belngliche Scheitte unternommen, um fie zur Zu k ziehung ihrer Amendements zu bewegen. 5 Verſchiedenes — München, 14. Juni. Im engliſchen Gorten wurde geſtern nachmittag ein Mann ermordet aufgeſunden, welcher als der hier wohnbaft geweſene freirefignierte katboliſche Pfarrer Franz Lader Wild erkannt wurde. Die Leiche zeigte einer vermutlich mit einem ſtumpfen Inſtrumente zugeſügten Wunde am Schädeldach, acht Stichwunden in der Hals⸗, Stirne ⸗ und Schläfegegend. Nach den vorgefundenen Blutſpuren wurde die That auf dem Fußwege ver⸗ verübt und die Leiche alsdann auf den Raſen ſo gezerrt, daß der Kopf unter ein Geſtreich zu liegen kam. Unzweifelhaft hat ſich Pfarrer Wild heftig ge⸗ wehrt. Entleett und um gewendet war nur die rechte Hoſentaſche des Ermordeten, in welcher ſich vermutlich das Portemannaie befunden hat, das in⸗ wenig Geld enthalten haben dürfte. Aus dem Um⸗ ſtande, daß Uhr, goldene Brille und e nſtige Effekten bei der Leiche noch gefunden wurden, iſt anzunehmen, Mord aus Rache oder Gehäffigkeit vorliegt, die Thͤͤter verſcheucht worden find. — Germersbeim, 19. Juni, Ein Arbeiter Reiß, der wegen eines geringen Vergehens v rbaftet werden ſollte, tötete den Gendarmen Schoch durch einen Schuß in den Kopf. — Paris, 12. Juni. Ganz Paris iſt in Aufregung durch einen ſchaudervollen Mord, der ich in Lopillette zutrug. Der Buchmacher Leſſevaur lockte ein anſfändiges junges Mädchen unter Vor⸗ ſpiegelung eines Engagements in ſein Zimmer, wo er es zu mißhand ln vetſuchte. Obwohl er der Ueberfallenen dabei eine ſchwere Verwundung bei⸗ brachte und zwel Zähne ausſchlug, webrte fie ſich verzweifelt gab auch nicht nach, als er fie mit einem Revolver bedrohte, Leſtevaux feuerte dann drei Schüſſe auf das Mävchen ab und warf es aus dem Fenſter. Trotz dieſes Sturzes vom dritten Stock und der Schußwunden war das Mädchen noch om Leben und konnte über den Vorfall ausſagen. Leſtebaux wehrte ſich, als Polizei und Hausbewohner ſein Zimmer eindrangen, wurde aber überwältigt und von Frauen furchtbar mißhandelt, deren Wut man ihn nur mit Mühe entriß. Der Verbrecher hatte ſich ſchon zwei⸗ mal wegen Mordes von Frauenszimmern durch Fen⸗ ſterſturz vor Gericht zu verantworten gehabt, be⸗ hauptete jedoch immer, ſie hätten fich ſelbſt hinaus⸗ deſſen nach den Gewohnheiten des Herrn Wild nur daß, wenn überhaupt ein Raubmord und nicht ein R. Hofflef.) Aürloh verſendet gern von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Ane liefert einzelne Roben und ganze Stücke porio⸗ und zollfrei in's Haus. Doppeltez Briefporto nach der Schweiz. Baden, Fra TEE. ME SSMER 8 empfiehlt vorzügl. Teemischungen à M. 2.80 u. M. 5.50 pr. Pfd. Probe- pnckete 80 Pt u. M. 1 fac, Doppelbriet) sehr beliebt u. verbroltet. Zu haben bei C. &. Stenz. Wahln ach richten. Mannbeim, 15. Juni. Baſſermann 10724, Dreesbach 10113, Muſer 7230, Vogel 821. Stichwahl zwiſchen Baſſermann und Drersbach. Heidelberg. Zwiſchen Weber (nat. ⸗lieb.) und geſtürzt, und er wurde in belden Fällen freige⸗ ſprochen. — Unentbehrlich auf der Reiſe, der Jagd oder im Theater iſt ein wirklich gutes Fernglas, welches ouch allen Anforderungen. die man an dasſelbe ſtellt, voll und ganz entſpricht. Das Fernrohr hat fich bis jetzt noch nicht im dem Maaße eingebürgt, wie man es eigentlich bei dem ausgeſprochen nütz⸗ lichen Zwecke dieſes Inſtrumentes erwarten ſollte, es lag dies aber mehr daran, daß man einerteils nicht nur auf die äußere Ausſtattung, ſondern haupt⸗ ſäcklich auf die Güte der Gläſer das Hauptaugen⸗ merk zu legen, dabei den Pteis derart feſtzuſetzen, ein gutes brauchbares Glas nicht an allen