Drittel der Mitglieder nicht überſteigen ſoll. Die beträgt vier Jahre, die Mitglieder find wieder wähl⸗ ſtens einmal im Jahre zuſammen. Die Mitglieder des Landesgewerberates find auch außerbalb der Sitz⸗ ungen Organe des Miniſteriums des Innern für die Beobachtung der gewerblichen Verbältniſſe, für die Begutachtung einſchlägiger Fragen und für die Anregung wichtigerer, im Intereſſe des Gewerbes zutreffender Einrichtungen und Maßregeln. Behufs Erfüllung dieſer Aufgabe ſollen ſie mit den Gewer⸗ betreibenden und namentlich auch mit den Gewerb⸗ lichen Vereinigungen ihrer Wahlbezirke in ſteter Ver⸗ bindung bleiben und über alle Fragen von Bedeut⸗ ung deren Anfichten und Münſche kennen lernen. — Karlsruhe, 17. Febr. Nach dem Bericht der badiſchen Fabrikinſpektion iſt die Geſamtzahl der jugentlichen Arb iter in Baden in 1892 gegen das Vorjahr um 2299 diejenige der Kinder und der jungen Leute um 236 und 1763 zurückgegangen, während die Zahl der Anlagen, in denen jugend⸗ liche Arbeiter beſchäftigt werden, um 382 zugenom⸗ men hat. Der Rücknand in der Beſchäftigung der jungen Leute verteilt ſich ziemlich gleichmäßig auf beide Geſchlochter. Die wirtſchaftliche Lage der Ar⸗ den in der Induſtrie herrſchenden ungünſtigen Ver⸗ hältniſſen nicht in erkennbarer Weiſe gehoben. Da⸗ gegen macht ſich bei der geſamten Arbeiterſchaft eine im die Augen fallende Verbeſſerung der Zuſtände bemerkbar, Infolge der ſozialen Geſetz findet man dei Kraakheiten und Unfällen in den Arbeiterfamilien weniger Not mit allen begleitenden Folaezuſtänden als früher. Es iſt nicht zweifelhaft, daß wenigſtens dieſe Seite der Arbeiterexiſtenz mit fortſchreitenden Wirkſomkeit der Invalidenverſicherung eine weitere Verbeſſerung erfahren wird. — Karls ruhe, 19. Febr. Gestern nach⸗ mittag wurde ein Juwelier, Herr Louis Erb, das Ohpfer eines raffinerten Betrügers. Nach 3 Uhr be⸗ trat ein anſtändig gekleideter Herr deſſen Geſchäfts⸗ r „% rr Amtsdauer der Mitglieder des Landesgewerberats bar. Der Landesgewerberat tritt regelmäßig minde⸗ noſſenſchaften, zwei Vertretern der im Lande beſteh⸗ enden Innungen, vier Verkreter des Arbeiterſtandes, die aus der Zahl der Beſſſtzer der Gewerbegerichte oder den Vorſtänden größerer Krankenkaſſen zu nehmen find, und einer Anzahl vom Miniſterium des Innern ernannter, auf dem Gebiete des Gewer⸗ beweſens ſachverſtändiger Perſönlichk⸗iten, welche ein beiter im Allgemeinen bat ſich im letzten Jahre bei ſagte, er werde wieder kommen und die Ketten holen. Er kam und bat Herrn Erb, ihn f in ſeine Wohnung in der Kaiſerſtraße zu begleiten, wo er ſeine engere Wahl treffen werde. Erb ging mit und in der Wobnung ſagte der Gauner, er werde der Dame die goldenen Ketten zeigen, wozu er Herrn Erb bat, die Ketten dem Preiſe nach zu legen. Er verließ mit den Ketten das Zimmer, doch der vorfichtige Juwelier zog es vor, ihm zu folgen, aber ſchon war der Vogel fort. An