ungsfäbigkeit abgelegt. Säckelwart Herrn Müller für ſein 10jäbrige Thätig⸗ nach dieſem übergab der Vorſtand J. Haſſelbach von Seiten des Vereins eine Ehrenurkunde. Beide Redner endeten mit einem kräftigen Zfach n „Gut Heil!“ Herr Müller dankte in erregten Worten für die ihm unerwartet bereit⸗te Ehre. Die Kopille Hertel, die für dieſen Abend engagirt war, löſte ihre Aufgabe in vortrefflicher Weiſe, ſo daß derſelben die volle Anerkennung ge⸗ zollt werden muß. Auch die gute Küche und der vorzüglich: Wein des Herrn Lofbl trugen zur allgemeinen Echeiterung nicht wenig bei und es trennten ſich die anweſen⸗ den Fiſtteilnehmer erſt in früher Morgenffunde mit dim Bewußtſein einen genußteichen Abend verlebt zu haben. Möge es dem ſtrebiamen Vor in gelingen, der I'derzeit ſucht und bemüht ist, ſeine ihm vorgeſt⸗ckt n Zele zu erreichen, ſich auch bei der hieftaen B völkerung immer mehr Sympathie in ſeinen Bl ſtreb⸗ ungen zu gewinnen. A Laden burg. Am Sonntag 8. Jauuar hielt der hiefige Schlittichubklub auf sener Eisbahn der Stamm' chen Wyſe ſein erſt's E sf ſt mit Mufik ab. Eröffnet wurde das Feſt durch einen Wettlauf und erhielten bei de mſelben verſchiedene Mitglieder Preiſe. Um 6 Uhr ſtellten ſich die Mit⸗ glieder zum Fackelzug auf. Abends fand im Lokal eine geſellige Unterhaltung ſtatt. Wünſchen wir, daß der Schlittſchuhklub noch viele ſolcher Eisf⸗ſte ver⸗ leben und den anderen Vereinen unſerer Stadt gleich kommen möge. (Y) Ladenburg. Der am 5. Januar ab⸗ gehaltene Schlußbal des Tanzinſtituts Fr. Elise Sößelmarn perhef in ſchönßer Weiſe. Eine Depu⸗ tetion der Schüler holte Fr. Gotz lmann mit einer Chaiſe ab und Überreicht / derſelben in ihrer Wohn⸗ ung ein prachtvolles Bouquett. Alle Tänze wurden bon Fr. Götzelmann geleitet und von den Schül / rn auf das Beſte ausgeführt. Am frühen Morgen trennten ſich die Teilnehmer mit dem Bewußtſein 8 Turnwarts Schlegel zur Aufführung g⸗lavaten. Der Verein hat wiederum eine Probe ſeiner Leiſf⸗ Nach Beendigung derſelben ergriff das Vor⸗ ſtandsmitglied Herr Schriftwart Krauß das Wort und überreichte dem längjährigen unermüdlichen keit im Namen der Turner eine prachtvolle Ubrk⸗tt.; von Monſoltone (Italien) entfernte Müble des Liter Schnapps zu trinken. Er führte den Vorſatz Getränkes tot zu Boden. 8 — München, 7. Januar. In Heringen er⸗ ſchlug der eben vom Militair entlaſſene Landwirth Haabler nach kurzem Wortwechſel mit dem Spaten ſeine eigene Mutter. — Dortmund, 9. Jan. Am Samstag abend 8 Uhr war der Schnellzug Berlin⸗Köln auf dem Beohnbof Rauxel gefäbrd⸗t, indem die linke Geleiſeſchiene durch die Exploſton einer Dynamit⸗ patrone auf 1 ½ Meter länge zerſtört wurde. Von den Reiſenden ſt niemand birletzt, da der Zug bald nach Put eren der Unfallſt⸗ſl⸗ zum Halten ge⸗ bracht werden konnte. Der Zug blieb im Geleise, es wurden jedoch die Maſchine und ſämtlich⸗ Wagen ſahrbar. — Koln 9 Januar. Hier ſpielte ein Mitzger⸗ burſch⸗ in einer Wirtſchoft mit einer Granate. In dem Glauben, daß das Geichoß nicht geladen ſei, ſhckte er eine brennende Cigarre in daſſelbe. Die Granate explodierte und zertrümmerte fämtlich⸗ Fen⸗ wurden berwuud't, beſonders ſchwer der burſche und der Wirt. — Kopenhagen, 9. Januar. In einem Hauſe der P leſträde iſt ein Raubmord berübt wor⸗ den; der alleinſt⸗hende Hauswert wurde mit einge⸗ ſchlagenem Schädel gefunden. Der Mörder hat nur baar Geldes geraubt. a Paris, 7. Jan. Sechs junge Burſchen ver⸗ ſuchten einen Bäck'rladen zu plündern; ols der Be⸗ fitzer und vie Dienſtbot n ſich widersetzten, ſtachen ſie dieſe nieder und entflohen; drei find verhaftet. In Linz verſuchten vierhundert Ausſtändige einen Bäckerladen zu plündern, wurden aber bon der Polizei verſagt. — Im Backofen verbrannt. Die eine halb Stunde Metzger⸗ Pietro Morjanno war dieſer Tage der Schauplotz einer furchtbaren Scene. Morianno, ein äußeiſt gutmütiger, aber auch ebenſo jäbzorniger Me nich, batte an einem der vergangenen Abend⸗ mit ſeiner Frau, mit der er ſieben Jabre in glücklicher Ehe einen fröhlichen Abend ver ebt zu hab n. — Aus Baden, 9. Jan. In Enkheim iſt ewegte Frauenſt imme und eine vornebm blickende Dame trat heran, „ich habe ſchon alles vernommen — zu meinem größten Schmerz!