einen neuen zu formuliten. finden erkundigt. Verſchiedenes. er Dr. Landgraf, der auf nationoldkonomiſchem Gebiete als eine Autorität erſten Ranges gilt, wird poraufichtlich das akademiſche Lebrfach ergreifen und ſeinen ſtänd gen Wohnfftz in Heid / berg nehmen. — Pforzbeim, 15. April. Vergangene Nach brannte das größere Maſchienenbauweſen des Herrn Hausmann in Kalmbach, bei Wildbad (benachbartem Bezirk Neuenbürg), völlig nieder und kamen in den Flommen Hausmann und ſeine 3 Kinder um. Die Letzteren ſchliefen im oberen Stockwerke. Deshalb war Hausmann, der im Hemde nach oben ſprang und die Kinder retten wollte, ſelbſt der Gefahr ent⸗ gegen gegangen, in der umkam. Das Anweſen war von 5 Familien b⸗wohnt. f — Konſtanz. 16. April, Eines Nachmit⸗ tags im Juli 1891 wurde im Walde zwiſchen Wollmattingen und Henge das 3 Jahre alt Toͤchter⸗ chen des Bahnwarts Lang auf Station Reichenau, als es, mit feiner Mutter Heidelbeeren ſuchend, von dieſer ſich etwas entfernt hatte, von einem Stromer — — — r — —ä 5 den Antrag zurück und ſtellt es Ahlwart anheim, Mannheim, den 17. April' E Der hochverdiente Syndikus unſerer Han⸗ delskammer, Herr Dr. Landgraf, hat ſeine Stelle auf den 1. Juli 1894 gekündigt. eine Nachricht, die von dem geſammten bieſtgen Handelsſtand ſowie uch von der übrigen Bürgerſchaft mit lebhaftem Be⸗ dauern aufgenommen werden wird. Von der hieſtgen Handelskammer mußten die Gründe welche Herr Dr. Vandgraf für ſeinen Rücktritt geltend gemacht, als berechtigt anerkannt werden, ſodaß ſein Rücktritt ein entgiltiger und unwiderruflicher iſt. Im nächſten Jahre werden es 25 Jahre, daß Herr Dr. Land⸗ graf ſeine Thätigkeit und ſein vielseitiges umfaſſen⸗ des Wöſſen in den Dienſt der Handelskammern bon München, Stuttgart und Mannheim geſtellt hat. Brüſſel, 17. April. Auf den Bürgermeiſter Buns iſt geſtern Abend auf der Avenue Luiſe ein Attentat verübt worden. In der Näbe dieſer Straße and geſtern Nachmittag eine große Volksverſammlung ſtatt. Ueber das Attentat ſelbſt verlautet Folgendes: Der Bürgermeiſter erhielt mit einem Stock einen derben Schlag auf den Kopf, ſo daß er ſtark blutete und in Ohnmacht ſiel. Jedoch verlautet heute erfreu⸗ icher Weiſe, daß die Verwundung keine ſchwere iſt. Der König hatte ſich nach des Bürgermeiſters Be⸗ näher zu beſchreibender Weiſe mißhandelt. Nach der viehiſchen That betäubte der Unmenſch das Kind durch einen Schlag auf den Kopf, würgte es ber. ſetzte ihm Meſſ rſiche in den Hals, und ſuchte ihm den Leib aufzuſchlitzen. Spät Abends fand die jammernde Mutter das Kind blutüberſtrömt im Walde liegend. Der ſofort eingeleiteten Unterſuch⸗ ung gelang es, eine Anzahl von Zeugen zu er⸗ mitteln, die das Treiben des von dem Mädchen be⸗ schriebenen Menſchen bis faſt zu ſeinem Gang nach dim Walde und weiter feſtſtellten, daß er am Mor⸗ gen darauf bei Korbmacher Meßner hier bei der Umfrage ein Frühſtück erbeten hatte. Die Gen⸗ darmerie fand dann gleichen Tages, daß das Sig⸗ nalement auf einen von Ankenbuck entlaufenen und gerichtlich verfolgten jungen Mann Namens Johann Trautwein von Gemmingen paſſe. Da auch alle übrigen Umſtände auf dieſen bielb ſtraften Mann hinwieſen, begann eine umfoſſende Fahndung auf Trautwein. Wohl vier Dutzend Stromer wurden da und dort in Süddeutſchland und Oeſterreich auf⸗ gegriffen und mußten wieder entloſſen werden. Traut⸗ wein ſchien in die Erde verſunken. Da kam von Zärich die Nachricht, daß Trautwein auf dem Trans⸗ port von Italien nach Deutſchland in jener Stadt angelangt ſei. Er legte nach ſeiner Hierherlieferung alsbald ein vollkommenes Geſtändniß ab. Er hatte offenbar das Kind, das ſich von ſeinen Wunden nach einigen Wochen erholte, für todt gehalten und, ruhelos unter der Laſt der Blutſchuld, Tirol, Oeſter⸗ reich Ungarn, Kroatien, Italien durchwandert, bis er in Zarino in Unteritalien mit den Behörden in Konflikt kam und nach Verbüßung ein er mehr⸗ monatlichen Strafe nach Deutſchland zurückgeliefert wurde. Das nächſte Schwurgericht wird ſich mit dem Unhold zu beſchäftigen haben. — Neuſtadt, 14. April. Unter dem Namen Auguſt Becker, Schulverweſer, treibt fich gegenwärtig in der Pfalz ein junger Mann herum, der es haupt⸗ ſächlich auf die Lehrer abgeſehen hat und unter allen möglichen Vorſpiegelungen Unterftſützungen zu erlan⸗ gen ſucht. Es iſt dies ein Schwindler, vor dem ge⸗ warnt wird. — Zweibrücken, 15. April. Ein Mord im Gefängnis. In der Abſicht, ſich auf gewaltſame Weiſe die Freiheit zu verſchaffen, hatte der in einer Zelle der hieſ. Gefangenanſtalt untergebrachte jugend⸗ liche Häftling Mayer ſeine eiſerne Bettſtelle zertrüm⸗ gepackt, tiefer in Wald geſchleppt und in hier nicht 2 brochen und war ſo auf den Zellengang gelang. Hier lauerte er dem dienſtthuenden Auffeher Wehr⸗ Fritz auf. Als dieſer die Gangthüle aufgeſchloſſen batte, ſchlug ihn Mayer mit einer Eiſenftange u Boden und nahm ihm den Schlſſel ab. Nieden öffnete er die Z Aenthtle des zwanzigfaheigen Beleg, tin Waygand aus Kaiſerlautern und beftele den ſelben. Hierauf legten beide den Toten auf daz Bett der Moy'er'ſchen Zelle und flüchteten auf den Speicher des Hauptgebäudes. um von hier aus 17 entkommen. Doch der Poſten hatte ein Geräuſc vernommen, und ſo gelang es, die belden noch 9 dem Ausbruch wieder feſtzunehmen. Der Ermordeſe hinterläßt eine Wittwe mit bier kleinen Kinder. — 2 * 8 N Ne — N. N 5 8 Rothenburg o. T., 15. April. dag 1 hiſtoriſche 8 fiſpiel „Der Meiſtertrunk“ wird wie l vorigen Jahre mit darauffolgendem Festzug und 1 Feldlager nur einmal und zwar am Pfingſenzg En . den 22. Mai zur Aufführung kommen, — Wertach bei Sonthboſen, 17. April, g einem beute hier ausgebroch nem Brande find 110 Wohnhäuſer völlig in Aſche gelegt worden, 700 Perſonen — die Hälfte der Einwohnerschaft — find obdachlos. 5 Athen, 17. April. Heute Vormittag gerſſore ein Erdbeben die meiſten Häuſer in Zanthe, 20 1 2 D 15 f Perſonen wurden getödtet und zahlreiche ſchwer ber e wundet. —— Odeſſa 17. April. Bei dem Einſturze eines g f Neubaues wurden 3 Arbeſter getödtet und 6 erheb⸗ 1 lich verletzt. * THEE-MESSM ER BSN altrenommirte Pins, g. empfiehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. g. 50 pr, Pfd. Probs b rnit: vackete 80 Pt. u. M. 1.- feo. Doppelbriet) sehr beliebt u. verhreltet. 1 Zu haben bei C. C. Stenz. . Muſtkkaliſches. An — Die Verlagsbandluna von Karl Stininger n i , Sr Stuttgart verſendet gratis und franko an ch, M 8 mann, der ſich für di⸗ Tonkunſt im Agemelnen en bn ker wie flir Richard Wagner insbeſondete inte et, e . 8 eine 2 ½ Bogen ſtarke, reich illuſtrierte Riehard en d Wagner-Nummer des bekannten mufikaliſchen a Familienblatts „Neue Muftk⸗Zeitung“ Dieſelbe en⸗ bätt u, a. ein Brief⸗Faksimiele, ein zweiseitig 1 Notes-Antogramm des Meiſters (die erſſen E hu .. zur Oper Lohengrin), beides bisher noch nicht Wing ber öffentlicht, ſowie wertvolles Textmaterial und ei mert, mit den Eiſenteilen die Zellenwand durch⸗ vierſeitige Mufikbeilage. — — — ö — a Sachen abgenommen hatte. „Tauſend ank!“ Aber das Mädchen ſchien ihn kaum zu hören, wenigſtens nicht auf ſeine Worte zu achten, denn als ſte eben an dem Stuhl der jungen Dame vor⸗ überging, blieb unglücklicherweiſe der Zwirknäuel, der von der Arbeit herabhing, an ihrem Kleide hängen, und ſie riß dabei die ganze Näberei zu Boden. „Ungeſchickte!