— —ê — 3 — — —— — — — ee. — 1 — * — — — — — e 222 2 22 2 222 2. „ „% ͤßaR« 2 1 Das verletzte Auge iſt verloren. abinett Freyeinets 1882 wieder das Portefeuf e des Unterrichts und bildete, nachdem Freyeinet und Duclerc geſtürzt worden, am 21. Februar 1883 ein neues opportugiſtiſches Miniſterium, in dem er zuerſt den Unterricht, dann das Auswärtige verwaltete bis er infolge einer Niederlage der franzöftſchen Truppen in Tonkin durch die plötzlich aufwallende Entrüſtung in der off nilichen Meinung und in der Kammer am 30. März 1885 geſtürzt wurde. Paris, 18. Maͤrz. In ſeinem Tiſtament hat Jules Ferry beſtimmt, daß er auf dem Kirch. hofe von Saint Die, ſeinem Geburtsorte, beigeſetzt werde, wo er „die blauen Berge der Vogeſen vor ſich habe und bis wohin die Klagen der Beſiegten herüberklängen.“ Die Beiſetzung iſt auf Mittwoch feſtgeſetzt, dieſelbe erfolgt laut Beſchluß des Parla⸗ ments auf Koſten des Staats. — In den parla⸗ mentariſchen Kreiſen hat der Tod Ferty's großen Eindruck gemacht. P äſtdent Carnot äußerte, ihm ſei eine der wertvollſten Reſerven der Republick da⸗ hingegangen. Die Blätter widmen dem Tolen ehrenvolle Nachrufe. Verſchiedenes. — Mannheim, 20. März. Hieſige Blätter beſchäftigen ſich auf das Angelegenlichſte mit einer Erfindung, die Schneidermeiſter Drowe gemacht haben ſoll; es iſt dies ein Küraß aus Stoff. Das hiefige Grenadieregiment hat, ſo wird gemeldet, am vorigen Samstag den Kürraß geprüft und es wurde feſtgeſtellt, daß er die Durchſchlagskraft für Geſchoſſe des kleinkalibrigen Gewehres verhütet und zur feld⸗ mäßigen Verwendung geeignet iſt. — Karlsruhe, 17. März. Ein bedauer⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich bei dem Probe⸗ ſchießen in der hiefigen Patronenfabrik. Der Ar⸗ beiter Friedrich Kiſtner von Forchheim, der erſt ſeit zwei Tagen nach Wiederherſtellung von einem Un⸗ fall fich in Arbeit befand, fungierte als Zeiger und Kopf. Die Kugel drang durch ein Auge in den Kopf und mußte am Halſe herausgeſchnitten werden. Auf welche Weiſe der Unglücksfall entſtanden, iſt noch nicht ermittelt. — Berlin, 18. März. Der Abg. Menzer at mit Unterſtützung von Abgeordneten ſeiner Partei folgende Interpellation im Reichstage einge⸗ bracht: „Beabfichtigen die verbündeten Regierungen angeſichts des im letzten Jahre überraſchend zu Tage getretenen Rückganges des deutſchen Tabakbaues demnächſt geſetzgeberiſche Maßregeln vorzuſchlagen, 1 die geeignet find, dieſen Rückgang und der damlt unabweisbar verbundenen Ruin weiter Kreiſe unſerer deutſchen Tabakbauern aufzuhalten?“ — Dinglingen, 17. März. Todt aufgefun⸗ den, mit zerſchmettertem Schädel, wurde ein zwiſchen Frieſenheim und Dinglingen poſtirter Bahnwartsab löſer Namens Stöhr. Derſelbe ſcheint das Geleiſe unmit elbar vor einem Zuge überſchreiten haben zu wollen, um die Barrieren zu ſchließen, wobei er von der Maſchiene des Zuges erfaßt und mit tödtlicher Verletzung auf die Seite geſchleudert wurde. — Kopenhagen, 20. März. Das im Jahre 1586 erbaute Schloß Valld bei