thells im kommenden Winter zu erwartenden Futt⸗ r⸗ der Harmonie hier eine vom Vorſtand des dortigen landweſchaftlichen Bezirksvereins betanloßte Ver⸗ ſammlung der Bürgermeiſter des dortigen Amtsbe⸗ ziels ſtatt, zu der ſich die Oetsvorſtäade des Bezirks nahezu vollzählig einfanden. Herr Steingö ster, der zweite Vol ſitzende des Heidelberger landwirthſchaftl. Bezirksvereins, eröffnete die Virſamlung mit einer warmen Begrüßung der Anw ſenden, unter denen wirtſchaftslebrer Vincenz von Eppingen befanden. Hr. Steinadtter verlas ſodann zwei Erlaſſe des badiſchen Miniſteriums, in welchen die Maßnahmen mitgetheilt werden, welch die Regierung ergreifen will, um dem Futtermangel abzuhelfen und in denen die Bauern auf die Schritte hingewieſen werden, welche ſie thun müfſen, um ſelbſt dem hereinbre⸗ chenden Futtermongel wirkſam begegnen zu löanen. Herr Steingötter eröcterte ſodann eingehend ſetnen Standpunkt in dieſer Frage. Er iſt darnach der Ansicht, daß ſich zunachſt der Bezirksverein, die Olts⸗ vereine ſowie die lanewitt chaſtlichen G lnofſſenſchaften, und in allen denj nigen Orten, wo alle die beſagten Einrichtungen fehlen, die Gemeindebehörden ſich mit dieſet wichtigen Sache beſchäftigen ſollen, um den Landwirten des Bezirkes in dem gemeinſchaftlichen Bezug von Kraftfuttermitteln, Heu wie Torſſtieu und Saat für Grünfutter an die Hand zu gehen, Die Bettäze, die für dieſe Bezüge gebraucht werden, ſeſen, ſoweit ſie hierzu durch beſondere Anleihe be⸗ ſchafft werden müſſen, zunächſt bei den bekannten In⸗ Jedenfalls ſei dem kleineren Landwirt gegenüber. der zur Zeit wenig baares Geld haben dürfte und Hoffnung auf größere Einahmen habe, eine längere Stundung für ſeine durch den Verein zu bezi hende Waare zu gewähren. Porerſt ſteht der Redner nur auf dem standpunkt der Selbſth fe, die in den ver⸗ ſchiedenen angeführten Organen ihren Ausdruck fia⸗ det. Wollte man gleich zur Staatshilfe übergehen, ſo würden auf Grund der Statiſtik vom Jahre 1888 folgende Zahlen in Erſcheinung treten. Nach der Statiſtk vm Jahre 1888 giebt es in Baden 13,313 Stück Rindvieh, Nimmt man an, daß ſich die Beſitzer von etwa 20 pCt. dieſer 13.313 Stück Rindvieh. nicht in der Lage befinden, aus eigenen Mitteln Futter und Streu anzukaufen, ſo ergibt ſich, daß der Staat für 2662 Stück Rind⸗ unb Streumangels fand geſtern im Gartenſaale ſich auch Hr. Geb. Reg. R. Pfiſter und Hr. Land⸗ ſtituten gegen einen mäßigen Zinsfuß zu erhalten. auch nach den Ausſichten in dieſem Jahre eine große wohl die traurigen Nachrichten, die der Poſtbote brachte, etmas aus der Faſſung gebracht.“ ſolchen Herausforderung zu fragen, und Tomkins mußte ſchon aus freien Stücken etwas mehr berichten. der junge Belfort ein Duell mit einander gehabt haben und daß Lord Faro dem Tode verfallen ift?“ hub er nach einer Pauſe wieder an. „Das iſt thörichtes Geſchwätz!