t, daß di eſe Berichte gänzlich mißverſtanden und rreleitend find und hofft in der Lage zu ſein, den guthentiſchen Text der Rede demnächſt zu veröffent⸗ lichen. 0 — Karlsruhe, 17. Mai. Der Ausſchuß der konſervativen Partei Badens tritt in dem f eben deröffentlichten Wahlaufruf für unbedingte Annahme und einer Inſeratenſteuer wird eine Wehrſteuer ge⸗ den dom Militärdienſt Befreiten zu erheben ſei. Der Auftuf erklärt ſich gegen das Syſtem der Handels⸗ verträge, verlangt die Verſchärfung und Ausdehnung der Wuchergeſetze, hohe Beſteuerung der Boͤrſenge⸗ ſchäfte, den chriſtlichen Staat durch chriſtliche Richter und chu ſſtliche Lehrer, ſowie die Abſperrung der Grenzen gegen weitere jüdiſche Einwanderung. Verſchiedenes. 5 — Mannheim, 17. Mai. Topetenfabrikant Engelhard dahier hat anläßlich des 50 jährigen Be⸗ ſtehens feiner Fabrik ein über dem Neckar gelegenes, größetes Bauterrain käuflich erworben und es der ltersverſorgungskaſſe ſeiner Arbeiter zum Geſchenk emacht. Auf dieſem bedeutenden Bauplatze ſollen geſunde und billige Arbeiterwohnungen erſtellt wer⸗ en. Der Geſangverein Engelhard'ſcher Arbeiter wurde it einer prachtvollen Fahne bedacht. — In Mannheim erhängte ſich der frühere irt Baro in ſeiner Wohnung. Beranlaſſung zu er That iſt unbekannt. — Ettlingen, 17. Mai. Bei der Wirſchaft der Spinnerei auf der Albthalſtraße ereigntte ſich ſtern Abend ein bedauetlicher Unglücksfall. Schuh⸗ macher Weber von Langenalb, welcher auf dem agen eines Fuhrmanns Platz genommen hatte, ollte von dem Fuhrwetk herunterſpeingen, fiel aber abei ſo unglücklich zu Boden, daß er ſofort ver⸗ ed. Die Leiche wurde in das hieſige Spital rbracht. — Karlsruhe, 16. Maj. In dem Orte Dondelsheim bei Bretten wurden heute nacht zwei Wohußlnſer und vier Scheunen eingeäschert. Meh⸗ re Feuerwehren der umliegenden Orte waren auf dem Brandplatze erſchienen. — Freiburg, Breisgau, 17. Mai. Die dritte Münſterbau-Lotterie, welche das Bankhaus Carl Heintze gleich den vorhergehenden übernommen hat, gelangt am 8. u. 9. Juni zur Ziehung. Die Lot⸗ terle hat 3234 Geldgewinne und 100 Werthgewinne 185 2 19 80 und finden die Looſe 6 3 Mark das Stück willige Nehmer und dürften bald geräumt ſein. Außer in der Militärvorlage ein. Neben erhöhter Börſenſteuer fordert, die als Zuſchlag zur Einkommenſteuer bon Preußen ſind die Looſe in vielen Deutſchen Bun ⸗ desſtaaten zum Vertrieb zugelaſſen. — Frankfurt a. M., 18. Mai. Det Frankſurter Z'itung wird aus Darmſtadt gemeldet, daß bei Bickenbach ein Güterzug auf 2 auf dem Gileiſe ſtebende Güterwaagen auffuhr. Ein Zugführer und ein Zugmeiſter find ſchwer verletzt. — Worms, 16. Mai. Heute wurde bier ein Dienftmädchen verhaftet, welches ſeine Herrſchaft mit Kupfervitrlol vergiften wollte. Das Mädchen hatte das Gift bereits in die Suppe geſchüttet, was aber noch rechtzeitig entdeckt wurde. — Charlottenburg, 16. Mai. Am Sonntag nachmittag wurde der 6˙½ Jahre alte Knabe Erich Klinger von einem 27jäbrigen Barbiergehilfen in der Nähe des Exerzierplatzes in ein Gebüſch gelockt, in verwegener Kindesrauß iſt füngſt in Caſerta (Italien) vorgeführt worden. — Dort war in dem Hotel Victoria, von Neapel kommend, das engliche Eh paar Hadsler abgeſtiegen in Begleitung eines fünfjährigen Sohnes. Kucz zuvor halte die Familie in Neapel die Bekanntſchaft eines gewiſſen Ciofſt gemacht, der ſich den Gatten Hadsler glg Reiſeführer angeboten und den dieſelben engagſrt hatten. Vor wenigen Tagen nun ließen die Eller den Knaben in Geſellſchaft Coſſt's allein, währe. d ſie ſelbſt ſich nach der Kepell Maria Capug begg⸗ ben. Dieſe Abweſenheit benutzte Ciofft, um ſich zuerſt einen Lederbeutel mit 2000 Franes Inhalt anzu⸗ eignen, und dann den Knaben zu entführen und auf ſchauderhafte Weiſe mißbraucht, verſtümmelt und darauf erwürgt. Ein