utlichen d 0 auf de 8 mitga dieſe de en inden nuar 180 vorſtand. luß egen Bel babe, Hatt Mk. 14⁰ frei ins Haus. an die Webaltien derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Aillwoch den 8. Februar. 10 Pfg., Lolale Seſchüfts⸗ und drbetemegen 6 Pfg Drucl und Verlag don Narl Moliter, Ladenburg Forpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1893 Dranreich und das deutsch anfſiſhe Einvernehmen. Daß durch den Beſuch des ruſſiſchen Thron⸗ folgers in Berlin, ſo ſympathiſch auch der überaus warme und herzliche Empfang, welcher demſelben bereſtet worden iſt, den Petersburger hohen Kreiſen geweſen iſt, die europäiſche Conſtellation im Weſent⸗ lichen nicht verändert worden iſt, well über keine der ſchwebenden hohen Fragen der europäiſchen Po⸗ litik bei dieſem Anlaß eine Verhandlung ſtattgefun⸗ den und deshalb auch keine Verſtändigung hat erzielt werden können, iſt zu ſattſam bekannt, als daß man darüber noch wei er zu reden hätte. Wenn wir gleichwohl von einem deutſch⸗raſſiſchen Einvernehmen ſprechen, ſo gipfelt dasſelbe in der Aufrechterhaltung allgemeiner freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen den beiden mächtigſten Staaten dieſes Weltteiles, die nicht ohne Rückwirkung bleiben kann auf die Haltung der franzöſiſchen Republick in der nächſten Zukunft. Die Beſtrebungen Frankreichs werden aller⸗ dings dieſelben bleiben. Frankreich, welchem der Ide⸗ alismus der Vaterlandsliebe zum Haß gegen Deutſch⸗ land geworden iſt, wofür Familienerziehung, Volks⸗ ſchule, Preſſe, Literatur und Kunſt ſeit mehr als 20 Jahren geſorgt haben, wird nach wir vor die größten Opfer für die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Armee bringen, deren Stärke nur durch die ver⸗ wendbare Volkskraft begrenzt iſt, da die allgemeine Wehrpflicht in Frankreich jetzt bis zu den äußerſten Conſequenzen durchgeführt iſt. Aber krotz alledem wird das franzöfiſche Volk einen Angriff auf das Deutſche Reich nicht wagen, ſo lange es auf die Hilfe Rußlands verzichten muß. Die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Rußland und Deutſch⸗ 55 die, ſo weit dies nicht ſchon geſchehen iſt, ſich zu einer politiſchen Annäherung, beziehungsweiſe zu einem politiſchen Einvernehmen aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach ausgeſtalten werden, müſſen notwendiger Weiſe der franzöfiſchen Revanchepolit il einen Dämpfer aufſetzen, in jedem Falle bilden ſie eine Garantie für die Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens auf eine längere Reihe von Jahren. Denn die fran⸗ zöͤfiſche Diplomatie wird vergeblich ihre Hebel in Wien oder London, oder bei dieſem oder jenem der Mittelſtaaten und Kleinſtaaten Europas anſetzen, um eine Gegenſtrömung gegen die deutſch⸗ruſſiſche Annäherung hervorzurufen! Wenn die Franzoſen einen Augenblick geglaubt haben, daß man in Wien eine ruſſiſch⸗deutſche Annäherung mit Mißtrauen verfolge, und daß, wenn ein ſolches Mißtrauen auch äußerlich nicht zum Ausdruck gekommen iſt, dies nur die Folge davon ſei, daß man in Wien eine gute Miene zum böſen Spiel mache, ſo befinden ſie ſich