und das nächſte Frübjahr große Fuſternot mit all ihren blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. e die Redaktion derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. b Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. preis pierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhallungs⸗ Anzeigen: 0 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Raum Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 5 — Nr. 44 Samstag den 3. Juni 1898 „„ a. im Monat Juni: Pferdezahnmais, Welſch⸗ Menn es an gutem Samen für Pferbezahn Mitteilungen korn, Sorgho, Wecken, Wickhafer, Sommerreps, mais mangelt, ſo kann man g⸗ wöhnlichen bad schen 10 Buchwalzen, Spörgel, weißer Senf, Runkeltüben, Mais (Welſchkorn) oder Frühmas (Cinquantino) Landw. B zirksvereins Ladenburg. 5 Den Futtermangel belt Infolge des Regenmangels fehlt es am Münfutter und ſteht für den kommenden Winter Mietſchaf lichen Mißfländen in Ausſicht. Die Direktion des Landwirtſchaftlichen Be⸗ Alsvereins bringt deshalb Nachſtehendes zur Kennt⸗ dis der Landwirte: 1) Die Wieſen und die noch einigermaßen uchbaren Kleefelder find durch Düngung, ins⸗ * mit Pfuhl oder Chiliſalpeter zu kräf⸗ gen. 2) Mit den ſich ergebenden kleinen Heu⸗ und Skoherträgen iſt thunlichſt ſparſam zu verfahren i zur Schonung derſelben auf die Gewinnung von Möglichſt viel Spätjäbrsfutter, ferner auf die Ver⸗ Wendung von Kraftfuttermitteln und Erſatzſtreu⸗ offen (Torf) Bedacht zu nehmen. 8) Durch die Anpflanzung von viel Rüben Nunkeln und Kohlrüben iſt für Winterfutter zu ſorgen. 5 4) Der Anbau von viel Futterpflanzen far kommendes Frühjahr (Futterroggen, Sandwicke, 3 iſt eine nicht minder wichtige Auf⸗ gabe. ö 5. Die Auswahl der Grünfutterpflanzen kann nach der unten folgenden Beſchreibung derſelben von den Landwirten ſelbſt — je nach Boden und Ge⸗ brauch — erfolgen. 6. Zur Benutzung in dieſem Jahre noch lön⸗ nen gebaut werden: weiße Rüben, Kohlrüben. b. im Monat Juli: Pferd⸗zahnmais, kleiner Frühmais, Sorgho. Wicken, Wickhafer, Buchw'iz n, Spörgel, weißer Senf, weiße Rüben, Runkeln, Kohl⸗ rüben, Jobannisroggen, Sommerreps. o, im Monat Auguſt bezw. nach der Ernte: Wickfutter, Stoppelrüben, Buchwezen, Spörgel, weißer Senf, Johannisroggen. 7. Zur Benützung im nächſten Frühjahr find zu ſäen: d im Monat Juli: Inkarnatklee, Johannis⸗ roggen mit und ohne Inkarnatklee, R ps. b. nach der Ernte: Futterroggen, Johannis⸗ roggen, Inkarnatklee, Reps, Klee, Kleegras, Sandwicke mit Roggen, Senf. 8. Zur Sicherung und Erhöhung des Futter⸗ ertrages ſind die zur Ausſaat beſtimmten Felder forgfältig vorzubereiten, düngen. 9. Der Anbau der meiſten obengenannten Futterpflanzen iſt den Landwirten genügend bekannt. Von den weniger bekannten iſt zu bemerken: a. der Pferdezahnmais liefert von den Mais⸗ ſorten den hoͤchſten „Ertrag, das Futter aber iſt etwas weniger nahrhaft als das gewöhnliche Welſch⸗ korn. Bei ſtärkerem Anbau iſt es ſehr zweckmäßig, die Saat ſtückweiſe in Zeitabſchnitten von je 8—14 Tagen vorzunehmen. Der Mais behält ſeine volle Keimkraft nur ein Jahr und iſt deshalb beim Samenankauf auf garantierte Keimfähigkeit zu achten. Da der Mais ſchwer keimt, ſo wird der Mais bei der Hfuftaſet zwickmäzzig mit Waſſer angegoſſen. Die Tochter de⸗ Meeres. Roman von A. Nicola. 1 12. N Der traurige Zug entzog ſich Cora's Blick, und dog nach dem andern Flügel des Hauſes ein. Sie ſank in ſtummer Verzweiflung und ban⸗ gen vor dem nächſten Laut oder Schritt, der dieſer entſetzlichen Ungewißheit ein Ende machen ſollte. Endlich näherte ſich Cora's Zimmer ein abge⸗ mefſener Schritt, und in der nüchſten Minute trat Lady Emily ein. „Verächtliches Geſchöpf!“ rief ſie mit einer bernſchteten Strenge in Ton und Blick. „Welch Verderben haben Sie über unſer Haus gebracht? „Geſtehen Sie, bevor es zu ſpät iſt, welch“ ſchmachvoll's Complot Sie geschmiedet, und dadurch dieſe entſetzliche Kataſtrophe herbeigeführt haben!“ Bei dieſem Ausbruch von Schmähungen war Cora einen Augenblick wie betäubt, aber ihr Ehr⸗ gefühl regte ſich bei der Ungerechtigk it ſolcher Worte. Ich verſtehe Sie nicht, Madam⸗,“ ſagte ſie und tichtete ſich ſtolz vor der erregten Lady Emily auf, „In meinem Benehmen bin ich ſo tadellos wie Sie ſelbſt. Auch weiß ich überhaupt nicht, wo⸗ rauf Sie Anſpielen.