e kelt wäb rend eines halben Jabrhunderts mit elnet gewiſſen Befriedigung ſagen, daß es der Vetfaſſer der Vereinsgeſchichte verſtanden bat, dieſelbe trotz ihrer knappen Form doch ſo überfichtlich zu geſtalten, daß man fich mit leichter Mühe ein Bild von dem Vereinsleben ſeit der Gründung im Jahre 1843 ſchaffen kann. Zur Einleitung des öffentlichen Theiles des Feſtes ſtellte ſich am Nachmittag ein ſtattlicher Feſt⸗ züge der neuen Anlage auf, um, nachdem er faſt alle Straßen der Stadt paffirt hatte, ſeinen Einzug in die Feſthalle zu halten. Außer den fremden Gaſlver⸗ einen waren auch die Ladenburger ſonſtigen Corpo⸗ rationen: Feuerwehr, Kriegerverein u. ſ. w., im Zuge vertreten und eine ſtattliche Anzahl von Töͤch⸗ tern der Stadt im Feſtgewande verſchönte denselben Vereins ſowie die geladenen Ehrengäſte fuhren in bekränzten Wagen im Zuge mit, und dieſe Wagen waren rechts und links von je zwei Feffjungſrauen begleitet; eine Ehrung, welche in dieſer Form neu wahr und den angenehmſten E ndruck machte. Die Feſthalle, welche für ungefäbr 1200 Zu⸗ hörer und für 500 Sänger und Muſtker Raum dot, fand ſich dicht gefüllt, als das Conzert begann. Daſ⸗ elbe, als die Haupffeier des ganzen Tages, erregte auch infolge diſſen das ollgemeinſte Int⸗rrſſe, hakte doch die am Vormittag ſtattgehabte Houplprobe ſchon den Beweis erbracht, daß biel ſchöͤnes muſikaliſch Wertvolles geboten werden würde. Zur Mitwirkung war die Capelle des 2. Badiſchen Grenadierregiments „ Kaifer Wilhelm I.“ Nr. 110 aus Mannheim ur⸗ ter Leitung ihres Dirigenten Herrn Capellmeiſtets Mox Vollmer berufen, und die bewährten Mann⸗ heimer Soloſänger Hrn. Jacob Groß, Heinrich Küllmer, und Theoder Nettler haben in bereitwilligſter Weife ihre Kräfte zur Verfügung geſtellt und für ihre Leiſt⸗ durch ihre Theilnahme. Die älteſten Mitgleder des durch die Feſtdamen ſchon die durch die Frauen und Jungfrauen des Vereins dem letzteren gewidmete Ehrengabe, beſtehend in einem filberbergoldeten Vorbeerkranze für die Vereinsfahne, nach einer poe⸗ tiſchen Ansprache des Fräulein Fuchs übergeben worden. Der Abend brachte aber die weiteren Hul⸗ digungen, Begrüßungen und Beglückwünſchungen. Nachdem die Kap lle mit dem Einzug der Sänger aus Wagner's „Tannhäuser“ und darauf der Feſtouberture von Laſſen das Bankett eröffnet hatte, gruß“ mit Orcheſterbegleitung der er unter der en⸗ ergiſchen Leitung des Vereinsdirigenten, Herrn Re⸗ allehrers Th. Schmitthel m, mit Feuer und richtiger Auf⸗ faſſung wiedergab. Herr Pro ſitzender des Feſtausſchuſſes, begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſten mit warmen Worten, worauf der Piäftdent des badiſchen Sängerbundes, Herr Richard Sauerbeck Derſelbe dankte zunächſt dem Fiſtkomite ſür die an den Haupfausſchuß des Badischen Sängerbundes ergangene Einladung, die dieſem um fo größeren Anreiz geboten habe, als das Programm das con⸗ enmaßige Zuſammenwitken großer Maſſen von betrat der feſtgebende Verein das Podium zum Vor⸗ trag des Iſenmann' chen