Anerkannt bester Bitterliqueur! blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. plerteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ladenburg. — — 10 Pfg., Lokale Geſchafts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. die 1 ſpaltige Corbus⸗Zelle oder deren Naum Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 5 Nr. 46 r — — Samskag den 10. Zuni . — 1898 Politiſches. Karlsruhe, 6. Jun. Auf das von Seiner Hoh, dem Großherzog an Se. Maj. den Kaiſer cete Telegramm, in welchem der badiſche Mili⸗ Möreins⸗Verband dem oberſten Kriegsherrn ſeine iguag darbringt, iſt, der K. Z. zufolge, nach⸗ hende Antwort eingetroffen: Neues Palais, den Jun. S. K. H. dem Großherzog von Baden, Men ⸗Baden: Euer Königliche Hoheit bitte Ich, Migen wärmſten Dank entgegen zu nehmen für patriotiſchen Gruß, welchen Allerhöchſtdieſelben Protektor des Badiſchen Miſitärvereinsverbandes eich mit dem Präfidium desſelben und den fänden der Gauverbände an Mich gerichtet hit, welches im Kriege und Friede bewährte Myner Mir darbringen, beſtärkt Mich in der Zu⸗ Vegſicht, daß, wo es die Sicherheit des Reiches gilt, de deutſche Volk über die Meinungsverſchiedenheiten e Tages hinweg zuſammenſtehen wird in dem ſeten Eniſchluß, das zu erhalten, was wir in der iin Zeit unter der thätigen Mitwirkung Eurer Monglichen Hoheit errungen haben. gez. Wilhelm I. R. Berlin, 8. Juni. Das Hinſcheiden des ien Biſchofs Karl Joſef v. Hefele von Rotten⸗ ig wird in weiten Kreiſen der württ mbergiſchen Mbolkerung ohne Unterſchied der Confeſſton auf⸗ Icli beklagt. Denn der Heimgegangene war ein Keeblſebender und überaustoleranter Kirchenfürſt und durch dieſen von ihm ſtets bekundeten Geiſt der Joſef in ſeiner Eigenſchaft als Landesbiſchof Würt⸗ kemberg vor kirchenpolitiſchen Wirten und Kämpfen bewahren gewußt. Ueber die Wiederbeſetzung doe. Das Gelöbnis treuer und opferwilliger Mit⸗ Milde, Friedfertigkeit und Verſöhnlichkeit hat Karl Sicheres. — Die hohe Polltik hat in den letzten Tagen im ungariſchen Delegationsausſchuſſe wiederholt eine hervorragende Rolle gespielt. Dies zunächſt durch die vom Miniſter hat hierbei Kalnocky einerſeits den mitteleuropäiſchen Friedensbund zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich⸗Un⸗ garn und Italien als unerſchütterlich fortbeſtehend bezeichnet, anderſeits jedoch zugleich mit ebenſolcher garn und Rußland im Kalnolh'ſchen Expoſe iſt viel⸗ Überraſchender Umſchwung in der auswärtigen öſter⸗ reichiſchen Politik eingeleitet worden ſei, welcher Auf⸗ faſſung indeſſen von Wien aus entſchieden entgegen⸗ getreten wird. Nochmals ißt dann die hohe Politik gekommen, durch den vom Delegirten Falk am Dienſtag erſtafteten Bericht. Derſelbe bezeichnet die Dreibundspolitik als die einzige, welche auf die un⸗ bedingte Unterſtützung der geſamten ungariſchen Nation zu rechnen habe. Weiter gedenkt der Falk'ſche Bericht der begelſterten Aufnahme, welche dem deutſchen Kaiſer und dem Erzherzog Rainer von Oeſt⸗rreich in Italien bereitet worden ſei und die Beweiſe, daß der Dreibund nicht nur eine Allianz der Herrſcher, ſondern auch zugleich ein Bündnis der Völker ſei. Weiter ſpricht ſich der Bericht mit rückhaltloſer Ge⸗ nugthuung über das von Kalnocky konſtatirte freund⸗ ſchaſtliche Einvernehmen zwiſchen Oeſterreich und Rußland aus und gedenkt dann ſympaothiſch der jüngſten Ereigniſſe in Serbien und Bulgar jen; im ungariſchen Delegationsausſchuſſe zu ihrem Rechte 1 ö b Grafen Kalgoly abgegebenen Er⸗ klärungen über die europäiſche Lage. Unumwunden des Rottenburger Biſchofsſtuhles verlautet noch nichts ſchließlich drückt er vollſtes Vertrauen zur Polittt wie zur Perſon Kalnoky's aus. — Jenſeits der Vogeſen iſt Conſtans, der Sieger des Boulangismus, erneut nicht nur der Held des Tages, ſondern auch der Mann der nͤchſten Zukunft. Seine Toulouſer Programmrede, in welcher Conſtans nach innen die Forderung der Versöhnung aller Parteien Frankreichs zur Stärkung der R publick, ſowie der Herbeiführung des ſozſalen und religlöſen Friedens, nach außen aber diejenige der Wahrung der Intereſſen und Rechte Frankreichs Offenheit von der immer günſtigeren Geſtaltung der öſterreichiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen geſprochen. Dieſe Betonung der Annäherung zwiſchen Oeſterreich⸗Un⸗ aufſtellte, hat im ganzen Lande die lebhafteſte Zu⸗ ſtimmung gefunden. Ueberall herrſcht die Anſchau⸗ ung vor, Conſtans werde ficherlich an der Spitze der neuen Regierung ſtehen, welche die in Frank⸗ fach dahin ausgelegt worden, als ob hiermit ein — ͤ reich bevorſtehenden allgemeinen Wahlen zeitigen werden. Verſchiedenes. — Mannheim. 