Mannheim, 14. Febr. Der viel b nannte und b kannte Pfarrer Seb. Kneipp aus Wöcishofen wird am 16. Febr l. J. im Saalbau hier von abends halb 8 bis 10 Uhr einen einmaligen Vor⸗ trag halten über die vorzügliche Wirkung der Waſ⸗ ſerkur und die B⸗handlung des Menſchen in geſun⸗ den und kranken Tagen. — Mannheim, 10, Febr. In Ludwigs⸗ bafen vergiftete ſich ein 12jähriges Mädchen aus Liebeskummer, weil ihre Angehörigen ein Liebes⸗ erhältnis mit einem 23jährigen Mannverboten hatten. — Offenburg, 7. Febr. Am 5. d. fand ier eine Vorſtands⸗Sitzung des Deutſchen Pomo⸗ ogen⸗ Vereins, Sektion Baden, ſtatt, bei welcher uch unter anderen die Direktoren der Obſtbauſchulen n Karlsruhe und Brumatb (Elſaß), ſowie Reſpi⸗ jenten verſchiedener Kreiſe Badens erſchienen waren. Nach eingehenden Verhandlungen wurde beſchloſſen. — im Anſchluß an den deutſchen Pomologenverein — einen ſelbſtſtändigen badiſchen Obſtbauverein in's Leben zu rufen. Es wurde dabei hervorgehoben, daß es kaum ein Land in Deutſchland gäbe, wo ſo günſtige Vorbedingungen für den Obſtbau vorhanden wären, wie in Baden, daß eine Ausnützung der⸗ ſelben aber noch vielfach fehlte. Die Verſammlung ſprach dabei die Hoffnung aus, daß ein allgemeiner Obſtbauberein, mit dem niedrigen Jahresbeitrag von 1 M. nicht nur zahlreiche Obſtzüchter, fondern auch Konſumenten bewegen werde, fich an einem badiſch⸗nationalen Werke zu beteiligen, welches noch lange nicht genug gewürdigte Qu⸗llen des Wohl⸗ ſtandes erſchließ nn würde. Der Verein will nicht nur durch Belehrung, Prämien u. ſ. w. bhinwirken auf ausgedehntere Anpflanzung guter Obftbäume in beſten Sorten, ſondern auch auf die Erzeugung ſolcher Früchte, in denen Baden, vermöͤge ſeines Klimas, wenig Konkurrenz in Deutſchland findet und für welche es ſich den Export im Welthandel erobern kann. Auch iſt die Einrichtung von Obſt⸗ ausſtellungen und Märkten in Ausſicht genommen, welche direkt den Konſumenten zu Gute kämen. Es iſt nicht zu zweifeln, daß die Behörden, Verwalt⸗ ungen u. ſ. w. dieſen Beſtrebungen entgegen kommen werden, einen wirklichen Erfolg aber können ſie nur haben, wenn ſich alle Schichten der Bevölkerung — ob ſte nun Obſt ziehen oder nur verzehren — da⸗ ran beteiligen. Es ſei daher Allen, denen das Wohl und Gedeihen unſeres ſchönen Landes am Herzen liegt, das binnen Kurzem erſcheinende Pro⸗ gramm des Obſtbauvereins zur Würdigung empfohlen. junger Mann Namens Schmidt aus Karlsruhe Landgerichtsrath Schmi dt in Karlsruhe. — Brünn 11. Febr. Heute Abend wurde 70 Jahre alten Kaufmann Max Roſenthal in deſſen Kanzlei ein Raubmord verſucht. Schwiegerſohn wurden mehr oder minder verletzt. Von den Moͤrdern fehlt bis jetzt jede Spur. Allens bach, 12. Febr. Auf eine ent⸗ ſetzliche Weiſe verlor das ungefähr 2jäh rige Soͤhn⸗ chen eines hiefigen Küfermeiſters das Leben. Mähr⸗ end der Abweſenheit der Mutter begab es ſich in die Küche, ſpielte dort om Kochherde mit dem Feuer und ſetzte ſo ſeine Kleider in Brand. Als nun die Flammen an dem Körper emporzüngelten, eilte es Hilfe rufend, die Treppe hinunter. Ehe man ihm jedoch beiſpringen konnte, ſank das Kind bewußtlos zu Boden und gab alsbald ſeinen Geiſt auf. Die heimkehrende Mutter fand in dem Kinde nur noch eine berkohlte Maſſe. Die Teilnahme für die un⸗ glückliche Familie iſt eine herzliche und allgemeine. Hannover, 12. Febr. Ein frecher Mordverſuch wurde heute hier in dem Denhardt'ſchen Ubrengeſchäft verübt. Ein Unbekannter betrat den Verkaufsraum, als gerade der Geſchäftsinhaber im Begriffe war, die Rollläden herabzulaſſen. Das hier⸗ durch entſtehende Geräuſch benützend, feueite der haber ab und traf auch. Doch hatte der Angegriffene trotz der erlittenen Verletzungen noch die Geiſtes⸗ gegenwart, ſchnell ſeinen Revolver aus dem Kaſten zu nehmen und ſeinerſeits auf den Angreifer Feuer zu geben. In die Stirne getroffen, ſank jener zu Boden, wurde