an 180 ſeb. Held 2 Mark. erde verlboſh ut 10 Cguhg 1 April 1898 Mark. Maimarkt Hauptgewim er Wagenhſeß Nai 1893. Mark. ewerbe⸗ Loot. Mai 1893. Mark. ahlt. 5 Kaiſer Fr 500 000 RE 3 Mai 1899. Mark, 0 e Verlosſun. aß, Leden mieten e und Zubehht! h. Wine (Neue Anlaß — ohn bermieten bei erplatz im z. tern bei oh. Stoye, (Neue Aula. zöne jung nmel, f 55 1 1 55 chen auf Ola 5 F. Wolſtuge. kautenthalemen blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Nr. 20. urg Allgemeiner Anzeiger für Jadenßurg und Erſiheint jeben Dienstag und Freitag Abend. f 8 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 8 10 Pfg., Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum Lokale Geſchäͤfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1 Politiſches. ö Ladenburg, 9. März. Die „Karlsruher Zeitung“ teilt an amtlicher Stelle Folgendes mit: S. K. H. der Großherzog haben unterm 7. d. M. gnädigſt geruht: den Präfidenten des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter Dr. Turban, auf ſein unterthänigſtes Anſuchen unter beſonderer Anerkennung ſeiner lang⸗ jäbrigen, ausgezeichneten und erfolgreichen Dienßze dieſes ſeines Amtes zu entheben und zum Präfidenten der Oberrechnungskammer zu ernennen, den Finanzminiſter Dr. Ellſtätler auf ſein un⸗ kerthänigſtes Anſuchen ſeines Amtes zu entheben und denſelben unter beſonderer Anerkennung ſeiner langjährigen ausgezeichneten und erfolgreichen Dienſte in den Ruheſtand zu verſetzen, den Präfidenten des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, Geh. Dr. Nokk, zum Staatsminiſter und Präfidenten des Staatsmini⸗ ſteriums, den Miniſterialrat Buchenberger zum Präſidenten 5 des Miniſteriums der Finanzen und den Präfidenten des Miniſteriums des Innern Staatsrat A. Siſenlohr zum Geh. Rat erſter Klaſſe zu ernennen. S. K. H. der Broßherzog haben ſich unter dem 7. März d. J. gnädigſt bewogen gefunden, den Finanzminiſter Dr. Ellſtätter zum Ritter Höchſt⸗ ihres Ordens Berthold I. von Zähringen zu er⸗ nennen. Aus Anlaß vorſtehender Entschließungen haben Seine Königliche Hoheit der Großherzog nachſtehende Schreiben an Staatsminiſter Turban und Fimanz⸗ miniſter Ellſtätter zu richten und deren Veröͤffent⸗ lichung gnädigſt zu befehlen geruht: März Lieber Herr Staatsminiſter Turban! Sie haben mir ſchon wiederholt den Wunſch geäußert, fich aus der anſtrengenden Arbeit ihrer hohen Dienſtſtellung zurückziehen zu dürfen, um ſich mehr der Pflege Ihrer angegriffenen Geſundheit widmen zu können. Mit ſelbſtloſer Hingebung haben fie aber auch wiederholt meinem Wunſche entſprochen noch weiter in Ihrer mühevollen Thätigkeit auszu⸗ harren. Je dankbarer ich dieſe ſo oft bewährte Treue in ihrer ganzen Bedeutung erkenne, deſto mehr mußte ich mich verpflichtet fühlen, nun auch Ihr perſönliches Wohl in's Auge zu faſſen und dafür zu ſorgen, daß Sie Ihre Krafte zu pflegen im Stande ſeien. Von ſolcher Gefinnung ausgehend habe ich Ihr Geſuch vom 2. März um Enthebung niſteriums einer entgegenkommenden Behand⸗ lung widmen zu müſſen geglaubt Ich entſpreche alſo Ihrem Wunſche mit von dem Amte als Praäfider “ des Staatsmi⸗ aufrichtigem Bedauern, freue mich aber zu wiſſen, daß Sie gerne bereit find, dem aktiven Dienſt auch ferner ſich als Präfident der Oberrechnungskammer widmen zu dürfen. Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die langen Jahre zurück, in denen ich Ihre hilf⸗ reichen Dienſte in dauerndem Verkehr ſo er⸗ folgreich in Anſpruch nehmen durfte. Die treue Gefinnung und die aufopfernde Hin⸗ gebung, welche Sie in den vielen Jahren be⸗ und dankbar werde ich der Selbftlofigkeit ge⸗ denken, womit Sie ihre ausgezeichneten haben. thätigten, bleiben mir eine werte Erinnerung Dienſte dem Wohle des Staates gewidmet 1 Möge Ihnen Gottes Gnade noch lang Jahre geſegneten Lebens gewähren — dies wünſcht von Herzen Karlsruhe, 7. März 1893. . Ihr ergebener (ge; Fried ri d,, Herrn Staatsminiſter Turban dahier. An den Lieber Herr Finanzminiſter Ellſtätter! Wiederholt gaben Sie die Abſicht kund, ſich von Ihrer verantwortungsvollen Stellung zurückzuziehen; in treuer Hingebung und An⸗ hänglichkeit fügten Sie ſich dann meinem dringenden Wunſch, in Ihrem wichtigen Amte noch länger auszuharren. Dieſer dankens⸗ werten Hingebung entſpringt die ſeltene That⸗ ſache einer 25jährigen Wirkſamkeit als ver⸗ antwortlicher Präfident des Finanzminiſteriums