ſeiner Stelle ſtand eine Frau mit einem Tintenfaß, das fie, wie ſie ſagte, im Auftrag des Herrn, der erſt morgens das Zimmer gemietet hatte, in das Zimmer bringen ſollte. Erb lief ſofort auf das Treppenhans, wo er eben noch die letzten Schritte des Schurken ver⸗ hallen hörte. Ihm ſofort folgen, war das Werk eines Augenblicks, doch auf der Straße mußte Erb bören, daß der Mann raſch um die Ecke gebogen und ſeine Spur war verſchwunden. Das Sianale⸗ ment des Menſchen lautet: Dunkelblond, Schnurr⸗ bart, mittlere Größe, gegen vierzig Jahre alt. — Darmſtadt, 23. Febr. Heute früh um halb 7 Ubr wurde im Hofe des Arreſſhauſes der zwanziojährjge Pfläſterer Kramm von Alzey, welcher mit Schreck den Mörfelder Landwirt Schulmaier ermordet hatte, durch den ſächſiſchen Scharfrichter Brand hingerichtet. Der Mörder ſtarb ſehr gebrochen und reumütig, nachdem er noch unmittelbar vor der Hinrichtung durch den Pfarrer Peterſen das Abend⸗ mahl erhalten hatte, — Elberfeld, 22. Febr. Der Kommis Otto Schübler hier vergiftete ſich und ſeine Braut, Alma Süß, geſtern abend in einem Reſtaurant mittels Cyankalium. — Kopenhagen, 23. Febr. Heute früb 6 Ubr brach ein großes Feuer in dem Häuſerkompler am Königsneumarkte, wo viele Werkfſätten und Vaorenlager ſich befinden, aus. Der Brand wurde Mittags mit 4 Dompfſpritzen unter thatkräftiger Unterſtützung des Milſtärs und der Marine be⸗ wältigt. Der Schaden iſt ſehr groß, aber in ſeinen Geſammtſummen noch unüberſ⸗hbar. Drei Feuer ⸗ wehrleute wurden bei den Oöſcharbeiten leicht ver⸗ wundet. — Der kleinſte Rekrut der Welt. Eine luſtige Scene ſpielte ſich letzhin bei der Loosziebung der Conſeribirten im Bezirk Lurey (im franzöſiſchen De⸗ partement Allier) ab. Zum großen Erſtaunen aller Anweſenden ertönte, als der Name Louis Bernadot i 25 . 1 aufgerufen wurde, ein gong zerles Stimmen antwortete: „Hier meine Herren!“ Darauf trat e winzig kleines Weſen. dos alle für ein dre jährig; Kind halten konnten, von ſeinen Eltern geführt, in den Soal und präſentirte ſich. Der Vorſitz nde dn Aush⸗bungs⸗Commiſſion glaubte, daß man ſich m ihm einen Scherz mache und fuhr den Oll'pulan hart an. Aber der Bürgermeſſter elner fleinen 6 meinde machte den Vorſitz nden darquf aufmerkſam daß das Zwergmännchen wirklich kein anderer wü, als der aufgerufene Conſeribitte. Das Haupt de Männleins reichte nicht bis zu der ſehr niedrige Tiſchkannte, ſo daß der Herr Rekrut einige Ma in Gefahr gerjeth, von den großen Stief Herren der Aushebungcommiſſion erfaßt und jet treten zu werden. Ein Gensdarm packte in auf am Rockzipfel und ſetzte ihn auf die ogg ſo daß er mit Ruhe ſeine Nummer ziehen konnte Louis Bernadot iſt 60 am hoch: er ſſt indellige und auch körperlich wohlg⸗bildet, Blonde Bartbürtche beſchatten bereits ſeine Oberlippe und ſeine Wang Seine Eltern find reiche Bauern, die ihr Bahh e lieb haben und ſich trotz der verlockenden Angebot einiger Barnums