irg reinen wer. N Be⸗ geben 5. Ul. 1 bel; aden ündlet Hern „ ge jeden Dienzta Preis vierteljährlich Mark 1.— i 8 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Nr. 43. g und Freitag Abenb. „ mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ladenburg. Miktwoch den 31. Mai Die Mikitärvorlage und die in Deckungsfrage. tiget Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Verſtärkung der deutſchen Wehrkraft, wie ſte durch „% die einſtweilen geſcheiterte Militärvorlage geplant wird, an und für ſich in viel weiteren Kteiſen der dition Nation volle Zustimmung findet, als dies bis jetzt — ſcheinen könnte. Aber die borgeſchlagene Art und Weſſe der Beſtreitung der Koſten war es eben — unnd iſt es auch noch — die vielfach da auf lebhaften 3 Widerſpruch ſtieß, wo man ſonſt mit den Beweg⸗ 8 gründen und dem eigentlichen Zweck der beabfich⸗ ekel tigten Heeresreform ganz einverſtanden geweſen wäre. — Dies kann wenigſtens von der Erböhung der Brau⸗ und der Branntweinſteuer gelten, denn die hierauf 2 zielenden Regierungsvorſchläge find offenbar unpo⸗ pullär geblieben, trotz aller für ſie ins Feld gefübrten Gründe. Nur die ſtärkere Heranziehung der Böͤrſe zu den Koſten der Militärvorlage erfreute ſich von Anfang an faſt allgemeinen Beifalles und nachdem die angeſebenſten Vertreter der Berliner Börſe in⸗ ih. z wiſchen offen erklärt haben, daß ihnen die Durch⸗ — 1 führung der Militärvorlage im Intereſſe eines ge⸗ 7 ſicherten Geſchäftsganges nur erwünſcht ſei, fällt das 5 Argument, die Börſe würde durch eine erhöhte Be⸗ pf. an ſteuerung ihrer Geſchäfte ſchwer geſchädigt werden, * hinweg. „ Ob nun die Reichsregierung bei der Mieder⸗ ern. einbringung der Mllitärvorlage im neuen Reichstage vo. den Verzicht auf die neue Brau⸗ und die den Branntweinſteuer ausſprechen wird, ſteht allerdings 3 noch dahin. Die jüngſten Auslaſſungen des „Reichs⸗ anzeigers“ über das Deckungsprogramm zur Mili⸗ tͤͤrvorlage geben wenigſtens in dieſer Beziehung nicht genügend klaren Aufſchluß, immerhin geſtattet aber Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Pridatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag don Karl Molitor, Ladenburg. 5 Corpuszeile. Reelamen 20 Pfg. 1893 die Verficherung des genannten amtlichen Organs, die berbündeten Regierungen ſeien keineswegs ge⸗ ſonnen, an der vorgeſchlagenen Art der ſtarr feſtzuhalten, die Annahme, daß man regier⸗ ungsſeitig die Erhöhung der Brau- und der Brannt⸗ weinſteuer unter Umſtänden preisgeben werde. Sollte dieſer Full thatſächlich eintreten, ſo müßt⸗ natürlich nach anderen Mitteln zur Beſtreitung der mit der Militärvorlage zuſammenhüngenden Mehrausgaben Umſchau gehalten werden. Bereits war der Reichs⸗ reglerung von verſchiedenen Seiten die Abſicht zu⸗ geſchoben worden, zur Deckung der militätiſchen Neu⸗ ford rungeme die Tabakſteuer zu erhöhen und ein Rohſpiritusmonopol einzuführen. Der „Reichsan⸗ zeiger“ hat aber in ſeiner erwähnten Kundgebung entſchieden beſtritten, daß man ſich in den Kreiſen der verbündeten Regierungen mit derartigen Projekten trage, welches Dementi jetzt von Berliner halbamtlicher Seite wiederholt wird, demnach