“ „Freche Abenteuerrin, die Sie find!“ rief die erzürnte Lady. „Wagen Sie es, Ihr Verbrechen Verleumdung! Ich habe nichts, gethan, deſſen Sie mich beſchuldigen, und wenn durch 9 noch zu verſchlimmen 9 Sie könnten zu behaupten ſich endreiſten, daß Sie nicht liſtig genug ſein, Ihre Nize über meinen unglücklichen Bruder zu werfen, und ſeine Schwäche und ſein Mitleid ſo zu benützen, daß er es jetzt wahrſcheinlich mit dem Leben büßen muß?“ Cora wurde todtenbleich. „Lady Emily Das iſt eine grauſame nichts von Alledem Lord Faro, mein gütiger Beſchützer, Unglück gehabt hat, ſo weiß der Himmel, daß ich nicht Schuld daran trage!“ „Nein, natürlich nicht!“ ſagte Lady Emily ſpöttiſch. „Natürlich haben Sie nichts gethan, um Beide, meinen Bruder ſowie Lord Belfort zu um⸗ ſtricken, bis Ihre Küaſte endlich entdeckt wurden und zwiſchen den Zweien, die Sie betrogen haben, einen Streit herbeiführten. Und mein armer Bruder liegt im Sterben, von der Hand ſeines eigenen Neffen, des ſeineinem einzigen Kinde beſtimmten Gemals verwundet! Verrätherin die ſie find! Das Blut komme über Ihr Haupt: .. Aber ich will nicht ſo ſchwach und mitleidig ſein, wie Sie wohl erwar⸗ ten! Sie werden das Haus ſofort verloſſen und es nie wieder betreten ... nie wieder! Und wenn Sie vor ſeinen Thoren Hungers ſterben ſollten!“ Cora beachtete kaum dieſe heftige Drohung. insbeſondere gut zu ſäen. b. Die Zuckermohrhirſe oder Sorgho liefert zwar weniger Futter als die Mais, iſt aber weniger gegen rauhe Witterung empfindlich und kann bei guter Witterung getrocknet werden. Der Sorgho gedeiht auf allen guten Bodenarten und berträgt mehr Dürre als Mais. Unter die Sorghoſaat kann, wie dies bei Mais gebräulich iſt, Luzerne eingeſät werden. Die Behandlung iſt dieſelbe wie 55 Mais, und iſt zur breitwürfigen Saat pro Ar Pfund Samen nötig, o. Das Wickfutter iſt zu Spätjahrsſutter ſehr geeign t und kann, auch mit Hafer vermiſcht, noch bis Ende Auguſt eing⸗ſät werden; auch Mais⸗ ſamen kann unter die Wicken eingeſprengt werden, wodurch die Wicken an den ſtarken Maisſtengeln Halt haben und nicht ſo leicht lagern. d. Der Buchweizen (Heidekorn) kann bis Mitte Auguſt ſogar auf Sandböden zu Grünfutter gebaut werd en. Auf das Ar find 1½ Pf. breſt⸗ würfig zu ſäen, leicht einzueggen und entſprechen⸗ denfalls zu walzen. Buchweizen mit Wicken, weißem Senf und Spörgel gemiſcht, vermehrt und ſichert den Ertrag und verbeſſert das Futter. e. Der Spörgel gedeiht am beſten auf ſand⸗ igem Boden, giebt ſchon nach 8 — 10 Wochen einen Grünfutterſchnitt, welcher auch zu Heu getrocknet werden kann. Die Saat kann bis Ende Auguſt noch erfolgen, eignet ſich deshalb gut als Stoppel⸗ frucht und iſt pro Ar 1½/ Pf. Samen nötig. Als Gemiſch fät man pro Ar 1½ Pf. Buchweizen und ½ Pf. Spörgel. Um für einen gewiſſen Abſchnitt Die Nachricht überwältigte eb derart, daß die Furcht keine Macht über ſie erlangen konnte. „Wie, Lady Emily?“ brachte ſie mühſam her⸗ vor. „Iſt es wirklich wahr? Iſt Herr Lord Faro in Gefahr?“ „Gewiß, elendes Mädchen! Und Sie tragen die Schuld daran! Der erſte Fehler war freilich, daß er Sie aus Ihrer Heimath bierherbrachte.“ ſagte die alte Dame heftig. „Sind Sie nun zu⸗ frieden? Nieder auf die Kniee! Uad bitten Sie um Verzeihung, wenn Sie nicht noch bevor eine Stunde vergangen iſt aus dem Hauſe gewieſen ſein wollen?“ „Ich brauche keine Verzeihung, denn ich habe nichts Uarechtes gethan,“ entgegnete Cora ſtolz. „Lady Emily, Sie können Ihre ſchädlichen Beſchul⸗ digungen nicht beweiſen Ich fordere einen Beweis für ſolche Verleumdung! „Sie find in Ihrer Schlechtigkeit verhärtet,“ ſprach Lady Emy, „aber ich will Si- bald zur Vernunft bringen. Antworten Sie! Wer war beute Morgen, als man glaubte, es ſchliefe noch Alles, in meines Bruders Zimmer? Wagen Sie das zu leugnen? Wagen Sie mir zu erwidern, daß Sie es nicht waren? Und wagen Sie zu behaupten, daß mein Bruder nicht thörichte Worte der Liebe zu Ihnen ſprach?“ Cora ſchwieg. (Fortſetzung folgt.)