nicht von ihm trennen woll Die Coaferibirten des Bezirks Luren bereſtelen ee mikrofkopiſchen Genoſſen eine enthuftaſtſſche Auf nahme und wieſen ihm bei dem traditionellen Fe mahl den Ehrenplotz auf einem auf einen Si geſtellten Sch mel on. — Ladenburg, 24. Febr. Es liegen e eine Anzahl Zeugniſſe über die bier aupeſehh Taucher⸗ und Schwimmer⸗Truppe (J. Strohhofn vor, die ſich alle ſehr anerkennend aussprechen Vorſtellungen werden mit den beſtconſtrul ten eng liſchen Seetauchapparaten vorgenommen, welche dem Tauche ermöglichen, ſtundenlang unter den Waſſer zu weiſen. In jeder Vorſtellung Anwendung des Telephons, wodurch ſich das anweſende Pub⸗ likum mit dem im Woſſer befindlichen Toucher un terbalten kann. Auch ſei hier erwöͤbnt, Strohhofer ſchon verſchiedene Moſe als beeldigtet Zeuge als Taucher in Criminalfällen mitielte Ju ſein Zeuaniß von weſen tlichem Wert bei den ge⸗ richtlichen Urtheilen war. — Möge duch dier fich recht viel Intereſſe für ſeine Vorſtellungen kund⸗ geben. 1 5 Umſchlag geſchoben, als der Fürſt ſehr erregt ein⸗ trat. „Nun, Madame,“ rief er zornig, „bier finde ich Sie, als ſei nichts vorgefallen — und Nicolaus befſtzt dabei die Granate, welche ſie geſtern im Sommertheater an der Bruſt tragen. Wie geht das zu? Meinen Sie, ich ließe mich von meiner Gtmablin an der Noſe herumfübren?“ Thereſe erhob ſich ebenſo erſtaunt wie unwillig. „Ich verſtebe Dich nicht, Sergei,“ antwortete ſte feſt. „Willſt Du mit erklären, weshalb Du hier eindringſt um mich zu beleidigen ? Ich fühle durch⸗ aus keine Schuld inbetreff Deines Vetters.“ „Aber er liebt, er vergöttert Dich,“ ſprudelt der wie wahnfinnig elferſüchtige Fürſt heraus, „er verfolgt Dich mit ſeinen Blicken und hat mir ſo⸗ eben erklärt, daß ich eine ſolche Perle wie Dich gald nicht verdiene.“ i „Bin ich etwa daran ſchuld? Er reiſt ja bald wieder ab und dann fällt der Grund Deiner Er⸗ kegung gleich weg!“ „Hobo, Du meinſt, ich ließe mir diele Be⸗ „Mit nichten! leidigung gefallen?“ tobte Sercco, Ich habe dem jungen Fant den Handſchuh ins Ge⸗ ſicht geſchleudert und ihn beſchimpft, ſodaß er mich rdern mußte.“ „Sergei,“ ſchrie die junge Frau entſetzt auf, was ſagſt Du da. Blut ſoll um meinetwillen fließen? Allmächtiger Gott nur das nicht! Laß Dich anflehen! Verhindere das Duell.“ i „Nein,“ gab er eiskalt zurück und verſchränkte die Arme über die Bruſt, „nimmermehr! Er oder ich! Man ſoll nicht ſagen, daß ich mich von meiner weſen,“ antwortete das junge Weib, die gerungenen Hände zu ibm aufhebend, „Sergei, wenn Du mich jemals geliebt haſt, erbarme Dich, ſchone jenes un⸗ ſchuldige Leben!“ „Berfübrerin“ höbnte er, dicht vor ſie hin⸗ tretend, „Du ſcheinſt Denjenigen verbängnißvoll zu werden, deren Herz für Dich entflammt. Weißt Du auch wobl, daß Dein ehemaliger Verehrer, der intereſſante Oberförſterſohn in einer Irrenanſtalt als wahnfinnig untergebracht wurde?