handelt es ſich bei den betreffenden Gerüchten wohl nur um Wahlmannöver. Dagegen ſcheink man regierungs ſeitig den Plan einer Luxusſteuer ernſtlich zu er⸗ wägen, denn offiz ös wird angedeutet, daß von der Reichsfinanzverwaltung eine wirkſamere B ſteuerung von Luxusgegenſtände ins Auge gefaßt ſei. Bekannt⸗ lich beſteht in England und in Frankreich be⸗ reits eine derartige Steuer und liefert ſte ſehr be⸗ friedigende Eigebniſſe, ſo daß ein Verſuch in dieſer Richtung auch in Deutſchland gemacht werden könnte, obwohl die Sache ihre unverkennbare Schwierigkeiten aufweiſt. Auch der Vorſchlag, Steuerzuſchläge auf die großeren Einkommen, vielleicht von 15000 oder 20000 Mark an, zu erheben, hat Manches flr fich, freilich würde die Einführung einer progreſſiven Reichs⸗ Einkommenſteuer in der Praxis auf erhebliche Schwierigkeiten ſtoßen. Deckung übrig, — Daneben blieb noch ein anderweitiges Steuer projekt in Hinblick auf die Militärvorlage zu erwägen auf welches in der Tagespreſſe ſchon wieder⸗ bolt aufmerkſam gemacht worden iſt, das einer Wehrſteuer. Für eine ſolche ſpricht namentlich der ſtarke ethiſche Grund, daß deij⸗nige, welcher ch nicht perſönlich dem Woffendienſt für das Vaterlond weihen kann, wenigſtens zu den Koflen der Rüſt⸗ ung beitragen ſollte, ſelbftverſtändlich nach Maßgabe ſeiner Vermögensverhältniſſe. In Oeſterreich⸗Ungarn entrichten die zum Militärdienſt Untauglichen einer Steuer bis zu 100 Gulden für j⸗des Jahr der Dienſtzeit würde ſich dieſes Beiſpiel nicht auch in Deutſchland nachahmen laſſen? — Jedenfalls könn⸗ ten die verbündeten Regierungen ihten Standpunkt in der Militärfrage erheblich b'rb'ſſern, wenn ſtie mit einem mehr populären, gewifſermaßen reformirten Deckungsprogramm vor das künftige Parlament treten würden und mancherlei Anzeichen deuten darauf hin, daß dies vermutlich geſchehen wird. Politiſches. — Karlsruhe, 27. Mai. Das Präftdium des Bad. Militärvereinsverbandes erläßt nachſtehende Bekanntmachung zur Militärfroge: Das Präfidium hat Veranlaſſung, unter Bezugnahme auf die Ver⸗ öffentlichung im Vereinsblatt vom 1. Mai d. 1 Nr. 9 ſich erneuert zur Frage der Militärvorlage auszusprechen, da die Lage ſich infolge der Reichs⸗ tagsauflöſung und des Appells Sr. Majeſiät des Kaiſers und der Bundes regierungen an das deutſche Volk verändert hat. Dadurch iſt die Frage dem Par⸗ teiſtreit entrückt — ſie iſt wieder eine ausſchließlich nationale Frage g worden, wie ſie es urſprünglich war. Jeder Parteiſtreit muß angefichts der nationalen Bedeutung der Angelegenheit verſchwinden, nur ein Die Tochter des Meeres. als Roman von A. Nicola. . . 1 „Ich ſchulde Ihnen Gehorſam,“ berſetzte ſie dl ruhig, „doch ſetze ich mich grauſamem Geſpött aus, wenn man mich hier .. bei Ihnen findet. Darum, bitte, halten Sie mich nicht lange zurlick.“ Cora konnte ſich kaum erklären, warum ihr Beſchützer bei ihren Worten die Stirn ſo düſter zuſammenzog und es in ſeinen Augen ſo zornig aufleuchtete. „Selbſt bei mir!