Dp eee eee ere eee 95 die Neuß tung hö t-, man werde nicht mehr ſta⸗ lieniſche Weine oder Trauben beziehen. Wenn es den Italienern nicht biſſer gelingt, als bisher, ſchon unmittelbar nach dem Herbſten bei der weiteren Be⸗ reitung der Weine und beim Verſandt der einge⸗ ſtampften Trauben die Luft und damit die Bildung von Eſſigſäure abzuhalten, ſo wird der Abſatz noch Deutſchland vorausfichtlich nicht die von den Italtenern gehoffte Ausdehnung onnebmen. — Karlsruhe, 17. Nov. Durch die Kai⸗ ſerliche Verordnung vom 3. September 1891 iſt das Verbot der Einfuhr von Schweinen, Schweine⸗ fliſch und Würſten amerikaniſchen Ueſprungs für lebende Schweine unbedingt, für Schweinefleiſch und Würſte inſoweit außer Kraft geſetzt worden, als dieſe Ez ugn ſſe mit einer emtlichen Beſcheinigung darüber verſehen find, daß man ſie im Urſprungs⸗ lichen Eigenſchaften befunden hat. Bald nach dem Erlaſſe der Verordnung wurden von Seiten Zweifel aufgeworfen, ob ſich nicht unter den aus Amerika eingehenden Sendungen von Schweinefleiſch, wenn ſte auch von vorſchriftsmäßigen Beſcheinigungen be⸗ befinden mochten. Dieſe Befürchtungen find, wie aus berſchiedenen Nachunterſuchungen ſich ergab, wohl begründet und es haben auch in Baden der⸗ artige Nachprüfungen amerikanischer Fleiſchwaaren unzweifelbaft dargethan, daß dieſe nicht trichinenfrei waren. Dem Vernehmen der Bad. Korr. zufolge hat das Großh. Miniſterium des Innern nunmehr die Bezirksämter angewieſen, vor dem Genuß amerikaniſcher Fleiſchwaaren in nicht abgekochtem Zuſtande und ohne vorherige Unterſuchung der Trichinen öffent⸗ lich zu warnen. Importeure amerfkaniſcher Fleiſch⸗ waaren, welche dieſe ohne vorherige Nachunterſuchung ouf deren Trichinenſteiheit, an das Publikum ber⸗ kaufen, laufen Gefahr, den in 8 361 Ziff. 7 R. St. G. B. und in dem Nahrungsmittelgeſetz be⸗ ſtimmten Strafen zu verfallen. — Karlsruhe, den 15. Nov. Die Ver⸗ wendung der Gelder der „Alters⸗ und Inva liden⸗ verſicherung“ zur Errichtung von Arbeiterwohnungen in Form von Dahrlehen an Gemeinden, Baugeſell⸗ ſchaften und A beiter zu dem niedrigen Zinsfuße von 3½ Prozent, unkündbar und fünfzigjährigen Zel der Amortiſation, hat in der Arbeiterbevöl⸗ kerung Badens große Befriedigung hervorgerufen, und bereits regen ſich die Arbeiter, die günſtige 1 Gelegenheit zu benützen und ſich in den Beſißz eines eigenen Heims zu ſetzen. Mit einem geringen Kap tal von 800 bis 1000 Mk. iſt es jedem Ar⸗ beiter j zt ermoglicht, ſich ein Häuschen im Werte von 4000 bis 5000 Mk. zu bauen, aus dem nie⸗ mand ihn vertreiben kann. Am weiteſt vorgeſchritten iſt man in der Nutzbarmachung obiger Vergünſtigung in Lahr, dem badiſchen Frankfurt. Nicht weniger als einundzwanzig Arbeiter haben ſich hier bereits ſchriftlich erklärt, ſich mit den Darlehen der Alter⸗ und Invalidenv'rſicherung anzubauen. Es wuede ein Aus ſchluß gebildet, der die erforderlichen einleitenden Schritte zu unternehmen und vor allem zu prüfen hat, in welcher Weiſe an anderen Orten die Arbei⸗ terwohnungen gebaut find. Von ſeiten der Stadt⸗ verwaltung wird dieſen Beſtrebungen der Arbeiter in weitgehendſtem Maße Entgegengekommen. Die land nach Maßgobe der dort geltenden Beſtimmun⸗ gen doct unterſucht und frei don geſundheitsſchäd⸗ Ecwerbung der Bauplätze erfolgt durch den gewähl⸗ ten Ausſchuß, ſo daß Uebervorteilungen durch Spe⸗ kulanten ausgeſchloſſen find. — Freiburg, 17. Nov. Einen raffinirten Betrug verübte ein Mädchen, welches bei einer hie⸗ ſigen Frau ein Zimmer miethete unter dem Vor⸗ gehen, ſie komme aus München und trete bei einem gleitet ſeien, dennoch manche nicht unterſuchte Stücke 7 Univerſitätsprofeſſor in Dienſt. Durch ihr ſelbſtbe⸗ wußtes Auftreten und ihre dreiſten Redensarten wußte ſie die Frau ſehr für