elbſt b⸗vorfſehen folfte, wieder Fit geworden. ja cht einmal der Kammerp äſident Floqu⸗t, der doch durch die Panama⸗Affaire ſchwer genug kompromit⸗ t erſcheint, findet es für nötig, fich von der po⸗ litiſchen Bühne zurückzuzieben. Freilich iſt aber un⸗ verkennbar, daß die in Frankreich eingetretene par⸗ lamentariſchen Pauſe einer gew ſſen Verſumpfung des Panama⸗Scandals Vorſchub leiſtet, nach dem Wiederzuſommentritte der Deputirtenkammer iſt dar⸗ m eine Wiederzuſpitzung der geſammten Keiſts nicht unwahrfcheinſich. Und wie die Wäßhlerſchaft im Lande über die Pariſer Scandaloſa denkt, das zeigt z. B. der Vorgang in Nant /s. Die beiden Abge⸗ ordneten dieſer Propinzialbauptſtadt, Guillem't und Si lle, wurden in einer Wäblerverſammlung durch Zurufe, „Gebt das Panamageld heraus!“ „Kam⸗ erouflöſung!“ u. ſ. w. verhöhnt, auch waren die enannten ſpäter auf der Straße Gegenſtand feind⸗ eliger Volksdemonſtratjonen. n Verſchiedenes. Neckarbauſen, 27. Dez. ſtaltete der Turnverin Neckarhauſen, welcher im Monate Juli d. J. gegründet wurde, ſeine erſte Cbriſtb⸗ſcherung, welche von Seiten der Einwobner⸗ ſchaft Neckarhauſens ſehr ſtark beſucht war, was als ein Beweis der von Seiten derſelben dem Börein entgegen gebrachten Gönn'rſchaft zu betrochten ſiſt. Um 8 Uhr begann die Feier, eröffnet von dem Säck warte Herr Peter Metz, welcher ſodann dem Schriftwarte des Vereins, Herrn Rentbeamten Kopp, das Wort ertheilte. Herr Kopp dankte in freund⸗ licher Weiſe für die zahlreich? Beteiligung, mit der Bette um zahlreichen Eintritt in den Verein und um fernere Unterſtützung deſſelben. Die Freier ver⸗ lief in ſchönſter Weiſe u. ſchied ein Jeder mi den Be⸗ wußtſein, einen vergnügten Abend verlebt zu haben. Es wäre im Intereſſe des Vereins fehr wünſchens⸗ werth, daß noch recht Viele dem Vereine beitreten, in welchem der Patriotismus und die Liebe zu Fürſt und Vaterland gepfl⸗at und geſtärkt werden. — Mannheim, 28. Dez. In der Zit vom 23. bis 30. Januar wird auf Ve ranlaſſung Großb. Miniſteriums des Innern hier ein Curs für Tapezierer abgehalten werden. Die Leitung desſelben liegt in den Händen des Dekorotionslehrers Schwinghammer von Stuttqart. — Mannheim, 28. Dez. Ein Mädchen Geſtern veran⸗ aus der Pfalz, dos erſt Taas vorher bei einer hie⸗ ſigen Familie in Dienſt getreten war, hat in der! letzten Nacht einen Selbſtmordverſuch gemacht, indem s ſich die Adern öffnete und ſich den Keblkopf zu durchichneiden ſuchte. Man fand ſie durch den ſtarken Blutverluſt erheblich geschwächt und faſt bewußtlos des Morgens im Bitte vor. Sie wurde ſofort ins Krankenbaus verbracht. Ihr Zuſtand iſt ſehr bedenk⸗ lich. Die Beweggründe für die Schreckensthat find vorläufig nicht feſtzuſtellen. . — Heidelberg, 28. Dez. Dem jungen aber in der Gel hrtenwelt vortheilhaft bekannten Aſtrono⸗ men Dr. Wolf von hier, iſt eine große Auszeichnung zu Theil geworden. Die Parieſer Akademie der Wöſſenſchaften hat ihm für ſeine