in großem Irrthum. In Oeſterreich iſt der Beſuch des ruſſiſchen Thronfolgers in Berlin vollauf gewürdigt, man erkennt in demſelben nur eine Er⸗ gänzung des Beſuches des Großfürſten⸗Thronfolgers in Wien. Oeſterreichs Politik iſt vor allem auf die Erhaltung des europäiſchen Friedens gerichtet, und mit Freuden begrüßt. In Wien wird man alſo auf franzöfiſche Lockungen ebenſowenig eingehen, wie in London, wo man zu beſonderen Abmachungen f mit Frankreich bezüglich die Suez⸗Kanals und der egyptiſchen Angelegenheiten überhaupt ſehr wenig Luſt zu verſpüren ſcheint. wird ſich die herrſchende Partei, die ſeit dem fran⸗ zöfiſchen Protektorat über Tunis großes Mißtrauen gegen die Franzoſen hegt, und darum weit mehr zu Deutſchland und England hinneigt als zu Frank⸗ reich, 15 in l Bahnen Ber * Da es Dunſele Mächte. Nodelle von H. von Limpurg. Die Zeit flog dahin. herrſchte eifrige Thätigkeit, die Ausſteuer Thereſens ſchönen Braut ſo gefürchtete Hochzeitstag. Die dürren Blätter fielen herab von den Bäumen, kalte Herbſtſtürme raſten über das Land und eiſige Regen⸗ tropfen entſtrömten den dunkeln Wetterwolken, die am Himmel dahinjagten. es war der Polterabend und im Schloß be⸗ gann ſchon am Nachmittag eine rege Thätigkeit ſich zu entfalten, an der nur Thereſe ſelbſt nicht theil nahm. Im Kopf ſchmerzte heftig, und ſo eilte ſie denn noch in der Dämmerung hinab in den Garten, um Luft zu ſchöpfen. Es war ihr Alles wie im Traum. Vorhin hatte ſie den grünen Myrthen⸗ kranz liegen ſehen, den ihr nachher die erſte Braut⸗ jungfer überreichen ſollte, und fie, die Braut, war entflohen! Aber es half Alles nichts, die Hochzeit mußte ſtattfinden. 16 „Wenn ich fetzt fortliefe,“ dachte Thereſe bei deckten Parkwege, „würde mir das helfen? O nein, der Telegraph würde ſpielen, die Behörden Notiz bon dem unglücklichen Falle nehmen und die Trauung In Schloß Weilern war bald fertig und immer näher rückte der von der als ſie dahinſchritt über die dürren blätterbe⸗ würde in 50 Stile dennoch dergenenmen W Und zudem, ich gab ja auch freiwillig mein Wort, ich muß es alſo halten.“ Neben dem Wege raſchelte es im Gebüſch und beim Zwielicht des ſcheinenden Tages richtete ſich eine Weibergeſtalt in die Hohe, welche fl hend Thereſe die Hand hinhielt. „Eu barmen, ſchöͤne Dame, ich — komme um vor Hunger; nur ein winziges Stücklein Brot.“ „Wer ſeid Ihr?“ frug Thereſe erſchrocken, „und wie tommt Ihr hier in den Park.“ „Rennt Ihr nicht die verfehmten ausgeſtoß enen Kinder der Pußta 2 Ich bin eine Zigeunerin, die überall, wo ſie flehend die Hände um Brod erhebt, mit Fußtritten fortgewieſen wird.“ „Ich gebe Euch keinen Fußtritt,“ entgegnete die Gräfin gütig und nahm ein Markſftück hervor, um es der Bettlerin zu reichen. „O, ſchönes Fräulein' Sie find gut,“ rief das Alles, was dieſem Zwecke dient, wird in Oeſterreich Aber auch in Italien braune Weib eifrig, „Sie haben vom Hungertode mich gerettet und Gott im Himmel vergelte es Ihnen. „Aber damit Sie ſehen, daß die braune Ilka auch dankbar iſt, will ich Ihnen wahrſagen, was Ihnen im Leben noch geſchehen wird. Viel Glück gewiß, denn Sie find ſchön und gut und vornehm.