Plätzen kaufen konnte, oder aber, weil die Anſchoffungsloſten zu hohe waren. Dieſem Umſtande entgegenzutreten, Kalz, Kgl. Hof. Baden- 1 . anbei ot es das bekannte Verſandthaus Kirberg u. Co. Gehrke (Volkspartei) findet Stichwahl flat. ein ft n 95 Gräfrath⸗Central 1 Solingen übernommen, Pforzheim. Stadt. Frank (nat ⸗leh) 2062, cht raß es auch den Minderbemittelten möglich iſt, ſich Heimburger (freiſ) 784, Rüdt (Soz) 2829, ein brauchbares Inſtrument zu billigem Preiſe an- Pforzheim Land: Frank 2794, Heimburger 622, p bf zuſchaffen. Die ffirma fabricirt alle optiſchen Ar⸗ Rüdt 2165. Stichwahl zwiſchen Frau un Kar! tikel, von den einfachſten bis zu den feinſten, welche Rüdt. 1 Freiburg. Bisher Winterer (nat. ⸗Aib.) 594, Marbe (ult.) 5766, Fromher (freiſ,) 870, Sec (Soz.) 1178. Lahr, Sander (nat. ⸗lib.) 9774, Rubin (ton) 3011, Schättgen (Zentr.) 13329, Homburger (reif 940, Kolnbach (Soz.) 2180. dieſelbe unter meitgehendſter Garantie verſendet, Neben dieſen Artikeln treibt die Firma Kirberg u. Co. die Anfertigung von Mufikwerken, wie Sym⸗ phonions, Ariſtons, Schweizer Spieldoſen etc. ſowie Gegenſtände mit Mufikwerken, wie Albums, Bier⸗ ſeidel, Schmuckkaſten, Schweizerhäuſer, Chriſtbaum⸗ A Sghuhma bänder ete.; auch dieſe Artikel find bei tadelloſer „Schopfheim, Krafft (nat. ⸗Aib.) 7798, Fre J nn vel Ausführung 1 Qualität zu den billigſten (freiſ.) 1100, Schuler (utr. 9817, Haug (Seh) Jen wunde Preiſen zu beziehen. 384, Vogel (Antiſ.) 74. a gehtül Der illuſtrirte Preiskatalog, welcher gratis und Kon ſtanz, Heilig (nat.) 7802, Hug (Cent) hieb ſraneo zu beziehen iſt, enthält eine reiche Auswahl 9265, Venedey (freiſ.) 1724. Stichwahl zwiſche . in allen oben genannten Artikeln und berſäume Heilig und Hug. a g Lctorit Niemand, denſelben einzufordern. ö 1 1 5 1 er 15 Aan pf lt Verfälschte schwarze Seide. diebe ſtatt. Die Entſcheidung liegt in den 15 Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefürbte Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbroffe erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſen ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der üchter Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Der Seidenfabrikant G. Henneberg (f. u. Händen ds Zentrums. Spiher, Elemm (nat. ⸗lib.) 1281, Siben (ulle, 610, Ehrhart (Soz.) 706 Stimmen. Worms. Der nationalliberale Frhr. d. Hi ſtegte mit etwa 8000 Stimmen Mehrheit. Berlin. Bis 4 Ubr Morgens logen 110, Wahlreſultate vor, dazu 16 Sozialſſten, 7 Centeum 5 Conſetvative und je ein Freiſinnige Vereinigung, Freifinnige Volkspartei, Antiſemit, Natſonallſbergl und Deutſch⸗Elſäſſer und 77 Stichwahlen, Stuttgart, Stadt bis auf einen Bezirk; Kloß (Soz) 10522, Sirgle (nat.⸗lib.) 8381 Haußman (D. V.) 4246. Stichwahl zwiſchen Siegl und Kloß 2 Du mich nicht ſo falſch beurthellen,“ ſprachffle ſanft, „aber Du biſt nicht ſicher, wenn Du bier bleibſt. Du mußt Dich irgendwo verbergen, bis die Gefahr vorüber iſt. K „Ich? Und wie? Meinſt Du, Dein Vater würde einen Mörder in ſeinem Hauſe dulden? ent⸗ gegnete er bitter. „Meines Vaters Tochter wird das Wagniß auf ſich nehmen, was auch die Folge davon ſel!“ ſagte das Mädchen mit feſtm Muth, der ihn bei ſeiner Gereitztheit mehr beruhigte als alle Vorſtell⸗ 7 85 „Warte einen Augenblick und laß mich über⸗ egen.“ Wie oft ſah ſie es in ſpäterer Zeit als Gottes Vorſehung an, daß Frau Aſton ihr die ſeltſame Ge⸗ ſchichte von den zwei Brüdern erzählt hatte, denn ſie dachte für den Augenblick an nur einen Zufluchs⸗ ort für den unglücklichen Flüchtling. „Ernſt, es bleibt uns nur Eins Übrig,“ ſagte ſie nach kurzem Ueberlegen. „Es giebt ein Zimmer in dieſem Hauſe, das von der Dlenerſchaft gemieden und überhaupt nicht benußt wird. Folge mir und ich will Dir wenigſtens für den Augenblick einen fichern Zufluchtsort bieten, bis fich ein beſſerer gefunden hat. Komm'!