Kjöge auf Seeland, in welchem ſich ein adeliges Fräuleinſtift befindet, iſt heute Morgen vollſtändig niedergebrannt Die Rettung mehrerer Kloſterdamen gelang noch im letzten Augenblick. Die koſtbare Biblſothek, die Gemälde und das Mobiliar find verbrannt, die Kronleuchter und heiligen Gefäße der Kirche wurden gerettet. Das Schloß war für 822,000 und das Mobiliar für 130,000 Kronen verfichert. Paris, 19. März. Nach einer Meldung aus Saint⸗Sebaſtien brach daſelbſt in der vergangenen Nacht in einem Spirituslager eine Feuersbrunſt aus, bei welcher 10 Perſonen umkamen. Drei Häuſer wurden in Aſche gel'gt. New⸗ York, 20. März. Man meldet den Tod des Freiberrn William von Hiſſen, welcher die erſte deutſche Colonie in Central⸗Amerika gründete und die erſte topograph ſche Studie über den Pana⸗ maka nal veröffentlichte. — Aetordzither „Pretioſa“. Die Menſchen find nun einmal raſchlebig geworden, Sekunden haben den Wert von Stunden bekommen, man will ſchnelle Erfolge in der Arbeit wie in der — Unter⸗ haltung. In 48 Stunden franzöſiſch und engliſch — in einer Stunde Zitherſpielen. Ohne Notenkenntnis, denn das würde doch ein bischen länger brauchen erhielt bei dieſer Beſchäftigung einen Schuß in den — und mehr kann man nicht auf eine Zerſtreuung verwenden. So entſpricht die Accordzither „Precioſa“ der Mufikwerke⸗Fabrick E. G. Lochmann u. Co. Leipzig⸗Gohlis (mit den Zweiggeſchäften in Dresden und London) dem Charakter und Bedürfnſſſe der Zeit. Die Noten werden in die Zither hinein und unter die Saiten geſchoben, und man ſpielt ſie herab, ohne eigentlich Mufik gelernt zu haben, wie man eine Zeichenvorlage genau durchpaufiert, ohne eigent⸗ lich zeichnen zu loͤnnen. Die charmanteſte und zeit⸗ wohlfeilſte häusliche Unterhaltung. Wir verweiſen auf das Inſerat in dieſer No. Alleine kleben Deutſchen Landsleute! Angſtvoll beklommen und erzürnt ſchlagen die Herzen faſt aller Urwähler der Reichstagsobgeordye⸗ ten, welcher Partei ſie auch immer angehdren mögen, weil ſie die Richtung, welche das Parteſgetriebe der Militärvorlage gegeben hat, nicht billigen. Jeder füblt, daß mit der Anerkennung dieſer Vorlage Deutſchland, welches er zu Ehre und Ruß durch deutſches Blut hat emporwachſen ſehen, ſehen Kindern und Enkeln erhalten bleibt, und daß ſehe Lebensstellung und ſein Vermögen in keſne Oeſahe kommt. n nel J'der will helfen! Ueber allen Parteſen eh 00 ihm das Vaterland, die Exiſtenz und der Mile ze , Ueberlieferungen ſeiner Eltern ungeſchmälert an Kah und Enkel zu übergeben. In dieſen Anschauungen find alle Porteſgg zu einer vereinigt. Alle haben darin dasſelbe Stu 1 — nach befen Kräften zu helfen, zumal auch dee chunt bekannt iſt, daß durch die Anerkennung der Miliz 20 Jul vorlage aus verſchiedenen Gründen die deulſch belt, Volks wirtſchaft aufgebeſſert und gehoben wird, 1.85 Jeder weiß auch, daß er helfen kann, er we, I inen der daß er geholfen hat, wenn er Dokumente schafft, a 1 Fchteſerbe denen die Unterſchriften beweſſen, daß in Peuſſchend J fmpflch die bei weitem