Chores „Der Sänger Feſt⸗ feſſor Metzger, als Vor⸗ aus Mannheim, ſich mit einer längeren Anſprache an die Verſammlung wendete. Feſttellnehmet nach dem Bahnhof begaben, um mittelſt Extrazuges der Helmath zuzueilen. Nur un⸗ gern ſchied man aus der fröhlichen Geſellſchaſt, aber die Erinnerung an das verlebte ſchöne Feſt wird ſtets bleiben. Möge der Geſangverein Ladenburg im zweiten Halbjahrhundert ſeines Beſtehens ebenſo ſchoͤne Et⸗ folge erzielen, wie im abgelaufenen, das iſt unſer aufrichtigſter Wunſch! — Heibelberg, 19. Jani, Abend beſchlaß ein Liebespaar in S 22jähriger Schuhmach Am Freitag chlierbach, ein er aus Mären und eine gleich alterige Näherin, in den Tod zu gehen, weſl dit Mutter der Braut von einer Verbindung zwiſchen den Beiden nichts wiſſen wollte. Der Schuhmacher feuert erſt zwei Schüſſe auf ſeine Braut, dann einen auf ſich ab. Der Erfolg war indeſſen Verhültniß⸗ mäßig gering und ſo beschloß man, es mit dem Et⸗ hungen zu verſuchen. Traurigen, aber⸗muth igen Her, zens kaüpfte der Schuhmacher erſt ſeine Braut und dann ſich auf und zwar ſo, daß ſie einander ſehen konnten. Letzteres wor nun bon ihtem Standpunlt aus ein Fehler, denn kaum begannen ſich bel dem Bräutigam die erſten Wirkungen des Halszu⸗ ſchnürens im Gefichte zu zeigen, als die Braut von dieſem Aub ick ſo mitleidig berührt wurde, daß fie — — N 2 . 8 u an dem ungen reichen Beifall gefunden. Daß die Leitung des geſammten Con eettes in die Hände des Herrn Hofcap⸗llmeift⸗ rs x erdinand Langer gelegt war, ge⸗ reichte dem Gelingen zum größten Vortheil und ficherte von vornherein den Erfolg. Als mitwirkende Vereine find die „Concordia“ und der „Liederkranz“ f von Heidelberg, die „Flora“, der „Liedeyktanz“ und die „Liedertafel“ von Mannheim, der „Liederkranz“ von Schwetzingen und der „Singverein“ von Weinheim in Verbindung mit dem „Geſangberein Ladenburg“ bei den Geſammtchören aufgetreten und N jeder der genannten Vereine trug noch einen Ein⸗ zelchor nach freier Wahl vor. Der Verlauf des Conzertes war ein ſehr be⸗ friedigender. Sämtliche Vereine boten das Baſte aus reichem Schotze der Lieder. Ohne Neid durften die kleineren Vereine die Erfolge der großen Stadtver⸗ eine begrüßen, haben ſie ja ſelbſt eben ſo ſchöne Leiſtungen, wenn auch mit einer geringeren Anzahl von Sängern, geboten wie diſſe, und wenn nicht alle Vorträge auf die gleiche Stufe geſtellt werden können, ſo liegt der Grund ja in vielen Fällen in — borzugen. Mit Anerkennung der Geſamtchöre erwähnt werde der ſicheren Führung von Fe Großes geleiſtet wurde. ferner die Mannheimer müſſen die Vorträge u, bei welchen unter rd. Langer wirklich Muſtergiltige Leiſtungen bot Grenadſerkapelle ſowohl bei ihren eigenen Vorträgen als bei der Begleitung der Geſangsnummern. Und wenn wir erſt an letzter Stelle der chon am Eingang genannten Herren Soliſten erwähnen, ſo ſollen damit ihre prächtigen Geſänge nicht n den Schatten geſt⸗llt werden. Hat doch der brauſende Jubel der geſamten Zuhörerſchaft nach jeder