hervorragenden wiſſenſchaftlichen Leiſtungen einen Preis zuerkannt. Karlsruhe, 28 Dezb. Einer Feuersbrunſt von welcher das Städtchen Kuppenheim betroffen wurde, ft'len in wenigen Stunden 16 Gebäude zum Opfer. Acht Familen find obdachlos geworden. Das Elend und der Jammer ſind groß. Das Feuer brach in einer Scheune aus und griff raſch um ſich, trotz aufopferndſter Bekämpfung ſeitens der Einwobnerſchaft. Lange Zeit fehlte es an Woſſer; als ſolches beſchafft war, gefror es indem Schläuchen der Spritzen ein, Als Urſache des Brandes wird Brandſtiftung vermutet. Der Verdacht lenkt ſich auf einen zwölfjährigen Schlingel, der kurz vor Aus⸗ bruch des Brandes in der Scheuer, die ſeinen Eltern gehörte, geſehen worden war. Der Burſche, der ſchon einmal Brandſtiftung verübt haben ſoll und in jüngſter Zeit wegen Diebsſtahls und Landſtreicherei mit den Geſetzen in Konflikt geriet, wurde feſtge⸗ nommen. — München, 28. Dez. Wie aus Zahlbach berichtet wird, wurde ein daſelbſt zum Beſuche ſeiner Geliebten weilender Artilleriſt von mehreren Burſchen überfallen und ſchrecklich zugerichtet; die Unmenſchen ſchlitzten ihm den Leib auf und ſchnitten ihm die Ohren und Finger ab. Dortmund 28. Dez. Auf der, der Hagener Bergwerksgeſellſchaft gebörigen Zeche „Heinrich Gustav“ explodierre geſtern ein Dampfkeſſel; 6 Arbeiter wurden leicht beſchädigt, der Kiſſelwärter getödtet. Maſchienen und Pumpen blieben unverſehrt. — Eleve, 28. Dez. Wie das hieſige Kreis⸗ blatt auf Grund von Erkundigungen an maßg⸗ ben⸗ der Stelle mittheilt, hat die Staatsanwaltſchaft des hieſigen Landgerichts nicht allein gegen den Wild⸗ hauer Weſendrup, ſondern auch noch gegen eine zweite Perſon wegen des Verdachts, den Knabenmord in Kanten begangen zu haben, die Unierſuchung ein⸗ geleitet, Zeugenvernehmungen haben neuerdings in blicher Zahl ſtattgefunde 2 5 19 pura, 29. Dez. (Autlich⸗ Meldung) Heute find 7 Cholerafälle feftgeſtellt worden, do denen einer tödtlich war, vier in der Stadt ai drei in den Vororten. Unter den Erkranten fanden fich vier Alkohol ſten, zwei Frauen und i Lehrling. Der Verſtorbene iſt ein Negermalroſt, welcher ſich ſeit Wochen wegen anderer Kranze i Kurhauſe befand. Im Hafen find keine Fälle bez, men. e Nantes, 28. Dez. Ein hieſiges groß Wein⸗ und Spirituslager wurde von einem fhrch baren Feuer zerſtört. 400 Hektolſtex Speth, 1200 Hektoliter Wein find vernichtet worden. den Löſcharbeiten wurde ein Mann getötet und ea 30 Perſonen, darunter 3 Soldaten verwundet. — Paris, 28. Dez. Eine ſchauerliche fen deckung machte man heute früh im Lyoner Bahnho hierſelbſt bei der Ankunft eines Zuges von More, Im Aſchenkaſten unter der Lokomotſve fand ma den blutigen Kopf eines jungen Mannes. Der Zug führer erklärte, er habe bei der Statſon Geſſon ein Stoß gefühlt, als ob die Lokomotive über eine Körper hinwegfahre. Es läßt ſich darnach nut di muthen. daß jener junge Mann überfahren und ſein vom Rade