“ ſagte der Lord. „Was in aller Welt könnte eine ſo unwahrſchein⸗ liche Cataſtrophe herbeigeführt haben ?“ „Bitte um En ſchuldigung, Mylord, aber es iſt nur zu war,“ erklärte der Diener. Es waren zwei Aerzte in der Villa Faro, und man ſcheint wenig hoffnung zu haben. Es waren auf den Schuß zwei Weldhüter herbeigeeilt, aber fie find doch zu ſpät gekommen. Lord Faro lag auf der Erde, und ein junger Artzt, wie es ſcheint der Einzige der bei dem Duell zug gen geweſen, war um ihn beſchäftigt. Wo Lord Belfort hin iſt, weiß Niemand. Er wird wohl geflohen ſein, doch wenn man ihn bekommt und Lord Faro ſtirbt, wird er als Mörder ver⸗ theilt.“ Lady Marian hatte ſtill und regungslos zuge⸗ hört, aber ſie war halb bewußtlos auf einen Seſſel dicht am Fenſter niedergeſunken. „Und was gibt man als Grund der That an, da Sie ſo viel zu wiſſen scheinen, Tomkins?“ fragte der Lord, der in der Aufregung ſeine Würde zu vergeſſen ſchien. Tomkins zögerte ein wenig. „Nun, Mylord, man ſagt, die junge Perſon, die Lord Faro ins Haus gebracht hat, ſei an dem Der Graf war zu ſtolz, um ſogar auch einer „Haben Mylord gehört, daß Lord Faro und b vieh Futter beſchaffen laßfen müßte. Dieſe Thiere et⸗ balten pio Kopf und Tag 4½ Pfund Klete und 2 ¼ Pfund Palmkuchen, welches Futter für einen Monat etwa 12 Mark koſtet, ſo daß eine Ausgab⸗ von 81,944 Mark entſt hen würde. Rechnet man nun, daß der Futtermangel von Dezember bis Mai, allo volle fünf Monate herrſcht, ſo müßten im Amts⸗ bezirk Heidelberg allein für obige 20 pCt. des Vieh ſtondes 539,100 M berausgabt werden. Im gan⸗ zen Lande Baden aber würde bei einem Nindvieh⸗ Beſtande von 607,180 Slück die Ausgabe für B.. ſchuͤffung von Futter für 20 pt. dieſes Vehſtandes 7.186.160 Mark. betragen und hier ſind die Ziegen und Pferde noch gar nicht mit eingerechnet. Um eine ſolche umſaſſende Hilfe des Staats in Anſpeuch zu nehmen, liege jedoch jzt noch keine Nothwendigkeit vor. Wenn ſich jedoch im Spätjahr Alles überſehen loſſe, und die Sache als Nothſtand erſcheine, ſo ſtihe es außer aller Frage, daß bei den komp⸗tenten Faktoren die nöthigen Anträge geſtellt, und die Landwirtſchaft auch aus ſtaatlichen Mitteln, wenn nöthig. ihre Unterffützung finden. Herr Steingötter und Herr Landwirtſchafts⸗ inſpektor Vincenz forderten ſodann die Landwirte auf, daß ſie durch Anpflanzung reſp. Ausſaat von Futterartikeln der Futtetnoth abzuhelfen ſuchen. Ueberhaupt beſteht die Hoffnung, daß angeſichts des eingetretenen Regenwelters bis zum Herbſt noch Vieles wieder gut wird. — Karlsruhe, 2. Junſ. Die Kunſtſchätze die im Beſitze des Großherzogs find und bisher in verſchiedenen Schloͤſſern im Lande zerſtreut waren, find — — bier zu einer dauernden Ausſtellung geſammelt und die Kunſtgegenſtände und kunſtgewer lichen Meiſterwerke dadurch dem allgemeinen Kunftintereſſe nutzbar g:⸗ macht worden. Dieſer Sammlung iſt nun noch eine Anzahl Familienerinnetungen aus der Zeit Bernhard des