“ rief die Stickerin entrüſtet aus und gab gleichzeitig Cora einen leichten Schlag auf die Schulter. Ein düſteres Stirnenrunzeln und der vor fich hingemurmelte Wunſch, wenn ſte doch die Uebel⸗ thäterin los wäre, zeigten, daß ein tieferes Gefühl als vorübergehender A'rger die übertriebene Heftig⸗ keit bei der jungen Dame verurfacht hatte. Cora weinte wegen der Zurechtweiſung nicht, aber das Blut ſchoß ihr in die bleichen Wangen. Die alte Dame legte fich halb ſchüchtern in's Mittel. „Cora! Geh', mein Kind!“ Du biſt zu heftig. Cora that lich. Wie muß ſich der Herr wundern über Deine Heftigkeit bei einer ſolchen Kleinigkeit. „Was kümmert Das mich? Sie eine ewige Plag⸗,“ erwiderte Sie nahm ihre Arbeit ellig einige Stufen aus dem gelegene Stube hinauf, Küche ging, um, wie Fa freien Lauf zu laſſen. „Die beiden Schweſtern ſcheinen ſich nicht ſo gut zu vertragen als man wohl wünſchen dürfte,“ ſagt zu der alten Dame. „Ich fürchte, ſagte fie. „Adele, es doch nicht abficht⸗ iſt für uns Adele ärgerlich. zuſammen und ſtieg Wohnzimmer in die oben während Cora nach der ro vermutete, ihren Thränen daß ich die Urſache dieſes unglücklichen Zwiſchen⸗ falles war.“ Die alte Dame ſchüttelte mit trübem Lächeln den Kopf. „Sie ſind Engländer, nicht wahr?“ fragte ſie auf engliſch, mit einem Accent, der ihren eigenen engliſchen Ue prung unverkennbar verrieth. „Gewiß,“ antwortete Faro lächelnd, „doch ob⸗ gleich ich Sie wobl für eine Landes männin von mir halten darf, ſo ſprechen Sie und Ihre Tochter doch das Deutſche wie Eingeborene.“ „Ich lebe ſchon ſeit fünfundzwanzig Jahren hier im Lande, und bisweilen iſt es mir als ver⸗ gäße ich meine eigene Mutterſprache,“ sprach ſie mit melancholiſchem Lächeln. „Übrigens ſind es gar nicht meine Tochter,“ fuhr ſie fort. „Nein, keine von ihnen iſt meine Tochter... wenn auch die Eine es eines Tages noch werden kann und die Andere, das arme Kind, liebe ich trotz ihres wunderlichen Weſens wie mein eigen Fleiſch und Blut. Faro nahm Intereſſe an dem, was er hörte, obwohl er ſelbſt kaum wußte warum. „Sie überraſchen mich!“ ſprach er. „ hielt ich die junge Dame und das Mädchen für Ihre Kinder. Es find wohl Waiſen, die Sie zu ſich genommen haben, und vielleicht auch gar nicht Schweſtern?“ Die alle Dame ſchwieg einen Augenblick. „An Ihrem Aeußern und Ihren Worten er⸗ kenne ich Sie als einen Ehrenmann,“ entgegnete ſie endlich, „und es geſchieht ſelten genug, daß ich frei und offen reden könnte, wonach es mich manch Mal verlangt. Aber ich glaube nicht, daß es un⸗ Allerdings denen er ſie gefunden, mehr wie ein Tier als wie recht von mir iſt, es Ibnen zu erzählen. vollen da Sie ein Fremder find.“ Faro konnte ſich eines Lächelns nicht erwehren „Nun,“ erwiederte er, „ich denke, einiges Anrecht auf den Namen eines Ebrenmann⸗ habe. Mein Vater war Graf, und ich hoffe, da Ul ich den Titel. den ich erbte, durch nichts Fhren⸗ * kart rühriges verſcherzt habe. Alſo, Madame, wenn e i g Ihnen beliebt, zu verzählen, wird es mir gehe — Freude machen, Ihr Geheimniß zu hören.“ fange „Mein Name iſt Falkner mein Herr,“ bus Nn er ve darauf die alte Dame an. „Ich bin ſchon fe zwanzig Jahren Wittwe, und unſer Sohn Nupez 1 war noch ein Kind von acht Jahren, als fel lin I Vater ſtarb. Er war noch nicht vierzehn Jahre alt l er, als er zur See ging. Und von der deſtten Sees K r iſe, die er unternabm, kehrte er mit dieſem Kinde. . d. der Cora, zurück. Ich ſolle ſi⸗ aus Bormherzigkelt „Nute erziehen. Sie ſei ein armes Findelkind, um das ſſch dee Niemand kümmere, und das von den Neuen, bel N ein Kind behandelt worden ſei. „Aber, mein Gott, wer war ſie denn 2“ fragte Faro voller Intereſſe. i „Das iſt ja gerade, was Niemand wußle und wohl Niemand je erfahren wird,“ erwiderte Fean Falkner traurig. „Das Kind war, als es dot kaum ein Jahr alt war, bel einem Schiffbruch in der Nähe von Santa Cruz gerettet worden, ul Niemand wußte, wer ſie war. N 1 Fortſczung folgt.