überwiegende Mehrheit der Weh Jen Une in kerung die Anerkennung der Militärvorlage belong, da die Verwerfung derſelben nothwendigerweiſe i Kataſtrophe herbeiführen muß. Ihr erfahrenen deutſchen Landsleule werde hiermit kameradſchaftlich gebeten, dieſe Dolmen ungeſäumt zu ſchaffen (eine Organiſatſon wie Reg Volkszählung wird vielleicht in jedem Beg Erwägung gezogen) und dieſelben an den Reichle einzuſenden. Jeder der ein Dokument zum Unegzeeen bringt, wird freundliche und entgegenkommende Aa, nahme finden; denn alle haben in ihren Fare Angebörige, die für Deutſchlands Stellung gene und Gut und Blut geopfert haben. Als Lohn wird Euch für Euer über alles des ſönliche und Parteiintereſſe erhabenes Wirken, auß dem hehren Gefühl, Gutes bewirkt zu aßen, Dank der deutſchen Nation bleibend zu fell werde, Neuwied, im März 1893. Ein freiwilliger Landwehrmann von 1870% , Inhaber der Rettungsmedaille am Bone, 1 fd bei Aachingen und Wa der berfl u In hierfür anf, den 20. Zumitags ain Tanin. D en e Oiliglet Aan Jufche iche ſibeböt . binderath h 0 f 2 ether * 1 1 5 hahe in ug de döwal bald wie umgewandelt, er war wie immer heiter und freundlich, niemals launiſch oder herriſch, da⸗ bei im hohen Grade dankbar für jede Aufmerkſam⸗ keit, die ihm zu Tei wurde. Paul halte deshalb nur ein Ziel, welches ihm vorſchwebte. Er wollte nach beendigter landwirt⸗ licher Lehrzeit und nachdem er ſich noch ein Jahr oder auch zwei die Welt angeſehen hatte, ein ſchönes Rittergut kaufen, wozu er die Mittel beſaß, und fich eine Häuslichkeit wie Vetter Harry gründen. Zu einer Häuslichkeit gehörte aber auch eine Frau, und eine ſolche zu erlangen, wie er ſie wünſchte, dieß ſchien ihm allerdings ſo gut wie unmöglich. Welche junge Dame mochte wohl den Krüppel heiraten wollen, der ja nicht einmal tanzen konnte. Jung ſollte Pauls Frau doch auch ſein, und ſo ganz unter ſeinen Stand wollte er doch auch nicht heiraten. Da ſchien ihm guter Rat teuer und er war dieſerhalb oft recht niedergeſchlagen, zumal wenn er auf Wunſch der Barogin ſich an irgend einem ländlichen Feſte beteiligte und dann ſehen mußte, wie nur die flotten Tänzer Gnade vor den Augen der jungen Damen fanden, und er zwar häufig vor⸗ geſtellt, aber von den Damen ſeines Alters eigent⸗ lich ſonſt nicht weiter beachtet wurde. Dieſe Erfahrung ſimmte Paul mißmutig. In ſeinen Jahren ſchüttelte er den Mißmut allerdings bald wieder ab, dafür ſorgte ſchon die Liebens⸗ würdigkeit des Barons und der Baronin. Dann dachte er auch, wenn er erſt älter ſei und als der Beſitzer eines ſchönen Rittergutes geachtet werden würde, dann werde ſich auch eher eine Frau für ihn finden. In ſeinen romantiſchen Neigungen träumte Paul manchmal auch dav on, daß er vielleſcht einſt⸗ mal ein gutes Mädchen zur Frau finden oder ſich erobern würde, wie es in den Märchenbüchern ge⸗ ſchildert wird. Aber ſolche Träume verwarf er dann gewöhnlich bald als albern und lächerlich, bis es ihm eines ſchönen Tages zur Gewißheit wurde, doß ſolch ein Traum doch für ihn