ihrer Nähe hörte Dann umſchlang ſie ein ſtarker Arm, und ſie fühlte ſich einr kleine Strecke weit vorwärts gezogen und unt rſtützt, bis ſie in dem Pavillon war, 1955 „Aengſtigen Sie ſich nicht, mein Fräulein, ſagte eine wohltuing⸗ude Stimme mit einem fremden Vccent, der ihr einen beſonderen Reiz derlleh. „Es iſt keine G fahr vorhanden, das Gewitter wird bald vorüber fein. g Netta hatte jetzt Zit und Ruhe, ſich ihren G. fährten genauer zu b'tcachten, und ſte freute ſich faſt über ihr romantiſches Abenteuer. 0 Er war jung und entschieden hübſch. Die dun⸗ kelblauen Augen und das braune Haar die von der Sonne gebräunte Gesichts farbe, ſeine Bewegungen, ja ſelbſt ſeine Kleidung hatten etwas eigentümliche ſremdländiſches, das Nitta's Phankaſie feſſelte. Ui⸗ berdits lag auch in dem Ausdruck seines Geſichs * ein Blick der Bewunderung. „„ We (FJortſetzung folgt. 1 .