Francs verurteilt, zahlbar an den Liquidator Mon⸗ chincourt. Die ſechs übrigen Angetlagten wurden freigeſprochen. Verſchiedenes. Ladenburg, 22. März. De Verſammlung der ſüddeutſchen Landwirte, welche nächſten Samſtag den 25. März, Nachmittags 3 Uhr, in der Stadt⸗ halle zu Mainz bebufs Gründung eines Bundes der Landwirte in Süddeutſchland ſtattfindet, wird, nach den bereits ausgegebenen Eintrittskarten zu urteilen, außerordentlich ſtark beſucht werden, da an derſelben jeder Landwirt teilnehmen kann. Eintrittskarten können unentgeldlich noch bezogen werden von dem „Burtau des Comites für Gründung des Bundes für Landwirte in Süddentſchland“, Frankfurt a. M. Kalſerſtraße 10. — Mannheim, 23. März. Die Doweſche Erfindung einer kugelfeſten Maſſe iſt geſſern von einem Berliner Konſortium in Gemeinſchaft mit Herrn Alfred Heinemann von bier angekauft worden. Die Bedingungen ſowie die Höhe des Verkaufsprei⸗ ſes werden ſtreng gebeim gehalten. Herr Dowe hat dem Konſortium auf ſeine Verſchwiegenheit nach dieſer Richtung einen Eid leiſten müſſen. — Heidelberg, 22. März. Eine reiche Stiftung verdankte die Gemeinde Heidelberg ihrem durch ſtilles Wohltbun ausgezeichneten und als Politiker bekannten Mitbürger, Herrn Dr. Blum. Derſelbe hat zur Einrichtung eines Freibades im Neckar die ſehr ſtattliche Summe von 30 000 Mk. geſpendet. Karlsruhe, 23. März. Geſtern früh wurde der 23 Jahre alte ledige Schloſſer Friedrich Wilhelm Wehell von Appenheim (Heſſen), welcher in der Nacht vom 8/9. Juli 1892 im W'ölde zwiſchen Malſch und Freiolsheim den 36 Jahre alten Land⸗ wirt und Holzbändler Matthäus Schneider von Freiolsheim erſchlagen und beraubt hatte, hingerichtet. Am Montag Vormittag war ihm bekannt gegeben worden, daß der Großherzog von dem Begnadigungs⸗ recht keinen Gebrauch gemacht habe. Ohne Winper⸗ zucken nahm der Verbrecher dieſe Eröffnung entgegen und vermochte ohne innere Beunruhigung von der bevorſtehenden Hinrichtung zu ſprechen. Den Beamten, die ihm zur Bewachung beigegeben waren, gab er gerade in ſeinen letzten Lebenstagen durch einen widerwärtigen Eynismus Gelegenheit, fich ein Urtheil über ſeine tiefe fittliche Verlommenheit zu bilden. — — — — en „ „ — — — — — Staate feſtzuſtellenden Schadenerſatz ſowie zu 875 000 Mit gröſter Gemütseube verbrachte er die ihm noch zugemeſſene Lebensfriſt. Als er geſten Morgen im ſchwarzen Todtengewande zur Richtſtätte geführt wurde, war er zwar bleich, aber gefaßt, Wehell nahm geiſtlichen Zuſpruch nur in beſchränktem Maße an. Ueberhaupt zeugte er ſich durchaus unzugänglich, ſobald an irgend eine Regung der Menſchlichkeit appellirt wurde. So hat er den letzten Brief ſeiner Angehörigen, worin ihn dieſe beſchwören, die Tröſt⸗ ungen ſeiner Religion noch anzunehmen, achtlos zur Seſte gelegt. Geſtern früh kurz vor 7 Ühr, ver⸗ ſammelte ſich das Gericht, die 12 Urkundsperſonen und die Berichterſtatter in dem kleinen Gefängnis bofe auf einer Tribüne. Punkt 7 Uhr erklang das Todtenglöcklein auf dem Turme der Stadtkirche, un⸗ ter deſſen Geläute Wiyell vorgeführt wurde. Herr Staatsanwalt Hübſch verlas das Uttheil und die Vollſtreckbarkeitserklärung; hierauf brach er mit den Worten: „Wiyell, Euer Leben iſt verwirkt“, den Stab über den Verurtheilten. Nachdem der Geiſtliche zu Weyel noch ein Gebet geſprochen, wurden dem Verbrecher die Augen verbunden und er wurde un⸗ ter anhaltendem Gebet des Geiſtlichen auf das Schaffot geführt. Nach der kurzen Zeit von nicht ganz einer Minute war das Urtheil vollzogen. Die Hinrichtung welche von Scharfrichter Müller aus Ladenburg vollzogen wurde, hatte nebſt Urteils ver⸗ leſung nicht ganz 5 Minuten in Anſpruch genommen. — Lud wighafen, 23. März. Ein in den Kreiſen der Bürgerſchaft ſehr geachteter