nach Induſtriegruppen und Ordnungen, ſowie der Zahl der in den gewerblichen Anlagen beſchäftigten Arbeiter haben laut „Bad Korr“ Erhebungen ſtatt⸗ gefunden, mit deren Bearbe tung ſoeben die Großh. Fabrikinſpekteon beſchäftigt iſt. Dieſe Ethebungen beziehen ſich auf die Feſtſtellung der Firma und Wohnung des Unternehmers, Sitz und Art des Betriebs, Verwendung von Triebwerken, welche durch elementare Kraſ: bewegt ſiad, auf die Geſammtzahl der beſchäftigten Arbeiter mit Angabe des G ſchlechts und Alters (12 u. 13, 14 u. 15, 15 bis 20 Jahre, 21 Jahre und älter). Sämtliche Angaben erfolgen mit Berückſichtigung des Standes vom 1. Oktober I. J. Ferner wurde erhoben, ob die am 1. Oktober im Betrieb thätige Arbeiterzahl annähernd die ge⸗ wöhnliche, eventuell zu welchem Zeitpunkt die höchſte Arbeiterzahl in dem betr. Gewerbebetrieb beſchäftigt war; auch hier erfolgten getrennte Angaben über Geſchlecht und Alter der Arbeiter. Von den Unternehmern folgender Betriebe waren Angaben zu machen: 1. der Fabriken, 2. der Werkſtätten, in welchen durch elementare Kraft be⸗ wegte Triebwerke nicht blos vorübergehend zur Per⸗ wendung kommen, oder in welchen regelmäßig mindeſtens 10 Arbeiter beſchäftigt werden, 8. der Werften, der Zimmerplätze und andere Bauhöſe, 4. der Ziegeleien, ausgenommen diejenigen, welche wie Feldziegeleien blos vorübergehend oder blos in geringem Umfange betrieben werden, 5. der Berg⸗ werke, Hüttenwerke, Salinen und Aufbereitungsan⸗ ſtalten, 6. der unter- und oberirdiſchen Brüche (Stein⸗ brüch) und Gruben (Gräbereien), ausgenommen der⸗ jenigen oberirdiſchen Brüche und Gruben, welche blos vorübergehend oder nur in geringem Umfange be⸗ trieben werden. — München, 12. Nov. Bei einem Interbiew dis Geheimrats von Pettenkofer äußerte ſich derſelbe über ſeine Choleraforſchungen in Hamburg, wie folgt: Die kontagioniſtiſche Theorie hat ſich auch bei der Hamburger Epidemie nicht bewahrheitet. Wenn die Cholera epidemiſch auftritt, ſo iſt unbe⸗ dingt eine örtliche Disposition dazu vorhanden. Eine individuelle Dispofition ohne örtliche führt keine epidemiſche Cholera herbei, der Cholerakeim iſt ohne öctliche Dispofition nicht anſteckend. — Pettenkofer ſowohl als Profeſſor Emmerich erprobten die Wahrheit dieſer B·hauptung am eigenen Leibe. Beide verſchluckten Cholerabazillen in größeren Quantitäten, ohne Störung ihres Allgemeinbefindens bei vorzüglichem Appetit. Lediglich war Diarrhbe die Folge. Die bakte riologiſche Unterſuchung des Stuhles ergab Unmaſſen von Reinkulturen. Ole Hauptaufgabe bei Bekämpfung der Cholera ſei die moͤglichſte Immunifirung von Orten und Menſchen. Vom Reichs ſeuchengeſetz verſpricht ſich Pettenkofer für die Cbolera wenig, da eine Abſperrung von Menſchen nicht wie die von Vieh durchführbar ſei. Vor einen beſonders trockenem Wetter des nächſten Jahres bangt Pettenkofer wegen der Möglichkeit eines ſtarken Wiederauftretens der Cholera. i — (Vier aus einem Jahrgange.) Daß en Vater ein oder 2 Sohne in einem Jahre der Mili⸗ tärbehörde zur Geſtellung bringt, iſt keine große Seltenheit. Daß aber ein Mann in einem Jahre 4 Söhne und zwar Alle aus einem Jahre, zur Geſtellung bringt, dürfte wohl nicht allzu oft vor⸗ kommen. Dieſer Fall trifft bei einem Manne zu, der in Oſann bei Wittlich wohnt. Der Mann Namens Jak. Müller iſt Maurergeſelle und keines wegs mit Glücksgütern geſegnet. Seine Frau gebahr ihm, wie die Kobl. Volksz. berichtet, am 10. Januar und am 30. Dezember 1873 jedes Mal 2 Sohne, welche heute kräftig und geſund find und ſich im