7. Juni. Die „Badiſche Landpoſt“ enthält die Nachricht, daß der Unterzeich⸗ nete als Kandidat der konſervativen Partei aufgeſtellt ſei. Dies iſt unrichtig. Der Unterzeichnete erklärt hierdurch, daß er um eine Zerſplitterung der Stimmen zu verhindern und Angefichts der von Herrn Baſſermann abgegebenen Erklärungen über die landwirtſchaftlichen Fragen für den Candidaten Baſ⸗ ſermann eintritt und fordert hierdurch ſeine Ge⸗ finnungsgenoſſen und die Landwirte des Bezirks auf, für den Candidaten Baſſermann ihre Stimmen abzugeben. Plankſtadt, 6. Juni 1893. Jakob Friedrich Treiber, Gemeinderechner. — Heidelberg, 7. Juni. Abhilfe gegen Futter⸗ und Streumangel. Um über die Mittel zu berathen zur Abhilfe des thei s ſchon beſtehenden, Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. 14. N „Die Aſton iſt eine thörichte Frau, deren gan⸗ Herz an dieſem Wüſtling bing,“ erwiderte der Vord bitter, „aber hier in dieſem Falle iſt ſie weit bon Ziel, denn wir erhielten die ſchriftliche Be⸗ Aatigung von Philipp's Tode und Begräbniß, und keichten dieſelben auf meinen Wunſch ein, um das Gericht, das ſich verbreitete, zum Schweigen zu beingen. Sei keine ſolche Thörin Marian, ſondern geb mir Deine formelle Elaubniß, den Herzog hier⸗ ber beſchelden zu dürfen, und ich verbürge es mit Heiner rechten Hand, daß kein ſolcher Geiſt bei Deiner Hochzeit erſcheinen wird., „Das glaube ich wohl, denn ich werde nie nuit dem Herzog von Dunbar vor dem Altare ſtehen,“ lautete ihre feſte Antwort. * 1 „Marian!“ brauſte der Graf auf. „Das iſt Wahnfinn oder ein ſchlechter Scherz!“ „Entchſuldige, Papa, es iſt mein voller Ernſt. ch liebe den Herzog nicht und werde ihn nicht heirathen. Ich denke wohl, es wird ihm nicht ſchwer werden, eine andere Braut zu finden. um Beispiel iſt in einem Jahre eines ſolchen Preiſts Perth, Meiner Meinung nach thäte es biſſer, auf ſie zu warten.“ Netta Faro „Und Lady Marian Biddulph ſoll das Nach⸗ ſehen haben oder Miß Faro's abgewieſenen Bewerber, den jungen Belfort nehmen? antwortete der Lord verächtlich. „Marian, lieber ſehe ich Dich todt, als daß ich Das erleben ſollte!“ Die Angeredete war nach der wechſelnden Farbe und dem abgewendeten Geſichte zu urtheilen, jitzt weniger gefaßt, aber ſie gewann ihre Ruhe Raſch wieder. „Ich muß erſt noch erfahren, daß dies meine einzige Alternativ- iſt,“ verſetzte ſie ſtolz. „Und wen der Herzog von Dunbar meine einzige Hoffnung iſt mich vor der alten Jungfrau zu retten, ſo werde ich ſicherlich nie den Myrthenkranz tragen. Du kannſt ihm Das ſagen, und ihm wie mir weitere Unan⸗ nehmlichkeiten erſparen.“ „Mit dieſen Worten?“ „Ganz wie Du welt! Ich überlaſſe es Deiner Geſchicklichkeit, ihm meine Antwort in der geeignet⸗ ſlten Weiſe zu überbringen,“ ſagte ſie in demſelben herben Tone. „Das werde ich allerdings nicht thun,“ er⸗ wiederte er ſtreng. Ich werde einfach um eine kurze Friſt bitten, damit Du Dir den unerwarteten An⸗ trag überlegen kannſt, und gleichzeitig unſere Ein⸗ ladung uns zu beſuchen wiederholen.“ „Ganz wie Du willſt! Aber bedenke wohl, daß ich nicht verantwortlich bin für die moͤglichen Folgen, die daraus entſtehen könnten. Du weißt, daß ich meinen Entſchluß ſelten ändere ... hier würde ich es nicht thun, und wenn ich morgen Schloß Biddulph und alles was dazu gehört darum verlieren ſollte ... Da wir uns aber jetzt ver⸗ ſtändigt haben, werde ich Tomkins klingeln. Ich ge⸗ denke übrigens heute Nachmittag nach Villa Faro zu fahren.“ Selbſt Lord Marſton, ſo ſehr er auch an die Launen ſeiner excentriſchen Tochter gewöhnt war konte ſich über ihre außerordentliche Ruhe bei einem ſo aufregenden Ereigniß, wie die Werbung eines Herzogs und ſeine eigene Mißbilligung waren, eines halb bewundernden, halb zornigen Staunens nicht erwehr en. „Wirklich, Marian,“ hub er an, „ich ..“ Aber Marian's Zug an der Klingel wurde ſo eiligſt gehorcht. daß der Satz unvollendet blieb, und des Dieners Erſcheinen hinderte den Lord an ferneren Re flerionen. Tomkins klirrte mit dem Porzellan, ließ einen filbernen Präſentirteller fallen und ſtieß mehrmals mit ſolcher Heftigkeit an des Lord Stuhl, daß dieſer es nicht länger vertragen konnte. „So ſeien ſie doch etwas votſichtiger, Tom⸗ kins,“ verwies er ihn. „Sie wiſſen, daß ich kein Geräuſch in meiner Gegenwart dulde.“ — „Ja, Mylord, es thut mir leid,“ ſagte der Diener in wenig beſcheidenem Tone. „Mich haben,