ſich einzunehmen, und ſie erzählte ihr, die Sachen ſeien an der Bahn und würden am andern Tag gebracht. Nun wollte ſte gar zu gern in die Kirche gehen, jedoch ſeinen N die Reiſekleider zu ſchlecht. Schließlich bat die ſchlaue Perſon die Frau, ſie möge ihr ein Kleid, einen Hut und Regenſchirm leihen, worauf dieſe unvorfichtiger Weiſe einging. Die Beteügerin zog die Kleider an und entfernte ſich auf Nimmerwiederſehen. — Was in eine Hausapotheke gehört. Sg wobl auf dem Lande, wie in der Stadt iſt eine Hausapotheke eine nützliche und praktiſche Einrichl⸗ ung; ſie ſollte in keinem Haushalt fehlen. Folgende Mittel muß jede dieſer Hausapotheken enthalten: Bruſttbee gegen Huſten und Katarrh, Kamillenthee gegen Leibſchmerzen, Pfefferminzthee gegen Durch⸗ fall und Magenkrampf, Lindenblütenthee als ſchweiß⸗ treibendes Mittel, Bleiwaſſer zu kühlenden Um⸗ ſchlägen, Bruſtpulver als Abführmittel, Samiakgeiſt zum Riechen bei Kopfw'h und Ohnmachten, doppel⸗ kohlenſaures Natron gegen Verdauungsfiörungen, Brauſepulver als Beruhigungsmittel, Senfſpirſtus gegen Zahnweh (äußerlich), Heftpflaſter zum Ver⸗ binden bei Wunden, Glycerin zum Einreiben gegen ſpröde Haut, Lippenpomade für aufgeſprungene Lippen, Gold Creme für Wunden und rauhe Haut, Eingeſandt. 8 Eine Lücke in unſer Geſeßgebung auszufüllen, bleibt den Volksvertreter in der bevorſtehenden Reichs⸗ tags'e ſion, vorbehalten. g Entſchädigung unſchuldig Verurtheilter oder in Unterſuchungshaft geweſener. Aber wie ſieht es aus, wenn der Verdacht eines Diebſtahls auf Jemand gewälzt wird, hier wird, um dem Geſetz zu genügen, Hausſuchung vor⸗ genommen, welche ſich ja jeder Menſch gefallen laſſen muß. Was bleibt dem Betroffenen, nachdem ſſch deſſen Unſchuld vollkommen herausgeſtellt hat, abrig L Ein Troſt — das bewährte Sprichwort: Der Denugziant iſt der ehrlichſte im Land,. — — Paris, 17. Nov. Die Galeerſträflinge im Bogno von Taragono revoltirien und ermorderten die Aufſeher. Die Revoltirenden wurden erſt nach heftigem Kampfe, bei dem es Todte und Verwun⸗ dete gab, überwunden. — New Nork, 16. Nov. Der Einwander⸗ ungskommiſſär ordnete geſtern an, keinen Einwan⸗ derer durchzulaſſen, welcher nicht mit einer Eiſen⸗ bahnfahrkarte, einen Gepäckſchein und zehn Dollar Geld verſehen ſei. Infolge deſſen wurden geſtern zweihundert Einwanderer nach der Kontrollſtation auf Ellis Island gebracht. Die Einwanderer ſowie die Eiſenbahn⸗ ſchaften drohen, die Sache vor Gericht zu bringen. und Dampfſchiffartsgeſellſchaften proteſtierten entſchieden, aber vergeblich. Die Geſell⸗ die Seiden-Fabrik G. Henneberg (K n. k. Hof.), Z ür ich ſendet direct an Private: ſchwarze, weiſe und farbige Seidenſloffe von 75 Pf. bis Mk. 18. 65 p. Meter — glatt geſtreift. karrirt, gemuſtect, Damaſte etc. (ea verſch Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſfins ie por to- und Zollf rei. Muſter umgehnd. FFP THEE-MESSMER Baden, a. M. altrenommirte Firma, empfiehlt vorzügl. Theemischungen A M. 2. 80 u. M. 5. 50 pr. Pfd. Probs: packete 80 Pf. u. M. 1.- foo. Doppelbrief) sehr bellebt u, verbreltet. Zudhabenß beit C. . Stenz eines Zieles, um ſich ſeine Stellung zu ſichern; einer guten Heirath. Er brauchte kein Geld, wohl aber gute Verbindungen; als er von Frau von Grabau hörte, glaubte er gefunden zu haben, was er ſuchte, und alsbald that er die geeigneten Schritte, ſich ihr zu nähern. Lächelnd und errbthend louſchte Frau von Grabau den Complimenten und Schmeicheieien des galanten Fremden, und als dieſer nach einer langen, lebhaften Unterhaltung ſich endlich wieder verabſchie⸗ dete, geſchah es mit dem feſten Entſchluß, das Herz dieſer hübſchen, ſelbſtgefälligen Wittwe zu erringen und ſie bald als die Seine heimzuführen. An demſelben Tage machte er aber noch