eine Zeit erfolgreicher Arbeit und fruchtbring⸗ ender Thätigkeit, auf welche ich mich großer Dankbarkeit zurückblicke. Ihr erneutes Geſuch vom 2. März be⸗ gründet Ihren Wunſch, fich in Rückficht auf Ihre angegriffene Geſundheit aus dem altiven Dienſte zurückzuziehen — ein Wunſch, dem ich im Hinblick auf die langen Jahre ſelbſt⸗ loſen Wirkens und aufopfernder Thätigkeit nicht glaube entgegentreten zu dürfen, da ich weiß, daß Ihnen Ruhe und Schonung der Kräfte erforderlich iſt. Mit Bedauern erfülle ich Ihren Wunſch und nur ungerne ſehe ich Sie aus einer Thätigkeit ſcheiden, in welcher Sie ſo aus⸗ gezeichnete Dienſte dem Staate geleiſtet haben, und dabei eine Treue und Hingebung be⸗ Nenner Am Abgrunde. Novelle von Walter Hogarth. „Bei den Zeiten halte ich dies ſo gut ausge⸗ ſchloſſen, da auf der Beſitzung bereits eine Schuld an die Landes⸗Renten⸗Caſſe in Höhe von 75,000 Mark laſtet.“ „Barmherziger Gott! Iſt dies wirklich noch der Fall?“ frug die Frau Baronin ganz beſtürzt. „Mein von der Tante ererbtes Vermögen betrug ja ſeiner Zeit circa 80,000 Mark und das wollte mein Mann, als ich es ihm übergab, dazu benutzen, um die Schuld an die Landes⸗Renten⸗Caſſe zu bezahlen!“ Der alte Mann zitterte bei den Klagen der geüngſtigten Frau am ganzen Korper und zornig blitzten ſeine Augen über bas Unrecht, welches der Baron an den von der Tante ererbten Vermögen ſeiner ſonſt armen Frau begangen hatte. „Die Schuld an die Landes⸗Renten⸗Caſſe damals wahrſcheinlich andere Schulden mit dem aufzubringen.“ Gelde bezahlt.“ 5 „Oder die ſchöne Summe wahrſcheinlich ver⸗ 8 iſt leider nicht getilgt, gnädige Frau,, ſagte er dann mit verſchleierter Stimme, denn ich bezahle noch amm 1. Juli die Zinſen dafür. Ihr Herr Gemahl hat hundert Mark, zur Verfügung ſtellen, um die Summe rief die beklogenswerthe Frau und verbarg weinend ihr Antlitz in dem ſeidenen Taſchentuche. Nach einer peinlichen Pauſe erhob ſie muthig ihren ſchöͤnen Kopf und ſagte: a „Was meinen Sie zu einer Hilfe, die uns Vetter Paul gewähren könnte, Herr Adminiſtrator? Vetter Paul gilt doch für reich.“ ö Bei der Nennung dieſes Namens war der alte Mann auffällig zuſammengezuckt. „Ja, Herr Paul gilt für reich,“ ſagte er dann mit ſeltſamer Betonung, „aber dieſer junge Herr iſt noch nicht großjährig und darf über ſein Ver⸗ mögen noch nicht verfügen.“ „Also böte ſich in dieſem Unglücke kein Aus⸗ weg?“ frug die Frau Baronin mit ſchmerzlicher wieder Geberde. „Leider nicht!“ entgegnete der Adminiſtrator. Aber ganz darf man deshalb noch nicht verzagen. Der ſelige Herr Baron hat einſt vielen Leuten Gutes gethan und manche von dieſen Leuten ſind heute wohlhabend. Ich will den Verſuch machen, das Geld zu borgen, welches noͤthig iſt, um den gnädigen Herrn aus den Schlingen Thümens zu befreien. Ich ſelbſt will auch meine Erſparniſſe, es find fünfzehn⸗ „Sie find ein edler braver Mann, Herr Ad⸗ miniſtrator. Nehmen Sie einſtweilen meinen herzlichen Dank für Ihre Großmuth und treue Anhänglichkeit die mein Gatte wahrhaftig nicht hört, was Sie für ihn thun wollen.“ droht, er wird deshalb ſehr leicht meinen Plan, das vielleicht ſogar als eine Verletzung ſeiner Ehre an⸗ Sache handeln und zu geeigneter Zeit bereit ſein, beizuſtehen.“ . 8 hernehmen will um die Schuld an Herrn von Th —— an Ihnen derdient hat, denn immer und immer hatte er in den letzten Jahren an Ihren Vorſchlägen zu tadeln. Aber ich hoffe, daß mein Gatte nun endlich ein Einſehen hat und erkennt, wer es gut mit ihm meint, wenn er N e e * O, mit meinem Plane wollen Sie ſehr vor⸗ 8 ſichtig dem Herrn Baron gegenüber ſein, gnädige 3 Frau, denn er iſt noch ſehr ſtolz und hat noch keine 5 rechte Vorſt lung von dem Unheile, weſches ihm Geld zu ſchaffen, als einen Eingriff in ſeine Rechte, ſehen. Sagen Sie lieber dem Herrn Baron jetzt nichts von meiner Abficht ich werde heimlich in der „Es iſt dies ſehr edel und rückſichtsvoll vo Ihnen, Herr Adminiſtrator,“ entgegnete die Baronin, „aber ich glaube nicht, daß ſolche Rückfichten in der verhängnißvollen Lage noch zu nehmen find. Wenn ich meinem Gatten erkläre, in welcher Gefahr er ſich befindet, wenn ich ihm nachweiſe, welche großen Summen er in wenigen Jahren vergeudet hat, wenn ich ihm ferner die Frage vorlege, wo er das Ge men zu bezahlen, ſo wird er wohl die Hülfe a nehmen, die Sie ihm ſuchen und bieten wollen, err Adminiſtrator.“