ein unzünſtiges Horoskopt geſt⸗Uüt und ibm eine nur kurze Lebensdauer prophez⸗it freilich würde ein Nücktritt des zwerten Cabmets Nibot die gleichzeitige Kammerauflöſung wohl unvermeidlich machen. Sehr bedenklich iſt es, daß die Wüblereien gegen den Präfidenten Carnot in der Panama⸗Affaire fort⸗ dauern. Die Vorſtände der republikaniſchen Senats⸗ gruppen haben deswegen dem Cabinetschef Rö bot dereits ihre Beunruhigung ausgeſproch -n, allerdings zugleich verſichernd, ſie würden die Beſtrebungen, dieſe verläͤumderiſchen Angriffe auf das Staatsober⸗ daupt zurückzuweiſen, unterſtützen. Inzwiſch en iſt am Freitag das Zeugenv⸗rhör im Panama Prozeß ge⸗ ſchloſſen worden, und zwar mit einem kleinen Knall⸗ effekt. Karl Leſſ eps nannte nämlich auf Erſuchen des Präſtdenten als denjenigen Journaliſten, der von der Panama⸗Geſellſchaft Bons im Betrage von 500 000 Fr. erhalten babe, den Chefredakteur des „Gaulais“, Arthur Meyer, welche Ausſoge bei der angeſehenen politiſchen Stellung dieſes Blattes nicht geringes Aafſehen erregt. Verſchiedenes. Ladenburg, 16. Jan. Der Krieg'tv rein dier deronſtaltete am vergangenen Samſtag eine Ebriſtbeſcherung mit Gabenverlooſung und darauf; folgenden Balle in den Localiſäten des Gaſthauſ“s zur Roſe. Den Beſuch von Seiten der Mitgli der war ſehr zablreich und herſchte eine fröhliche und zufriedene Stimmuag. Den muftkal ſchen Theil hatt⸗; die Capelle Hertel übernommen und erledigt ſich ibrer Aufgabe in anerkennungswerther Weiſe. Auch Speiſe und Getränke des Herrn Roſenwert Günther ebrdienen ebenfalls volle Anerkennung. Es iſt daber nicht zu verwundern, daß die größte Anzahl der Theilnehmer bis zum Tagesanbruch in fideler Stimmung beiſammen blieben. Aus Baden 13. Jan. Von ein m Anhang des Belchen herabſchießend, drang nach dem Hochw. ein Tannenbaum in ein Bauernhaus, zerträmmette in der Sch⸗uer einen Leiterwagen und nahm ein Nad mit durch die Stubenwand. Der Bauer ſtand zläcklicherweiſe vor dem Hauſe und konnte dem eigenartigen Schau piel ohne eigene Geſahr zuſchou /n. Die Tochter putzte eben in der Kammer, als der Baum über ihrem Kopf zur Wand bereindrang. — Aus Baden, 14. Jan. Unter den acht größten Städten des Londes bat die Stadt Baden das größte Reinvermögen, nämlich 2902 667 Mk. Bruchſal beſitzt 1122845 Mk. Vermögen, Heidel⸗ P 4 e n n nnn an Oberförſters Stimme beinah noch hinein in die Worte der Gräfin. „Komm, Arthur, es wird Zeit.“ Des Oberförſters Blick flog von der Gräfin zu dem Sohne, ſeine Verabſchiedung war kübl und ſteif, und ſtanden Vater und vor dem Schloſſe, als er, ſich beinah drohend zu Arthur wendend, frug: „Daß ſollten jenne Worte der Gräfin bedeuten, mein Sohn f Ich habe beute Abend eine ganz eigen⸗ kümliche Entdeckung gemocht. , „Nun denn, lieber Vater, ſo kann meine Er⸗ klärung Dich keineswegs ſehr befremden. Ich liebe Srofin Thereſe Weilern und werde auch von ihr geliebt,“ Der Oberförſter ſchritt ſchweigend vorwärts, und Arthur konnte im Dunk ' ln nicht wie es in des Vaters Antlißz zuckte und orbeitete. Nach einer Weile ſagte