von giöße t 1 egen Bat epedition. ———— fe in mm Ius mit mi l enfin ech kohlen nuf Laget Kat, e 211 nmöglick. ktische ſcr dannen. Zeugnisse anco. A. ſam ſprechen hören. Sſeidenkleid anziehen ſoll oder das helle Veilchenmuſter?“ enburger Allgemeiner Anzeiger far Sabenzurg und Amgegend. rſceint jeden Dienstag und Freitag Abend. Pils vierteljährlich Mark 1.—, mit iuftriertem Unterhaltungs- Matt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktien verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: 10 Pfg., Lolale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die I⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder 3 Neu Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Nr. 9. Volitiſches. Berlin, 28. Januar. Kaiſers Geburtstag iſt uch diesmal in allen deutſchen Landen mit Wärme und Begeisterung gefeiert worden, ein neuer erheben⸗ er Beweis, daß alle guten Deutſchen trotz aller fie onſt trennenden politiſchen und übrigen Streitfragen immer wieder einig find, wenn es die Bethä⸗ tigung der Liebe und Verehrung für den erhabenen Schirmherrn des Reiches gilt. Auch außerhalb der Reichsgrenzen hat man das Geburtsfiſt Kaiſer Wil⸗ belms vielfach begangen und ſelbſt jenſeits des Oceans, ja ſogar im ferneren Afrika und Auſtralien aben die Deutſchen an vielen Punkten den Geburts⸗ ag ihres Kaiſers herzlichſt gefeiert. — Am kaiſer⸗ ichen Hofe ging die Geburtstagsfeier des Kaiſers nfolge der Anweſenheit zahlreicher auswärtiger Fürſt⸗ ichteiten beſonders feſtlich und glanzvoll vor ſich. Hervorragende Mamente der Feier bildeten die Feſttafel beim Kaiſerpaare und der ſich anſchließende Beſuch der kaiſerlichen Mafeſtäten, der Mitglieder des Kaiſerhauſes und der fürſtlichen Gäſte im Ber⸗ liner Opernhauſe. — Der fjüngſte Beſuch des ruſſiſchen Thron⸗ olgers in Berlin ſcheint nach allen Anzeichen zu urteilen, beſtimmt zu ſein, eine erfreuliche Wendung n den bisher ſo kühlen Beziehungen zwiſchen Ruß⸗ and und Deutſchland herbeizuführen. Schon der Umſtand, daß die Berliner Reiſe des Czarenſohnes behufs ſeiner Teilnahme an den Vermählungs⸗ und Geburtstagsfeſtlichkeiten am deutſchen Hofe überhaupt erfolgte, deutete auf eine beginnende Erwärmung zwiſchen Berlin und Petersburg hin. Nicht bedeut⸗ ungslos iſt ferner die ungewöhnlich lange Dauer es diesmaligen Aufenthalts des Großfürſten⸗Thron⸗ olgers in Berlin, denn der Czarewitſch iſt vom . —————— Dienſtag Abend bis zum Sonnabend der Gast des deutſchen Kaiſers geweſen; weiter tritt auch die un⸗ gemein ehrenvolle und dabei ſehr herzliche Aufnahme des jugendlichen Peinzen in der deutſchen Hauptſtadt als bemerkenswert hervor. Der Trinkſpruch des Kaiſers auf den Czaren kommt dann noch als ein ſpezielles Moment, welches dem Beſuche des Czare⸗ witſch am Berliner Hofe einen politiſchen Hinter⸗ grund verleiht, hinzu. Kaiſer Wilhelm feierte den jetzigen Beherrſcher Rußlands als den Träger alt⸗ bewährter monarchiſcher Ueberlieferungen, als de Freund des deutſchen Kaiſerhauſes, um dann ſchließ⸗ lich an die ſo oft auf dem Schlachtfelde blutig be⸗ ſiegelte preußiſch⸗ruſſiſche Waffenbrüderſchaft früherer Zeiten zu erinnern. Die politiſchen Pointer dieſes Trinkſpruches