des Wegs kommender Arbeiter ergriff din Thäter und lieferte ihn der Polizei aus. — Bayreuth, 16. Mai. Das Dorf Len⸗ genfeld iſt bis auf drei Häuſer niedergebrannt. — Die Sonne bringt es an den Tag. Vor drei Jahren wurde in Hausdorf, Kreis Neurode (Schleften), der Schlepper Knittel getöͤdtet, und die Leiche darauf in den ſtark gefeuerten Wetterofen geworfen. ein undurchdringliches Dunkel — endlich aber kommt Licht in die Sache. Knittel ſoll nämlich von ſeinem Bisher ſchwebte über dieſer Mordthat die Flucht zu ergreifen. Bei ihrer Heimkehr fanden die betrübten Eltern nur einen Beef des Inhalts vor, daß der Gauner das Kind nur gegen eine hohe Summe wieder herausgeben würde, Die Quäſtur hat ſoſort die gründlichen Recherchen ein geleitet, ohne daß man bisher eine Spur bon dem Verbleib des Knaben hat. Auch das in der Provinz belegene Poſtbureau, woſelbſt das Geld deponſtt werden ſollte, iſt bis jetzt vergebens überwacht worden. London, 17. Mai. Dem Reuterſchen Buren geht aus Tripolis vom 16. d. M. folgende Mel dung zu: Als die Familie des franzöſiſchen Conſulg heute e ine Spozierfahrt unternahm, wurde der Gon⸗ ſul von einer Schaar Eingeborener beſchimpft und mit eigenen Vorgeſetzten, dem Oberförſter Sommer, mit einer Schnapsflaſche erſchſagen worden ſein. Sommer trat jedoch zu Gunſten desſelben dozwiſchen. de revidirte die Arbeit des Knittel und fand denſelben etwas angetrunken, was aber geleugnet wurde; ein Wort gab das andere, und Sommer fand ſchließlich die Schnopeflaſche unter den Kohlen verſteckt, Som⸗ ö mer ſchlug nun den Knittel mit der Flaſche an den Kopf und zwar ſo unglücklich, daß dieſer hinſank und nicht wieder aufſtand. Sommer mog darüber die Befinnung verloren haben, und um die Spuren ſeiner Heftigkeit zu verwiſchen, hat er den vielleicht noch nicht todten Knittel in den Ofen geſteckt. Später wurde die verkohlte Leiche von dem Fahrhauer Welz im Ofen gefunden. Alles dies wurde von dem Fahr⸗ hauer Töpper, der hinter einem Pfeil verſteckt ge⸗ ſtanden hatte, mit angeſehen, aber aus Furcht kor Sommer, der ſein Vorgeſetzter war, und weil er keine weiteren Zeugen hatte, bisher verſchwiegen. Der Zeuge der That hat nun die Anzeige erſtattet und Sommer wurde verhaftet. Steinen beworfen. Der Kawaſſe des Conſulats er griff den Haupträdelsführer, ein türkiſcher Off Conſul verlangt Genugthuung. — Newyork, 18. Mai. Nach Meldung aus Ohio herrſcht dort ſeit Sonntag heſtiges wetter. Ein Transportſchiff und 2 Schoner ſind g dem Erieſee untergegangen und es wird beſhechle, daß noch andere Fahrzeuge Sch ffbruch gelitten haben, Soweit bekannt, find 12 Perſonen tot, verſchiedene Viadukte find infolge von Ueberſchwemmung unpaſ⸗ ſterbar. Mehrere Gebäude und Schuppen in eee land ſind zerſtört. Der Mahoning und andere Fl find ausgetreten. Die Eiſenbahnverbindungen unterbrochen. Aus verſchiedenen Orten Pennſylvanſeg werden Ueberſchwemmungen gemeldet. Baden, Frankfurt 8. THEE-MESSMER N empfiehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. g. 50 pr. Pfd. Prob vnekete 80 Pf. u. M. 1 - feo. Doppelbrief) sehr beliebt u verbreite Zu haben bei C. X. Sten Kals. Kgl. Hoff. Bade anſtatt fie durch ein paar ſtrahlen der Freude und Heiterkeit zu vergolden. Aber verſprechen ſie mir, Sie mir folgen wollen wenn Sie einen Wink erhalten, und Sie ſollen es nicht bereuen.“ a Und er glitt raſch durch die Glasthür, die nach der Terraſſe führte, bevor Cora Zeit fand zu ant⸗ * und verſchwand zwiſchen dem diſchten Buſch⸗ das Gemiſch von Tyrannei und Huldigung beobachtet, mit welcher ſie dem Reich n Erben begegnete. Sie wunderte ſich daher nicht, als die Tante den kurzen kalten Wunſch ausſprach, ſie möchten an dem ereig⸗ ußvollen Abend in der Geſellſchaft erſcheinen. „Da Miß Netta noch jung iſt, iſt es vielleicht biſſer, wenn ein aus dem Schulzimmer ihr vertrau⸗ tes Element in ihrer Nähe ist,“ ſprach ſie. Cora gab ihren Gehorſam in ihrer gewöhnlichen eiſe kund. „Sie können ſich in weißen Muſſelin kleiden,“ fuhr die alte Dame in lrock 'nem Tone fort, „und eine Schärpe von Miß Netta dazu tragen. Das genügt ſchon, denn es wird Niemand Zeit haben, Sie viel zu beachten. Ich habe überhaupt nicht ge⸗ dacht, daß ſie hofften, an dem Balle Theil zu nehmen.