5 Klengen im Brigachtbale. Kaum war um 117½ Uör die Feuerwehr zum ſammeln gerufen, hieß es: es brennen 6, dann 10 dann 20 Häuſer. Klengen zählt etwa 100 Häuſer und 600 Einwohner, und 3 Stunden nach Ausbruch des Brandes ſtand man vor der ſchrecklichen Thatſache, daß etwa 70 Häuſer abgebrannt, etwa 500 Perſonen obdachlos geworden find. Wie der Sturm die Gaſſen ſengt, ſchoſſen die Flammen von Haus zu Haus, oft eine Anzahl über⸗ ſpringend, um dieſelben nachher um ſo raſcher zu verzehren. bin, hatten einige 4—5 jährige Kinder in einem Garten aus Dungſtreu ein „Feuerle“ gemacht, wel⸗ ches alsbald auf die nahegelegenen Häuſer überſprang und raſch um ſich griff. Der Wind trug die brenen⸗ den Schindeln der Schwarzwälder Bauernhäuſer gleich über den ganzen Ort, ſo das ſämtliche mit Schin⸗ deln gebeckte Häuſer abbrannten. Das ganz⸗ Innere des Dorfes iſt abgebrannt, ja, man möchte ſagen, der ganze Ort iſt abgebrannt, den nur noch die äu⸗ ßerſten Gebäude gegen Kirchdorf, Donaueſchingen, Grüningen und Urberauchen find übrig geblieben. Die Feuerwehren konnten nur noch die übrig gebliebenen Häußer ſchützen. Mehr im Innern war die H tze ſo groß, daß alles Holz auf weite Strecken in Brand gerieth. Ats der Feuerwehrkommandant von Klengen, Gaſtwirth Z pfl „Zum Kreuz“, in einer Arb'its⸗ pauſe ſich nach ſeinem Hauſe umſah, ſtand daſſ elbe in vollen Flammen. Das Rindvieh wurde größten⸗ theils gerettet, aber etwa 100 Schweine, viele Zie⸗ gen und Schaſe find verbrannt. Was an Hausrath gerettet wurde iſt nicht der Rede werth. Die F̃uer⸗ wehr der allernächſten Ortſchaft Kirchdorf konnte ſich nicht bei dem Rettungswerk betbeiligen, da es dort, ſowie in dem nahegelegenen U⸗b⸗rauchen, wo die Feuerwehr von Pfaff⸗nweiler zurückgehalten wurde, ſelbt zu brennen anſing. Leute, die mit den 12 Ubr⸗Zügen an der Brandſtätte vorbeifuhren, waren tief erſchüttert von dem Wüthen des verherenden Elementes Das Brüllen des in den Ställen angebun⸗ denen Viehes, das in den Flammen umkam, war fürchterlich; einen großen Hund fand man, noch an der Kette liegend, todt neben der Straße. Die Hitze im eigentlichen Dorfe war in den erſten Stunden ſo gewaltig, daß viele Leute nur noch mit großen Brandwunden ſich aus den rechts und links ausgebrannten Straß n in's Freie retten konnten. ſich in einem um die Mittagszeit vorbeifahrenden Am Südende des Ortes, gegen Donaueſchingen Schnellzuge befand, ließ denselben halten, leg aus und kümmerte ſich viel um das R ttungswerk und die Verſorgung der Abgebrannken. Die Feuerwehr von Villingen rettete die große Klengener Mühle, und zwar hauptſächlich dadurch, daß ſie die Schläuche, welcher über die Bahnlinie gehen ſollten und durch die kurfirenden Züge fortwährend in Gefahr gerie⸗ ten, unter den Schienen hindurch leitete. Der Bahn⸗ hof ſteht noch, doch war auch die Güte rhalle in gro⸗ ßer Gefahr. Etwas mehr als die Hälfte der Ab⸗ gebrannten find verſichert. Ob Menſchen in den Flammen umgekommen, it bei dem fürchterlichen Durcheinnander noch nicht zu beſtimmen. Hätte es in letzter Zeit nur einmal geregnet, ſo hätte das Feuer ſich nicht ſo raſch ausbreiten und nicht eine ſo ge⸗ waltige Ausdehnung annehmen können. Verſchiedener⸗ ſeits wird behauptet, daß die Frau des katholiſchen Kirchendieners, als ſie die Sturmglocke läutete, fich ploͤtzlch von den Flammen umgeben ſah und um⸗ gekommen ſei. — Greuſſen, 23. April. Entſetzlich⸗s er⸗ eignete ſich in letzter Nacht im Hauſe des Bäckers Ludwig hier, der ſeit Kurzem erſt von Mühlhauſen bierher übergefidelt iſt. Die Frau vergiftete ihre beiden Kinder von 3 Jahren und 8 Monaten durch Schwe⸗ felſäure und ſchnitt ihnen den Leib auf, worauf ſie auch ihrem in einem anderen Raume ſchlafenden Ehemanne Schwefelſäure beizubringen ſuchte. Die wahnfinnige Frau — denn im Zuſtande des Wahn⸗ finns hat die Unglückliche die That ausgeführt — wurde verhaftet. — Simmern (Hunsrück), 26. April. Geſtern zerſtörte ein Großfeuer 15 