“ wiederholte er. Nun, ich brauche mich darüber wohl nicht zu wundern. Aber Sie haben ja recht. Eile iſt notwendiger als Sie begreifen können. Ohne genügenden Grund hätte ich Sie auch zu ſolcher Stunde nicht bisher beſchieden. Aber ich konnte Sie ſehen und hören, und wußte, daß das übrige Haus ſchlief. Cora . . . ich gehe, um ... Das heißt, ich. ., ich gehe fort vielleicht nur auf kurze Zeit . und ich möchte Sie weder freundlos verlaſſen, noch riskiren, daß Sie wärend meiner Abweſenheit mich vergeſſen.“ Er ſprach mit ſichtlicher Anſtrengung, und Cora chte, ſie wußte ſelbſt nicht warum!? „Gehen Sie wieder nach Deutſchland?“ fragte lle. „Ach wenn ich doch mitreiſen, wenn ich doch erblei etwas von meinen Freunden in Bremen hören konnte!“ „Moͤchten Sie mit mir gehen, Cora?“ fragte er haſtig. „Aber nein, nein . Das iſt keine Reiſe für Sie! ... Doch wenn ich Sie einſt wie⸗ der ſehen, ſollte, könnte ſch . ja, könnte ich ſchicken. .. Ich muß es Ihnen ſagen!“ rief er plößlich mit raſcher Bewegung aus. „Cora, Sie ſag⸗ ten einſt, ich wäre wie ein Vater zu Ihnen. Ent⸗ weder Sie konnten oder Sie wollten nicht verſtehen, wie ſieberhaft meine Pulſe klopfen, ſeit ich Sie zum etſten Male ſah. So ſehr Sie auch noch Kind — waren, wußte ich doch, daß ich nie eine andere finden würde, die Ihr Bild aus meinem Herzen verdrängen konnte ... Das war vor vielen Monaten. Seit⸗ dem habe ich mit mir gekämft. mich ſelbſt verlacht, mir Ihre Abneigung und meine Wutb vorg ſtellt, wenn ein anderer, ein jüngerer Mann Ihnen beſſer gefallen ſollte. Aber jitzt muß er heraus. Ich muß jetzt Sie und mein Haus verlaſſen vielleicht für immer,“ fuhr er fort, „wenigſtens für einige Zeit, während welcher es mich raſend machen würde, wenn ich Sie mir einſam und unbeſchützt vorſtellen müßte: .. . Cora, mein Engel!“ kam es mit einem Ungeſtüm von ſeinen Lippen, welches das zitternde Mädchen erſchreckte, „ich liebe Sie. . wie ich nie zuvor geliebt habe! Auch jene nicht, die zuerſt mein jugendliches Herz gewann! Ich bin viel älter als Sie, Coxg, — ich meis es wahl. — aber i bang ſagen? Sie verſtehen Alles 2“ frug er düſter. „Sie Ionen Reichtum und eine vornehme Stellung geben. Eine Grafenkrone wird eines Tages mein ſein, und Sie meine liebe Braut, ſollen die Krone auf dieſe Stirn geſetzt bekommen, um Ihre edle Schönheit noch zu erhöhen. Mein ganzes Leben ſoll Ihrem Glück gewidmed ſein. O, Cora ſeien Sie barmherzig, und ſagen Sie, daß Sie alles Andere vergeſſen und mein ſein wollen!“ 8 Cora war auf einen Stuhl geſunken. Das un⸗ erwartete Bekenntniß verwirte ihre Sinne Was konnte fie antworten. Ihre Liebe gehörte Rupert; ihre Pfantaſte hatte vielleicht der ſchöne Lord Belfort für ſich gewonnen. Und doch übte Lord Faro's Liebe, ſchein tiefer Schmerz und ſeine Großmuth jetzt einen ſeltſamen Zauber auf Cora's ronantiſche Natur aus. „Nein, Nein! Sie können nicht im Einſte ſprechen! Es kan nicht ſein !“ murmelte fie erregt Ihr eigenes Kad iſt faſt ſo alt wie ich. Ich würd Ihren hohen Rang nur entehren, nur Spott au ihr Haupt bringen. Nein, ich will Sie lieben un dienen wie Ihr Kind, aber ich kann Sie nicht hei rathen, nein, es iſt unmoglich ſprechen Si nicht mehr davon!“ ſich Lord Faro's ganzes Ausſehen deränderte bei ihren Worten. i „Und Sie find ſich deſſen bewußt, was Sie