aber noch lebend forttransportirt. Be⸗ lebteſten Stadttell liegt. — Auf dem Murtenſee (Schweiz) hat ſich ein ſchreckliches Unglück zugetragen, indem zwei junge — Bühl, 12. Febr. Ein ehen 1 e f Ein hat ſich heute Nacht in Bühlerthal ereigne „find. Da sneugebildete Eis zwiſchen Murten anz welcher bei Verwandten in Byühlerthal war, kehrte von einem Balle des Bühlerthäler Schwarzwald⸗ vereins heim, verlor in der Dunkelheit den Weg und ſtürzte über eine hohe Mauer in den Bach hinab auf einen Felſen, wodurch er das Genick gebrochen hat. Heute früh wurde er im Bache todt aufgefun⸗ den. Der Verunglückte iſt der Sohn ds Herrn von zwei mit Masken verſehenen Männern auf den Roſenthal wurde durch 2 Schüſſe getötet, 2 Bedienſtete, ſowie ſein Fremde einige Revolverſchüſſe auf den Geſchäftsin⸗ merkenswerth iſt hierbei, daß das Geſchäft im be⸗ Leute, Louis Javet von Pra; (Wiſtenlach) 20 Jahre alt, und Ling Fehlmhnn, Tochter des Würihes zun „Schiff“ in Murten, etwa 24 Jahre alt, ertrunken der Wiſtenlach hatte eine Dicke von etwa bot alſo keine Sicherheit. Citterariſches. — Eine neue Generalkarte von Würt berg, Baden, Heſſen und Eiſaß⸗Lothringen“ ſoeben im Verlag von Carl Flemmig in Slogan 1 ſchienen. Im Maßſtade von 1: 600 000 gehalt giebt fie ein ſo detailliertes Bild der Landſraß und Ortschaften, daß ſie faſt überladen erschein Die Darſtellung iſt außerordentlich überſichtlich und klar, das politiſche Kolorit äußerſt vorteſlhaft 3 wählt, und wie das Flußnetz charakteriſtiſch ausg ſtaltet iſt, ſo hebt ſich die reſche Bodengllederun mit greifbarer Deutlichkeit von dem farbempeichg Kartenbilde ab. Alles in allem wie geſchaffen zum praktiſchen Gebrauch, wird dieſe neue Genetalſ von Wlritemberg, Vaden, Heſſen und Elfaß⸗ Noi ringen namentlich allen Geſchäſtskeuten und Beg ten, Touriſten und Ausflüglern ꝛc. hochwillkome ſein. Durch den erſtaunlich billigen Preis von Mark wird J⸗derman die Anſchaffung ermöglicht, 2 em, Verfälschte schwarze Seide Man verbrenne ein Müſterchen des Siofß von dem man kaufen will, und die etwalge J fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gehen Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöͤſcht bald uch hinterläßt wenig Asche von ganz helldraunſ Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig eee bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen i „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Fate erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune a die fich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kein ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der Aan Seide, ſo zerſtäubt fie, die der verfälſchten dich Der Seidenfabrikant G. Henneberg ( K. Hoflief.) Zürioh verſendet gern Mues von feinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto a zollfrei in's Haus. Doppeltes Briefports nach de Schweiz. rankfurt 8. K. THEE-MESSMER AN empflehlt voraügl. Theemischungen à M. f. 80 u. M. 3.80 pr. Pfd. Probs packete 80 Pf. u. M. 1.- fob. Doppelbrlef) sehr belfebe u, Ferbreee Zub haben beiß F. C. Sten Kals. g Hof. Badiz- Baden, umringt von Herren und Damen. Aus der dichtſten Gruppe ſah Doktor Fels das blaſſe, liebliche Antlitz Thereſens mit dem Roſenzweig im blonden Haar hervorſchauen; da faßte er einen kühnen Enſchluß und drängte ſich durch. Als ſie ihn erkennte, zo gerte ſie ſekundenlang, mit ihm zuſprechen, der Athem ver⸗ ſagte ihr, die Schläfen hämmerten fieberiſch, dann aber reichte ſie ihm gütig die Hand und ſagte: Herr Doktor Fels, ſch freue mich, Sie wieder zu ſehen. Wie geht es Ihnen und Ihrem Herrn Vater ?“ Ich danke, ſo leidlich. Aber darf ich ſo kühn ſein, Durchlaucht um einen Tanz zu bieten?“ ſagte der junge Arzt erregt. Sie hob das Elfenbeintäfelchen auf und ſagte donn beiſtimmend: „O, gern, ich wollte die nächſte Walzertur ausſetzen, weil ich müde binz wenn es Ihnen recht iſt verplaudern wir dieſelbe.