cle ich an limmet merzen wußte, homüöb⸗ med. befteite n den meinen che. orsbll, In blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ihr die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Nr. 51. Allgemeiner Anzeiger für Sadenburg und Amgegend⸗ Erscheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Anzeigen 10 Pfg., Ladenburg. Mittwoch den 28. Juni Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. : die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1893 Abonnementseinladung. Mit dem 1. Juli d. J. beginnt das 3. Quartal dſs. Bl. und ladet zum Abonnement ergebenſt ein. Die Expedition. ... V/ ͤ ͤ ————— Politiſches. Berl in, 26. Juni. Der Kaiſer gedenkt den uf den 4. Juli einberufenen neuen Reichstag per⸗ ſönlich zu eröffnen. Der feierliche Eröffnungsakt wird wiederum in dem einem völligen Umbaue unter⸗ zogenen hiſtorſſchen Weizen Saale des Berliner Neſidenzſchloſſes vor fich gehen. — Die Franzoſen haben nun ebenfalls ihren Ahlwardt und zwar gleich in einer Doppelausgabe. Ole bisherigen boulangiſtiſchen Abgeordneten Mille⸗ wohe und Deroulede hatten gegen Clemenceau, den Führer der franzöfiſchen Radikalen, die ſchwere An⸗ klage erhoben, er habe gegen engliſches Ge d ge⸗ wichtige franzöfiſche Intereſſen verraten, aber die Beweisführung für dieſe Anſchuldigung iſt den ge⸗ nannten Herren in der Deputirtenkammer völlig Ebenſowenig gelang es ihnen, für die mißglückt. weltere Behauptung, auch Burdeau und noch andere angeſehene Parlamentarier ſeien „Penfionaire“ Eng⸗ lands, auch nur den Schatten eines Beweiſes zu erbringen. Die von Millewoy: dem Präſtdenten Perier übergebenen „Akten“, angeblich aus der eng⸗ Uſchen Botſchaft in Paris ſtammende Schriftſtücke, hoben ſich als grobe Fälſchungen erwieſen, der Folſcher iſt ein gewiſſer Norton, ein ehemaliger Schreiber der engliſchen Botſchaft; er ſoll bereits verhaftet ſein. Der ganze Zwiſchenfall erinnert eini⸗ germaßen an die Ahlwardt⸗Comödie im deutſchen Reichstage, nur mit dem Unterſchiede, daß Herr Ahlwardt trotz ſeiner „Abfuhr“ nicht im Traume dachte, ſein Mandat niederzulegen, während dies Deroulede und Millewoye im Bewußtſeins ihres „Hereinfalles“ gethan haben. Vermutlich wird der Zwiſchenfall Millewohe noch ein gerichtliches Nach⸗ ſpiel haben, im Uebrigen ſtellt er eine neue ſchmä⸗ liche Niederlage des Boulangnismus dar. — London, 23. Juni. Nach einer Deheſche an die Admilalität von heute fand der Zuſammenſtoß der „Victoria“ mit dem „Camperdown“ Nachmittags während des Mandvrirens ſtatl. Die „Victoria“ ſank nach 15 Minuten bei 150 Meter Waſſertiefe mit dem Kiel nach oben. Außer dem Admiral Tryon ertranken der Schiffsgeiſtliche, der Chefingenier, ein Lieutenant und 8 Marine⸗Aſpiranten. Die „Victoria“ wurde von dem „Camperdown“ an der rechter Seite angerannt. Der „Camperdown“ ſchwer beſchädigt muß zur Reparatur in das Dock gehen. Von den 650 an Bord der „Victoria“ befindlichen Leuten wurden 255 gerettet. London, 26. Juni. Zum Untergang des Panzerſchiffes Viktoria wird der Times aus Tripolis gemeldet: Das Meer war vollkommen ruhig, als die Flotte beim Mandverieren das Kommando „Linien⸗ änderung“ ausführte, wobei die Kataſtrophe fich er⸗ eignete. Viele Matroſen wurden durch die Schraube des Camperdowns getödtet. Ein großer Teil der Zeitungen gibt dem lebhaften Dank und Sympatie für Kaiſer Wilhelm Ausdruck. — Die Times führt aus, der Kaiſer ſei der Erſte von Allen geweſen, welcher das Andenken der tapferen Todten geehrt, die engliſche Nation und Marine ſei von Dankbar⸗ der verſchiedenarkigſten Schmuck- und Putzgegenftände keit erfüllt gegen den kaiserlichen Seemann, welcher in ſo männlichen Worten dem Schmerz über den Verluſt und der Bewunderung für die Kameraden Ausdruck verlieh. Eine Beileidskundgebung aus ſolchem Munde müßte, ſoſern überhaupt Teöſtung möglich, der unglücklichen Witwe des Admirals Thon zum Troſte gereichen. 