Hatt Mk. 140 frei ins Haus. —— 9 Erscheint jeden Dienstag und Freitag Abend. is vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ ar die Rebaktſen verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-Zeile oder deren — 10 Pfg., Lokale Seſchäfts⸗ und Privatanzeigen 8 fn. Dru und Verlag von Karl Moliter, Ladenburg. Corpuszeil'. Neelamen 20 Pfg. — 5 . See Nr. 4 Samſtag den 14. Januar. 18998 Tokitiſches. ſchlußlich auch noch andere G. biete des gewerblichen er einen allz⸗menen Coaratt;r annimmt.. Auzen⸗ 5 and. ö Straßburg, i. E. 11. J nuar. Hit Lebeas empfindlich b⸗rübren würd. Der N dner ſch an d ſchwanken die met en Berg eute noch zwi⸗ 1 mittag 12 Uor 50. M. ta gänzuch ur e warttt der Kaſſer mit Extrazug hier ein, ließ in aller Stille die me tge brachten Pferde ausladen und ritt ſodann zum Po ygon, wo ſich die mittſerweil' alas mierte Bee zung aommeſte. Noch aba-nommener Ppürade ehrte de! Kaiſer an der Spitz des Inf.⸗R.gts. Nr. 138 in die Stadt zurück deren Straßen ſich unterdeſſen reich mit Fahnen g- chmückt hatt n. Im Stattbalter⸗Pſaſt nahm der Ka ſer Abſtezaeq garter; an der Schwell? von der Frau File ſtin empfungen. Abends fand daſelbſt groß Tafel ſtatt, worauf ſich der Kaiſer in ſeinen Salonwagen b⸗gab, um da⸗ ſelbſt zu üb⸗rnacht n. Der Empfang des Kaiſers ſeſtens des Publikums war ein überaus herzlich 'r. — Karlsrube 12 Januar. Kaiſer Wlhelm iſt, da die onb⸗foblene T upp 'n übung in Ettlingen wegen des inzwiſchen eingetretenen Glatteiſes abge⸗ ſaat worden war, bereits beute Vormittag 10 Uhr 20 Min, mittels Sonderzug ⸗s hier angekommen. re — Der G osherzog und die Prinzen des großherzog⸗ lichen Hauses empfingen den Kaiſer am Bahnho fe und begrüßten denselben auf's H. izlochſt⸗. Berlin, 18. Januar. Der Reichstag hat am Dienſtag ſeine Thätigkeit im neuen Jabre mit der erſtmaligen E ört⸗rung der die E böbung der Brau⸗ ſteuer b treff nden Vorlage eingel “itt. R gierungs⸗ 5 ſeitig big ündete der Staatsbekr⸗tär im Reichs ſchatz 8 omte, b Moltzabhn⸗Gültz, die Vorlage in allg⸗meinen Zügen, die j doch nichts ſonderlich N ues zu Gunſten 5 des Entwurfes entbielten. Als eiſter Redner aus 5 * dem Hauſe ſproch hierauf der Fre ſt nig Gold chmidt 2 (Brauereibir⸗ktor), welcher ſich entſchi⸗den gegen die Vorlage wandte, da ſie eine bedenkliche Belaſtung des Brau'rei⸗ und Gaſtwirtsgewerbes bedeute und pielte hiebei wiederholt auf die böherſchen „Beer⸗ b'rhä turſſ“ an, was den bay riichen nanzmemiſt' r Dr. v. Riedel zu der Erklärung vtanloßt-, doß in Bayern den jüngſte Aufſchlag auf die Malzſtuet keinetlei ſchädlichen Folgen gehabt und auch lein⸗ E böͤhung des Byrpreiſes nach ſich gezogen babe. Seitens des Cent ums piach der Bidenſer Hug die Erwartung aus, die Koſten der Mil tärvorlage würden eine derartige Hrrabminderung erfahren daß die g plante Etköbung der Brauſt⸗uer über fluſſig werde, Von der Reichspartei machte Abg. Gamp nur einige techniſche Bedenken gegen die Brauſteuer⸗ Vorlage geltend und bedauerte er im W'iteten daß den Prozekten einer Champagner⸗ und einer Qu t⸗ tungsſteuer noch nicht näher getreten worden ſei. Energiſch sprach ſich der wild⸗liberale Abg. Nöſike gegen die Echöbung der Brauſteuer