währten, die mir ſtets in werter Etinnerung bleiben werden. In Anerkennung der vorzüglichen Dienſte, welche Sie in langen Jahren geleiſtet baben, verleihe ich Ihnen als eine öffentliche Kund⸗ gebung meiner Dankbarkeit hiermit den Bert⸗ hold⸗Orden und wünſche, daß noch viele glückliche Jahre des Wohlergehens Ihnen be⸗ ſchieden ſein mogen. Mit dieſem treuen Wunſche verbleibe ich Karlsruhe, 7. März 1893. Ihr ergebener (gez Friedrich An den Herrn Finanzminiſter Ellſtätter dahier. Das „Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt“ vom Heutigen enthält folgende landesherrliche Verordnung: Die Organiſation der Miniſterien betr. Friedrich von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Auf den Antrag Unſeres Staatsminiſteriums aben Wir beſchloſſen und verordnen, was folgt: 1 Die bisher mit dem Pröäfidium des Staats⸗ miniſteriums verbundenen Geſchäfte des Miniſteriums Unſeres Haaſes ſowie die in gleicher Weiſe zu er⸗ edigenden Reichs⸗ und auswärtigenden Angelegen⸗ beiten werden einem beſonderen Miniſterium zur Beforgung übertragen, welches die Bezeichnung führt: „Miniſterium des Großherzoglichen Hauſes und der guswärtigen Angelegenheiten.“ 2 § 2. Auf dieſes Miniſterium geht ferner die Zu⸗ Finanzen in den Angelegenheiten des Eiſenbahnbaues und Eſſenbahnbetriebs, des Poſt⸗ und Telegraphen⸗ weſens zugeteilt war Der Zeitpunkt, von welchem an die letztere Zuweiſung in Wirkſamkeit tritt, wird durch beſondere Bekanntmachung beſtimmt werden. 8 3 „„ Der Staatsminiſter ſowie die Präfldenten der betheiligten Miniſterien find mit dem Vollzug dieſer Verordnung beauftragt. Gegeben zu Karlsruhe, den 7. März 189. Friedrich. Nokk. Eiſenlor. Auf Seiner Königlichen Hoheit Hoͤchſten Befehl: Hildenbrand. — — ——— — T—— ſtändigkeit über, welche bisher dem Miniſterium der ö Durch den Rücktritt des Staafsminiſter Dr. Turban und des Miniſters Dr. Ellſtätter veranlaßte Veränderungen im Großherzoglichen Staatsmini⸗ ſterium find im amtlichen Theile bekannt gegeben. Die Ernenung des Großh. Geſandten in Berlin, Geheimen Rats von Brauer, zum Miniſter des Großh. Haufes und der auswärtigen Angelegenheiten kann beſtehender Uebung gemäß amtlich erſt veröf⸗ fentlicht werden, wenn derſelbe das Abber fungs⸗ schreiben von ſeinem bisherigen Poſten dem Königlich Pieufiſchen Hofe übergeben haben wird. Verſchiedenes. — Mannheim, den 8, März. Nachdem die ſämmtlichen hieſigen und Ludwigshafer Brauereien die Forderungen der Brauergehilfen angenommen haben, kann die Streikbewegung der Brauer als be⸗ endigt angeſehen werden. — Karlsruhe, 9. März. Am Freitag 3. März, Nachts gegen 11 Uhr, wurde in einem Pri⸗ das ohne Zweifel ausgeſeßt worden iſt, aufgefunden. Es war gut und ſorgfältig gekleidet; u. A. trug es auf dem Kopfe und einen ſchwar zſeidenen Schleier. Die Leinwand, in welche das Kind eingeſchlagen war; trug die mit chemiſcher Tinte ausgeführte Zeichnung G. Af Die bisher angeſtellten amtlichen Nachforſchungen haben ergeben, das am Abend des 3. März eine mittelgroße, dunkel gekleidete Frauensperſon, an⸗ ſcheinend mitte der zwanziger Jahre, mit einem Koffer und einem Leinwandpacket in Baden ange⸗ verlaſſen hat. Wer über die Angelegenheit Näheres in Erfahrung bringt, möge die großh. Staatsan⸗ Baden hiervon Mittheilung machen. — Ache 9. März. In dem Orte Wags⸗ ſie erwürkte das Kind und ließ es in einem Korb ſtehen. Die unnatürliche Mutter wollte es gleich nach der Geburt verſcharren, war jedoch ſo erſchöpft, daß ſie ſich zu Bett begeben mußte. Am andern Morgen entdeckte der Großvater die Leiche des Kin⸗ des ſchoͤpfte Verdacht und fand denſelben auch bald beſtätigt. Die junge Kindsmörderin iſt geſtändig. — Bukareſt, 9. März. Der Oinfluß hat heute bei Garbovu eine Brücke fortgeriſſen. Im Augenblicke des Zuſammenſturzes befanden ſich über V Ich will das letztere nicht gerade beſtreiten, gnädige Frau, aber trotzdem bitte ich Sie herzlich, meinen Namen in der Unterredung mit dem Herrn Baron nicht gleich zu nennen, ſondern erſt dann meinen Plan mitzuteilen, wenn Sie glauben, daß der Herr Baron denſelben nicht unfreundlich auf⸗ nimmt.