abgeſchnſttener Kopf durch den Si in den Aſchenkaſten geſchleudert worden it. — Ne w⸗Hork, 29. Dez. Der „New, erk Herold“ meldet aus Son Franzisko verheerend Üeberſchwemmungen in den Thälern des Sakrament Der in San Jooquin durch das Hochwaſſer aug richtete Schaden wird auf 1 Million Dollar geschah Durch einen unterbalb Koluſa eingetretenen Dam bruch find 50,000 Akres des fruchtbarſten Bode überſchwemmt worden. Die Einwohner Nolußz find zum Glück a⸗ rettet. — NewYork, 29. Dez Geſtern mar hat in Folge der Unvorſichtigkeit eines italieniſche Arbeiters beim Aufthauen von gefrorenem Dynam in der Longislandcity eine furchtbre Dynamite ploflon ſtattgefunden und große Verwüftungen a gerichtet. Mehrere Häuſer find eiageſtürzt, zwei E wohner getödtet und entſetzlich verunſtaltet, fei Perſonen find ſchwer und viele leichter verleßt. D Italiener wurde in Stöcke zerriſſen. THEE-MESSMER zz 8 empflehlt vorzügl. Theemischungen à M.. 80 U. M. 8. 50 pr. Bid. Prob packete 80 Pf. u. M. 1.- foo. Doppelbriet) sehr bellebt u. verbreite Zub haben beiß C.. Stenz für fähig halten, daß ich meine Gattin fortſchickte, weil ibr Vater nicht das war, was er hätte ſein ſollen? Ich hätte ſie darum nur um ſo mehr ge⸗ liebt. Als ich ſie heiratete, wußte ich nichts von ihrer Fomilie, noch kümmerte es mich, welcher Ab⸗ kunſt ſie war. ſie in der Stunde, wo Schmerz und Kummer über ſie kom, forttreiben würde?“ Noch lange ſaß en die beiden Freunde plaudernd beiſammen, ohne der ſchnell dahinfließenden Zeit zu achten. . Graf Curt fand ſeinen Freund, ſelbſt nachdem er ihm alles erklärt hatte, auffallend zurückhaltend. Wohl reichte er Curt die Hand und bat ihn wegen ſeines ungerechten, unbegründeten Verdachts um Ver⸗ zeihung, dann aber war er eigentümlich ſchw⸗igſam. Mit zerſtreut in der Ferne ſchweif⸗ndem Blick hörte er der Unterhaltung des Grafen zu, der ſprach, wie es ihm um das Herz war und ſich von dem offen⸗ baren Mangel an Intereſſe bei feinem Freunde tief verletzt fühlte. „Wir müſen fort,“ ſagte dieſer endlich, nach der Uhr ſehend; „komm, Albert, Mama wird ſich ängſtigen — wir find faſt drei Stunden fortgeweſen.“ „Noch haben Sie mir den Namen meines kleinen Freundes nicht genannt,“ ſagte Curt, indem er ungern des Kindes Aermchen von feinem Halſe los machte. „Er heißt Albert,“ lautete die Antwort, „ſeine Mama iſt eine liebe Freundin meiner alten Mutter. Kommen Sie morgen und eſſen Sie bei uns zu Mittan, wir wohnen noch in dem alten Haus auf der Elgersburg: Meine Mu ter wird ſich freuen, Sie wiederzuſehen — Sie waren immer ihr be. ſonderer Liebling.“ 15 1 Wie konnten Sie glauben, daßf ich „Ich danke Ihnen ſehr; aber ich bin nicht in der Stimmung, Beſuche zu machen. Beſſer. Sie kommen zu mir. Meine Mutter und Melanie von Selten werden Sie herzlich willkommen heißen.