Deklaration), muß im Frachtöriefe an der dafür vorgeſehenen Stelle mit Buchſtaben eingetragen wer⸗ den. Der zur Erhebung kommende Frachtzuſchlag beträgt vom tauſend der deklarirten Nummer für je angefangene 200 Km. und mindeſtens 40 Pfennig. Nach der Verkehrsordnung und dem internationalen Uebereinkommen iſt die Haftung der Eiſendahn im Falle des Verluſts oder Beſchädigung des Guts nicht mehr auf den Satz bon 60 Mark für 50 Kg. beſchränkt, vielmehr der Schadenerſatz ſtets in Höhe des wirklichen Wertes bezw. des ganzen Be⸗ trages des Minderwertes zu leiſten. Gegenſtand der Intereſſedeklaration iſt alſo der den wirklichen Wert des Gutes Überſteigende Schaden, ſodaß in der Folge nur derjenige Betrag zu dekloriren ißt, welcher im Falle des Verluſtes oder der Beſchädigung über den wirklichen Wert hinaus geltend gemacht werden ſoll. Die Deklaration des Intereſſes an der Lieferung bat ſodann die weitere Wirkung, daß ſie bei Ueber⸗ chreitung der Lieferfriſt eine Steigerung des ohne Nachweis eines Schadens zu leiſtenden Erſatzes auf as Doppelte herbeiführt. Volitiſches. 5 — Berlin, den 3. Februar. Die Milltair⸗ Commiſſion beſchloß in tbrer Dienſtag die Einſetzung eines aus fteben ihrer Mitglieder beſtebenden Son⸗ derausſchuſſes. Die Aufgabe deſſelben iſt die Ermit⸗ kelung der jetzt und künftig nothwendig werdenden Ausgaben infolge der Militairvorlage. Dieſem Be⸗ ſchluſſe ging eine mebrſtündige finanzpolitiſche Dis⸗ cuflon voran, in welcher namentlich Eugen Richter die vorliegenden Koſtenanſchläge als böchſt undoll⸗ ſtändig charakterſfirte und bierbei der Regierung den Vorwurf machte, einentheils ſejen von ihr die Koſten der neuen Militairvorlage viel zu niedrig veranſchlagt, anderntbeils habe ſie weitere ſich ergebende Ausgaben, wie j. B. auf mindeſtens 150 Mill. Mk. zu ſchätz⸗ henden Koſten für die Kaſernirung der neu zu er⸗ richtenden Truppentheile, überhaupt nicht berückfichtiat. Die anwe ſenden Neglerungsbertreter bemühten fich, die Richter'ſchen Darlegungen zu entkräften, wobei „ n e 55 n . ſich auch beute abend 5 Uhr das Neckareis unter gewaltigen Getözſe in Bewegung. Es gewährte einen großartigen Anblick, die auf dem hochange⸗ ſchwollenen Fluſſe dabertreibenden, mächtigen Eis⸗ blöcke mit raſender Geſchwindigkeit durch die Neckar⸗ brücke treiben zu ſehen. Nach ungefähr einer Stunde war der mittlere Lauf des Fluſſes ziemlich eisfrei. — Ettlingen, 2. Febr. Im Malcher Wald wird es ungemütlich. In einer der letzten Nächte wurde ein Mann Namens Mauderer von Völkers⸗ bach, / Stunde von jenem Orte entfernt, an wel⸗ chem der Holzhändler von Freiholzheim erſchlagen worden iſt, von zwei Strolchen mit der Aufforde⸗ ung angefallen, ſein Geld herzugeben. Mauderer; rerſetzte dem einen der Strolche mit ſeinem Stocke einen Hieb ins Geſicht, worauf jener Reißaus nahm mit“ dem anderen kam er ins Handgem enge, wobei er zwei zum Glück nicht gefährliche Meſſerſtiche er⸗ bielt. Mauderer war mit einem geringen Erlös aus Stechpalmenlaub, den die Strolche kannten auf dem Heimweg. — Grubenunglück. Eſſen, 1. Febr. Die „Rbein⸗Weſtf. Zig.