Supa nieten und Speht ition. 2 Uieteh und Zubchz 1 Ng. Nil Nauue Arlay — lee Zimmer 5e 80 bu ermieten hel W. Hertel. — — zung Zimmet. beziehbar zu v „zum Sten, lis von 9 zahmslurf, bei Hambuch Allgemeiner Anzei 0 8 435 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Fur die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. 8 Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg Nr. 28. Volitiſches. Berlin 5. April. Der „Reichs⸗Anzeiger“ veröffentlicht einen Erlaß an den Reichskanzler be⸗ treffend die Aufnahme von 152 228,147 Mark Reichsanleihe, wovon 52,000,000 dreiprozentig, der Reſt dreiprozentig oder dreieinhablbprozentig zu ver⸗ zinſen find. 55 Neapel, 6. April. Die Kommiſſion'des Muni⸗ zipolrats hat das Programm für die Feſtlichkeiten während des Aufenthalts des Kaiſers Wilhelm und der Kaiſerin Auguſta Viktoria entworfen. Die An⸗ uft der Majeſtäten erfolgt am 27. April nach⸗ mittags 1 Uhr. Abends findet große Serenade ſtatt, woran ſämtliche hier anweſende Mufikkorps teil⸗ nehmen. Am 28. April Fahrt auf dem Meer, abends Galaoper im Theater San Caxla. Am 29. Beſuch von Pompeji, abends Ball im Kafino Unione. Am 30. Abreiſe auf dem Landweg. An allen drei Abenden wird die Mufeumſtraße, die Toledoſtraße, der Piazzo der Plebiszito, die San Carloſtraſte und der Bahnhofplatz elektriſch beleuchtet. Petersburg, 5. April. Die ruſſiſche Ant⸗ wort auf die deutſchen, vom Grafen Schuwalom hierbeigebrachten Handelsvertragsvorſchläge erfolgt nächſte Woche. Verſchiedenes. ** Ladenburg, 6. April. Zum Inſpektor der hieſigen Töchterſchule wurde an Stelle des Herrn Stadtpfarrer Sievert, welcher dieſes Amt niederge⸗ legt hatte, Herr Profeſſor Metzger gewählt. Ferner wurden die bisher von Fräulein Brehm erteilten Unterrichtsſtunden übernommen von den Herren Prof. Metzger, Prof. Heß, Prof. Wollenſchläger, Reallehrer Schmitthelm und Lehrer Freitag. Bezüg⸗ lich der Aufnahme und des Schulanfangs verweiſen Knielingen, am 5. wir auf das Inſerat in der heutigen Nummer dieſes Blattes. — Ladenburg, 5. April. Beihilfe zum Bezug von künſtlichem Dünger für Rebgelände ge⸗ währt das Miniſterium auch in dieſem Jahre aus Staatsmitteln. Die „Badiſche Korreſp“ erinnert daran, daß die für die Hebung des Rebbaues angeforderten Mittel außer der Errichtung von Rebſchulen und zur Unterſtützung der etwa ſich bildeten Winzerge⸗ noſſenſchaften auch zur Vornahme von Düngungs⸗ ferenz des Lehrerkollegiums der Mannheimer Volks⸗ versuchen mit künſtlichen Düngern Verwendung finden ſoll'n, um der Rebbe völkerung die durch frühere Ver⸗ ſuche dieſer Art unzweideutig zu Tage getreten gün⸗ ſtige Wirkung ſolcher Kunſtdünger auf die Vegetation der Reben in ausgedehnteſtem Maße vor Augen zu führen. Bewerbungen find von den Rebwirthen bei den Bürgermeiſterämtern einzureichen und von dieſen an die Vereinsdirektionen einzuſenden, welche die Vorlage an das Miniſterium des Innern beſorgen. Bis jetzt ſollen etwa zehntauſent Zentner künſtl. Düngers den