J zu einem belderſelts befriedigenden Ergebnſſſe gefhört. Das Ueble ift gerade, daß die aufſtrebende Großin⸗ duſtrie das entſcheldende Wort in Petersbarg hat, und daß ſie ihren Eir fluß auf die Regierung rück⸗ ſichtslos ausbeutet, Hernach könnte es ſehr wohl kommen, daß Rußland den Moxemaltarif gegen uns in Kraft ſetzt, und auch wenn es das nicht thäte, ſo würden Thikanen genug angewendet werden, um uns zu ſchädigen. Darin ſind die Ruſſen belanntlich Meiſter. Hier iſt die Stimmung eine derartige, daß man es als gewiß annehmen darf es werde im Falle des Inkrafttretens des ruſſiſchen Maximaltariffs mit Repr ſſatien nicht geſäumt werden. Das Zolltarifge etz giebt dazu die Handgabe, indem es Zollzuſchläge bis zu fünfzig Prozent gegen Staaten geſtattet, mit denen wir kein handelspolitiſches Abkommen haben, und die nicht an der Meiſtbegünſtigungsklauſel teil⸗ nehmen. Natütlich ſt es falſch, wenn die „Köln. Zig.“ droht, dat noch höhere Zölle gegen Rußland errichtet werden könnten, und da der Reichstag eine ent⸗ ſprechende Vorlage bekommen werde. So weit find wir nicht und werden ouch nicht kommen. Um Ruß⸗ land empfindlich zu treffen, dazu reichen Zollaufſchläge von 50% wohl aus, und jede weitere Echöhung würde nicht mehr Rußland ſondern uns ſelber, vor allem den Handel unſerer Oſtſeehäfen ſchädigen. Es iſt kein Zweifel, daß die deutſch⸗ruffiſchen Handels⸗ beziehungen im Reichstage zur Sprache kommen werden. Verſchiedenes — Ladenburg, 29. Juni. Ermäßigung der Frachten für Futter⸗ und Streumittel ſowie Sä⸗ mireien. Wie uns Seitens der Direktion der Main⸗ Neckarbahn mitgeteilt wird, werden mit Rückſicht auf den vorhandenen Futter⸗ und Streumangel die Frachten für die nachſtehend aufgeführteen Guter, welche in der Zeit vom 25. Juni bis 30. Septem⸗ ber l. J auf deren Stationen in Wagenladungen als Frachtgut eintreffen und an landwirtſchaftliche Bezirksvereine, Octspereine oder Konſumv reine oder an Gemeinden adreſſirt find, auf der Strecke der Main⸗Neckar⸗Bahn im Rückdergütungswege um ein Drittel ermäßigt: Futterbrod, Futtermehl, Samen und Sämer ien aller Art, Fleiſchfuttermehl, Grie⸗ benkuchen. Kleie, Malztreber (getrocknete), Oelkuchen, Neisabfälle, Schlempen aller Art (getrocknete), Fut⸗ — Frankenthal, 27. Jun. Auf Veran⸗ laſſung des Herrn J. L. Braunsberg hatten ſie geſtern Vormittag eine ſtattliche Anzahl Landwirte und Freunde der Landwirtſchaft zu einer gemein ſamen Flurenbeſchau zuſammengefunden. Es wurden in der Zeit von Morgens 7 bis Mittags 12 Uhr eine größere Partie mit Mineraldünger verſehene Grund⸗ ſtüäcke, beſtellt mit Gerſte, Roggen, Hafer, Zucker⸗ rüben, Kartoffeln und Kraut, beſichtigt. Das Er⸗ gebnis war geradezu überraſchend und man konnte von allen Teilnehmern nur eine St mme der Be⸗ friedigung über die durch den Henſel'ſchen Mineral⸗ dünger erzielten Erfolg hören. Beſonders bei den in dieſem trockenen Sommer allgemein ſo zurückgeblie⸗ benen Zuckerrüben zeigte ſich der gute Erfolg dieſer Düngung in überraſchendem Maße. — Pirmaſens, 28. Juni. Infolge von Ruheſtö rungen bei der Reichstagswahl find zwei Kompagnien Infanterie aus Zweibrügen zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung hier eingetroffen. Die letzte Nacht verlief ruhig. Zwanzig Perſonen wurden verhaftet, darunter ſämmtliche ſoz aldemokratiſche Füh⸗ rer. Der „Pf. K.