nahezu märchen⸗ haft in Erfüllung gehen könnte. Es war vor ungefähr vier Wochen geweſen, als Paul, ſeinen Lieblingsgedanken nach hängend, durch die einſamen zu Schloß Windeck gehörenden Wälder ritt. An einem Kreuzwege, der über eine Anhöhe führte, hielt Paul ſein Pferd an, um von dort aus eine bübſche Ausſicht auf das Thal und ein gegenüberliegendes altes, halb verſallenes Schloß zu genießen. Paul verſenkte ſich wohl einige Minuten lang in die hübſche Ausſicht, und als er ſein Pferd wenden wollte, ſtand plötzlich ein ſchönes, blondes Mädchen ganz verwirrt vor ihm, und fragte mit holdem Erröthen, welches der rechte Weg nach Schldß Windeck ſei. Paul war von dem Anblick des Mädchens faſt ebenſo verwirrt wie dieſe ſelbſt geweſen und hatte ihr dann ſreundlichfden Weg nach Schloß Windeck ge⸗ zeigt, ihr anch eine Strecke das Geleit gegeben, da⸗ mit ſie den rechten Wege nicht verfehle. Dabei hatte Paul erfahren, daß das jungee Mädchen des Adminiſtratders Riemann einzige Tochter ſei, welche nach längerem Aufenthalte in der Reſidenz nun⸗ mehr in das Elternhaus zurückkehrte. Sie war in Folge eines Irrtums zwei Sunden früher auf der benachbarten Eiſenbahnftation angekommen, und hatte von heißer Sehnfucht getrieben, zu Fuß den ein⸗ ſtündigen Weg nachdem Schloſſe angetreten. Dem jungen Herrn geflel ungemein das hübſche Aa afl fn e Zurbaf la n win vn 14. friſche Mädchen, welche bald die nakürliche Si überwunden hatte und fich ungezwungen mi in unterhielt. Luiſe Riemann, welche ein Jahr in Refidenz in Penfion verweilt hatte, war auch nah 1 a ungebildet und beſaß ziemlich viel natürlichen wah 3 1 ſcheinlich vom Va ter ererbten Verſtand. 1 155 Vac Da geſchah es, daß drei Tage noch der A 1 Num kunft Luiſens auf Windeck Paul eines Bormſez in die Wohnung des Adminiſtrators krat, und Familie einen Beſuch machte. Der alle ienen war, als dieſer erſte Beſuch des jungen Herrn fal fand, gar nicht zugegen, ſondern war auf A nf, en 16. Arnet bertnen Feldern beſchäftigt, und Paul unterhielt ſich ſcht U freundlich mit Luiſen und deren Mufter. Un ahn Dieſer fiel natürlich der Beſuch dez Velen fd, 05 lit ihres Brodherrn gewaltig auf, und es eniging m f c delhe . n g klugen Frau ſchon bei dſeſem erſten Beſuche nich, dar dr gef daß Paul von Windeck ein Auge auf dun e 1 u woiſen hatte, Lulſe wurde scharf in? Bete a in ahh nommen und beichtete, daß der junge Herr ſie b Waden U reits bei ihrer Heimkehr kennen gelernt hohe. d A Adminiſtrator erfuhr natürlich auch don der Sa und dem jungen Mädchen wurde ſtreng aufgelegt jeder Begegnung mit Paul von Windeck mög auszuweichen und ſeine etwaigen Werbungen abzu⸗ lehnen, da ſie niemals die Frau eines adligen Herrn werden könne, g Aber nach wie vor wußte es Poul ſo 5 richten, daß er wenigſtens täglich einmal Luiſen fel und ihr eine Artigkeſt ſagte und fügte es fich; 5 er ſſe einmal einen Tag nicht erblicte, ſo le . ſicher am andern Morgen in das Haus de 8 miniſtrators, um ſich nach Luiſens Befinden z b 5 kundigen. 15 (Fortſezung folgt)