“ Ob es ihm recht war. Als die Paare ſich im Tanzſaal ordneten, legte die Fürſtin ihre Hand auf ſeinen Arm und ſchritt ſchwejgend hinüber nach dem grünen, einſamen Wintergarten, wo nur das Plättſchern des Springbrunnens ſich vernehmen ließ. „So ſehen wir uns wieder, Arthur,“ flüſterte ſte traurig und zum erſten Male blickten die ſüßen, blauen Augen voll zu empor, „was liegt doch in dieſem halben Jahre für eine Welt von Schmerz nd Weh — ohne jeden Sonnenſtrahl.“ „Ja — eine Welt von Weh — und Schuld,“ ſtieß der unſelige Mann hervor, „deshalb bin ich gekommen, Fürſtin, um zu beichten. Ich kann es nicht länger aushalten!“ „Was hätten Sie mir zu beichten, Herr Doktor?“ dem Munde des ſchönen Mannes. Füßen der Fürſtin und preßte das litz in die weichen Seidenfalten nur ſchwach drangen die Töne der Mufik zu Beiden heran, ſie waren allein in dieſen furchtbaren Minuten. Dann hatte Arthur Schweigen trat ein, dünkte, aber er wagteſznicht, zu der Fürſtin zu ſehen, denn er Verdammungsurtheil nur Liebe entgegenbrachte — und nun ebenſo leidet uls ich ſelbſt.“ „Nein, Durchlaucht, mehr, unendlich mehr, denn ohne mich — und meinen Willen wären Sie viel⸗ leicht nie des Fürſten Serecos Gemahlin geworden.“ Sie ſchaute ihn verwundert an und ließ ſich dann auf einen Divan nieder, Arthur bedeutend, einen Seſſel ſich näher zu rollen. „Ich kann Sie nicht verſtehen, Herr Doktor,“ ſagte ſie dann, „nur ſopel verſpreche ich Ihnen — müßte Ihnen Alles vergeben!“ „Thereſe, ſagen Sie es noch einmal — auch wenn ich Sie durch meinen Willen gezwungen hätte, zu dieſer Ehe?“ „Auch dann würde ich Ihnen vergeben, Arthur, denn — ich habe ja freiwillig mein Jawort gegeben.“ ſchon jetzt: Zürnen werde ich Ihnen niemals, ich „Alles?“ frug er, ſtürmiſch ihre Hand ergreifend, ſchimmerten nur feucht und wehmütig, mil eine Male bog ſie ſich vor, legte die Hand auf d theure Haupt deſſen, dem einſt ihr Herz gehörte und hauchte liebevoll: „Arthur o Arthur, haßt Du d jemals wahrhaft geliebt und kannſt dennoch denen, daß meine Liebe, meiue Freundſchaft gänzlich g; loſchen moͤge?“ „Ich habe Dir nichts zu verzeſhen; Du de mein Beſtes gewollt, als Du Dein eigen Her n Szücke riſſet — Gott ſegne und ſchütze Dich dolce immerdar!“ g „Thereſe, Du diſt ein Engel,“ xief Fels, ales um ſich her vergeſfend und wollte die Fürſtin Arme ſchließen. Aber erglähend wehrte ſie ab, dau wurde ſle ganz bleich ung ihre Sinne ſchwandeh, Er War zu viel auf ihren zarten Körper einge ngen und ohnmächtig ſang die blonde Fürstin auf den Seſſel zurück. „Nein, o nein, das thaten Sie nicht,“ ſchrie er ſo erſchütternd auf, daß die bleiche Frau zuſam⸗ menzuckte. „ich — ich war es, die Ihren Willen beeinflußte. Ich beſchwor dunkle Gewalten, um Ihren Willen zu verwandeln.“ Und nun ſtrömte ein volles Bekenntniß aus Er lag zu den todtblaſſe Ant⸗ ihres Gewandes; ſeine Beichte geendet, ein tiefes welches ihm wie ine Ewigkeit fürchtete in ihren Blicken ſein zu leſen. . rug die Fürſtin erſtaunt. „Sie — d miri einſt „ Aber die ſchönen, blauen Augen der Fuürſtin Der Walzer war zu Ende lachend und ſubelnd drängten die Tänze herein und prallten erschrocken zurück, als ſie im Wintergarten die Fürſein Sete ohnmächtig liegen ſahen, neben ihr einige Fra aus den Garderoben mit Wiedorbelebungsderfuchen beſchäftigt. „Der Herr Doktor iſt ſchon nach einem Wagen gegangen und wir haben nach ſeiner Durchlarcht I die Spielzimmer geſandt, doch er iieß ſagen er könn nicht kommen, die Frau Fürſtin möge uur woch Hauſe fahren.“ 6 „Ein liebevoller Gatte.“ ſagte ganz laut und ſcharf Gräfin Braunau, eine Freundin Therrſens zich werde die arme Kranke heimfahren, Here Lieutnant, ich bitte um meinen Pelz.“ (Fortſezung folgt.) 1 m. i . 10 al 0 U 5 ain — nme 1 ch d 1 L Dog n berſhied ſiriſ b 9 N. 1 — — A ug neuer 0 n Danone d vümig E ain mf am f 0 0 n kacget a uu 15 pa b ban 5 dab 0 b. — bn