Rebwirthen überwieſen und weitere Lieferungen bereits in Ausſicht genommen ſein. — Ladenburg, 5. April. Zum Ankauf von Remonten im Alter von drei ausnahmsweiſe vier Jahren find im Bereſche des Großherzogtbums Baden für dieſes Jahr nachſtehende, Morgens 8 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden und zwar: am 19. April in Meßkirch, am 20. April in Stockach, am 21. April in Hilzingen, am 22. April Donaueſchingen, am 24. April in Kürzell, am 25. in Kork am 3. Mai in Raſtatt, am 4. Mai in 5. Mal in Schwetzingen. Die von der Remonte⸗Ankaufs⸗Kommiſſion ang⸗kauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und ſofort gegen Quittung bar ausbezahlt. — Karlsruhe. 5. April. Geh.⸗Rat Prof. Samſtag den 8. April 1893 Dr. Lübke iſt heute nacht, 67 Jahre alt, geſtorben. Der Verſtorbene, geb. 1826 zu Dortmund, war einer der nahmhafteſten deutſchen Kunſthiſtoriker. Von 1866 bis 1885 war er Profeſſor der Kunſt⸗ geſchichte am Polytechnikum und der Kunſtſchule ſowie Mitglied der Kunſtſchuldirektion zu Stuttgart. Außerordentlich groß iſt die Zahl der Werke Lübkes, mit welchen er ſich ein unvergängliches Denkmal geſetzt hat. — Karlsruhe, 5. April. Die Geſamtkon⸗ ſchule hat eine Kundg⸗bung gegen die neue Ortho⸗ praphie beſchloſſen, die nach zehnjähriger Dauer noch keine praktiſchen Erfolge aufzuweiſen habe. Die Konferenz sprach ſich bahin aus, daß ein Zuſtand auf die Dauer unhaltbar ſei, der auf der einen Seite die Schule geſetzlich Verpflchte, etwas zu lehren was im öffentlichen Leben auf den Index geſetzt, vervehmt und geächtet ſei. — Ueberlingen, 4. April. Hier wurden ſechs junge Leute, ein Schloſſer, ein Schneider, zwei Schloſſer⸗ und zwei Buchdruckerlehrlinge, welche ein Diebskomplott bildeten, feſtgenommen. Die in Un⸗ terſuchung B⸗ findlichen plünderten die Läden und Kaſſen der Geſchäftsleute in raffinirt⸗ſter Weiſe. Ein ganzes Lager geſtohlener Sachen wurde aufgefunden. — Altona, 5. April. Im hieftigen Havpt⸗ bahnhofe fand ein Bahnbeamter zwiſchen den Schie⸗ nen feſtgeklemmt eine mit weißer Maſſe gefüllte Pa⸗ trone. Bei dem Unterſuchen derſelben explodierte dieſelbe und verletzte den Beamten ſchwer. — Konſtantinopel, 5. April. Sonntag nachts, nachdem der Sultan aus dem alten Serail zurückgekehrt war, ſtieß ein kleiner Palaſtdampfer mit dem kaiſerlichen Küchenperſonal auf der Heim⸗ fahrt nach Dolmabagdſche auf dem Bosporus mit Am Abgrunde. Nobelle von Walter Hogarth. „Ach, Sie find es, Herr Quandt,“ rief ihm Riemann zu. „Wo wollen Sie mit dem Ponny des Herrn Paul hin? Iſt ein Unglück paſſirt?“ „Von einem Unglücke weiß ich nichts,“ ant⸗ wortete der Verwalter. „Herr Paul kam aber vor ungefähr zwei Stunden gauz erregt nach dem Vor⸗ werke geritten und erklärte mir unter vier Augen,d uß er ſich mit dem Herrn Baron entzweit habe und keinen Tag mehr als Volontär auf Windeck bleibe. Er ſchrieb dann einen Brief an die Frau Baronin, den ich jtzt ihr mitbringen ſoll.“ „Iſt Herr Paul itzt ſchon auf dem Vor⸗ werke?