„ „% „ „„ — 2 — * — — 23 „ „ „„ „ „ licher Meldung aus Tobora hat der dortige kom⸗ mandirende Leutenant Prince die Macht des unbot⸗ mäßigen Negerhäuptlings Sikki, welcher trotz ſeiner vor einigen Monaten erfolgten ſcheinbaren Unter⸗ werfung fortfuhr, durch ſeine zweideutige Haltung die Stellung der Deutſchen in Tabora zu gefährden, endgültig gebrochen. Nachdem Leutenant Pince drei Tage hindurch vom 10. bis 13. Januar d. J. die ſeſtungsartige Refidenz des Häuptlings Sikki belagert, wurde dieſelbe in ſtegreſchen Anſturm genommen, wobei Sikki fiel. Der Tod dieſes einflußreichen Häuptlings bürgt für die nachhaltige Stärkung der deutſchen Herrſchaft in Taboro. Der diesſeitige Verluſt beträgt: 1. farbiger Ofſizier und 4 farbige Soldaten todt, 17 farbige Soldaten verwundet. — Hervorzuheben iſt, daß dieſer Waffenerfolg vor An⸗ innft der mit Jahresanfang bon der Küſte ab⸗ marſchirten, inzwiſchen vermuthlich bereits einge⸗ troffenen bedeutenden Verſtärkung der Beſatzung von Tabora errungen worden iß. Verſchiedenes. Ladenburg, 14. März. Am letzten Sonntag fand im Rathausſaale die Generalverſammlung des hiefigen Frauenvereins ſtatt. Erſter Gegenſtand der Tagesordnung war die Aenderung der Statuten. Die Anregung biezu ging vom Vorſtand des Landesvereins aus, welchem be⸗ kanntlich alle badiſchen Frauenvereine angehören. Es mußte nämlich einiges in den Satzungen des Vereins geändert werden, als demſelben im vorigen Jahre Körperſchaftsrechte verliehen wurden. Dieſe neuen Beſtimmungen betreffen hauptſächlich die Organiſation des Vereins und wurden von der Generalverſamm⸗ lung einſtimmig angenommen. Ebenſo wurden ein⸗ ſtimmig die bisherigen Mitglieder des Vorſtands wiedergewählt. Dem Berichte über die Thätigkeit des Vereins und den Stand des Vermögens entnehmen wir folgendes: Im Stand des Vereins find ſeit dem bergangenen Jahre keine weſentlichen Veränderungen zu verzeichnen. Die erhöhte Einnahme und Aus⸗ gabe ergiebt ſich dadurch, daß die Sammlung für die Chriſtbeſcheerung in der Kleinkinderſchule, ſowie der Ertrag des Konzerts für die Notleidenden in Hamburg durch die Kaſſe liefen, was früher mit beſonderen Sammlungen nicht geſchah. Unterftützt wurden 37 Kranken; dieſelben erhielten 187 Pfd. Fleiſch, 65 Flaſchen Rotwein, 18 Flaſchen Weiß⸗ wein, 106 Liter Milch, 12 Eier, 2 Portionen Eſſen, 6 Laib Brot und 1 Flaſche Tokayer. Sech⸗ zehn Wöchnerinnen erhielten 54 Stück Kindszeug und auf Privatkoſten der Vorſtandsdamen 121 1 und erhoben ſich auf Erſuchen als Ehrung der Ver⸗ Porkisnen Eſſen. Fe dieſe 269 Mk. 58 Pfg. ausgegeben. Außerdem wurde an die Kleinkinderſchule ein Zuſchuß von 179 Mk. 80 Pfg. geleiſtet. Dieſen Ausgaben ſtehen als Ein⸗ nahmen gegenüber: Beiträge der Mitglieder 38 1 M. 30 Pf. Sammlung für die Chriſtbeſcheerung der Klein⸗ Kleinderſchule 118 M. 60 Pf. Der Kaſſenvorrat beträgt 72 M. 55 Pfg. Ferner befitzt der Verein ein Baarvermögen von 1912 Mk. 78 Pf. angelegt beim hiefigen Vorſchuß verein. Aus alledem geht hervor, daß es