uſammen lichen Nat en. Der deſſlben . nes über, ſitzenden du zmen, in 10 1 15 des hl Bezirtz , en unge m 155 auen ungsort, l „Vorsehen . Viehheſte ie Anm di Samſtag, de Wa 9 datt Mk. 1.40 frei ins Haus. urger Allgemeiner Anzeiger für Sunenhurg und Aegen ö Erſcgeint jeben Dienstag und Freitag Abend. Preis viertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Für die Redaktion derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Diuck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. rr. Mittwoch den 22. März die L⸗ſpaltige Corpus⸗Jelle Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1893 „18. März. Auch die zweite Leſung der Milttärvorlage in der Commifſſon am vergan⸗ genen Donnerſtag und Freitag hat mit einem voll⸗ ſtändig negativen Ergebniſſe geendet, welcher Aus⸗ gang nach dem Verlaufe 1 erſten Commiſſtons⸗ leſung allerdings nicht im Mindeſten Überraſchend mehr erſcheint. Die Abſtimmungen in der entſchei⸗ denden Freitagsſitzung der Commiſſion betrafen neben der Regierungsvotlage die vom Centrum, don den Freiſtnnigen und von den Nationalliberalen geſtellten Anttäge. Nationalliberalerſeits war durch Abg. v. Bennigſen der (neue) Antrag geſtellt worden, welcher in ſeinem Kernpunkt auf eine Erhöhung der Frie⸗ denspräſenzſtärke im Durchſchnitt um rund 50000 Mann leinſchl. der Unteroff ziere) hinausläuft, währ end die Regierungsvorlage eine Erhöhung von rund 84 000 Mann verlangt. Der durch Dr. Lieber ver⸗ tretene Centrumsantrag will die gegenwärtige Frie⸗ denspräſensſtätke (486,000) beibehalten und nur die Bewilligung des M hrbedarfes an Unterofflzieren im Etat offen laſſen, und auch der durch Richter ver⸗ tretene Antrag der Freifinnigen geht über die jetzige Frledenspräſenzſtärke nicht hinaus, welche für andert⸗ halb Jahre unter geſetzlicher Feſtſtellung der zwei⸗ jährigen Dienſtzeit für die Fußtruppen feſtgeſetzt werden ſoll. Bei den Abſtimmungen wurden indeſſen alle 3 Anträge mit jedesmal erdrückender Mehrheit abgelehnt, auch die Regierungsvorlage ſelbſt fiel gegen die Stimmen der Conſervativen. Die Kom⸗ miſſſon wird nur noch einmal zur Redigirung des ſchriftlichen Berichts zuſammentreten, was in der Zeit zwiſchen dem 14 April und dem 17. Die Militärvorlage iſt alſo in der Commiſſion definitiv geſcheitert, ob es jedoch im Apeil geſchehen ſoll. Plenum wenigſtens noch zu einer Verſtändigung kommen wird, erſcheint namentlich in Hinblick auf die auffallend ſchroffe Stellungnahme des Reichs⸗ kanzlers bei der zweiten Commiſſionsleſung höchſt fraglich. Die Wahrſcheinlichkeit einer Reichstagsauf⸗ löͤſung rückt hiermit immer näher und die Parteien werden gut thun, ſchon jetzt ihre Vorberellungen für den eventuellen Wahlkampf zu treffen. Ladenburg, 18. März. Ganz plotzlich und unerwartet hat der Tod an die Pforte des Lux m⸗ burger Palais in Paris geklopft. Jules Ferry, der Präſident des Senats, welcher vor kaum drei Wochen als Sieger hier einzog, iſt am Freitag Abend einem Herzſchluge erlegen. Acht Jahre lang, ſeitdem der Miniſterwürger Clemenceau den derhaßten „Tonki⸗ neſen“ ſtürzte, war ſein Name faſt verſchollen, er ſchien politiſch tot, da kam in den letzten Tagen des Februar der Rücktritt Le Royer's von ſeinem Poſten als Sevatspräftident und Jules Ferth er⸗ ſchien auf der Bildfläche. Vor acht