“ „Ich werde Ihren Rath befolgen, Herr Ad⸗ miniſtrator. Nochmals beſten Dank.“ Die Baronin machte eine verbindliche Bewegung „Bitte, reden Sie!“ mit einer angelegenheit beläſtige, die mir ſelbſt im hohen Grade peinlich iſt. Ich habe die dringende Bitte an Sie, Ihren Einfluß geltend zu machen, daß der Herr Vetter Paul ſo bald als möglich 5 Windeck verläßt und eine weitere Reiſe an⸗ kilt Erſtaunt blickte bei dieſen Worten die Baronin den alten Herrn an und ſagte dann leiſe: „Was veranlaßt Sie denn zu dieſem merk⸗ würdigen Wunſche, Herr Adminiſtrator.“ ſchlecht, den er iſt ein adeliger Herr aus der Seiten⸗ linie Ihres Geſchlechtes und ſteht von Geburt aus viel zu hoch, um ein einfaches, bürgerliches Mädchen zu heirathen. Es iſt daher das beſte dieſe unſelige Neigung wird ſobald als möglich unterdrückt.“ Mit wachſenaem Staugen hatte die Baronin die Worte des Adminiſtrators gehört und frug dann: „Glauben Sie, daß Luiſe meines Vetters Nei⸗ gun erwidert?“ — 2 —— — Verzeihen Sie, gnädige Frau, daß ich Sie Beſte währe eben, daß Herr Paul ſobald als mög⸗ lich für längere Zeit Schloß Windeck verließ. Da der Herr Baron vor einiger Zeit davon ſprach, daß Herr Paul zu ſeiner weiteren Ausbildung eine Reiſe nach Italien und Frankreich machen ſollte, ſo lieſe ſich die Ausführung dieſes Planes vielleicht beſchleu⸗ nigen, Mir wäre dadurch in großer Stein von der Bruſt gewälzt. Auf einer ſolchen Reiſe vergißt Herr Paul am leichteſten ſeine törichte Neigung zu meiner Tochter. „Ich werde mich bemühen, Ihnen in der fa⸗ talen Angelegenheit gefällig zu ſein, Herr Admini⸗ vathauſe zu Baden ein etwa 3 Wochen altes Kind, ein Straßburger Häubchen kommen iſt und die Stadt um 11 Uhr 45 Min. Nachts ohne das erwähnte Leinwandpacket wieder waltſchaft in Karlsruhe oder der Criminalpolizei in hurſt wurde ein Mädchen von 19 Jahren Mutter „Leider muß ich es befürchten, denn ich ſehe n 8 1 den Fluten mitgeriſſen wurden. Man glaubt, daß etwa 20 Perſonen ihr Leben eingebüßt haben,. Aut viele andere Flüſſe, ſo der Argeſch, die Borecg un die Jalomitza find ſo angeſchwollen, daß mehren Dörfer vollſtändig überſchwemmt find. Petersburg, 9. März. Das in de Nähe der Stadt Tobolsk belegte reiche Widenskiſch Nonnenkloſter iſt bis auf den Grund niederge braun Eine Nonne verbrannte, zwei erlitten ſchwere Brand⸗ wunden. Das Kloſter betrieb die Anfertigung bog Wachslichtern: über zehntauſend Pud Wachs i mit verbrannt. — Dar⸗es⸗Salaam, 8. März. Bel u angwira auf dem Wege Mapwapwa nach Tabor bat eine Abteilung der kaiſerliſchen Schutztruppe ſiegreiches Gefecht beſtanden. Die befeſtigte Tenn des feindlichen Häuptlings Maſenta wurde nach zähe Widerſtande unter bedeutendem Verluſte des Feinde erſtürmt. Dieſſeits iſt Feldwebel Erttel geſaheg, Lieutenant v. Bothmer leicht verwundet, 10 Aska iheils todt, theils verwundet. Der vorſt⸗hend berichtete Waffenerfolg ift bo der den Stationschef Sigl. nach Tabora begleltendeh, zur Verſtärkung der dortigen Beſatzung beſtimmleg Truppenabtheilung errungen worden, nach verherſge