“ „Meint Ihr denn, gute Frau, das damit auch Glück ſtets verbunden iſt?“ frug Thereſe voll Bitter⸗ keit, aber ſie reichte doch die ſeine Hand hin: ein unerklärliches Gefühl drängte ſie dazu. Das Däm⸗ iſt das Rechte. 1 mit der franzöſiſchen Anziehungskraft auf die übrigen europäiſchen Staaten angefichts der Coruption und den rupublilaniſchen parlamentariſchen und gouver⸗ nementaſen Kreiſen bekanntermaßen nicht viel auf ſich hat, ganz abgeſehen bon den extremen, ſchutz⸗ zöllneriſchen Beſtrebungen der Franzoſen, welche alle wirtſchaftlichen Bande derſelben mit einem großen Teil der europäiſchen Bevölkerung zerſchnitten haben, ſo werden die Franzoſen einſtweilen ſich ſelber über⸗ laſſen bleiben und das übrige Europa nichts von ihnen bezüglich einer Störung des Weltfriedens zu befürchten haben. Politiſches. Berlin, 4. Februar. Die Mitteilung eines Münchner Blattes, wonach der Großfürſt⸗Thronfolger hierher die Verſicherung mitgebracht hat, daß ein Bündniß zwiſchen Frankreich und Nußland nicht be⸗ ſtehe, wird als richtig von der Kreuzztg. und auch der Frkf. Zig. von einer Seite beſtätigt, die darüber unterrichtet ſein kann. Man braucht deshalb nicht anzunehmen, daß der ruſſiſche Thronfolger dieſe Mitteilung offiziell gemacht habe. Thatſächlich hat man auch hier an das Beſtehen eines formellen franzöfiſch⸗ruffiſchen Bündniſſes nie geglaubt. Es geht aber aus dieſer nachträglichen Mitteilung jeden⸗ f . falls hervor, daß während der Anweſenheit des Großfürſten zwar nicht pol tiſche Verhandlungen ge⸗ pflogen worden find, wohl aber Unterhaltungen ſtattgefunden haben, aus denen man hier einen be⸗ friedigenden Eindruck gewonnen hat. Der Reichs⸗ anzeger teln heute mi daß dem Großfürsten Tbren. folger die Kette zum Schwarzen Adlerorden verliehen worden iſt. Verſchiedenes. ö Karlsruhe, 6. Febr. Junge Leute, im Alter von mindeſtens 17 Jahren, W im 2 5 merlicht hatte ſchon ſtark . 1 kalter Nordwind raſchelte in Baum und Strauch und aus den Regentropfen wurden kleine Schneeglöckchen. 6 „Eilt Euch, ich muß heim,“ drängte die Dame 05 die Zigeunerin ließ entſchloſſen die ſchlanke Hand allen. „Nein, ich will Euch nicht proph⸗zeien! es ſtehen dunkle Dinge in Eurem Lebenslauf: ich wünſchte, daß ich mich irrte, aber — das kommt bei Ilka ſelten vor.“ N „Aber ich will, daß Ihr mir wahrſagt,“ rief Thereſe heftig und zog noch ein Geldſtück hervor, „heute iſt der Vorabend meiner Hochzeit — und ich muß wiſſen, was mir beporſteht.“ Da ſchrie das Weib leidenſchaftlich auf und warf ſich vor der Dame zu Boden. „Thut es nicht, Gnädige, ich beſchwöre Euch, ſagt noch Altare Nein, denn — denn — Ihr werdet unglücklich ſein.“ „Meinſt Du denn, Thörin, ich wiegte mich in der Meinung dem Glück entgegenzugehen,“ Thereſe bitter auf, „o nein; es trieb mich mit „Ja,, nickte die Zigeunerin geheimnißvoll, „das Dunkle Gewalten greifen ein in Euer Leben — und Der, den Ihr liebt iſt fern, auf ewig fern!“ am ſeht ich liebe den Mann nicht, dem ich angetraut werde, aber ich habe frei⸗ willig Ja geſagt; hörſt Du, dunkler Gewalt dazu.“