aus, betonend, daß dieſe Maßregel nur den Branntw⸗ing⸗nuß för⸗ dern wütde. Auch behauptete Abg. Röfike, daß die Brauſteuergeſetzgebung in Bay ern einen Stellſtand des Btauereig⸗werbes bewirkt habe, ſchli ßlich bemängelte er den Motiv nbericht, infolgedeſſen Heir v. Maltz⸗ ahn dem letztgenannten Redner mit einer kurzen Erwiederung entgegentrat. In der Mittwochsfitzung ſtand neben der Fortutzung der Brauſteuerd⸗ batte die ſozialdemokratuche Interpellation über den Not⸗ ſtand auf der Tagesordnung. — U“ber den Stand der Streikbewegung un⸗ ter der Bergarbeit'rſchaft im weſtlichen Deutſchland liegen zahlreiche Meldungen vor, welche aber noch hierüber durchaus keinen Schluß auf die defi it ve Entwick⸗⸗ lung der Bewegung erſtat en. Es iſt ebenſowohl möglich, daß ſp ziell der Streik im Dortmunder als auch, daß e ein beicene bleibt, Dunſiele Mächte. Nodelle von 91 von Limpurg. 7 * 1 Sein geräumtes 30 05 mit ſtarkem, fact m —ů— Scqnurbatt und mandelförmig geſchnittenen Augen, 5 dere! Weißes beinah geſpnſtiſch leuchtete, trug den 1 flapiſch⸗mongoliſchen Typus all jener Volker des E ſtens und machte durch den finnlich ſtechenden usdruck des Blickes einen faſt abſtoßenden Ein⸗ ruck, der noch etbözt wurde durch ein ſeltſames . Krauß. ach In, weſch's um die Loppen p lte. 3 „Meine gnädige Gräfin, ich bin entzückt Sie ler in Ibrem reizenden Heim begrüßen zu töane,“ N 40 agte er lächelnd und zog die Hand der Dam an ppen. „Bei meiner Durchreiſe konnte ich mir No. 63050 Freude nicht vetſag en, der liebenswürdigen Auf⸗ chael 5 Aihrung Jores Herrn G mahls nachzukommen und Ach, das iſt Jhte Comteß ie hier aufzuſuchen. ocht⸗x!“ u ume das Mopocl- ins Aug und bleckte ge der Souct id zornig die Augen ſenkte. e „Darf ich buten, Durchlsucht,“ die Stimme C. Sten! er G aft ! klang etwas ſcharf, „Sie müſſen mir 1 och erzäblen, was Sie unternommen haben, nach⸗ mehl em we ſie in der Reſidenz g⸗ſehen!“ Das G päch wurd dann auch von dem Tanten mit aller Gewandtheit fortzelührt, er erzählte ungeniert in Thereſens Antlitz, daß ieſe ercdbtend — d er zock auch Thereſe oft in die Unter⸗ haltung und verwiſchte bei der Gräfin bald den un⸗ angenehmen Eindruck des erſten Ericheinens, aber nicht bei dem jungen Mädchen. Comteß Tbereſe ſaß wie im Traume und böte auf deſe ſchnarrende Stimme, die oft durch ein fatales Lachen unter⸗ brochen wurde; dabei ſti⸗g der unendliche bettere Ge⸗ danke in ihr auf: Dieſem Manne ſollft Du geopfert werdeu! — Am Abend fand ſich wie gewöhnlich der Ober⸗ ſösſter Fels mit ſeinem Sohne zum Thee aim Schioſſ⸗ e n. als vornedme Eu cheinung, die einem J den imponteſen mußte. Das eruſte Auge, das edeſgeſchn tten, Ant⸗ itz. welches ein kurzer dunkeldlonder Vollbmt um⸗ gab, die hohe, elegante G ſtalt ließen ibn vorten⸗ haft vor dem kleinen, breitſchulttigen Fürſten Se ceo bervoctreten, ſodaß Thereſens Herz ſtolz oufwallte. Der Oberförſter Fels war ein hag rer, ſtreng blſcken⸗ der Herr, dem man den unbeigſamen Charaktet ſo⸗ gleich anſah. Thereſe ſchenkte din Thee in und der Doktor t at wie von ung fähr neben ſtie, Fürſt Ser cos Auge plotzlich herum flog wie Luchs. und begann eine tändelnde Couverſation mit der jungen Dame, die nur einfilbig darauf antwortete. „Sie ſiud noch icht in der Reſtdenz in Ge⸗ ellſchaft oft geweſen, Comteß ?