Vereinigung mit der Beſatzung der Station Unſangſftg E Athen, 9. Marz. Ein zum Hoftag Kronprinzeſſin Sophie gehöriges Fräulein Wehe ſtürzte geſtern beim Beſteigen des Giebels des oh thenon ab und blieb todt. — New⸗ Mork, 8. März. Heute Nacht a 121% Uhr wurde eine leichte Erderſchütterung zu ſchen der neunten und fünfzigſten Straße in de Richtung von Südoſt nach Nordweſt verſpürk. di Erſchütterung war heftiger auf Lang⸗Isſand, mehrere Einwohner, nothdürftig belleidel, Wohnungen verließen. RNohſeidene Vaſtkleides f k. 16,80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Qua täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seide ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Mein glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte e (ca 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Fee Deſſins etc.), Porto- u. zollfrei. Muſter umgebend. Seidenfa brik G. Henneberg l. u. l. Off), Zürich, mann und empfahl ſich mit einer tiefen Vethe vor der Schloßherrin. 5 * * W. Der Abend war hereingebrochen, ein prächtiges Ampellicht beleuchtete das Boudoir der Bae Windeck und die ſelbſt ſaß ſtunend auf einem ie lichen Sopha. „O, wenn Harry nur heute einmal recht pale lich zu Hauſe kommen würde,“ dachte die deſorg 5 Paffionen und ſeine leichtfertige Behandlung e „ Angelegenheiten unſer Unglück weden mu 7 Aber Minute um Minute, dann Stunde a Stunde verſtrich und der Schloßherr von Windel kam nicht. Die bleiche Frau erhob ſich ſchließlt ſeufzend, begab ſich in das Speſſezimmer i trank ihren Thee mit Thränen in den Augen, Sie hatte es ſich in den Kopf geſeßt, noh heute Abend mit ihrem Gatten über die ernſte A gelegenheit zu ſprechen, aber immer mehr ſah f ein, daß ſie dieſes Vorhaben nicht werde ausfhen zundert Menſchen auf der Becke, die fümmch von zum Zeichen, daß die Unterredung beendigt, ſei aber das Mädchen oft mit verweinten Augen. Ich habe Frau, „denn heute Abend bin ich ganz beſonderz an, N der alte Herr blieb wie eingewurzelt und mit ver⸗ Ihr auch verboten, ſich mit dem Herrn Paul zu aufgelegt, ihm ſo recht vertraulſch beim Ther t Reher legener Miene vor der Dame ſtehen. treffen, aber wie will man dies hier im Schloſſe Gewiſſen zu reden, ihm angeſichts einer een nb Sia „Sie haden noch etwas auf dem Herzen, Herr und den umgebenden Gebäuden, die Herr Paul un⸗ Häuslichkeit zu Überzeugeu, daß das wahre h u dil Adminiſtrator,“ begann die Baronin freundlich. gehindert zu betreten das recht hat, vermeiden. Das ſo nahe für uns liegt und daß ſeine kofffpfelſgen dit „Ihnen kann und will ich Vertrguen, gnädige ſtrator, zumal es ja auch in unſeres Vetters In- konnen, de rei e r und Baton Frau,“ entgegnete der alte Mann erregt. „Ihr terreſſe iſt, fobald als möglich von einer 1 605 b Windeck 1 00 f Herr Better Paul hat ein Auge auf meine vor kur⸗ thörichten Neigung kurirt zu werden, wahrſcheinlich Unruhig lief die Baronin jetzt im Zinne zem aus der Reſivens zurückgekehrte Tochter gewor⸗ wird auch mein Monn damit einderſtanden ſein, auf und ab, öffnete auch einige Male ein Feu ſen und ich will als Vater meines einzigen Kindes daß Vetter Poul den Antritt ſeiner Reiſe beſchleu⸗ und borchte in die ſtille Nacht hinaus, um vielbelgh und als treuer Diener ihrer Familie Uuheil vermei⸗ nigt.“ ö das Rollen des Wagens, der den Gatten dein den, Als Spielzeug iſt meine Luiſe zu gut für den „Meinen verbindlichſten Dank für ihre Güte, ö inli lte, „der Baron Herrn Paul, aber als Gemahlin wahrſcheinlich zu Frau Baronin,“ entgegnete der Adminiſtrator Nie⸗ ⁵—H˙ D l kam nicht. (F. fig.)