der Oberförſter kalt: „Die Gräfin hatte übrigens Recht, Arthur, ez giebt keinen anderen 1 in dieſer Frage, als den, duß entſagen Mußt. e W n ee . E „Ich vermag es aber nicht, Vater,“ erwiderte der junge Arzt entſchieden. Da blieb der Oberförſter vor dem Sohne ſtehen, ſeine Fauſt ballte fich, die Zornesader an ſeinen Schläfen ſchwoll hoch an und er frug mit grollender Stimme: „Biſt Du ein Mann, Arthur, der alſo spricht? Siehſt Du denn nicht ein, ein Abgrund gähnt zwiſchen der Comteß von Weilern und dem ſchlichten bürgerlichen Arzt, diſſen Vater in den Dien ſten des Grafen ſteht? Du haſt ſchon Unrecht gehandelt, daß Du gegenüber der Comtetz don Liebe geſprochen haſt, denn daß dem ſo iſt, lagten mir Cure Blicke bei Tiſche ganz unverhohlen. aber mache Deinen Fehler raſch wieder gut teiſe Dich los don dieſer unglüclichen Neigung, da 1 3 nien. Bon alen Seſten wird dem neuen Miniſterhum berg 205618 Mi Es folgen dann Karſsruße mit 618 585 und Piorzbeim mit 371 285 Mk, wäbrend Mannheim 137708 Mk. Vermögen, dagegen Kon⸗ ſtanz 460 585 und Freiburg 336 760 Mk. reine Schulden autzum⸗ ſen haben. Das q ößte Ver⸗ mö en (14835 005), aber auch die meiſten Schulden (14 216419 Mt) befißt Karlsruh⸗. — Ettlingen, 15. Jan! Heute Morgen 51% Uhr erſchoß ſich ein Oiſtzier der bieſigen Unter⸗ olfizierſchule. Der Beweggrund zur Tat iſt bis jitzt unbekannt. —In Ar ad hat ſich vorgeſt⸗ rn ein ſchön⸗s zwanzig jähriges Mädchen Namens Ano“ ons- Högiſch eine Stunde vor Trauung vergiftet. Ihe Brautigam war ein Brauer aus Mähren. D Se ſbſtmörderin, welche die unſelige That mit dem My thenkranz⸗ auf dem Kopfe vollzogen hatte, war in heftiger Leiden⸗ ſchaft zu einem Schauſpfeler entbrannt. — Metz 14. Jan. Die kleine 7jäbrig - Gret⸗ chen Simens, Tochter d's Mojors Simens wird heute Morgen vermißt. Sie ſollte um 9½ Ubr in der Ziegenſtraß⸗ in die Schule geben, iſt aber dort nicht eingetroffen und auch um 12 Uhr nicht nach Hauſe gekommen. Seitdem wird ſie vergebens geſucht. Da die befigen Zeitungen ſchon druckfertig waren, als das Verſchwinden bekannt ward, iſt die Thatſach⸗ durch Plakat⸗, die üb rall verthelt werden zur Kennniß des Piblikums gebracht. Ang ' ſichts des in Mülhauſen vorgekommenen Falles iſt die Auf⸗ regung hier begreiflicherweiſe eine große. — Die Pfründnerin Marie Pöcher, eine Frau von 84 Jahren; wurde um 8 Ubr Abend in ibrer Wohnung zu Wien erbängt aufg⸗ funden Bei der Aufnahme des Thatbeſtandes ergaben ſich Indicien, die einen Selbfimord as ausgeſch offen erſchein n ließen und darouf hinwieſen, daß die Greifin er⸗ mordet worden ſei, zumal j ds Motiv für einen Selbſtmord fehlte. Die Echebungen ergaben, daß aus dem Beſitztum der Frau eine filb'rne Taſch ' n⸗ uhr, welche an einer Kette an der Wand zu bängen pflegte, mit der Kette, ein Chering und ein goldener Ring mit weißem Stein fehlten. Durch dos Ver⸗ bör von Hausleuten wurde der Nerdacht der Thäter⸗ ſchaft auf einen Pferdewärter gelenkt, der im Houſe unter dem Nmen Stephan Roll bekannt iſt. Zu⸗ nächſt wurde conſtatert, doß der angebliche