“ Nein, das Unglück hatte die arme Frau noch nicht gewußt und mit einem gellenden Aufſchrei ſank ſie auf einen Stuhl. Hoͤhniſch lachend fuhr ibr Gemahl fort: „Oh erdlich einmal natürliche Offenheit! Der wahnfinnige Doktor Fels hut Dir leid, er konnte Dir ſo ſchön den Hof machen.“ „Ja ich — habe ihn einſt geliebt,“ ſtammelte ſie außer fich, ihm allein gehörte einſt mein Herz — und er iſt um meinetwillen wahnfinunig geworden!“ Aber ſie war ſchon allein, ſchallend fiel die Thür hinter dem Fü ſten ins Schloß, und er ballte die Fauſt beim Weitergeben. „Elende, falſche Weiber,“ knirſchte er zwiſchen den Zähnen, „es iſt eine wie die andre! Sie find alle falſch, aber ich will dir die Falſchheit noch austreiben!“ Zum Mittag smahle fand ſich nur der Fürſt ein, denn ſeine Gemahlin ließ ſich entschuldigen. Hinter verſchloſſenen Thüren rang ſie die Qual eines ganzen Menſchenlebens nieder, und als fie dann endlich hinaustrat, ſchien ſie um Jahre ge⸗ altert. Ruhig ſprach ſie mit der Dienerſchaft lleß ſich Kaffee bringen, that, als ſei nichts vorgefallen und ordnete an, daß etwaiger Beſuch abzuweiſen Schon war die Sonne längſt untergegangen, es batte acht Ubr geschlagen, als unten im See bof ein ſeltſam unruhiges Treiben entftand Geben und Schlürfen, unterdrückte Eommandorufe und dozwiſchen dumpfes Stöhnen. Erſtaunt e die Fürſtin auf den Balkon und ſah eine Polenz düſter aufflammen, doch die Leute um das Jh her drängten ſo zuſammen, daß etwas anderes h nicht erkennen ließ. Ein ſeltſamm angſtpolles Gefühl ſchlich in Herz, kurz entſchloſſen eilte ſie hinaus, die Treppz hinunter und wollte gerade die Hausthür Ieh, als dieſelbe von außen aufgemacht — und die leh⸗ loſe Geſtolt Fürſt Ser⸗cos auf einer Troge beten, gebracht wurde. Thereſe fuhr jäh zuriick, doch ſchoh hatte ſie ſich ſo weit in der Gewalt, daß ſie mög lichſt deutlich fragen konnte: „Was it hier geſcheheh, Ihr Leute 2“ „Ein — Unglück, Euer Durchlaucht,“ ſtammelle der alte Kammerdiener athemlos, „Seine Durch laucht Fürſt Nikolaus kam uns zu ſagen, daß — daß unſer gnädigſter Herr, im Wald läge, und de — holten wir ihn herein.“ „Haben Sie ſchon nach dem Herrn Geheim rath geſand? Und dann raſch, Clemens, bringen Sie Licht ins Schlafzimmer. Ein anderen Diele muß eilig Eis und Eompreſſen beſorgen. Und muß raſch vorwärts!“ Sie öffnete ſelbſt die Thür zum Schlafgemach, faßte mit an, als man den durch Blutderluſt ohn mächtigen Gatten auf ſein Lager bettete und zeigte Frau hintergehen laſſe.“ „Beim Himmel, ich bin Dir ftets treu ege⸗ „ iin nicht wohl, meln Rp ſametſt mich. (Fortſetzung folgt.) daß Her Überall die größte Umſicht und Sorgfalt. . in ſlehn A en 1. k. Amer 1 Faechen, 17. Aatgermeif hartn damit den B. liches bett V gand der A. erigſees 1 46 und Aang gebe . Mi um 1. 1 in und Ne n i un e Setze begin Nas dabot aft u des Felhal An dite fal An md Nel * 10 Aae 0 Altobtem F. v eünp 50 1 10 25 em n 10 em und , Adi lan hing 0 Ein