“ berichtet über die Tumulte; „Nach⸗ dem die Wahlreſultate b kanut geworden, zogen Hau⸗ fen von halbreifen Buben durch die Straßen, auf den klerikalen Kandidaten Reeb Hoch ausbringende Die ſich immer mehr anſtauende Menge mußte von Schutzleuten und Gendarmen mit blanker Waffe aus⸗ einander getrieben werden. Trotzdem wurde das Toben und Schreien bis in die tiefe Nacht fortgeſetzt. Um 2 Uhr früh wurde die Feuerwehr alarmiert, um die Maſſen abzukühlen. Erſt gegen 3 Uhr trat Ruhe ein. In vielen Wirtſchaften und im Rathauſe wur⸗ den die Fenſter eingeworfen. — Emmerich, 28. Juni. In der Nähe der Stadt wurde geſtern ein Luſtmord an einem 25jähr⸗ igen fremden Mädchen verübt. Das Geſicht wies fünf, die Hand eine Schußwunde auf. Ein Revolver war der Leiche in die Hand gedrückt. Der Thäter iſt noch unbekannt. — Italieniſche Zeitungen melden über eine furchtbare in einem alleinſtebenden Landhauſe bei Mondovie verübte Blutthat. Man fand daſelbſt die ganze Familie Bruno, beſtehend aus Vater Mutter, einer zwanzigjährigen Tochter und drei Söhnen, zwiſchen zehn und achtzehn Jahren in barbariſcher Willſt Hu den rechten Vortell Inſekten tilgen in der That: So fordere echtes „Zacherlin“ Und kauf niemals ein Surrogat, Es lödtet der Insekten Schgor Mit abſoluter Sicherheit, . Und ſeine Wirkung, wunderbar, Rühmt man im Lande weit und breit, Was ſieghaft ſich Erfolg verſchaft, Wird ſtets bedroht von Pfuſchern ſein; Und da ihm fehlt die innere Keaft, 5 Täuſcht man durch hohlen, äußeren Schein. 0 Das Etikett, der Flaſchen Form, Wird echtem Fabrikat entliehen, Man imitirt — nach diſſen Norm — Den Name ſelbſt auf „in“ und e Laß Dir nicht aus der Taſche ziehen Das Geld, um das es wirklich ſcha de Und Nimm für echtes „Zacherlign Kein aufgeſchwatztes Surrogat! Drum: Wllſt der Täuſchung Du enffliehen Merk auf den Namen Zacherl g'cad'; Der ſteht auf jedem „Zacherlin“, Doch nie auf einem Surrogat! 5 FCC Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefürble Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlichet Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckeg wird geh'n, 2 bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmenſdie „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbroffe erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kröuſen ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der berfälſchten nicht, Der Seidenfabrikant G. Henneberg (R. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſtetz von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann u. liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und 1 de une an, 2 Ha. N in gwotd dbu, Ile t. inintle det L defigel Aan ken 30 terlräuter (feiſch), Futterrüben, Heu, Malzkeime, Malzttrebet (naſſ), Preßrückſtände von Kartoffeln, Schlempin aller Art (naſſ), Schnitzabfälle und Weiſe durch Beſlhiebe ermordet vor. Die That muß vor mehreren Tagen erfolgt ſein. Ueber das Ver⸗ brechen iſt tieſſtes Dunkel gebreitet. 5 zollfrei in's Haus. Doppeltes Brieſporto nach dez dehnung be Schweiz. Aunhin, . ö „ 4 ö gezwungen, mein Vrpiechen, Ihnen zu helfen und Argeben könnte.“ Köpfe von Zuckerrüben, Spreu, Stroh und Torfſtreu. — —— — der Gefahr retten könnte. Ja ich würde gern ſterben, wenn ich Lord Faro dadurch Geſundheit und ſeinem UMuglücklichen Mörder Sicherheit und Unſchuld wie⸗ „Mie können Sie wagen, von Ernſt Belfort ſolche Worte zu gebrauchen?“ rief Lady Marian. „Er iſt kein Mörder ... ſein Leben ſtand ebenſo auf dem Spiel, er war demſelben Schickſal ausgeſetzt wie Lord Faro und Beide find gleich verantwort⸗ lich, wenn es ein Unrecht iſt, ſeine Ehre zu ver⸗ theidigen. Aber ich ſpleche von etwas, das Sie nicht verſtehen können,“ fuhr Sie fort, und verbeſſerte —— — — — — ——— Im nächſten Augenblick lag ihre Hand in der Hand Cora's, und ihre Augen baten ſchweigend um Bei⸗ ſtand und Vergebung. a „Das find Gerichtsbeamte!