St/ pdan Rall richtig Pyſſa Vörös, auch Taſacz beißt. Es gelang auch, Vo ös zu verhaften Nach dreiſtündigem Verhör geſtand derſelbe, den Mord begangen zu haben. Er drang Nachmittag in die Wohnung der Grelfin ein, erwürgte ſte und ſchlang um ihren Halt einen Strick den er borbereitet hatte, um den Schein zu erz'ugen, daß die alt Frau einen Selbstmord ausgeführt babe. Hierouf verließ er, nachdem er jene Weriſtücke zu ſich genommen hatte, ſcheunig die Wohnung. — Rom, 12. Jan. Eine 32jährige elegant Dame, die Frau des Induſtriellen Baceinf, Tochlet eines hohen Angeſtellten des königlichen Hauſes, ſtüczte ſich, wie das „N. W. Tagbl.“ melde, geſtern infolge Nervenauftegung aus einm Fenſteg des vierten Stockes in die Via Sudario und blſeh ſofott tot. — Im Backo en verbrannt. Zu der fängt unter dieſer Sptzmark⸗ gebrachten Notiz wird unz nunmebr gemeldet, daß die von der Bebörde einge⸗ leitete Unterſuchung zu einem ganz überraſchenden E gebniſſe geführt habe, in Folge deſſen der Gehilfe, der die Anzeige von dem Morde bei der Behörde erſtatt⸗t batte, nunm hr in Haft genommen wurde, Bekannlich war der Gehilfe gerade in demſelben Auge . blick in die Bockſtube getr⸗ten, in dem der Müller ſeine Frau in den Backofen geſteckt batte, ſo daß gerade noch die zwei letzten markerſchütternder To⸗ desſchreie des Opfers an das Obr des Gehilfen Ge⸗ drungeu waren Derſelbe will nun, wie er angab, nachdem er ſich überz⸗ugt, daß bier keine Hilfe mehr möglich, fortaeeilt ſein, bei der Behörde die Anz ' igt erſtatt't und bei ſeiner in Begleitung mehrerer Cg⸗ rabiniere erfoſaten Rückk⸗hr in die Mühle den Müller zu ſeiner größten Beſfü zung ebenfalls im Backofen verbrannt aufg⸗ſunden haben. Die Behöd de glaub nun ſicbere Anzeichen dafür zu baben, daß die def der Entdeckung des Selbſtmordes ſeines Meiſters zur Schau getragene Beſtürzung eine erheuchelte war und daß der Gehilfe den Meter ſelbſt in den Backofen geworfen hobe. Zu dieſer Annahme wurde die Be⸗ bö⸗de dadurch geführt, daß nach Ausſage mehrerer Nachbarn der Müllernebeleute die Müllerin mi dem Gehilfen ein ſtrͤfl ches Verhältniß gehabt habe. Eg werd nun vermuthet, daß der zwiſchen den beiden Eheleuten entſtandene Streit infolge der von dem Manne ſeiner Frau in dieſer Richtung gemachten Vorwürfe ſich ſo ſcharf zugeſptzt hatte, daß es der erwähnten ſchauerlichen Mordſcene kam. Nun dürft? der Gehilfe eing⸗ treten ſein und, nachdem die Se tuation überſchout, ſich auf den Müller 90 ſtürzt und denſelben, um den Tod der Meiſterin zu rächen, ermordet und in den Backofen geſteckt haben. 1 mit die Comt⸗ß nicht mit Dir elend wird. Du weißt doch wobl, was Gott der Herr ſagt vom Ge⸗ horſam der Keunder gegen die Eltern.“ „O, Vater, Du baſt bier nicht ganz Recht. Darf denn der Graf ſein unglückich und elend machen, wenn er ſic zwingen wird, jenen ſerbiſchen Fürſten zu heiraten?“ „Das iſt nicht unſere Sache, mein Sohn, bluten mag; Gott gebe Dir Kraft dazu ?