“ frug Riemann. „Wahrſcheinlich nicht, denn er will noch heute obreiſen und hatte ſich ſchon vor einer Stunde einen Wagen beſtellt, der ihn nach der Bahnſtation fahren ſollte .“ „Das ſieht ja wie eine Flucht aus!“ rief der alte Herr. „Sollte ſich der junge Mann an unſerem gaädigen Heren verſfündigt haben!“ „O, des glaube ich nicht,“ erwiderte der Ver⸗ walter, „denn dazu iſt Herr Paul gar nicht ange⸗ legt Außerdem will er an der Bahnſtation bis heute Abend neun Uhr warten. Ich ſoll ihm bis dahin ſeinen Koffer mit ſeinen Sachen von Schloß Win⸗ deck nach der Sation bringen und dann will er mit dem Nachtzuge in die Reſidenz reiſen, um ſeinen Vormund zu sprechen. „Dieſe Umſtände beweiſen noch lange nichts gegen meinen Verdacht,“ bemerkte Riemann ſehr ernſt. gesprochen und dieſer iſt bis jetzt nicht in das Schloß zurückgekehrt, während wir ein Pferd reiterlos auf dem Felde einfingen.“ on einen ſolchen Streit zwiſchen den beiden Herren ihnen ſtatt. Herr Paul war nämlich ſchon heute in der Mittagsſtunde auf dem Vorwerk, und da ſiel mir auf, daß er ſehr zerſtreut und ſehr lange in dem Wirtſchaſtsbuche herumblätterte, was ſonſt gar nicht ſeine Art iſt. Was ſoll ich thun, Herr Rie⸗ mann?“ „Erledigen Sie ſich nur ihres Auftrages auf dem Schloſſe,“ erklärte dieſer, „denn in dem Briefe des Herrn Paul an die Frau Baronin können wichtige Aufklärungen enthalten ſein. Finden wir aber inzwiſchen den Herrn Baron nicht im Felde oder im Walde, ſo müſſen Sie unbedingt von Herrn Paul, wenn Sie ſeine Sachen nach der Station bringen, Aufklärung verlangen. Wahrſcheinlich werde ich in dieſem Falle auch ſelbſt nach der Station kommen.“ Der Verwalter ritt darauf weiter nach Schloß Windeck, und der Adminiſtrator ſuchte mit den Knechten noch weiter im Feld und Wald nach dem „Ich halte allerdings Herrn Paul auch für einen ſehr ehrenwerthen jungen Mann. aber er hat zu Ihnen von einem Streite mit dem Herrn Baron Baron ab. Nach ungefähr einer Stunde fand ein Knecht den Baron am Rande eines Grabens fttzen. Wenige Minuten ſpäter fland der raſch herbei⸗ eilende Adminiſtrator vor ſeinem Herrn und erbat fich deſſen Befehle. „Das iſt allerdings ſehr verdächtig,“ erwiderte der Verwalter und wurde ganz blaß. „Wer hätte Baron mit ſchmerzlicher Geberde, „ich habe mir, als gedacht?“ Vielleicht fand gar ein Duell zwiſchen „Laſſen Sie ſchnell einen Wagen aus dem Schloſſe holen, Herr Adminiſtrator,“ befahl der ich über dieſen Graben ſprang, den Fuß berſtaucht und kann keinen Schritt gehen.“ Riemann winkte einen Knecht herbei, gab dieſem ſein Pferd und ſagte: „Reiten Sie ſchnell nach dem Schloſſe, Berner, und ſchicken Sie den Wagen des gnädigen Herrn heraus.“ „Meiner Frau ſoll er gleich melden, daß ich nur den Fuß verſtaucht habe,“ rief der Baron noch dem Adminiſtrator zu und dieſer gab dem Auftrag dem Knechte. . „Wie iſt nur das Unglück entſtanden?“ ftug Riemann leiſe den Baron und ſuchte deſſen verſtauch⸗ ten Fuß in eine beſſere Lage zu bringen.