8 Verſchiedenes — Ladenburg, 27. Juni. Eine Künftlerin in Filigranarbeit, Fräulein Joſepha Theben, welche auch in Frankfurt a. M. die Ehre hatte, dem Kaiſer während ſeines dortigen Aufenthaltes einige ihrer ſchönen Erzeugniſſe für die Kaiſerin perſönlich zu überreichen, und bei dieſer Gelegenheit aus kaiſer⸗ lichem Munde die Verſicherung erhielt: „Meine Frau wird ſich Aber dieſe ſchönen Arbeiten ficherlich ſehr freuen“, wird hier auf kurze Zeit in ihter Wohnung Gaſthaus zur Roſe Unterricht in der Her⸗ ſtellung von Filigranarbeiten erthellen. Die anmuthige Kunſt iſt leicht zu erlernen und für die Herſtellung ſehr verwendbar. Eine beſondere ſchöne Wirkung wird mit der Herſtellung von Blüthen in farbigen, glatten und gewundenen Fäden erzielt. Proben ihrer Leiſtungen hat Fräulein Theben in dem Schaufen⸗ ſter des Herrn L. Hochſtetter ausgeſtellt. — Ladenburg, 27. Juni. (Turneriſches) Am vergangenen Sonntag fand in Heidelberg das erſte Gebirgsturnfeſt des Rhein⸗Neckar⸗Gaues ſtakt. Bel dem damit verbundenen Wettturnen, an welchem ſich 97 Turner beteiligten, errangen vom hieſigen Turnverein der Turner Otto Reinmuth den 10. und Karl Beidinger den 14. Preis. Die Uebungen beſtanden in: Stabhochſprung, Weitſprung, Stein⸗ ſtoßen und Stemmen. — Mannheim, 25. Juni. Ueber einen Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. 16. „O, Milady, es ſcheint als dürfe man nicht von der Vergangenheit ſprechen, noch die Aſche der Todten flören,“ſagte die Eintretende ſchaudernd. „Ernſt vor wenigen Stunden erzäblte ich Ihnen von Miß Ida, und j tz erſcheint mir ihr leibhaftes Ebenbild. Aber nicht wahr, Sie leiden es nicht.. Sie ſchicken ſie fort, nicht wahr, Milady?“ fetzte ſie bittend hinzu. „Frau Aſton, Sie verlieren bei dem ſeltenen Gemiſch von Vergangenem und Gegenwärtigem den Nopf,“ ſagte Lady Marian, bemüht, ihre Ruhe zu bewahren, obgleich ſie ich eine ungewöhnlichen Auf⸗ kegung ihrer eigenen Nerven bewußt war. „Was meinen Sie ? Wer iſt denn da?... Itmand von Schloß Faroe“ ſetzte ſie ein Unglück ahnend, hinzu. „Der Himmel weiß, woher ſie gekommen iſt und wer ſie geſchickt hat“ ſagte die Haushälterin düster. „Ich weiß nichts weiter, als daß es mir iſt, als wäre Miß Ida Merick wieder aus ihrem Grabe auferſtanden, und es iſt ein böſes Omen, daß ſie gerade hierher gekommen iſt. Empfangen Sie ſie gar nicht, Lady Marian, wenn Sie dem Fluch ent⸗ gehen, wollen und befehlen Sie ihr, nie wieder in die Nähe dieees Ortes zu kommen.“ „Frau Aſton, das iſt Wahnfinn,“ ſagte Lady Marian ernſt. „Wer es auch ſei, der Zutritt zu mir wünſch, derſelbe ſoll ihm zu einer Zeit wie die jetzige nicht verſagt werden.“ Aber ehe Frau Aſton gehorchen konnte, wurde ſchon in der halboffenen Thür die Geſtalt Cora's fichtbar. XIV. Es wäre eine Studie für einen Künſtler geweſen, die Begegnung der beiden jungen Damen zu beo⸗ bachten, die bis in jede Einzelheit ſo verſchieden waren, nur daß die Schönheit und Kummer ge⸗ meinſam hatten. Lady Marian ſchrack unwillkürlich vor der Er⸗ ſcheinung zurück, die ſie ſo lebhaft an alles das er⸗ innerte, was ſie gefürchtet und gelitten hatte. Auch der geringe Unterſchied zw iſchen dieſer kaum der Kindheit entwichenen Jugendfriſche und ihrer eigenen reiferen Schönheit übte in dieſen Augen⸗ blick einen erkältenden Einfluß auf ihre Niedergeſchlagenheit aus. In der Unerfahrenheit des jungen, ſchönen, fremden Mädchens lag ein Reiz, gegen den ihr ei⸗ f eiferſüchtige gener feiner Tact ihr langweilig und unintereſſont vorkam. Sogar ihre hohe Stellung, ihr Reichthum und feine Bildung erſchien ihr werthlos im Vergleich Schloß Faro um ſich verbreitete. auf einem Stuhl in ihrer Nähe Platz zu nehmen. mit dieſem ſeltſamen Zauber, den die Flüchtige aus Cora hielt ſich ruhig und würdevoll wie nu die Verzweiflung es in einer ſolchen Lage ſein kann Stolz und doch beſcheiden ſtand ſie da und wartet auf eine Aufforderung näher treten zu dürfen. Dieſelbe ward ihr für den Augenblick jedoch nicht zu Theil, weil Lady Marian momentan zu be⸗ ſtürzt war. 5 „Lady Marian, darf ich einige wenige Worte mit Ihnen ſprichen?“ fragte die ſanfte klare Stimme endlich. Da war der Zauber gebrochen und des ſtolzen Lord's Tochter raffte ſich auf. „Frau Aſton, laſſen Sie uns allein,“ ſagte fie in 5 befehlendem Tone. 1 Die Haushälterin gehorchte nur widerwillig und 3 nicht ohne einen mißtrauiſchen Blick auf die Fremde 1 zu werfen. 5 Als die Thür ſich geſchloſſen hatte, lud Lady Marjan durch eine Handbewegung ihren Gaſt ein, Aber Cora trat nur etwas Näher und behielt dieſelbe unterwürfige, aber würdige St llung bei. „Lady Marian, Sie forderten mich auf, in der Zeit der Noth zu ihnen zu kommen,“ ſagte ſie ein⸗ fach. „Ich weiß nicht, wie viel derartige Verſprech ungen ſagen wollen. (Fortſetzung folgt.)