Mann, Herr Fr. Chormann, iſt geſtern freiwillig aus dem Leben geſchieden, indem er ſich im Rhein ertränkte. Um 9 Uhr ging der ſchon bejahrte Herr noch in der Nähe Mundenheims om Rhein ſpazieren, um 10 Uhr wurde ſchon ſeine Leiche geländet. Was den Ver⸗ ſtorbenen, der einſt äußerſt jovial'r Charakter war, zu dem verzweifelten Schritt getrieben, iſt noch nicht aufgehellt. — Barmen, 22. März. Auf der Eiſen⸗ bahnſtrecke Wetter⸗Witten ſtürzten heute Morgen 2000 Kubikmeter Fels auf das Geleiſe, als ein Güterzug paſſirte. Die Lokomotove und 12 Koli⸗ wagen wurden total zertrümmert, ein Bremſer ſchwer berletzt. a — Charkow, 23. März. Beinahe die ganze Stadt wurde durch die Hochflut überſchwemmt. Viele Häuſer und Brücken find fortgeriſſen und mehrere Menſchen ertrunken. — Rom. 21. März. Heute Nacht explodirte in der Einfahrt zum Palaſt des Marcheſe Sacchetti, 8 große 5 wodurch viele Fenſterſcheiben zertrümmert 5 Eine zweite Petarde iſt heute Nacht auf der Treph eines Hauſes in der Via Quattrn Fontane, behg ſte explodirte, entdeckt und beſchlagnahmt worden — — Montecarlo, 13. März, Der franz ſiſche Baron Rouſfier erſchoß fich, nachdem er J halbe Million Franks verſpielt halte. — Die Bank von Monaco geſprengt! Nach e vielen Selbſtmorden, die durch die Spfelhsle Monte Carlo verurſacht worden find, iſt ausnahme weiſe auch wieder einmal über einen außerordenſ chen Glücksfall zu berichten, der ſich in der fung Zeit dort zutrug. Dieſer Tage gewann nämſich z junger Ruſſe, ein gewiſſer Iwanow Iwanow aug Moskau, beim trente-etquarante- Spiel in wenig als zwei Stunden 200 000 Francs, ſodaß de Croupier den Spieltiſch mit dem bekannten ſchwge zen Tuch bedecken mußte, — ein Zeichen, daß e Bank geſprengt ſei. Schade nur, daß es ſolcher vom Glücke begünſtigter Spieler nur wenige gibt, währen faſt an jedem Tage von dem völligen Ruin ſo ble Unglücklicher zu melden wäre. Baden, Frankfurt 4, l. THEE-MESSMER empflehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u, M. 3,50 pr, Pd, Prog packate 80 Pf. u. M. 1.“ foo, Poppelbriet) sehr beltebe u Feb Zu haben bei C. &. Hen ohſeidene Vaſtkleider * Mk. 16,80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Jug täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seiden ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meier — glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſſe ee, (ca 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Ferbeg Deſfins etc.), Porto- u. zollfrei. Muſter umgehend Seidenfabril d. Henneberg f. u. f. fl, Arie, Kals, * Hof. Baden- Der heutigen Nummer unſeres Blattes eh der Preislourant ſür die Sommerſaſſon 18 , 1. Verſandt⸗ und Spozialgeſchäftes don ehre J. & F. Schulhoff in München, The 7 Schütz nſtraße 8 bei. Daſſelbe hat ſich durch dea reellen Waaren zu enorm billigen Preſſen in ganzen Umgegend eingeführt und iſt der Bezug Partien von dieſem Vexſandtgeſchäft ſehr z e pfehlen. zu wollen. Er band das Pferd an einen ſtarken Buchenaſt und ſetzte fich an das Uſer des Teiches in banger Erwartung. Unermüdlich blickte er von ſeinem Platze aus nach der Richtung des Waldweges, auf welchem Luiſe, falls ſie ſeine Bitte erfüllen wollte, kommen mußte, aber wohl hundert Male blickte er enttäuſcht wieder hinab in die Wellen des Teiches, die ſich vor ihm ſo anmuthig kräuſelten, und tiefe Seufzer ent⸗ rangen ſich ſeiner Bruſt. „Bin ich auch ihr zu hüßlich mit meinem lahmen Fuß-?