dem Verein, Dank der Opferwilligkeit feiner Mitglieder auch im abgelaufenen Jahre wieder moglich war, Unterſtütz⸗ ungen in reichem Maße zu gewähren. Immerbin aber blieb noch manches, was hätte geſchehen ſollen, bis jetzt ein frommer Wunſch. Namentlich beabfich⸗ tigt der Frauenverein ſchon längſt einen Kochkurs abzuhalten. Wie wichtig es iſt, die künftigen Haus⸗ frauen nach dieſer Seile hin zu unterrichten, lehrt die tägliche Erfahrung. n Es haben deshalb Vereine, welche ſonſt mit den Beſtrebungen der Frauenvereine gar nichts zu then haben, aus ihren Mitteln die Abhaltung von Kochkurſen ermöglicht, z. B. im Amt Bretten der Landwirtſchaftliche Bezirksverein. Bei uns konnte bis jetzt ein Kochkurs nicht zu Stande kommen, weil es dem Verein zur Zeit nicht möalich iſt, die Koſten eines ſolchen zu beſtreiten. Der Vorſtand bittet daher, die Beſtrebungen des Frauenvereins auch fernerhin zu unterſtützen. Jede Familie kommt von Zeit zu Zeit in die Lage, Armen und Kranken eine Unterſtützung gewähren zu können. Es iſt aber eine bekannte Thatſache, daß hiebei die einzelne Familie nicht immer diejenigen herausfindet, welche am bedürftigſten find. Mögen daher ſolche Scherflein dem Frauenverein übergeben werden, durch deſſen Vermittlung ſie gewiß die beſte Verwendung finden! — Ladenburg, 14. März. Die ordentliche Generalverſammlung des Vorſchuß⸗Vereins e. G. m. u. H. Ladenburg fand am Sonntag im Gaſtbaus zum Hirſch hier unter reger Beteiligung der Mit⸗ glieder ſtatt. Herr Pilger begrüßte die Erſchienenen und eröffnete die Verſammlung. Bevor in die Tages ordnung eingetreten wurde, gedachte Herr Caſſier Mox der im verfloſſenen Jahre durch Tod entriſſenen Mitglieder, beſonders der langjährigen Verwaltungs⸗ ratsmitglieder Herrn A. Huben und Emmerich Bläß, deren Verdienſte um den Verein betonend, ſtorbenen die Mitglieder von ihren Sitzen. Alsdann verbreitete ſich der Herr Redner noch über die Wirts⸗ hausklatſchereien und erſuchte die Mitglieder bei ent⸗ Unterftätzungen wurden ſtebenden Zwelfekn, ſich direkt an den Boeftand beg Vereins zu wenden und ſich nicht bel Perſonen zweifelhafter Natur Rat zu holen. Die Gegenfande der Tagesordnung wurden hierauf ohne Debatte genebmigt. Bei der Wahl von 4 Mitgliedern in den Auffichtsrat wurden die ſtatutenmäßig ausscheidenden Herren J. Pilger und Bürgermeiſter G. Hartmann wiedergewählt und die Herren Gemeinderat J. Re melius und Fabrikant Eckes neu gewählt. — Eberbach, 7. März. Das Aushebungz⸗ geſchäft der Militärpflichtigen hat, wie die Ehberß. Ztg. berichtet, geſtern einen viel größeren Zaſtauf⸗ wand erfordert, als in früheren Jahren, denn vm 3 Uhr nachmittags war die Kommiſſion noch in Thätigkeit, während ſonſt das Geſchäft in der Rege bis um 1 Uhr beendet war. Man wird wohl nicht irre gehen, wenn man annimmt, daß bei der diez⸗ jährigen Aushebung ſo viel Mann ausgemußſer werden, wie die neue Militärvorlag⸗ verlangt, u einen Maßſtab zu haben und den Beweſs zu feen, daß es an tauglichen jungen Leuten nicht