einzelnen Nummer das beſte Z ugnis ausgeſtellt, daß ſie voll und ganz befriedigt haben und das Publikum nicht müde geworden wäre, hätten die gefeierten Sang 'r ihm noch mehr ſo ſchöne Kunſtleiſtungen geboten. Dem am Abend ſtattgehabten Bankett in der Einheitsgedankens gehabt. thun bermocht⸗ dem man an ſeinem Ehrentage nichts B. zelnen Vereine. kranz Schwetz filbernen Pöcal ſtiftete. ließ ihre filbervergoldete J ender Widmung überrei pen von ungeheuerem wdmet worden. Nachdem dieſe Ehrengabe genommen waren, wurden die Ehrungen verliehen, und früheren Mitglieder waren und deren Verkündung mit Ju würde. durch Solo und Chorgeſänge von Feſtteilnehmern. So ſang die Liedertafe treue Kamerab“ und „Blau Blümelein“ Liederkranz Mannheim Ferdinand Langer, wä und Vo fin von dem Neltler vom letztgenannten Verein du aufgenommene Solobo Gelingen des Abends den die Geſangvereine in der Folge immer wieder alten Stammbereinen ergebe ſangbereinsle bens n nur geringen Abbruch zu n, beweiſe am beſt en, „wie lernge⸗ ſund das Holz im deutſchen Lieder walde iſt.“ Ein Prachtexemplar eines ſolch' unerſchütterlichen Stam⸗ mes ſei der Jub lar, der „Geſangv rein Ladenburg,“ aber den alten Stämme wünſchen könne, als daß er auf dem betretenen Wege weiterſchreiten und ſein Streben allezeit vom ſchöaſten Erfolge gektönt ſehen möge. Redner ſchloß it einem Hoch auf den feſtgebenden Verein. Nun folgten die Beglückwünſchungen der ein⸗ Den Reigen eröffnete der Lieder⸗ ingen, welcher dem Jubelberein einen Die Liederhalle Karlsruhe übelmedaille mit entſprech⸗ chen. Einen prächtigen Hum⸗ Umfang und großem Faſſungs⸗ der Compofttion oder einer nicht ganz zufreffenden vermdgen brochte der Liederkranz Heidelberg. Von Zuffeſſung derſelben. Wir w 15 eeheln 110 dar⸗ der Liedetkafel Man heim, dem Liederkranz Mann- auf verzichten, einzelne Vereine beſonders namhaft beim, der Konkordia Heidelberg, der Conſtontia zu machen, um nicht den Schein zu erwecken, als Heidelberg und der Flora Mannheim waren Lor⸗ ob wir den einen oder den anderen Sängerchor be⸗ beerkränze mit Schleifen in den Vereinsfarben ge⸗ entgegen⸗ ſeitens des Jubelve eins welche verdienten jetzigen n des Vereins zugedacht bel aufgenommen Die fröhliche Feſtſtimmung wurde noch erhoht Mannheim die Chöre „Der bon Karl Altenhofer (II No. 58) von Alfred Dregert, der „Die verſunkene Stadt“ von gend die Herren Jakob Groß etſtgenannten und Herr Th. uch beifällig iträge ſich Verdienſte um das Sängern bot! „Eine Frucht, die für den Kreis ſich aus der Schlinge loszappelte und auch ihren 7 2 Mannbeim nur noch in der Landluft zu gedeihen Bräutigam befreite. 