“ murmelte er dann leiſe und mit bebenden Lippen vor ſich hin. „Sieht auch dieſes chlichte Mädchen, der ich ein gutes Herz und einen berſtändigen Sinn zutraue, mehr auf die äußere glänzende Geſtalt des Freiers als auf ſeine Ge⸗ finnung? Sind die Frauen im Punkte der Eitel⸗ keit wirklich ſo ſchwach? — Doch du wollteſt ſie ja auch erſt noch prüfen, um zu erfahren, ob fie dich aus wahrer Liebe und nicht wegen deines vornehmen amens und Vermögens heiraten würde,“ flüſterte er dann, „und da muß ſie doch auch das Recht haben, mit der ihr Schickſal bedeutenden Frage ſehr ernſtlich zu Rathe zu gehen. Dir geſchieht alſo gar kein Unrecht, wenn ſie nicht kommt.“ Mit ſolchen Gedanken — —— 2— — ¶ — — kommen ſei. Da auf einmal zeigte ſich in der grünen Tau⸗ nenſchonung, welche den Waldweg umſäumte, ein lichts Gewand und ein blaues Hutband flatterte leicht im Winde. Wie erſtarrt vor Freude ſaß Paul einen Augenblſ da, denn Luiſe, ſeine geliebte — Luiſe nahte und ſein Traum ſchlen Wirklichkeit zu werden. Hurtig ſprang Paul dann auf und eilte freudetrunken und ſo raſch der Geliebten entgegen, ols wenn er niemals lahm geweſen wäre. Freude⸗ trunken wollte er das geliebte Mädchen in ſeine Arme ſchließen, aber Luiſe wehrte lebhaft ſerröthend Pauls Umarmung ab, und ſagte mit leiſe zitternden Lippen: 6 „It es wirklich Ihr Ernſt, Herr von Windeck, daß ich mich mit Ihnen verloben ſoll 2“ „Natürlich iſt es mein Ernſt, Fräulein Luiſe,“ erklärte Paul mit erhobener Stimme, „ich kenne in ſolchen Dingen keine Heucheleſ, ſondern habe nur mein Ehrenwort zu halten, wenn Sie meine Werb⸗ ung annehmen.“ „Aber wird es kein ſträflichee Hochmut, keine Sünde von mir ſein, wenn ich einfaches und wenig gebildetes Mädchen beabfichtigte Ihre Frou zu werden. Man ſagt immer, daß bei Eheſchließungen das Sprichwort: „Gleich und Gleich geſellt ſich gern,“ ſeine volle Berechtigung hat, und ich möchte gerade um Ihres Glückes willen nicht, Herr von Windeck, daß Sie eine Mißbeirat ſchließen, die Ihnen viel⸗ leicht ſpater als eine läſtige Feſſel erſcheinen muß.“ „O, Kind, wie reden Sie vernünftig und doch auch wiederum ſo recht thöricht! Hat wahre Liebe jemals nach Stand und Rang gefragt! Oder ſtehe ich wirklich ſo hoch über Ihnen, daß ich es vor Gott und den Menſchen nicht würde verantworten können. Sie zu heiraten. Hat doch der Fürſt Leopold von Deſſau, der berühmte alte Deſſauer einſt eine Apothekerstochter, die edele Anna⸗Lieſe zu ſeiner Gemahlin erhoben, da werde ich doch erſt recht eine brave Inſpektorstochter heiraten önnen. Ich bin doch kein Fürſt und auch nicht einmal ein Graf oder Freiherr, ſondern nur ein einfacher Landen mann.“ 1 „Sie haben aber doch Anſpruch auf eine de mahlin, welche dem Adel oder dem vorgehen bürgerlichen Stande angebört, Herr von Winde, entgegnete Luiſe, „und ſicherlich werden Ihre Per, wandten dieſen Entſchluß niemals billigen und mig niemals als die Ihnen ebenbürtige Gaftin ane kennen.“ „Dies mögen ſie thun, wenn ſie Luft dana verſpären,“ erklärte Paul mit flammenden Auge, „aber ich weiß auch, was ich in ſolchem Falle thun und zu laſſen habe. i Das junge Mädchen blickte betroffen und a wachſendem Interreſſe den ettegten jungen Foil mann an. „Alle Achtung vor meiner Coufine det Wh roneſſe von Windeck,“ fuhr Paul fort, „denn dier ſelbe iſt ſteis bemüht, mir mein durch den fees viel zu früh erfolgten Tod meiner Eltern beteinſone tes Leben ſo angenehm als moglich zu geſfalte, aber die andern adeligen Damen, welche ich die kennen lernte, haben es wirklich an mir nicht bes dient, daß ich für ſie ſchwärme. Ueberoll, og ihnen in der Geſellſchaft. auf Veranlaſſung mein Couſine begegnet bin, haben ſie mich ſo gem links liegen laſſen, weil es mir an äußert Sch, heit ſehlt, weil ich lahm bin und weil ich mich tanzen kann. Aber aus ſolchen Gründen loſſe 0 mich nicht zurücksetzen, und als Copoller eig Klaſſe behandeln. ust lun 5 a A gen b 1 . Jane 12 u mn hut die A fdr In Tino un n dasdnung d dunben, in In Sonnlage, h de Dauer 101 Mann. de men en J en det duft und an Aan, wege . N deaf 11