fehlt Oz dieſe Leute bei der ſpäteren Generalmuſterung ge wieder ausgemuſtert oder einberufen werden, elt von der Annahme der Militärvorlage abhängig ei — Karlsruhe, 12. März. Im Laborgſorſg der techniſchen Hochſchule explodierte ein Geſaß m Schwefelſäure. Der Studioſus Zeitlin aus Jelale⸗ rinoslaw erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er in Diakoniſſenhaus aufgenommen werden mußte. — Wirte von Zuſenhauſen und Michelfeld find din eingekommen, den Konſervativen, die im Amfsbezieh Sinsheim eine lebhafte Agitation betreiben, für ih Verſammlungen einen Saal nicht herzugeben. Bee paſſierte ein derartiges Mißgeſchick nur den Sog demokraten und vereinzelt auch den Antſſemſten, — Friſche Eier das ganze Jahr hindurch, Wenn man das ganze Jahr hindurch frſſche Pie haben will, ſo muß den Hühnern gegeben werden; eine gute Fütterung, ein warmer Stall, dazu eig gedeckter Platz (Schuppen zꝛc) für den Aufenſteht über Tag und beſonders bei Regen ze. Dies fegt ſehr viel dozu bei, daß die Legpauſe, dei den Jig, lienerhühnern, nur eine kurze iſt. Beobachtet man ſtreng das Geflügel, ſchafft die ſchlechten Leghahn fort, zieht nur von den beſten Legerinen nach, d zwar neben Frühbrut⸗ (März, April) auch Sei bruthühner (Mai und Anfang Jun), daun e man bei Befolgung deſſen, was für eine gute Fa nerhaltung noͤtig iſt, das ganze Johr dien friſch gelegte Eier verkaufen wo jeder Preis dezehg wird, zumal wenn es ſich zu Ernährungsz we für Kranke handelt. ſondern er war wie die meiſten leichtſinnigen Leben⸗ männer der Meinung, durch Beſchönigungen könne Alles gut gemacht werden. Baronin Windecks Gemahlin war viel zu klug und fein gebildet, um am Morgen ihren Gemahl mit trauriger Mine oder ſchmo llendem Weſen zu mpfangen. Sie bot ihm vielmehr einen freund⸗ lichen „guten Morgen“, ſchenkt« ihm mit gewohnter Liebens würdigkeit den Kaffee ein und ſuchte zunächst auf dem Wege gütlicher Vorſtellungen auf ihren Gatten einzuwirken. „Ich mußte heute mit Dir einige ernſte An⸗ gelegenheiten beſprechen, Harry“ begann ſie dann. „Wir find jetzt auch ganz ungeſtört, die Kinder ſind mit der Gouvernante im Parke und Vetter Paul hat heute ſehr zeitig ſeinen Ponny ſatteln laſſen um in den Wald zu reiten.“ „Ich „abne, daß Du mir mein Sündenregiſter oder m'ine Schulden vorhalten willſt,“ gab der Baron im ſcherzenden Tone zurück. „Scherze heute nicht. Harry, denn die Ange⸗ legenheiten find wirklich zu ernſt für uns und alle Beteiligten. Du haſt Schulden, Harry, ſehr viele Schulden, weit mehr, als Du irgend einem Men⸗ ſchen eingeſtehen möͤchteſt.“ 5 „Aber übertreib' doch nicht, Adele, und dulde nicht, daß mich irgend Jemand bei Dir aufſchwärzt.“ „Dies würde ich nie und nimmer dulden, da⸗ ſür kennſt Du mich viel zu gut, Harry!“ eutgegnete die junge Frau in leicht erregtem Tone, „Aber ich ſagte vorhin die Wahrheit. Du haſt weit mehr Schulden als Du ſelbſt mir zugeſtehen möchteſt.“ „Wer fagt Dir das?