drängen ſich von ſelbſt auf und ſie berechtigten gleichfalls zu der Annahme, daß wieder ein beſſerer Wind zwiſchen Neva und Spree weht. Endlich verdient noch der längere Empfang des Reichskanzlers Grafen Caprivi durch den ruſfſiſchen Thronfolger Erwähnung, denn dieſer Vor⸗ gang zeigt gleicher Weiſe die politiſche Umrahmung des Beſuches des Großfürſten Nikolaus in Berlin. Gewiß wird man ſich nun keiner allzu optlmiſtiſchen Auffaſſung von den Wirkungen des wieder der Ver⸗ gangenheit angehörenden jüngſten Aufenthalts des ruſſiſchen Thronerben am deutſchen Hofe hingeben dürfen, aber das Ereignis berechtigt durch die ganzen daſſelbe begleitenden Umſtände doch zu der Erwart⸗ ung, daß fich künftig das allgemeine Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Rußland wieder beſſer und für beide Teile erſprießlicher als bisher geſtalten werde, welche Wendung ſelbſtverſtändlich die Bürg⸗ ſchaften für die Erhaltung des europäiſchen Friedens nur verſtärken konnte. — Im Panama⸗Skandal ſcheinen endlich die verantwortlicher Reichsminiſterien, für die entſcheidenden Tage herangenaht zu ſein. Der un⸗ terſuchungsrichter hat beſchloſſen, alle verdächtigen Senatoren und Abgeordneten die kompromitflirten Ex⸗Miniſter mit inbegriffen, in Anklagezuſtand zu verſetzen, nur die ehemaligen Miniſter Thevenet, Roche und der Deputirte Arene ſollen ausgenommen ſein. In den beiden Häuſern des franzöfiſchen Par⸗ laments hat dieſer Beſchluß, der allerdings noch der Genehmigung durch das Parlament bedarf, große Erregung hervorgeruſen, die einzelnen Fraktionen beraten über das einzuſchlagende Verhalten. Verſchiedenes. Ladenburg, 30. Januar. Geſtern veran⸗ ſtaltete der Ausſchuß der nationalliberalen Partei im Gaſthaus zur Roſe hier eine Partelverſammlung, welche außergewöhnlich ſtark beſucht war, und in welcher Herr Rechtsanwalt Baſſermann aus Mann⸗ heim ſein Programm entwickelte. Herr Baſſermann führte aus, daß er vollſtän⸗ dig auf dem Boden des alten nationalliberalen Programmes, wie dasſelbe mit der Gründung der Partei entworfen worden ſei, ſtehe. Er trete ein für die Aufrechterhaltung des allgemeinen direkten Reichstagswahlrechts, für die Einführung don Diäten für die Reichst gsabgeordneten, für die Schaffung Einführ⸗ ung der Berufung in Strafkammerſachen, für Ent⸗ ſchädigung unschuldig Verurteil er, ſowie eines Stra. vollzugsgeſetzes. „Ferner verlan ge er die Erlaſſung eines Reichsverſammlungs⸗ und Reichsvereinsgeſetzes, die Einführung des mündlichen, offentlichen Militär gerichtsverfahrens, eines anderweitigen Beſchwerde rechts beim Militär, ſowie die Aenderung der Wache: poſteninſtruktion. Endlich trete er ein für die ge? miſchte Schule, ſowie für energiſche Bekämpfung Dunßele Mächte. Nopelle von H. von Limpurg. Noch nie hatte die Gräfin ihre Tochter ſo ſelt⸗ Unbewegt wie im Traum fielen die Worte von Thereſens Lippen, und es war faſt ein Grauen, womit die Gräfin ſich abwandte. „Thue Deine Pflicht, mein Kind, und Gott ſegne Dich, daß Du Dich bezwungen haſt, Papas Wunſch hauchte Thereſe, zu erfüllen,“ ſagte ſie dann. „Es mußte ja wohl ſein!