“ „Ftau Gräfin,“ rief der junge Arzt und trat ohne Thereſens Hand loszuloſſen zu der Schloßherrin Stäfin Weilern, Sie werden mich heſſen und ver⸗ urtheilen, daß ich meines Empfindens nicht Herr ge⸗ worden bin und Thereſe meine Liebe g'ſtanden—“ „Haſſen, n emals Arthur,“ erwiderte die Dame, ihm die Schlanke Rechte durbietend, „dazu habe ich Sie von jeher zu lieb gehabt. Nur tief bellagen muß ich eure Liebe, — denn fi iſt leider hoffnungslos —“ „O, Mutter,“ rief Thereſe außer ſich, „prich nicht ſo! Knicke nicht Deines Kindes Leb nsglück mit einem einzigen Worte. Papa wird ſich ſchlie ßlich erbitten laſſen.“ „Das glaubſt Du ſelbſt nicht, Kind,“ feufzte die Stafin, „Dein Pater iſt ein adelsſtolzer Mann, der für einzige Tochter ſchon einen Gatten ausgewählt bat. Aber, meine Lieben, denkt nicht, daß ich das Wort „Entſagung“ ſo leicht ausſpreche wie jedes an⸗ dere, den ich habe einſt ſelbſt ſeine Bitterkeit durch⸗ koßzet bis zur Hefe und weiß, daß man auch mit gebrochen m Herzen weiter leben muß, weiter leben der Plicht und der Ehre.“ Trotz all ſeines eigenen Schmerzes blickte Doc⸗ tor Fels voll tiefem Miigefühl in das blaſſe Antlitz der Gräfin, der das Glück ſo fremd zu ſein ſchen, dann richtete er ſich ſeuftend empor. „Ich reiſe nächſte Woche ab,“ ſagte er dann k. leiſe, „geſtatten Sie uns Slück, uns einige Male im zu ſprechen.“ „O, Mama, nein, laſſen,“ rief Thereſe, in 1 15 vorher noch das kurze Schloſſe zu ſehen und ich kann nicht von Arthur krampfhaftez Schluchzen — — ——— was cch bei Popa thun kann, um die und fort: „Mein armes Kind,, denſelben Schmerz durchleben wie tück; an der Grafin Weilern ſtehen es iſt ſo beſſer für Dich, bei Tiſch ſähſt,⸗ die Hand der Mutter, u Thrane fiel darauf. lebte, Streit, der beiderſeits immer heftiger geführt ward und ſchlußlich damit endete, daß Morianno ausbrechend und ſchlang beide Arme um den Ge⸗ liebten, als ſoll ihn Niemand ihr entreiſen, „wenn Ibr mich zwingt, den ſerbiſchen Fülſten zu heirathen. ſo kann ein Unglück pa ſiren.“ „Thereſe, Du wit bedenken, was Du unſerer Familie ſchuldig biſt.“ mahnte die Gräfi ſtreng. ein junger Mann das Opier einer unfinnigen Wie geworden; er hatte ſich nämlich verpflichtet, einen auch aus, ſtürzte aber ſofort nach dem Genuß des beſchädigt und find dieſelb 'n größtenteils laufunfähig. Nachts gegen 6 Uhr war das Geleiſe wieder be⸗ ſterſch⸗iben, Flaſchen und Gläſer. Sieben Perſonen Seide, ſo zerſtaubt ſie, die der verfälschten nicht. der Frau einen ſolch wuchtigen Schlag gegen den Kopf berſetzte, daß ſie augenblicklich ohnmächtig zur ſammenbrach. Sei es nun, daß Morionno Glauben, ſeine Frau ſei bereits odt, nur j⸗de Sp ſeines im Jähzorn verübten Verbrechens berwiſcheg wollte, oder ſei es, daß er der Halbtodten ein ſchnelleg Ende bereiten wollte, kurz, er ergriff die Frau un worf ſie in den eben zum Brodhacken geheizten, de er ſofort wieder berſchloß. Die furchtbare Hit mochte die Unglückliche auf Augenblicke zur Beſſun ung gebracht haben, denn zwei furchtbare, marlen ſchütternde Schreie tönten aus dem Backofen heran an das Ohr des Mörders, aber auch an das de in dieſem Augenblicke die Backſtube be retenden