“ meldet: „Heute ſtüh fand auf Zeche „General Blumenthal“ bei Recklinahauſen eine Entzündung ſchlagender Wetter ſtatt, 17 Bergleute wurden ſofort getödtet, 18 verwundet; einer der letzteren iſt bereits im Krankenhauſe geſtorben. — Ein eigenartiges Unglück ereignete ſich in dem in Mülheim a. d. Ruhr gaſtirenden Circus Kolzer. Zum erſten Male ſollte Waſſerpantomime „Pariſer Leben und Treiben im Seebad Scheve⸗ ningen“ in Scene gehen. Die Maſchinen waren in Thätigkeit, um das Waſſer auf die bendthigte Tem⸗ peratur zu bringen, als zwiſchen 5 und 6 Ubr das hoch auf Pfeilern gebaute, gefüllte Baſſin plötzlich herunterſtürzte und drei Perfonen unter den Trüm⸗ mern begrub. Der junge Herr Kolzer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſchon nach kurzem Aufenthalt im Krankenhaufe ſtarb. Die beiden anderen Perſonen find leichter verletzt. — München, 1. Febr. Einer unerwateten Der Betrag wird als „zufällige Einnahme rechnet werden. — Berlin, 2. Februar. In der Berlins gelegenen Gerichtsſtraße wurde 9 Spätnachmittag ein Raubmord an der en „ 00 10 eſtern g Gemiſehan lerin Liſchonski und ihrem dreijährigen Szönch verübt. Die Mutter wurde in hoffnungsloſem 51 Nc; dend in die Charlt gebragk; der Kuaße i ne das Geld wurde geraubt. Der Thäter iſt noch un % ll ermittelt. n . fin — Bremen, 31. Januor Heute porn 0b. Jet wurde om Hauptbahnbofe durch unfere Kriminal 105 lizei der von der Staatsanwaltſchaft zu Erfurt wege n 1a bie Betrugs und Unterſchlagung in Höhe von 55 00 11 90 U Mark verfolgte Kaufmann Neumann verhaftet, n. 10 f er eben mit dem Zuge nach Bremerhafen ahm i * wollte, um von dort über den Ozean zu fluchen de 95 In ſeinem Befitz wurden noch etwa 24000 Ma 16 vorgefunden. unte, Lo dz 20. Jan. Das Lodzer Tageblatt bett 5 über folgende Auſſehen erregende Geſchichte; 95 Jahre 1884 ſtarben die Beſſtzer der im Brzezin Kreiſe belegenen Güter Ofini, die Eheleute Jsdebſt raſch hinter einander und hinterließen als en Erbin eine zehnjährige Tochter, welche unter di Vormundschaft des Bruders ihres Vaters ge und von dieſem Verwanten, die im Lubliner n vernement wohnten, zur Erziehung übergeben wurde Nach einigen Jahren reichte der Vormund bei G richt einen Todtenſchein ſeines Mündels ein ad trat nach Erledigung der nöthigen Förmlichkeſten y nächſter Erbe das Eigenthum und die Verwallung der Güter an, Vor einiger Zeit tauchte nun blög⸗ lich das angeblich längſt verſtorbene Mädchen auf und machte bei Gericht ihre Erbanſprüche geltend, vorgebend, doß ihr Vormund ſeiner Zeit einen Tobie ſchein gefälſcht habe, um ſich in den Beftz der Oiler zu ſetzen, und das Gericht ordnete Erhebungen an. So wurde unter Anderen dieſer Tage ein hleftger Herr, der die Eltern des Mädchens und dees ſelbſt genau gekannt hat, vorgeladen und derſelbe i de 15 11 u ſ ferner 0 Pohllecht 2 n Rechts ein ald 1% fit 2 J te ber d 0 4. Lebens