“ mitt der Hand an die Schläfen faſſend, in denen es 0 wild pochte und hüämmerte; „der Fürſt iſt reich, ſehr reich und deßhalb will mich Papa an ihn — ver⸗ kaufen. Aber ich thue es ja freiwillig und ich thue es gern“ Ein Beben überrieſelte ihren zarten Körper, ein Seufzer hob unwillkürlich ihre Bruſt, dann wandte ſie ſich zum Tollettentiſch. „Ich werde erſt andere Toiletten machen, Mäma, ehe ich dem Papa meinen Entſchluß mitteile. Meinſt Du, daß ich mein graues mit dem Müde, wie geſchäftsmäſig fielen die Worte von Thereſens Lippen; ſie empfand es wie eine Sehn⸗ ſucht, weinen zu können, aber ihre Augen blieben trocken. „Kind, Kind,“ ſagte die Mutter beim Hinaus⸗ gehen, „Du biſt ficherlich krank. Ich kenne Dich nicht wieder, ſo iſt Dein Weſen verändert.“ junge Mädchen als ſie ſich allein beſand, als ſtehe eine fremde Perſon ſtatt meiner deren Herz von Stein iſt.“ Ruhig, faſt mechaniſch machte ſie ihr „mir iſt, hier — ein, legte das helle Kleid mit denſelben Blümchen gemuſtert an, und blieb dann noch eine geraume Weile vor dem Spiegel ſtehen, in tiefe verſunken, doch ohne ihr liebliches Bid zu ſehen, welches ihr aus dem Glaſe entgegenſchaute. ſie ganz laut vor ſich hin, „mir iſt es als ob dos Beſte hier in der Braſt todt ſei und nur der Körper noch mechaniſch ſich bewegte. Wenn ich nur Weinen könnte, aber es ſchmerzt nur im Auge und brennt — Thränen kommen nicht hervor!“ Nun verſtehe ch das Nürnbergrr Wälpi,“) welches ſeine Thränen verkaufte und dann ſo elend wurde. Hätte ich ſie denn auch verkauft?“ „Aber worüber klag ich eigentlich? Die Men⸗ ſchen werden mich beneiden als Fürſtin Sercco, wenn doll und willigt ein,“ ich an der Seite meines Gemahls in Reichtum und Glanz dahin lebe. Ich werde nur noch ſeiden Kleider, Juwelen, Spitzen und alles das haben, was ſich gewöhnlich ein junges Mädchen wünſcht — einem anderen Manne zu verloben. 8 auch gehorſam ſein, mich zwingt Niemand Niemand!“ wirres Haar zurecht, ſteckte eine veilchenfarbene Schleife hin⸗ Gedanken fällt Dir ein! Nar vorwärts, „Weshalh muß ich eigentlich noch leben,“ ſagte Feſſel nur eines nicht. Ich kann den Fürſten nicht lieben! Ich — liebe — einen Anderen. Aber ſtill der . Name darf nicht mehr über die Lippen des Mädchens, „Und ich kenne mich auch nicht,“ flüſterte das welches im l Begriff iſt, ſich durch das feierliche „Ja“ Ich wil ja Sie ſchritt vorwärts, aber ihre Knieen wankten und kraftlos ſank ſie auf das Sopha nieder, während ein nervöſes Zucken über ihr Antlitz glitt. Dann aber raffte fie ſich ſogleich auf und hob energiſch das blonde Köpfchen. 5 „Thörin,“ murmelte ſie vor ſich hin, „was nimm die goldene auf — es zwingt Dich ja Niemand!“ 5 Vor der Thür von des Vaters Zimmer blieb Thereſe ſtehen. Todtenbläſſe überzog ihr Geſicht. als fie drinnen Stimmen vernahm und des Fürſten fatales Lachen an ihr Ohr drang. Raſch entſchloſſen ging ſie in die Dienerſtube und befahl ruhig dem ganz erſtaunten Bedienten, ſie bei ihrem Vater zu melden. Als der Graf und Fürſt Sereco die feierliche Meldung vernahmen, ſchauten fie fich verſtändniß⸗ 1 voll und befriedigend an. „Sie kommt ſelbſt, ſie murmelle der Graf, „ich kannte ja mein Kind genau!“ „Laſſen Sie mich hier im Nebenzimmer warten, lieber Graf,“ meinte der Serbe ſchmunzelnd, „ich