“ fuhr der Baron auf. „Ich weiß es,“ antwortete ruhig ſeine Ge⸗ mahlin, „und es iſt jetzt ganz gleichgültig, von wem ich meine Wiſſenſchaft habe. Du ließeſt vor wenigen Tagen eine Hypothekenſchuld an Herrn von Thümen in Höhe von 150,000 Mark auf Deine Beſſtzung eintragen. Willſt Du mir viel⸗ leicht fagen Harry, ob dieſe 150,000 Mark die einzigen Schulden find, weſche auf Windeck laſten,“ Der Baron wurde einen Moment leichenblaß und dann wieder hochrot im Geficht. Er wollte reden aber Zunge und Appen verſagten ihm den Dienſt. „Ich weiß,“ fuhr darauf die Baronin leiſe und ſchonend fort, daß di⸗ alte Schuld an die Landes⸗ Renten⸗Caſſe von 75,000 als erſte Hypothek eben⸗ falls noch auf Windek laſtet, und ſch will heute nicht unterſuchen. warum Du mit den 80,000 Mk. die ich von der Tante geerbt und Dir zu bewußt ⸗ tem Zwecke übergeben hatte, dieſe Schuld nicht be⸗ zahlt haſt. Ich ſelbſt kann aber ſehr gut überſehen, daß Du in einer Zeit von nicht ganz 5 Jahren teils durch koſtſpielige landwirtſchaſtliche Neuerungen, teils durch unrentabele Wirtſchaft, am meiſten aber durch Spiel und Sport eine ſolche große Summe vergeudet haſt, daß Schloß Windeck mit den dazu gehörigen großen Befitzungen nicht mehr zwei Jahre Dir und Deinen Kindern gehören wird wenn dieſe leichtfinnige Wirtſchaft und zumal der gefährliche Verkehr mit dieſem Herrn von Thümen weiter an⸗ dauert.“ „Du ſiehſt zu ſchwarz, Adele,“ entgegnete der Baron und ſuchte mit kräftigen Worten ſeine innere Erregung zu bekämpfen. „Meine Beſitzung iſt weil mehr wert als meine Schulden betragen und Herr von Thlümen iſt ein reicher Mann und mein Freund, der mich nicht ins Unglück ſtürzen wird.“ „Du willſt eben den Abgrund nicht ſehen, 15 dem Du Dich mit Weib und Kindern näher klärte jetzt die gequälte Frau entrüſtet. „Wilß I vielleicht behaupten, daß ſeit Deinem Verkehre Thümen ſich Deine Vermögensverhältniſſe gehe hätten? Auf weſſen Namen iſt den die ee große Hypothek auf Windeck eingetragen ? F von Thümen ließ Dir ſtets nur zu bereſtwillig zen Summe die Du gerade haben wollteſt und fie Dich förmlich in Schulden. Niemand weiß wa auch beſſer als Herr von Thümen, daß du dich noch fünf Jahre ſo weiter wirtſchaflen kan, Nennſt Du dieſe Haltung des Herrn don Thin wahre Freundſchaft? Ich will Dir sagen, were mein Verdacht binausläuft. Herr von The möchte gern Schloß Windek beſſtzen, deshalb de Dir ſopſel Geld, und durch die Hypothel, die du ihm nie und nimmer hätteſt bewilligen düärſen, de er ja bereits ſo ziemlich ſein Ziel erreſchk, W würdeſt Du wohl thun, wenn Dir Herr don Thai auf einmul die Hypothek kündigen würde „Ich habe keine Veranlaſſung anzunehmen, daß Thümen dies beabſichtigt.“ „Nun in den nächſten Monaten wird er auch noch nicht thun, ſondern er wird Dir zunächf noch mit einigen Tauſend Mork, delleſcht a Wechſel unter die Arme greifen, und ein ha bis Jahr ſpäter wird er dann die Maske der Freund, ſchaft fallen laſſen und Dir ſein wahres Geh zeigen. Du wirſt dann ſehen, daß es zu spit 5 und rathlos mit Weib und Kindern in der We 4 e 2