nächſten März bei der Aushebung ſtellen müſſen. — Berlin, 14. Nov. In dem zum Dorfe Warthe gehörigen ſog. „Heckenhaus“ ſind am Freitag Abend die Frau des Heckenwärters Richter und deren 5jährige Enkelin ermordet aufgfeunden. Als am genannten Abend gegen 7 Uhr der Lehrer S. aus Warthe ſeinem Hauſe zufuhr und in die Nähe des Heckenhauſes gelangte, kam ihm Richter händeringend entgegen und erzählte, ſeine Frau und Enkelkind wären ermordet. S. fuhr ſofort nach Templin zu⸗ rück, erſtattete hier Anzeige, worauf gegen 10 Ühr ſich der Oberwachtmeiſter in Begleitung zweier be⸗ rittener Gendarmen an den Tatort begab. Der Anblick, der ſich den Beamten bot, war ein ſchreck⸗ licher. Die Leiche der Frau Richter war Über und über mit Blut beſudelt und halb verbrannt. Der Mörder hat, wohl um den Verdacht der Täterſchaft von ſich abzulenken, nach vollbrachter Tat in dem Hauſe Feuer angelegt, um den Anſchein zu erwecken, daß die beiden Perſonen verbrannt ſejen; das Feuer iſt jedoch nicht zum Ausbruch gekommen. Die Leiche des Kindes zeigte nur eine Wunde am Kopfe, war auch vom Feuer nicht berührt. Dem Anſchein nach iſt das Kind durch einen einzigen wuchtigen Schlag mit einem ſtumpfen Inſtrument getödtet worden. Bei dem Verhör, welches mit dem Heckenwärter Richter, dem Manne der ermordeten Frau, vorge⸗ nommen ward, verwickelte ſich dleſer derart Widerſprüäche, daß ſich der Verdacht der Thäterſchaft auf ihn lenkt R. wurde deshalb, als des we fachen Mordes dringend verdächtig, verhaftet und in das Lychener Amtsgerichts gefängniß eingellefert. Die ermordete Frau wird als eine ordentliche Hous⸗ frau von biederem Charakter geſchildert. Daz zweite Opfer des Mörders, die kleine Enkelin, ſoll der be⸗ ſondere Liebling des verhafteten Heckenwärterz Rchters geweſen ſein. Wenn Letzterer der Thal überführt werden ſollte, ſo iſt anzunehmen, daß er das Rind mit ermordete, weil er gefürchtel hat, daſſelbe könne als Zeuge gegen ihn auftreten. — Metz, 12. Rob. Heute Morgen um 8 Uhr wurde im Hofe des Unterſuchungsgefängniſſes der Raubmorder Jakob Back von dem württember⸗ giſchen Scharfrichter Siller mittelſt des Fallbells hingerichtet. Der durch dieſe Hinrichtung geſühnde Mord an dem Dienſiknecht Fous, den man dur ein Frauenzimmer in eine verlaſſene Jiegelſcheuer lockte und dann überfiel, wurde berelts vor 5 Jahren ausgeführt. Der mitangeklogte Bruder des Back war geſtändig, ſchob aber dem älteren Jakob die ganze Schuld zu. Derſelbe wurde zu lebenslänglicher Zuchi⸗ hausſtrafe verurtheilt, das Frauenzimmer freigeſprochen, da ihre Perſönlichkeit nicht genügend feſtgeſtellt erſchien. Der Hingerichtete leugnete bis zuletzt jede Theilnahme an dem Morde. -eHelgoland, 12. Nod. Dem Hamburger Lokalanzeiger zufolge iſt der Kaſſier der bekannken für die Reichsmarine arbeitenden Altonaer Baufi ma Schmidt, welche die Feſtungsbauten übernommen hat, mit 18 000 M. durchgebrannt. CCCVVCVVCVCCCCCVCTVVVTVTVTVTVTVTVTVTVTT Ganz ſtid. bedruckte Foulards Mk. 1.35 bis 5.85 p. Met. — ca. 480, verſch. 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Da ſetzte Curt ſich neben ſie und legte unbe⸗ wußt die eine Hand auf ihr goldenes Haar, wo noch kürzlich die Hand ihrer ſterbenden Mutter gelegen hatte. Sanft zog ſie ſeine Hand herab und preßte ſie an ihre Lippen. Armes Kindl Alles, Alles hätte ſie dafür hingegeben, wenn ſte ihm ihr Geheimniß hätte vertrauen können, aber ihr Gelübte verſiegelte ihre L ppen. Während Curts Stimme ſanft an ihr Ohr ſchlug, wurden Martha die Lider müde; erſchöpft von Kummer und Mangel an Schlaf ſchloſſen fich ihre blauen Augen, und eine Zeit lang vergaß die Arme all' ihre Sorgen. Als Eurt ſah, daß ſie eingeſchlafen war, ſchloß er das Buch und betrachtete das ſchöne Ge⸗ ficht, das er ſo innig liebte. Ungefähr eine halbe Stunde war verſtrichen, als er ſah, wie ihre Lippen erbebten und ein tiefer Seufzer ſich ihrer Bruſt ent⸗ rang, dann ſprang ſie auf und rief: „Curt, es war nicht meine Schuld, — ich wußte nichts dabon! — Schicke mich nicht von Dit!