“ „Nein, nein,“ bat Baron Maſſol, „mein kleiner Albert hier ſei mein Fürſprecher; laſſen Sie es dabei und kommen Sie morgen zu uns; viel⸗ leicht erlauben wir unſerem kleinen Liebling dann auch einmal, daß er Sie beſucht — eine große Gunſt verſichere ich Ihnen. Was meinſt Du, Albert? — Soll dieſer Herr morgen Mittag bei uns eſſen?“ „Ach ja!“ rief das Kind und klammerte ſich feſt an des Grafen Hand, „ach ja, bitte, kommen Sie!“ Die liebliche Kinderſtimme fiegte, und lächelnd meinte der Graf: „Gut, ich werde kommen, — Welche Zeit ſpeiſen Sie?“ N „Um vier Uhr,“ entgeguete Baron Maſſol, „holen Sie mich kin meiner Stadtwohnung — Kronenſtraße 17 — ab, und wir fahren Zuſommen hinaus zu meiner Mutter.“ „In Ihrer Stadtwohnung?“ fragte Graf Curt verwundert, „wohnen Sie denn nicht mehr bei Ihrer Mutter?“ „Nein,“ antwortete ſein Freund verlegen er⸗ rötend, „meine Mutter hat Gäſte im Haus, und ich habe in der Stadt zu thun.“ unten fie ſich. ö 95 29. Capitel. 9 Nach Hauſe zurückkehrt, erzählte der Graf von ſeiner Begegnung mit ſeinem alten Freunde und dem ſchönen Knaben. — Seine Mutter fand ihn heiterer denn ſeit lange; ſeit Jahren, dachte fie er nicht ſo froh geſtimmt geweſen, wie jetzt, als lächelnd beſchrieb, wie zärtlich der Knabe fich an geſchmiegt habe. Ihre Augen fühlten ſich Thränen, als ſie ſeinen Worten lauſchte. „Wie dankbar bin ich für Alles, Kind, dg ſein Intereſſe erregt,“ ſagte ſie zu Melonie, „aße das Herz blutet mir, wenn ich denke, daß er n auf ſein eigenes Kind herablächeln wird!“ „Hoffen wir das Beſte,“ tröſtete Melanſe ß Tante, „die Zeit heilt viele Wunden. Folgt d ſchweren Kummer nicht Freude, ſo doch wenigen Friede.“ Graf Curt konnte den Knaben nicht verge den ganzen Tag ſchwebte ihm das liebliche Kine geficht vor Augen, des Nachts ſah er es im; raus Überall ſah er die ſchönen, vertraulichenden Auges die goldenen Locken — und er mußte über fei eigene Thorheit lächeln. „Ich bin in das Kind verliebt,“ dachte „wahrhaftig, ich habe wahre Sehnſucht nach dez Knaben., a Pünktlich fand er ſich bei Baron Maoſſoll und fuhr mit dieſem nach Elgersberg. Es war eine herrlicher Fahrt; kein Wöllcheh war an dem tkefblauen Maihimmel zu entdecken die Luft war balſamiſch. Himmel und Erde chene zu lächeln. Die zwei Freunde ſprachen nur wenig. Bges Maſſoll ſchien in ſeine eigenen Gedanken berfunken und Graf von Roddeck träumte von jenem Maß morgen, wo er vor Jahren dem ſchönen, holde Weſen begegnet war, das nun für immer führ ih (Fottfezung ſolgt.) ſchien. amt de Pollheſ gaschunac l 1 ngen hermit 10 . wit die at lurnfein haben. 1 97 1 gt. Balirksam N. Sühnid ges N Borſiehen 4 und biermit ber 28. Dum ae Hartmann Nafma 166. Wir mache 4 1 d. 80 gcc nach 9 4008. Strafe bis b bs lu 6 Woch ö Habuns, 90. Dezem Nätgermeiſt ra Hartnanr Tiehie ensta n bene Wocre hug engettof n. bm Anton K Adam N ca Ent fuiſche Sen II Muffen bei 3 abr, Nuss Nuschmiede Wa Lager empfi hlt J. J. N Ja. neue t! it 9.3 donner a fen werden in A angenommen. 89. 8 — 1 15 duft sat er fan d Ofern Sntuche N Hummiar . Vonatsbin e hen ilk * Maunhein