“ frug er, ohne junge wobei ein Notwendigkeit einer Demiſſ on des Geſamtkabinets die Saiſon war vorzüglich, ſeldſt ich habe noch viel Doltor Arthur Fals war eine ebenſo ſtattliche Gleich darauf ſtand er ebenfals am Theetiſch Fels!“ ſche'n den Hitz reien und Veriprechungen der Agi⸗ tatoren und den ernſſen Mibnungen der Berabe - börde un'ntich oſſen ben und ber. Jedenfalls find bi einem Umſichar⸗ fen des Streikes böchſt energiſche Maßnahmen der Behörden zu erwarten, die ange⸗ fichts des chändlich en Dy iamitsattentats in Selſen⸗ 1 kirchen allerdings auch ſo wie ſo nötig fein wür⸗ den. Im Saarrevier wächſt die Anzahl der zur Ar⸗ beit zu fickt brerden Braleule täglich, am Dienſlag fuhren ca 11171 Man an, ſo daß alſe nur noch 1 d di⸗ größte Hälfte der Bergarbeiter in genanntem 1 Bergbau⸗Gebiet ffreikt, bis j⸗zt find 500 Bergleute endgültig von ſämtlichen königlichen Gruben des Saarreviers entlaſſen worden. In Oberſchleſien 9 ſtreiklt ein Teil der Belegſchaft der Zeche „Drulſch⸗ land“, die Ausſtändigen verlangen Erbbhung des 1 4 1 — Lobnes und Abkürzung der Schichtdauer, nach dem Vorbilde der Eiskol chen Gruben Ob'rſchleſteas. 1 — Mt einem Cabinetswechſel hat ſich bie am Dienſtag begonnene neue franzöſiſche Kammer⸗ ſeſſion eingefübrt — in der That ein vielderſprechen⸗ der Anfang. Noch vor der Eröffnung der Deputſe⸗ tenkammer hielt der Miniſterrat eine ſtürmiſche Siß⸗ ung ab, in welcher Miniſterpräftdenk Nibot die angefichts des Standes der Panama⸗Anaelegenbeit darlegt⸗. Alsdann überreichte R dot dem Präſtdenten Carnot die Dem ſſſon des Kab nets, welche Carne't unter der Bedingung der ſofortigen Neubildung des Miniſteriums annahm. Soweit die Nachrichten reichen, ſcheint das neue Cab net imm Großen und Ganzen bereſts zuſammengeſtoppelt u ſein. Das Präſtnium bat Nibot wi⸗derum üder⸗ nommen, jedoch gab er das Aeußere an Develle 4 . — — — 5 8 zu beachten. „Aber 5 dürfen Sie uns nun nicht mehr nach Ihrem Anblick ſchmachten loſſen: ö 4 getanzt! * „Das köante die jungen Herrn beſchämen.“, konnt There fich nicht entha ten zu bemerken, 8 „denn ſi⸗ ſind meiſtens tanzſaul.“ 1 Der Fürſt zog etwas die 1 in de Höbe; es hatte eine ſchm⸗ichelhafte Bemerkung über ſein Alter erwartet und hörte nun, wie mon inn kaltblüt a aus den Reiben der jungen Leute ouswies. 5 1 Doktor F is konnt ſich ein⸗s leicht n Lach in? nicht enthalten und gate ſch rzdalt: „Es gebt me we ell den anderen T zunluſt gen, 10 ehe mich zu ück odald der Walze bainnt. Durchlaucht ſthen lönzend da in treuer Pflichterfüllung.“ Fürſt Sereco maß den Sprecher mit gering⸗ ſchätz gem Blick und erwiderte: „Hm ja — es gebört eden in unſeren Kreiſen zum guten Ton, zu tanzen.“ s Der Diener meldete, daß angerichtet ſei, und als fich di junge Dam erhob, dot der Fürſt ihr galaut den Arm, doch ſie neigte dankend auf das Haupt und ſagte mit einem leicht weiterleuchtendemnm Blicke: „Ich danke Ibnen. Durchlaucht, der d Dokter Fals ührt mich zu Tiſch!“ Der Serbe verneigte ſich tief, er wurde einen Moment braunrot vor Zorn, ſagte aber nichts, ondern Icheitt leicht konverſirend an! eng rechter