Wohnhäuſer. — Bei Scheuern wurden durch einen Waldbrandt 1300 Morgen Holzbeſtand vernichtet. — Hamburg, 26. April. In Saſſ l (Hol⸗ ſtein) find der Volksz⸗itung zufolge 26 Gehöfte und Gebäude und viel Rindvieh berbrannt. — Bremen, 27. April. Der Freihafenſpei⸗ cher Nr. 5, welcher mit verſchiedenen Waaren an⸗ gefüllt war, wurde in der vergangenen Nacht durch Feuer zerſtöͤrt. Mebrere vor dem Speicher ſtehende Eiſenbahnwagen find gleichfalls in Aſche gelegt wor⸗ den. während die im Hafen liegenden Schiffe in Sicherheit gebracht werden konnten. — Paris, 25. April. Vor einem ſcheußlichen Verbrechen wird, lt. Frkf. Ztg., aus Chaumont ge⸗ meldet „Eine Frau Durand kehrte in der verfloſſeven Der Herr Landeskommiſſär von Konſtanz, welcher Nacht von dieſer Stadt nach dem Dorfe Ccart⸗Bu⸗ rereuilles zurück: ſie trug einen mit Erdöl gefüllten Ktug und ihr 4jäßriges Töchterchen begletete fl. Unterwegs wurden fie angefallen und geſchände; der Thäter goß das Erdöl über die Unglüchchen aus und zündete daſſelbe an. Auf ihre 9 lferufe kam der Sohn eines Zollbeamten von Chaumont der 33 jährige Duraux, herbe, aber der Mörde warf fich auf dieſen und verſetzte ihm zahlreiche Meſſerſtiche. Duraux iſt beute früh gestorben, ahn eine Andeutung geben zu können. In einer fen Hände fand man ein Harbündel, das er dem r der ausgerupit batte und welch s vielleſcht auß defſla Spur führen wird. Die halb verkohlten Leſchen den Ffrau Durand und ihres Kindes bieten einen ſchreh lichen Anblick dar.“ — Rom, 24. April. Der König ſpendeh heute eine halbe Million Lire zur Gründung eine Wohlthäſigkeits⸗Anſtalt in Rom für Kinder ſolchg Arbeiter, die bei der Arbeit verunglückt find, Der König ließ die Gründer wiſſen, daß er und de Koͤnigin nicht zu allen Woblthötigkeſtswerken, die i den verſchiedenen Städten Italiens in Ausſſcht 9e. nomm'n ſeien, beitragen könnten, ſie hätten daher dieſen Betrag der Stiftung in Rom zugewend — New Pork, 27. April. Ein Cyclon dich tete, wie eine Reutermeldung beſagt, in Oelahemg aroßen Schaden aa. 40 Perſonen find gelödie erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Ache die fich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſen ſondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der cher Seide, ſo zerſtäubt ſite, die der verfälſchten nich, Der Seidenfabrikant G. Henneberg . K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſſen von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann z. liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und zollfrei in's Haus. Doppeltes Brieſporto nach de Schweiz. Erzählung beſchäftigte. „Wie Du mich durch Dein unerwartetes Eintreten erſchreckt haſt!“ fügte fie dann ärgerlich hinzu. „Netta,“ ſprach die Tante wieder und ſtellte ſich zwiſchen ihre Nichte und das Fenſter, um das nur noch ſchwache Tageslicht möglichſt zu verdunkeln, „wann wirſt Du wohl dieſes leichtfertige Weſen ab⸗ legen, das zu Deinem Alter und Deiner Stellung und Erziehung ſo ſchlecht ſteht? Mitt vierzehn Jahren ſollteſt Du doch i „Aber, Tante, ich bin ja in zwei Monaten fünfzehn, und in einem Jahre, hoffe ich, führt Papa mich in die Geſellſchaft ein. Ich habe keine Luſt mehr zu dieſer ewigen Lernerei! Und wenn Du nur am um mich zu tadeln, ſo, bitte, laßt mich mein Buch zu Ende leſen,“ fuhr ſie fort und rückte ihren Stuhl ſo aus Fenſter, daß ſie der Tante den Rücken zukehrte. ö 5 „Vielleicht habe ich Dir eine Mitteilung zu machen, die Dich zur Vernunft bringt, Netta,“ i ſagte Lady Emily ärgerlich. „Du läßt mich aller⸗ dings eine Thorheit bereuen, daß ich bisher zu nachfichtig gegen Dich geweſen bin, und dieſe Schwäche gegen Gegen das hübſcheſte Mädchen am Ort, willſt Du doch ſagen, Tantchen,“ unterbrach ſte die eigenſinnige Schöne plotzlich, indem ſie aufſprang und fich ihrer Tante zu Füßen auf einem niedrigen Schemel ſetzte. „Du machſt ſie dann damit wieder gut, daß Du ſehr ſtreng und abgemeſſen biſt gegen Jeden, den Du kennſt.