“ hauchte ſie. „O, wie entſetzlich! Cora ich werde wahnfinnig, wenn fie ihn finden.“ „Still!“ ſagte Cora. „Still! Beruhigen Sie ſich! Iſt das Ihre Liebe. .. Ihr Muth, Lady Marian?“ — So ſtanden ſich die beiden auf's Hoͤchſte erſchreckten jungen Mädchen gegenüber, als die Thür plötzlich geöffnet wurde und Frau Aſton eintrat. Geficht ihrer Herrin. „Aber nach dem was ich gehört habe fürchte ich, daß fie das ganze Haus durchſuchen man habe den jungen Lord in den Pak gehen ſehen. Denken Sie nur Alle Thore find beſetzt.“ „Nun, Lord Maecſton wird wohl verlangen dürfen, daß fie Lady Marian's Zimmer reſpeeiſren verſetzte Kora ruhig. „Hier konn Niemand ſein, de ſie nicht geſehen bätte wenigſtens wird ihnen ein Blick in das Zimmer genügen. Habe ſch nicht Recht, Lady Marin ?“ Während fie sprach, drückte ſie dieſer bedeutſam, . iich durch ein verächtliches Lächeln über ihre eigene 5 die Hand, und Marian ſchien ihre Selbſibeherrſchung i Thotheit, mit einem nam nloſen Findelkind über 1 meine junge Lad: wie. 1 wieder zu gewinnen, daß ſie ſprechen . ſolche Dinge gesprochen zu haben. Es genügt, Sie ſchreckuch! drang es bon ihren zitternden Lippen und die nöthigen Befehle im Hauſe ertheilen Waderlä dabor zu warnen, daß Sie nicht jene beleidigen, „Er iſt todt, und die Gerichtsbeamten find hier konnte. Dampfga die Sie nicht zu ſchützen wiſſen. Sonſt ſehe ich mich wegen des armen jungen Lords. Er ſei hierherge⸗ „Miß Cota hat Recht, ſagte ſie zu Frau Aßon S0 le ſchüßz en zu wollen, zu ückzuz iehen.“ Cora hörte die Worte kaum; ſie hatte den Kopf halb abgewandt und lauſchte auf das ferne Geräuſch raſcher, feſter, abgemeſſ ener Schritte, wie man fie gewöhnlich nur von ein xircirten Soldaten Vört; die Schritte wurden allmälig deutlicher und n zerten ſich offenbar dem Hauſe. „Höte Sie!“ flüſterte ſie leiſe aber deulich. „Höten Sie!“ Was bedeutet Das “ Auch Lay Marian war erblaß“, als ſie die nahenden Schritte vernahm. Und ſie kamen näher und näher! Dieſer feſte raſche Scheitt verkündete keinen ſeeundlichen Beſuch, und als Lady Marian der Aufgabe gedachte, die fie übernommen hatte, des gelſebten Menſchen den dieſes Haus barg, da hatte ſie außer ihrer Todesangſt alles Andere vergeſſen. kommen, ſagen ſie. Aber Das iſt ja Alles Thorheit Da müßte doch Jemand etwas davon wiſſen . dich hoffe im Gegenteil, daß er jitzt ſehr, ſehr weit von hier iſt.“ rians Hand, die fie hielt, und ſah den Blick angſt⸗ vollen Bewußtſeins in den Augen, die fich immer hilfeſuchend zu ihr wandten. Und ſofort erriet fie inſtinctmäßig die Wahrheit und gerade ſo raſch hatte ſie ihren Entſchluß gefaßt. „Lady Marian wird ohnmächtig, wenn man Es iſt zu viel für fie!“ ſprach ſie mir einer Hoheit und Würde, der ſoga : „Muß fte ſie noch mehr aufregt. Frau Aſton nicht wiederſtehen konnte. denn in dieſem Zuſtande beläſtigt werden?“ „Allerdings!“ Die Arme hat den hälterin mit einem mitleigen Blick auf das farbloſe erſten Schrecken noch nicht überwunden!“ fagte die Haus⸗ gewandt. „Bitte, gehen Sie zu meinem Vater, e ſoll, wenn möglich, nicht dulden, daß ich verhhrk werde. Sagen Sie, ich ſei krank und könne keine Aufregung ertragen.“ Cora fühlte den krampfhaften Druck von Ma⸗ fregung 0 Kaum hatte die Hausbäterin das Zimmer verlaſſen, um ſich ihres Auftrages zu erledigen, ſo machle Cora mit raſcher, halb vorwurfsvoller Be⸗ wegung ihre Hand aus Lady Marian's zikteindes Rechten frei. . „Es iſt kein Augenblick zu veilteren!“ rief ſie „Iſt er hier? Haben Sie Ihn derborgen, Lodge arian.“ J ug; ben 15 DA