“ Das Würdevolle, faſt Gebieteriſche in ihrem Ton hatte einen wunderbaren Einfluß auf ihren aufgeregten Bekleider. Er folgte ihr faſt mechanisch. See öffnete eine Thür, die nach ihrem Toilettenzimmer führte, und ging ibm einen kurzen, gewundeten Corridor und ine Treppe voran, bis ſie den älteſten T eil des sSebäudes erreicht batte. g i „Da!“ ſagte ſie, als fie endlich auf dem obern Flur ſtehen blieb und aus einem kleinen daſelbſt be⸗ findlichen Wandſchrank einen Schlüſſel nahm. „Willſt Du die Thür aufſchließen Eruſt? Es wird all' Dei⸗ ner Kräfte bedürfen, denn das Schloß iſt jedenfalls „Nein, nein! Wenigſtens an ſie, die i zur Waiſe gemacht habe, wage ich kaum zu denken,“ ſage er ſchaudernd. „Aber, Marian, ich wollte ihn roftig. ja tnicht tödten. Ich wollte in die Luft feuern, doc i Er gehorchte und ſteckte den roſtigen Schlüfſel in demſelben Augenblick bewegte er fich, daß er das 85 in das halbverſteckte Thürſchloß, das nach einiger unbeabſichtigte Ziel meines Schluſſes wurde. Aber Anſtrengung ſeinem ſtarken Druck nachgab und ein wer würde mir Das glauben außer Du, meln ö großes, gut möblirtes Zimmer erſchloß, in dem es Freundin “ Ann. roch, als ob es ſeit Jahren keine friſche Luft zug⸗⸗ „Wen dein eigenes Herz es weiß, ſo hast Du führt worden wäre. Doch ſah Alles noch gut darin wenigſtens das Bewußtſein, kein abfichtlicher Mörder 5 lun Ane aus . . pielleicht gerade, weil es der freien Luft verſchloſſen und ſeit jenem unglücklichen Tage, wo die ſchöne Ida Merrick den eleganten Raum bewohnt hatte, unbenutzt geblieben war. Hier biſt Du jedenfalls ſicher,“ ſagte Marian ruhig, „denn auch wenn mann Dich durch irgend einen unglücklichen Zufall ſähe, würden D ch die einfältigen Diener doch nur für den Geiſt des un⸗ glücklichen Philipp oder feines Bruders halten. Aber, Ernſt,“ fügte ſie leiſe hinzu, „haſt Du mir keine Erklärung zu geben, haſt Du kein Wort der Hoff⸗ nung und des Troſtes, das ich Denen überbringen könnte, die deſſen bedürfen?“ Er blickte mißtrauiſch Geficht. „Und wer ſind die, Marian?“ flöhnte er. „Wem, außer Dir, Spielgefährtin meiner Jugend, liegt daran, etwas Anderes von mir zu hören als meine Verurtheilung? Oh, es iſt entſetzlich! Ja ſie wird mich baſſen, während es doch um ihiet⸗ willen geſchah!“ murmelte er ſo leiſe, daß es für den Andern unhörbar geweſen wäre, nur nicht 5 ſeiner feinhörigen Begleiterin. „Sprichſt Du von Miß Netta?“ kaltem Tone, zu ſein,“ erwiderte ſie ruhig, „und Du kannt au des Himmels Vergebung hoffen. Aber jetzt muß ich Dich verloſſen, damit man meine Abweſenheſt micht bemerkt. Vor dem Abend komme ſch wieder un bringe Dir Licht und etwas zu eſſen. Bis dabin tröſte Dich mit dem Gedanken, daß Du ſſcher bit, Tritt auch nicht an das Fenſter, damſt Dich nicht ein Vorübergehender ſehe. Und nun lebe wohl!“ Schweigend verließ ſie ihn. Ihre Aberanſreng⸗ ten Kräfte erlaubten ihr nicht, noch länger bel im zu verweilen. Marian und Ernſt Belfort waren faſt wie Ge⸗ ſchwiſter zuſammen aufgewachſen. Das hatte ſich nef in ihr Mädchenberz eing⸗ prägt. War es daher schön, els der junge Lord vor ſechs Monaten nach langes Abweſenheit in ſeine Heimath zurückgekehrt war, unnatürlich oder weiblich von ihr, daß ſie ankwor⸗ tete, er würde ſich ebenſo wie ſie der früheren Hiebe. erinnern und ſchöne Hoffnungen auf ein Glock an 0 n al in ihr abgewandtes — 0 frug fie in