5 b ſcheint Hierauf hob Redner hervor, wie gerade — Karlsruhe, 18. Juni. Vel den Wahle 4 das fünfte Johrz hut unftres Jahrhunderts mit in Baden wurden abgegeben; 84.039 Simm ſeiner politiſchen Zerklüftung die Gründung einer für die Nationallieberalen, 71,140 für das Centrum, 25 großen Anzahl von G ſangv reinen aufweiſe, und 37.353 für die Sozialdemokratie, 26,617 demon 1 5 wie merkwürdig ſich hierin der Stteit zwiſchen dem uſch⸗freifinnige, 18,587 wilde (Hornſtein, Lender), f Bedürfnis nach Einigkeit im deutſchen Volke mi 7313 antiſemitiſche und 14.876 konfervalve Sti 6 8 immer aufs neue auftauchenden Sonderbeſtrebungen men. 5 bf offenbart habe. Et ging ſodann über zu dim Anteil endlichen Sieg des Freilich bälten ſich aber Abzweigungen von den n. Daß die Sonderbe⸗ ſtrebungen auf dem Gebiete des Ge ſſeres ſperrt. Auch ein 3 — Tauber biſchofsheim, heute koſtet das Pfund Rind fleiſch 2 — Stettin, 16. Juni. Unglück meldet die Neue Stettiner Forſtmeiſter Genee von Mühle förſter Krahn 19. Juni. Seſ 0 Pfennig. Ein entſetzliches Zeſtung: Der beck, der Stadt⸗ aus Altzamm und der Eſſenbahnin⸗ ſpiktor Stahl aus Stettin wurden, als ſſe auf einer Draſfine zu einem Waldbrand bei Groß⸗ Chriſtinenberg fuhren, von einem entgegenkommenden Güterzuge überraſcht und zermalmt. — Potsdam, 19. Juni, Heute Nocht ene 1 ſtand im neuen Prop a tamt der biefigen Garniſen Feuer, wodurch das Gebäude in Aſche gele wurde. 600 Zentner Brod und ein großer Poſte Heu find verbrannt. f Der Schaden iſt zſemli ö bedeutend. Die hieſige Feuerwehr war bis hen früh 5 Uhr in Thätigkeit, Hierauf rückte el Kompagnie Gard jäger zur 5 Hilfeleiſtung nach de Brandſtelle. Schneidemühl iſt in einer peinlichen Lage. Dort ſan Donnerſtag Nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr plot lich der mehrerr Meter über der Erde ſtehende g mauerte Senkbrunnen in die Tiefe hinab, i nichts davon mehr zu ſehen iſt. Auch die eiſerne Rohren, die der Brunnenmacher Beyer aus Berli zur Abfaſſung der Quelle eingeſenkt hat, hinabgeſunken. Das Waſſer iſt ganz trübe und läuf jezt noch ſtärker als zuvor, Freitag Morgen warf die Quelle das Waſſer wohl 10 Meter hoch empor Der Giebel eines in der Nähe befindlichen Hauſes⸗ iſtgeingeſtürzt; die Unglücksſtätte iſt vollandig abge⸗ ſtöckiges Wohnhaus iſt dem Ein⸗ ö 1 ſturz nahe. Die Bauhandwerker haben es abgelehnt es abzutragen, da damit große Gefahr verbunden iſt. Freitag Vormittag beſichtigten Sachverſtändige aus Berlin und Bromberg den Brunnen, Seit Samſtag Mittag nimmt die Gefahr fortwährend zu. Die Senkung des geſamten anliegenden Stadttells ſchreitet immer weiter fort, ſo daß derſelbe im höchſten Grade geſährdet iſt. Die Räumung vieler Häuſer iſt poltzelich angeordnet worden,. E e Atben, 17. Juni Das Kriegsdepot in der We Nähe von Athen iſt durch eine Exploſſon zeſthek Re worden; 2 Off ziere und 12 Soldaten ind tod, 1 einige andere ſchwer verwundet worden. Der Schaden a wird auf 4 Millionen Fres. geſchätzt 0 e e 1 25 5 erwarben. Auch manches ernſte Feſthalle w lch⸗ während einer etwa 2ſtündigen und heitere Wort kam noch zu 1 00 157 7 10 Paufe zu Wirtſchaftszwocken umgewandelt worden die Abſchiedsſtunde herannahte und den, lag die eigentliche Feßſeter zu Grunde. Am dem Feſte ein Ziel ſetzte. Mltter Nchmitlag war zwar während der Conzertpauſe nacht war herbeigekommen, als ſich die Mannheimer 5