“ Unterm flmmernden Sternbimmel ſtanden Vater und Söbhn Hand in Hand; nur wenige Worte 1 welch Pfad ncht ſehen, welcher 1 f des Mondlichtes äber den Garten und fielen noch zwiſchen ihnen, dann richtete ſich Arthur plätz ich auf und ſagt⸗ feſl: „Ich will entſagen Vater, um There ſens Wellen. Doch nun kein Wort weiter von d'r An⸗ gelegenbeit. Hier meine Hand und mein Ehren⸗ wort, daß ich meiner Lu be entſagen will wie ein Mann — morgen Abend reiſe ich ab.“ „Gott helfe Dir, mein Sohn,“ gab der Ober⸗ forſter zurück und ſeine rauhe Stimme klang be⸗ wegt. „Ich habe das Unglück kommen ſehen von Anbeginn an,“ murmelte Arthur, als er hinter dem Vater die ſchnelle Stiege des Forſthauſes empor ſchritt, „aber ich wollte blind ſein und den ſchmalen Pflcht und Entſagung heißt! Gute Nacht, mein Vater!“ Droben am off nen Fenſter ſeines Zimmers ſtond der junge Arzt noch lange in tiefes Sinnen verloren; er erblickt nicht die goldenen Sterne am Himmel, und ſah nicht die breiten Sllberſtreifen die nacht⸗ dunklen Bäume dahinflaßen; er kämp'te nur allein mit dem eigenen, heiße Reiß Deine Liebe aus dem Herzen, wenn es auch ö u, zebelliſchen Herzen, welches dieſe unerbittliche Entſagung im Menſchenleben ſo im gar nicht degreifen wollte. Er ſah ſich aber Geiſte in die Kinderjabre berſetzt und mit dem kleinen, blondlockigen Grafentöcht / rlein umherffreien, durch Feld und Wald, wie ſie miteinander ſpielten, ſangen. Entdſckungungsreiſen mechten. Ni mand batte daran Anſtand genommen, lächelnd begrüßte die ſanfte Gräſin din Ober örſierſohn, wenn er nach beendeten Schularbeiten ins Schloß kam, wo Dann hatten fich Beide johrlang nicht geſeben erſt am letzten Weibnachten, als die junge Grofin aus der Penfion zurückg⸗kebrt und er ſelbſt zum F ſte daberm war, begegneten ſie ſich im Wolde Joſt an drrſelbn Stelle, wo ſie geſtern ſich don Neuen ibre Lebe gestanden! Arthur ſeulzte qualvoll auf, wenn er daran; dachte wie die Liebe zu dem reizenden Mädchen nach in Ibm erwacht war und Wurzeln geſchlagen halte, — Nun ſollte ja alles mit einem Schlage aus und auf immer vorbei fein. 5 Der ganze heutige Abend traf ihm noch ein⸗ mol deutlich vor die Seele, auch jenes Gespräch über Hypnotismus une — plotzlich prallte er, die Fouſt vor die Stirn ſchlagend, zurück, als ſei ihm ein Geſſt erſchienen. Welch' ein furchtharer Gee danke“ Aber — doch ſollte es ein Ausweg fein, um der Geliebten nicht ſelbſt dos Unglück zu er⸗ öff nen! Es wygte in der Stele des jungen Arztes ein grauenhafter Kampf in deſen ſthlen Nacht⸗ ſtunden Dicker Schweiß rann ihm von der Stirn, rubelos durchmaß er das Gemach oder lehnte, nach Athem ringend, weit zum Fenſter hinaus. „ (Fortſetzung folgt) die kleine Th'reſe jauchzend ihm entgegenlief. 3 15 fl . Wai, lag, 4 1 , in U Bogel bean und en 8 nen der . Mtlchen end at 5 „ wen 510 iht Jichebung bud Ne 16 um. 2 ann, er 1 anluch Nr. 1 16 9 * un Schriesh In eg zur leg bon auhc Nr. 2 A. 81 qm n J., III. 1 Hiclon von We- burg, „n Gr. m. Gachaftst Min werten u Naticht, de Kurt und Agen- & eke, und U umpter und Ac J. Beher. ——— n' fi L Hal nfen dei 1 eich n . ns gerzue Juton wall i wach il l chli