Seligen, des Markgrafen Georg Friedrich, des Türkenlouis, Karl Friedrichs zugewieſen und damit der Anfang zu einem Zähringer Muſeum gelegt worden, das durch Andenlen an Kaiſer Wilhelm, Kaiſerin Auguſta, Kaiſer Friedrich, Prinz Ludwig Wilhelm ö die Bl ſchoffung und Beifuhr der Materialien eine bis auf die Gegenwart vervollſtändigt iſt. Die Aus⸗ ſtellung iſt bis Mitte Stptember woͤchentlch an 2 Nachmittagen geöffnet. — Hagen au, 7. Juni. Auf dem Attillerit⸗ ſchießplatz hier wurde geſtern nachmittag ein Mann f des Feldartillerieregiments No. 34 aus Metz vom be reit. 1 Bltz erſchlagen. Derſelbe hatte Telephondienſt wäh⸗ rend der Schießübung und in dem Augenblick, als Allen ſchuld. Ich glaube Lord Faro war eiferſüchtig auf den jungen Lord.“ b Da vernahm man einen ſchweren Seufzer, das Rauſchen eines Kleides und Lady Marian ſank be⸗ wußtlos zu Boden. Der Lord ſaß bei dieſem unbewohnten Schau⸗ ſpiel ſtarr und regungslos da. Aber Tonkins ſprang raſch hinzu, hob Lady Marjan auf und legte ſie auf das Sopha. „Es iſt nur eine Ohnmacht, Mylord!“ ſagte er tröſtend. „Mylady wird bald wieder zu ſich kom⸗ men. Die Sonne wud ihr zu ſehr ins Geſicht ge⸗ ſchienen haben.“ Und ohne weitere Befehle abzuwarten, rief Tomkins Marian's Jungfer und die Haushälterin herbei „Jitzt geht es Ihnen ja ſchon wieder beſſer, Mylady,“ſagte Frau Aſton ſchmeichelnd, als Marian nach kurzer Zeit die Augen wieder aufſchlug. Blei⸗ ben Sie noch eine klein. Weile ruhig liegen oder wollen Sie ſich lieber in ihrem Zimmer ein wenig hinlegen?“ Lay Marian fuhr ſich mit der Hand über die Augen und ſchaute vewirrt um ſſich. Aber als ſie ihres Vaters ſtrengem, belümmertem Blick be⸗ gegnete, und Tomkins noch in der halb offenen Thür ſlehen ſah, da kehrte die ganze Scene wieder in ihr Gedächtniß zurück, und ſchaudernd bedeckle ſie ihr Geſicht mit den Händen. „Ja, ich will gehen!“ ſagte ſie dann langſam. „Aſton, Sie können mich begleiten. In einer halben Stunde wird mit wieder wohl ſein. Papa, Du brauchſt Dich nicht zu ängſtigen,“ fügte ſie mit er⸗ zwungener Ruhe hinzu. „Der Sonnenſchein iſt ſchuld gewarnt worden und wer einen Keller befaß flüchteis er den Schalteſchter ans Ohr hielt, ſchlug der BIB in die Leitung. Einem dicht nebenſt⸗henden Kames raden wurden beide Füße ſo gelähmt, daß auch kr weggetragen werden mußte. — Rappen au, 7. Jun. In dem benach⸗ barten Siegelsbach wurde heute Vormittag in dem Hoffmann'ſchen Steinbruch der Bruder des verſtor⸗ binen Eigentümers, Ludwig Hoffmann, von einem losgelöſten Steine getroffen und auf der Stelle ge tötet. Ferner wurde ſeinem 24jährigen Neffen und Geſchäftsführer ein Arm und Fuß abgeſchlagen. Der Verunglückte iſt 38 Jahre alt, Vater einer zahle reichen Fomilie, die meiſten Rinder noch unerwachſen, Das Bedauern mit der hinterbliebenen Mitwe iſt allgemein. El Dorado, (Kanſas) 3. Junſ. Ein Wirbelſturm hat dieſes kleine, 1100 Einwohner zählende Dorf faſt vollſtändig vernichtet. Die Be⸗ völkerung war von der herannahenden Staubfäule fich in denſelben, während andere, die über ſchnelle Pferde verfügten, mit denſelben davon jagten. 