“ „Mein Liebling,“ fprach Curt ſanft, „Du 1 Was iſt Dir? „Ich glaubte, Du wäreſt mir boͤſe,“ entgegnete ſie verwirrt, ö N Du, wie thöricht Träume find,“ lächelte Curt, „ehe das geſchieht, müßten Hügel zu Thälern und Miere zu Wäldern werden,“ „Könnte nichts Deine Liebe zu mir ver ingern?“ fragte Martha ernſt. „Nichts, meine kleine Glockenblume,“ antwortrte er, „ich glaube nicht, daß ich Dich mehr lieben könnte, weniger aber ſicher nicht. — Jetzt aber muß ich Dich verlaſſen; ih muß nach S. fahren. vielleicht lannſt Du noch ein wenig ſchlafen!“ Er ſchloß ſie in ſeine Arme, küßt ihr bleiches Geficht und flüſterte ihr Worte der Liebe ins Ohr, die ihr“ Herz ſeltſam, halb freudig, halb ſchmerzlich bewegten. „Wenn er es wüßte!“ dachte die Arme, „wenn er es nur wüßte! — Wenn ich mich nicht zuſam⸗ mennehme, werden ſie bald verdacht ſchöpfen!“ Und ein kalter Schauder durchzuckte fie, als ſie ſich die Folgen einer ſolchen Entdeckung vergegen⸗ wärtigte. f Die Angſt hiervor war ihr behülflich. Sie wählte ein elegantes Kleid und ein n glänzenden Schmuck, der die Bläſſe und Veränderung ihres ſchöͤnen Ge⸗ fichts verdeckte, und als ihr Gatte wieder heimkehrte, war er glücklich, ſeinen Liebling friſch und munter wie immer zu finden. Ja, Martha konnte wieder lächeln, konnte wieder plaudern und lachen, ſie konnte fingen, als ſie darum gebeten wurde — aber ihr Gedanken weilten bei der todten Mutter im grauen Häuschen. . * 5 Der Monat Februar war da, die kleinen Schneeglöckchen ſtreckten ſchon ihr Koͤpfchen hervor, und Curts Mutter und Melanie verweilten noch immer auf dem Schloſſe. Der junge Graf wollte ſie nicht fortlaſſen; er fing an, ſich um Maoriha Sorge zu machen, und wünſchte, daß Jene ſie zer⸗ ſtreuten. Er begriff nicht, was mit der Geliebten vor⸗ gegangen war. Aller Frohſinn war aus ihrem ſchönen Geſicht verſchwunden, nur noch ſelten um⸗ ſpielte ein Laͤcheln ihre Lippen; ſo oft er ſſie allein fand, war ſie ſo ernſt und traurig, daß es ihm wehe that, ihre Heiterkeit erſchien hm unnatürlich und erzwungen. Eines Abends hatte Curt eine Ballade vorge⸗ leſen. a „Die Erzählung gefällt mir nicht,“ bemerkie ſeine Mutter am Schluß derſelben. „Der Fürſt hätte ſich eine ihm ebenbürtige Gemahlin wählen ſollenz ſolch ungleiche Heiraten ſind nie glücklich.“ „Biſt Du derſelben Meinung?“ fragte Marthe ihren Gatten, ohne von der Stickerei aufzublicken. „Gewiß,“ erwiderte dieſer leichthin, „ich rede ungleichen Heiraten nie das Wort.“ „Nun, angenommen: Du hätteſt ein Mädchen geheiratet, das tief unter Dir ſteht,“ fuhr Martha fort, „und Du entdeckteſt das erſt, wenn ſie ſchon Deine Frau iſt — was würdeſt Du thun?“ Mit bleichen Wangen und bang klopfendem Herzen erwartete ſie ſeine Antwort. „Was ich da thun würde?“ verſetzte er in ſcherzendem Tone, „ich würde ſie einfach zu ihren Verwandten zurückſchicken.“ (Fortſetzung folgt.) Stoßſeufzer. Junggeſelle (der dazu kommt, wie eine Frau ihren Mann mit Schlägen traktiert), „Jetzt bin ich aber wirklich froh, daß ich ſtets ſo'n Mangel an Damenbekanntſchaft hatte!“ 0 aber 1