ee bilfen, die nach einem vergeblichen Verſuche daz Opfer ſeines Meſſers zu retten, hinging und gegen dieſen die Anz ige erſtattet-. Als er ſpäter mf mehreren Carabinieri, welche die Verhaftung Marie anno's vorn⸗hmen ſollten, in die Mühle zurückkehrt und die Tbüre des Backofens öffnete, da lag a der Seite der bereits ganz v'rkohlten Leiche der Er mordeten auch Pietro Moranno, ebenfalls bereits ver brannt. Er batt⸗ ſich ſelpſt gerichtet. TlixE. Ms S MER Baden, Frankfurt a, altrenommirte Firmz, empfiehlf vorzügl. Tneemischungen à M. 2.80 u. M. g. 50 pr. Pfd. Probs. packete 80 Pf. u. M. 1.5 fo. Doppelbrief) sehr bellebt u. verbreitet, Zu haben bei C. J. Stenz — Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe. Werfälſcht. Seide (die leicht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die („Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbroffe zrſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im G'genſatz zur ächten Seide nicht kräufe t ſondern krümmt. Zerdrückt man die Ache der ächt n Der Seidenfabr kant G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann u. liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und zollfrei in's Haus. Doppeltes Brieſporto nach der Schweiz. „Mein armer Liebling“ murmele die Mutter und küßzt die weiß: Stern Thereſe'ſs „Bete zum Allerhöchſten um Kraft!“ „Und ich laſſe doch nicht von ihm,“ ſagte Thore ſe, als ſte, noch beend ter Toillete bor dem „die Frauen unſeres Gl ſchlecht's find niemals ſchwach und feige geweſen — Du würdeſt die erſte ſein, wche dieſe Schmach auf ſich lüde. Ich werde ſehen Werbung Fürſt Sir, co's zu verhindern. Von Ihnen, Arthur, rede ich zu meinem G male jtzt noch nicht, es würb⸗ die ganze Soch⸗ ſogleich vernichten Kommen Sie heute Abend wie immer auf's Schloß zum Thee; der Fürſt kam vorhin an und muß ich Thereſe mit mir nebmen, damit wir dem Gaſte des Honneurs machen können. Auf wiederſchen! Ihr Herr Vater kommt doch mit Ihnen 7“ Sie reichte dem jungen Manne freundlich die Hand und wandte ſich zum Gehen, um den herzlichen Abſchied der Lebenden nicht zu ſehen. Ihr Mutter⸗ herz war ſo ſchwer, in den ſchönen Augen hing eine beiße Thräne und eine innere Stimme flüſtorte fort weshalb muß es ich.“ Schweigend kehrten die Damen ins Schloß zu⸗ Thür ihres Ankleid⸗zimmers blieb und ſagte gültig zu Thereſe: „Mach Dch zurecht, Kind daß Du dabei ſein annſt, wenn Fu ſt Sereco mit ſeinen Beſuch machtz als wenn Du ihn erſt Wortlos neigte ſich das junge Mädchen über zu küſſen, eine heiße ihm in der Refidenz zuſammengetroffen, wo fich Serbe ſogleich in Ther ſens Bild,] verliebt hatte. Mann von ctca Spiegel ſtand, um ſich nochmals prüfend zu be⸗ trachten, „es iſt ſo berrlich, ſich von einem edlen Manne geliebt zu wiſſen, daß ich alle Wappenſchilder und Stammbaume der Welt willig fahren laſſe, um ibm anzug⸗bören. Weshalb ſonſt wäre dieſe Liebe aufgeblüt in meinem Innern wenn fie mich ſo todeselend machen ſollte!“ Die junge Gröfin ſah ſehr lieblich aus in dem blauweißen feinen Sommerkleid, welches nur durch ein Sträußchen Wieſenb umen] Arthurs Ge⸗ ſchenk, geſchmückt wurde die Wangen zeigten eine erhöhte Farbe, die Augen ſchimmerten in einem ſo beſonderem Glanze, wie ihn nur die Liebe hervor⸗ 0 00 Thereſe war ſchoͤn wie eine friſch erblite oſe. f „Durchlaucht Fürſt von Sere co,“ meldete de. Diener bald darau' und einen leiſen Seufzer aus⸗ ſtoßend, ging die Gräfin ihrem Gafſe entgegen“ während ihre Tochter mit beinahe angſtvollen Blicken“ den ſoeben eintretenden Herrn muſterte. Sie kannte ihn noch nicht, nur die Eltern waren mit der Der Fürſt war ein unterſetzter, 40 Jahren. mittelgroßer 31 2 — — 9 — 1 2 2 . f —— — 3 E, . r