20 5 Minuten nach der Warnung erreichte der Miibl⸗ turm das Dorf, in welchem kaum 1 Haus unbe⸗ ſchädigt blieb. 20 Menſchen wurden getöt t, darunter 0 eine aus 9 Perſonen beſtehende Familie Riemain, 15 5 welche tot aus den Trümmern ihres Hauſes her⸗ ſufgung. vorgezogen wurde. 200 Perſonen find perleht un. 30 und der Schaden wird auf 500 000 Dollars ge⸗ h 0 aht. . An im Leib dan nit in O Diuich den Brand in Randen dor am 21. v. M. wurden 9 Wohn⸗ und 10 Oekono⸗ i dan bis A g nich we u Sedens kaut Ale rolärlic Ein, da es 0 alm nicht befß⸗ n den hond en Ur. mod f ah ue Heil u genf hergeſte A ernden, wofür ain Lenk aus pre Ir. Hope nicht eh, Birrgr. Wbt. alt fir eine mebübmüh. sand n trſahte chile miegebäude zerſtört und 8 Familien abdachlos, Da die meiſten der Betroffenen in ärmlichen Verhält⸗ n ſſen ſich befinden und trotz der ihnen zukommen⸗ den Gebäuderntſchädigung zur Aufbringung der zum Wiederaufbau erforderlichen Mittel kaum im Stande find, weil bei der hohen Lige des Ortes Randen ſehr koſtſp elige iſt, ſo richten wir an alle Menſchen⸗ freunde die herzliche Bitte, den hart Bedrängten ihre Uaterſtützung angedeihen laſſen zu wollen. Zur Entgegennahme der Geldgaben find die Unterzeich⸗ neten, ſowie die Expedition dieſes Blattes gerne Donaueſchingen, den 5. Juni 1893. Das Hilfskomite: Oberamtmann Dr. Krems in Donaueſchingen. Bürgermeiſter Greitmann in Blumberg. daran .. ich hatte ſchon heute Mo aufſtand Kopfſchmerzen.“ Der Lord blickte erleichtert auf. 1 „Es wird wohl ſo ſein!“ ſagte zuftim⸗ menden Nicken, Tomkins hat dieſelbe Idee gehs .. die Sonne bat Dir zu heiß auf den Roß gebrannt.“ XII. a n 1 1 Kaum lag Lady Marian mit Hilfe der müll terlichen Fürſorge ihrer treuen alten Haushälterin in ihrem Toilettenzimmer auf dem Sopha, ſo prang ſte auch ſchon wieder mit einer Kraft auf, der man nichts von Krankheit anmerkte, empor. „Aſton, liebſte Aſton, kommen Sie her“ tief * „20 ſie erregt. „Hierher ganz dicht zu mir! Sitzen S i min 90 ſich auf dieſen Stuhl, und erzählen Sie mit d N B Nauf traurige Geſchichte, auf welche Sie ſchon oft ange diger i fte ſpiehlt haben.“ Aa u Mi Frau Aſton machte ein Geſicht, ols meine ſie, ihre Herrin rede irre. 5 „Meine liebe, junge Lady, welch feltſame Ide von Ihnen, getade jitzt dieſe alte Geſchichle bo zu wollen, wo Sie ſchwach! und angegeffen find Laſſen Sie das auf ein ander Mal!“ r „Nein, Aſton, ich will ſis j zt hören,“ erwi⸗ derte das Mädchen beſtimmt. „Mann munkelt ſo verſchiedenes Über die Sache, daß es mich berlangt, endlich ein Mal die Wahrheit zu erfahren, O, eig Gott, ich weiß nicht mehr, wohin ich mich wenden, a und wem ich vertrauen ſoll!“ ſetzte ſie berzweſfelk hinzu. 5 GGotiſchung folgt.