eine Bekanntſchaft. Er lernte in ſeinem Club Herbert von Kalborn kennen. Dieſer fand Gefallen an dem immer heiteren, geſprächigen Herrn Lambrecht, der ihm bei feiner Kandidatur bei der nächſten Landtagswahl behülf⸗ lich zu ſein, und zur Revanche dafür bat Herbert, ihn bei ſeinem intimen Freunde, dem Grafen von Roddeck, einführen zu dürfen. Unter dem tiefblauen Himmel Italiens der immer nur auf die Menſchheit herabläch elt, erholte die junge Gräfin Martha ſich allmählig wieder; konnte ſie auch keinen Tag, keine Stunde ihr Ge⸗ heimniß vergeſſen, ſo laſtete 4s doch nicht ſo ſchwer auf ihr, die großartige berrliche Natur des Südens brachte ſie auf andere Gedanken. Erſt nach vollen ſechs Monaten kehrten fie wieder in die Heimat zu⸗ rück, und voll Freude über Marthas gutes Aus⸗ ſehen wurden ſie von Curts Mutter und Melanie jubelnd begrüßt. „Willſt Du uns begleiten, Curt?“ fragte ſeine Mutter wenige Tage ſpäter, „ich will einen Beſuch bei Frau von Grabau machen.“ „Leider muß ich auf dieſes Vergnügen verzichten,“ entgegnete dieſer, „ich erwarte den Beſuch eines Herrn Lambrecht, eines Freundes von Herbert.“ Der Name glitt an Marthas Ohr vorüber, ohne daß ſie weiter darauf geachtet hatte. Der gnügen Ihrer Geſellſchaft machten, Mein Freund, Wagen rollte davon, und heiter und lächelnd ſaß ſte an der Gräfin Seite. Sie ſahen einen großen ſchlanken Herrn durch den Park kammen, aber keine Ahnung hegte Martha, daß es ihr Vater war. Curt empfing ſeinen Gaſt in ſeinem Arbeits- zimmer, deſſen Hauptſchmuck ein herrliches Gemälde über dem Kamin bildete, Marthas Portrait, das dem Maler Dornbach herrlich gelungen war. Die Sonne fiel ſchräg durch das Fenſter und ließ ihre Strahlen in vollem Glanz auf das goldene Haar und ſchöne Antlitz fallen; die blauen Augen und füßen Lippen lächelten auf den Beſchauer herab, in jedem Zuge prägte ſich tiefer Seelenadel und edle Unſchuld aus. Sofort beim Eintreten fiel Herrn Lambrecht Blick auf das Gemälde, er ſtutzte und ſtieß unwill⸗ küclich einen leiſen Ausruf der Ueberraſchung aus. Dann trat er näher und betrachtete es lange. Wachte oder träumte er? Das Zimmer, der Graf, alles verſchwand vor ſeinen Augen wie in einem dichten Nebel, er ſah ſich wieder in den Bergsdorfer Wäl⸗ dern. im kühlen Schatten hoher Bäume, vor ſich Magdalenens ſchönen Antlitz, unter ſeinen zärtlichen Worten erröthend und den ſanften Blick zu Boden ſenkend. — „Sie bewundern das Bild,“ ſagte der Grof „es iſt auch wirklich ein Meiſterwerk.“ „Ich — ich kannte früher Jemand, der dieſem Bilde ähnlich war,“ ſtammelte Herr Lambrecht. „Es iſt das Portrait meiner Frau,“ erklärte Curt; ich bedaure daß die Damen nicht zu Haufe find; doch wir gedenken nächſter Tage unſere Villa auf dem Lande zu beziehen und würden uns freuen, wenn Sie uns dann auf einige Tage das Ver⸗ Herr von Kalborn, verſprach Mitte nüchſter Woche zu uns zu kommen, — vielleich ſchließen Sie ſſch ihm da an?“ Paul Lambrecht nahm dieſe Einladung dan⸗ kend an und verließ in gehobener Stimmung das Haus, denn mit Recht durfte er ſich ſagen, daß er auf den jungen Grafen einen entſchiedenen Eindruck gemacht hatte. Einige Tage waren verfloſſen, und Lambrecht machte ſeinen Beſuch in der Villa des Grafen Roddeck. „Ich glaube, die Damen ſind im Garten,“ ſagte Graf Curt, als der Diener Herrn Lambrecht, in das Zimmer führte. Er ſchritt feinem Gaſt voran die Teraſſenſtuſen herab; Herr Lambrecht folgte ihm, und wie ſein bewundernd über die herrlichen Blumenbeete glitt blieb ſein Auge plötzlich auf etwas haften, das fein Herz faſt ſtillſtehen und ſeinen Körper in höchſtem Schrecken erzittern ließ. (Fortſetzung folgt.) 111 Lad 4 dam damen In min dene ben ien duc n ff betend ö feln Wie 9 Uhr ab ui einledet. ä ů— 55 Um der Ia. Ma