ah 4 Atmenunter I in liegend i babe Ui im e entweder b e dn Win zva A der . degerausſe In bide der fd die Erklärung des Staatsſecretars v. Maltzahn her⸗ Einnahme erfteut ſich die kal bayer. Staatskaſſe, Anficht, daß man es hier mit keiner Schwindlerin Agel nicht er 1 vorzuheben iſt, daß die Hoſten der Militairvorlage indem anfangs Januar beim Finanzminiſterium ein zu thun habe, ſondern, daß die jetzt plötzlich Auf⸗ ic bis zu 6 ganz aus eigenen Mitteln beſtritten werden ſollen. anonymer Brief mit 1600 Mk. baar eingelaufen ip, getauchte wirklich die lodtgeſagte Erben der Ofinh'⸗ r Lünmung * Die nächſte Sitzung der Commiſſion hängt von dem worn der Ueberſender bemerkt, daß er ſeine Gewerbe⸗ ſchen Güter ſei. i eh d ziltige U Fortgange der Arbeiten des genannten Sonderaus⸗ ſteuer zu niedrig, fatlert habe und nun dieſen Fehler f — Athen, 21. Jan. Nach hier eingegangene A grnnsſcuß 5 ſchufßes ab. ö gut machen wolle; er habe übrigens nicht in ge- Nachrichten fand heute Vormitag auf der June Ike 9 Verſchiedenes. winnſüchtiger Abſicht, ſondern wegen der! Mißgunst Zante ein Erdbeben ſtatt; mehrere Häuſer find ein. n n duünden 1 — Mannheim, 1. Febr. Nachdem in ver⸗ der Mitbürger und um nicht bei ſchlechteren Zeiten geſtürzt, andere find unbewohnbar geworden Za deu i e ann d g floſſener Nacht das Rheineis abgetrieben war, ſetzte wieder herabgehen zu müſſen, die Faſſton unterloſſen. Perſonen wurden getödtet, mehrere verwundel, W ach enden. 1 nur die beiden gräflichen Damen, Mutter und Tochter] vorgefallen iſt, weiß ich nicht — aber ich beklage „Im Herzen will ich's tragen,“ Ar 5 erſchienen zuweilen ſehr ernſt und manch heimlicher Ibren Sohn e benſo wie meine Tochter von ganzer „Und ſtill ſein wie das Grab.“ L dr Enn 0 Blick der Gäſte flog prüfend über dieſelben hin. Seele.“ „Und kannſt du dann nicht leſen,“ 11 Wberk⸗ f Man ging zu Tiſche und der Fürſt bot mit flam⸗ „Das Leben iſt kein Kinderſpfel, gnädige „Was aus dem Aug mir ſpricht“ i tz 5 k mendem Auge ſeiner Braut den Arm. Gräfin,“ eewiderte der Oberförſter. „Nun aber die So iſts ein Traum geweſen,, e 10 8 „Sie beneiden mich Alle um Dich mein Lieb,“ Scheidewand zwiſchen unſeren Kindern gezogen, „Dem Träumer zürne nicht!“ n 6 flüſſterte er ihr zu; „nur ſchade, daß jener anmaßende habe ich in beider Charaktere die feſte Zuverficht, In blibrirendem Tonfall ſchloß die N 4 warn 1 Föͤrſterſohn nicht mehr da iſt, der Dir neulich den daß ſie ſtill halten und ſtark ſein werden. Der nachdem die letzten Zeilen ſich mehrfach wiederdell Aden 0 Hof machte. Ibm gönnte ich die Ueberraſchung, Fürſt wäre, abgeſehen von Namen und Reichtbum es war ihr ſo eigen um Herz, denn Der, dem dies 11 4 Dich als meine Braut zu ſehen.“ übrigens nicht der Maun, dem ich als Vater meine Lied wiesneulich das letzte gegolten, war ja nch bn 0 1 Die arme Thereſe zuckte zuſammen, als ſei ein einzige Tochter anvertrauen mochte. Vergeben Sie hier! Ein weiter Abgrund gähnte krennend zwiſchen An ut 8 1 Donnerkeil neben ihr zu Boden gefallen, aber ſie be⸗ dies offene Urtell.