“ . „Kind, Kind, ſei nicht ſo übermütig,“ unter⸗ brach fie Lady Emily. „Du würdeſt ſowohl Die als mir ſchaden, wenn Du die Pläne verrietheſt, zie ich Dir anvertraut habe, mehr um Dich für einen ſo hohen Rang vorzubereiten, als um Dir ſolche Thorheiten in den Kopf zu ſetzen. Es ge⸗ nügt nicht, nur ſchön zu ſein, Netta. . es be⸗ darf auch noch anderer Gaben, um den Preis zu er⸗ ringen, den ich für Dich beſtimmt habe.“ „Nun ich glaube, es kann Niemand leugnen, daß ich hübſch bin,“ lachte das Mädchen, indem es wieder aufſprang und ſich in dem langen Spiegel betrachtete. Lord Faro's Tochter war in der That ſehr reizend. Weiß wie eine Lilie, mit der Jugendfriſche einer Monatsroſe auf den Wangen, lebhaft blaue Augen, regelmäßige Gefichtszüg , und ein paar Lippen, die mit bezauberndem Uebermuth lächeln, aber auch mit der Entrüſtung eines verwöhnten Kindes ſchmollen konnten. Das ſchöne Giſicht war von üppig goldenem Haar umrahmt, das loſe auf ihre kleine, anmuthige Geſtalt herabſtel. Lady Emily, ſelbſt eine große, ſlaatliche Brünette, zollte dieſer blonden Schönheit eine an Verehrung grenzende Bewunderung. ö „Ja doch, ja! Du biſt hübſch genug, thörichtes Kind,“ ſagte ſie halb ungeduldig. „Aber jetzt giebt es Anderes zu thun und zu bedenken. Es ſteht Netta's Wangen bedeckten ſich mit tiefem Roß, „Tante, ch werde ſie haſſen und dafiir ſorgeh daß ſie bald wieder aus dem Hause kommt, Netta. „Papa bringt ſie als Spionen, als fäflge Rivalin, um mich zum fleißigen Studiren angle ben, wie er mir ſchon öfter im Scherz drohle. De will ich nicht haben. Sie ſoll nicht dier bleiben,“ fuhr ſie fort und ſtampfte leidenſchaftlich mit den uns ein Wechſel im Haushalte bevor, auf den ich mit großem Aerger und Verdacht blicke, bis ich eine nähere Erklärung dafür habe. Dein Bater ſchreibt, daß er morgen hier ſein werde und daß er „eine Geſellſchafterin für Netta“ mitbringe. Das find ſeine eigenen Worte, und doch kann ich nach einem ſpäern Ausdruck in ſeinem Briefe kaum glauben, daß er es ernſt mit ſeiner Ankündigung meint. Er wünſcht, daß Zimmer einfach, aber hübſch, für die junge Fremde bereit gehatten werde, und ſpricht Fuße. „Kannſt Du nicht ſchreiben ? In nicht naß Zlit ihn zu hindern, daß er dieſes Geschöpf m bringt, das mich mit ſeinen hochfahrendem, pi Weſen raſend machen wird 7 Sicherlich if ſſe häßlich wie die alte Miß Lawton, und ſch dan häß liche Geſichter nicht um mich erlragen.“ N Lady Emily bezweifelte vielleicht im Sieg ob ihre Nichte wirklich eine rivaliſtrende Schönhe großer Häßlichkeit vorziehen würde, aber ſie hiell für gerathener, den Sturm, den ſie erregt halte beſchwichtigen. a „Netta, wie kannſt Du Dich einer ſo unſcht lichen Leidenſchaft hingeben! Du dorfſt auch dich vergeſſen, daß Dein Pappa keinen Wieder ſprüch dale det, wenn er ſich ein Mal Etwas in den Kopf ge ſetzt hit. Höre auf mich liebes Rind,“ fügle fe leiſer und mit ſchmeichleriſchem Tone hinzu, und wir wollen unſere Vorbereitungen zum Empfang dieſes ſeltſamen, unwillkommenen Gaſtes ganz andes treffen als Dein Ungeſtüm es vorſchlägt.“ I 2 — 5 1 Wc! ſelbart e . Henheim zun ug 0 5 glace 0 5 ce ien Aan Lislunf 100, dafenptes 4 in 5 7 fue hinten Ma , Doſee Mehrere Ortſchaften find völlig zerſtört. u Maler bis 1 PPP Verfälschte schwarze Seide. affen Man verbrenne ein Müſterchen des Sſoffe . von dem man kaufen will, und die etwalge Ber . fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefürhe 1 Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald und 5 hinterläßt wenig Aſche von ganz bellörzunliche Farbe. Verfälſcht⸗ Seide (die leſcht ſpeckig wich Heſd bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſſeroſſe du: iam t gehuh I babe, und alle in made. Herren In gte N da G5ſcaftsl. 0 u Nie Anlag a von meinem Empfang der Neuankommenden geg J n nen dorrſ über, als ob er es ſelbſt nicht ganz in der Ott nung fänd⸗, fie in dieſer Weiſe in unſer Haus 1 bring en.“ — (Fortſetzung folgt.)