“ Cora's Kopf war ſo abgewendet, daß Lady Emili in ſpöttiſchem Zug auf dem jungen Geſicht ſonſt hätte ſie vielleicht augen⸗ nicht ſehen könnte; ihre Etlaubniß und ihre Anerbieten wieder blicklich zurückgezogen. 8 Langſam begab Cora ſich an dem ereignißvollen Abend in ihr Zimmer, wo das Hausmädchen, die 8 dieſe unverantwortliche Weſſe freundliche Mariha, mit trieumphirenden Lächeln auf ſte wartete. „Sehen Sie nur, das Kleid, Miß Cora!“ rief fte. Iſt das nicht herrlich? Und es paßt Ihnen gewiß.“ Cora war kaum eines Wortes mächtig, als ihr erſtaunter Blick auf das vor ihr liegende Kleid fiel. Es war ein mattgelbes Coſtüm, wie es blaſſe, brünette Damen ſo gut kleidet reich mit ſchwarzen Spitzen garnirt ... ein Coſtüm, wie es ſich eine Gläfin nicht ſchöner wünſchen konnte. Ein Schmuck koſtbarer Perlen für Hals und Arme, und ein Pfeil für das dichte glänzende Haar, das keines anderen Schmuckes bedurfte, vollendete die Toſlette, vor welcher die verwirrte Waiſe athem⸗ los ſtand. „Martha, was ſoll das heißen? Hot Lady Emily o, wie gütig!“ klang es don ihren Lippen. „Lady Emily? ... Miß, ich glaube nicht, daß ſie etwas damit zu thun hat,“ ſagte das Mäd⸗ chen mit einer Entſchiedenheit, welche Cora hätte verrathen müſſen, daß die Dienerin mehr davon wußte, wenn das ſchöne Coſtüm fie nicht ſo ganz in Anspruch genommen hätte. „Denken Sie doch, Miß, Cora, der Anzug kam in einer Kiſte von London! Und Lady Emily hat mir ja noch kürz ich ſtrengen Befehl gegeben, ja nichts von Miß Netta's Sachen, die jene vielleicht doch nicht trüge, für Sie zu nehmen.“ Cora ſann einen Augenblick über das Geheim⸗ niß nach, lächelte aber bald ſelbſt über ihre eigene Thorheit. Natürlich war es Lord Faro geweſen, der auf die von der Elferſucht dictirten Befehle ſeiner Schweſter umgangen haf und ihr ohne Vorwürfe und Einmiſchung Ander die brabfichtigte Demüthigung erſparen wollte. „Nicht wahr, Miß, Sie werden es doch kee gen?“ fragte Martha ängſtlich, als Cora noch imme ſtaunend vor dem koſtbaren Kleide ſtand. Es wäre eine für ein ſo junges Mädchen u natürliche Haltung geweſen, hätte Cora die unkade hafte Toilette unbeachtet liegen loſſen wollen. N dem Gefühl dankbarer Freude fing ſie an, Toſle zu machen und dos Ballkleid anzuziehen. Und ſie den ſchönen Schmuck angelegt hatte und ſich dem hohen Spiegel betrachtete, erhellte ein Lachen ihre Züge. Sie erkannte kaum das einfache Mädch von Brennen wieder, und Martha erging ſich Ausdrücken höchſten Entzückens, als ſie den Erfoh ihrer Bemühungen betrachtete. „Nun, das muß ich ſagen, Miß Cora, fe habe nie eine ſchönere Dame geſehen!“ tief ſie unt oͤffnete der jungen Dame die Thür „Und wait Netta kann ſie Trotz ihres Adlaskleides, hre I welen und ihres Stolzes nicht verdunkeln,“ dacht ſie vergnügt lächelnd, als Cora das Zimmer dez ließ. „Ich hätte mir doch auch eher die Zunge aß gebiſſen, ehe ich das Geheimniß verrathen hätte auch ohne das Goldſtück, das ich dafür bekomme habe.“ Cora begab fich in den Ballſaal, aber bekannt mit den Gängen und Corridoren, ſtahl ſie ſich durch eine kleine Seitenthür hinein. (Fortſetzung folgt, 5 UL h Mäleder zu lag l! 10 l 9 U ſlerben Aben Fahl 6 — — 3 as beſtger jeder Auf des ſtau A regelte Fl Ain kin 30 Pf., S Aru be Geer en, Geor tin, A. klerlündi Much Milt hich . — . 0 bt f de 0 V DAU. llt 0 — . dul etteilt lie ger