“ ihnen, eine dunkle Macht hatte ſie auseinander ges e un Ife g r herrschte ſich doch ſoweit, um dem Fürſten gar keine „Es iſt auch das meinige, Herr Oberförſter, rien! u e en welch f Antwort zu geben: ſie ließ ſich ſchwelgend auf ihrem doch ich habe keinerlei Einfluß auf meinen Gemahl Noch ein Lied, Eomteß, bitte noch ein 3 Aeg 1 Platze nieder, aber keiner ihrer Blicke ſtreifte auch wie Sie wiſſen,“ riefen die Herren und Damen, herandrängend aber 1 vie bel! 1 uur den Verlobten. Welch ein qualvoll langes „Nun aber, liebe Thöereſe, mußt Du noch ein ein heiteres, wie es einer ladlce „ gziemt.“ * mel U Diner war es für ſie, das junge Mädchen meinte Lied fingen,“ rief Fürſt Sereco, der ein Glas Wein Sie wandte ſich 1 FFlü 15 lick den df . 2 es werde nie ein Ende nehmen und athmete endlich] nach dem anderen hinunterſtürzte, „ich war neulich zu, aber wie mit ſch Schleier 0 ſchien iht Un uh dd N K wie erlöſt auf, als die Gräfin ſich erhob. ganz entzückt von dem Trompeterlieb.“ Alles bedeckt, der 1 10 herab⸗ n S U Der Oberförſter Fels trat jetzt zu der letzteren „Das finge ch nicht,“ gab ſte beſtimmt zurück, ſank. Sie wi fte 10005 5 . b 50 Stimme 10 0 und begann irgend eine gleichgiltige Unterhaltung, „überhaupt werde ich wohl kaum bei Stimme ſein; erſticte ihr in 5 . l W 1 5 Hand griff kan l f 1 e 1 gerade Niemand in die verſchiedenen Aufregungen des heutigen Tages.“ ſie noch 55 Herz 5 9 0 font fe zu Boden, e 0 f war, frug er haſtig: „Oh, eine Abſage 2 Da wird nichts daraus,“ von tief Tage 1 3 5 9 7 41 5 1 5 5 10000 lachend ein 185 11015 den Arm um Ert iu rm Wee ſchlug Thereſe Abe 5 ö en ihre Taille, „komm nur mit, ſch begleite Dich und wieder die A 5 e, lum⸗ N 6 Abend das Schloß verließen, habe ich 7 wir ſuchen irgend 2155 . Anilin au u d ſah in des keen n ate 0 Sohne ſehr ernſt ins Gewiſſen geredet, aber wie ich eee i u. Hier iſt 4 Antlt der Mutter, welches ſic über fi 0 dur Wg b damals fürchtete, nutzlos. Wer von den beiden ein Lied, das werde ich fingen.“ 15 e ö dadbae 1 jungen Leuten hat zuerſt entſagt ?“ Die belebte Aalerhelkung der Gäſte verſtummt G 7ſt Dent unn J Nane d 1 1 em ac wa es nic, fußt die Omfin „nur als die weſhe, dolle Simm beg ſchönen Mübchenz jomei daß Du wieder zur Beſinnung fe W 8e as iſt mir klar, daß mein Kind eine ſo tiefe Wunde aufbrauſte; es war nur ein einfaches, kurzes Lied, aber 8 15 a Madchen Un we we 5 m Herzen trägt, die weder Zelt noch Vernunfts⸗ ſo ſchmerz durchzittert und ergrelfend, daß mehr wi n hauchte das unglüclnde üte ee ue bir u ründe zu heilen vermögen. Sie erklärte nur auf ein Aug: fich feuchter ele The. 1 e ſchmerzlich, „wenn ich doch nie mehr erwacht w 5 15 gemein f de 8 daß ſie freiwillſg des Fürſten Braut „Ich wills dir nimmer ſagen „ 5 11 es iſt ſo ſchwer, ſo furchtbar ſchwet Iz an eworden ſei; was zwiſchen Arthur ö „„ 1 ee e ſchin Arth und Ties „Wie ich ſe lieb dich hab, peach , 8