Jahren, es war am 30. März 1885, muße er nach einem Mißer⸗ folg der franzöſiſchen Waffen in Tonkin durch eine Hinterthür aus der Kammer flüchten, um nicht von der erbitterten Volksmenge in Stücke geriſſen zu werden, jetzt kehrte er durch die geöffnete Ehren⸗ pfotte in die Kammer zurück. In dem 61jährigen ſah man aber nicht nur den glänzend rehabilitierten Politiker, man ſah in ihm den Mann der Zukunft Carnots Nachfolger in der Präfidentſchaft der Re⸗ publick. Wie faſt alle namhaften Politiker Frankreichs iſt auch Ferry aus dem Advokatenſtande hervorge⸗ gangen. Sein Heimatsort war St. Die in den Vo⸗ geſen, wo er am 5. April 1831 geboren wurde. Schon mit 19 Jahren wurde der junge Ferry Ad⸗ vokat beim Barreau von Paris und 1865 trat er in die Redaktion des „Temps“ ein. 8 51 n Am Abgrunde. Novelle von Walter Hogarth. loren, den Vater als er vier Jahre und die Mut⸗ ter als er zwölf Jahre alt war. Nach dem Tode ſeiner Mutter kam Paul in ein ſehr ſtreng es fiehungsinſtitut in Penſion und ſpäter auf ein vor⸗ zugsweſſe von adeligen Jünglingen beſuchtes Päda⸗ gogium. Seit dem Paul verwaiſt war, fehlt ihm für ſein liebebedürftiges Herz ſtets die Mutter oder eine mütterliche Freundin, und der junge Mann wurde wegen dieſer empfindlichen Lücke in ſeinem Gemütsleben melancholiſch, ja beinahe tieffinnig. Da⸗ für zog er ſich wiederum ſtrenge Rügen, ja ſogar Strafen ſeilens ſeiner L hrer zu, und dieſe Be⸗ handlung machte Paul zum Starrkopf und Sonder⸗ ling für alle Diejenigen, welche mit ihm verkeh ten, und ſich nicht die Mühe gaben, ſein wahres Weſen, zein Bedürſniß nach Liebe und Freundſchaft kennen zu lernen und zu erwidern. Paul war aber nicht nur in Folge ſeines Ge⸗ mütszuſtandes anders als die meiſten jungen Leute, ſondern er ſtand auch körperlich hinter den meiſten ſeiner Kameraden zurück. Paul beſaß wohl einen edel geformten Kopf und ein feines, ficht mit großen braunen Augen, aber ſonſt war er Grunde auch von nur ſchwacher Geſundheit. war von Geburt ein geſunder, kräftiger Knabe, und wetteiferte frühzeitig mit ſeines Alters, aber eines Tages ereilte Paul Seine Eltern hatte er ſchon frühzeitig ver⸗ und fiel in Folge eines Fehltrittes von einer Er⸗ hübſches Ge⸗ — — — — körperlich ein halber Krüppel, beſten Turnern ein großes Unglück. Im jugendlichen Uebermut kletterte den — und aus ien Er er auf einen hohen Birnbaum im Penſionsgarten trächtlichen Höhe herab. Der unglückliche damals fünfzehnjähriger Knabe hatte durch den Sturz ſich nicht nur das linke Bein zerbrochen, ſondern der linke Fuß war auch nahezu zerſchmettert worden. be⸗ Trotzdem nun geſchickte Aerzte ihre beſte Kunſt an⸗ wandten und Paul auch ſpäter noch von berühmten Spezialiſten behandelt wurde, ſo erlangte das linke heit und Kraft. ſchwächer und etwas kürzer als das rechte Be in. geſunde Man kann fich denken, in welcher Weiſe Paul durch dieſes Gebrechen an ſeiner Lebensluſt und Laufbahn beeinträchtigt war. Offizier, was er nach dem Vorbilde ſeines Vaters ſo gern geworden wäre, konnte er nicht werden, und eine Beamtenlaufbahn mißfiel ihm, weil er ſich einbildete, daß ſein lahmer Fuß überall Anſtoß erregen müffe. Selbſtverſtänd⸗ lich wurde Paul auch kein Held in den Salons und auf den Ballſälen. Mit großem Eifer trieb er aber die Wiſſenſchafner und Literatur und wußte er zuerſt die Klaue der Löwen zu zeigen. Die finan zielle Mißwirtſchaft in der Stadt wurde von ihm in äußerſt ſcharfen Artikeln aufgedeckt, welche zum Teil bereits leichte Plänkeleien gegen das zweite Kaiſerreich waren Man wurde auf ihn aufmerkſam man beachtete ſeine Energie und feinen ſcharfen juriſtiſchen Verſtand und ſchließlich öff nete man ihm die Pforten der Kammer. Das war 1869. Er ge⸗ hörte hier zu den heftigſten Oppofitions⸗ Mitgliedern und forderte wiederholt die Auflöſung der Verſamm⸗ lung, da ſte unter dem Druck der offiziellen Kandi⸗ daturen gewählt, die Majorität des Landes nicht repräſentiere. Da kamen die Septembertage 1870 wo er nacheinander am 4., 5. und 6. zum Mit⸗ glied der Regierung der nationalen Verteidigung zum Sekretär derſelben und zum Präfekten des Seine Departements ernannt wurde. Als am 31. Oktober die Kommune ihr Haupt erhob und eine wilde Volksmenge die im Stadthauſe unter dem Vorſitz des Generals Trochu vollzählig verſammelte Regier⸗ ung für gefangen erklärte, war es der Civiliſt Ferry welcher durch ſeine Unerſchrockenheit und Energie nicht nur ſich und die Gefangenen befreite, ſondern auch den Aufſtand niederſchlug. Es iſt bekannt, wie er ſich den Befehl über die Nationalgarden über⸗ tragen ließ, fie auf einem geheimen Gang in das Stadthaus führte und den Pöbel auseinandertrieb. Am 15. November wurde er zum Maire von Paris ernannt, 1871 in die Nationalverſammlung gewählt wo er zu den Führern der republikaniſchen Linken gehörte und am 4. Februar 1879 übernahm er im Miniſterium Waddington das Portofeuille des Unter⸗ richts. Später trat er, als Freycinet ſeine Entlaſſung nahm, an die Spitze des Kabinets. Im November 1881 verzichtete er auf ſeinen Poſten als Miniſter⸗ präfident zu Gunſten Gambetta's, übernahm im 90 dieſem Gebiete mehr als die meiſten ſeiner Standesgenoſſen. Paul war auch auf einem fſommen Pferde ein leidlicher Reiter, und das Reiten liebte er faſt ebenſo leidenſchaſtlich als ſeine Bücher. Es kam dies offenbar daher, weil das Reiten der einzige Sport war, den er unbehindert von ſeinem körperlichen Gebrechen treiben tonnte. Auch bewegte ſich Paul wohl deshalb täglich einige Stunden zu Pferde, weil ihm das lange Gehen ſchwer fiel, und wenn er zu Pferde ſaß, er eine viel vorteilhaftere Figur machte, als wenn er leicht hinkend dahin ſchritt. Da er aus den genannten Gründen in der Geſellſchaft und ſonſt in der großen Welt keine be⸗ ſondere Rolle ſpielen konnte, aber die Natur und ländliche Stille liebte, ſo wählte ſich Paul den land⸗ Bein doch nicht wieder ſeine vollſtändige Geſund⸗ Es blieb gekrümmt und war auch wirtſchaftlichen Beruf, und war zur Erlernung der⸗ ſelben vor anderthalb Jahren zu ſeinem Vetter, dem Baron Windeck, gekommen. Die Wahl war des⸗ halb auf den Vetter gefallen, weil Paul keine ſtrenge Lehre auf irgend einem renommirten Rittergute durch⸗ machen wollte, was man dem jungen Manne in Bezug auf ſeinen körperlich leidenden Zuſtand und auch hinſichtlich ſeines Gemütslebens nicht verdenken konnte. Baron Windeck behande elte den Vetter mit aus⸗ gezeichneter Liebenswürdigkeit und die Baronin that natürlich daſſelbe. Paul fühlte ſich deshalb auf Windeck ſo wohl wie er ſonſt nach dem Todte ſeiner Mutter niemals befunden hatte. Er war deshalb