Paris, 9 N. d. Kaua si nach heſtig m Widerflande genommen worden. Die Franzoſen baben 11 Todte und 42 Verwundete verloren. — Ein Telegramm aus Portonovo beſagt, die Ein⸗ nahme von Kona ſei für den Feldzug entſcheidend. Die Einnahme des etwa fünfzehn Kilometer von Kana entfernten Abomey dürfe als unmittelbar b⸗ Verſchiedenes. — Ladenburg, 10. Nov. Die Beerdigung unſeres län jährigen Bürgermeiſtets Huben gab einen ſprechenden Beweis von der Anhänglichkeit und Verehrung die dem Verblichenen von der ganzen Einwohnerſchaft gezollt wurde, denn wohl ſelten wird Ladenburg ſo einen impofanten Trauerzug, wie der ſtattgehabte, geſehen hoben. Auch von Aus⸗ wärts war die Beteiligung zahlreich und waren, u. A. die Herren Landeskommiſſar Frech und Geheim⸗ rat Freiherr v. Rüdt von Mannheim anweſend. — Ladenburg, 11. November. Wie wir durch reinen Zufall erfahren haben, wird die Landw. Kreiswinterſchule hier in dieſem Kurſe in der erſten Abtheilung von 22 Schülern beſucht. — Mannheim, 8. Nov. Geſtern fand hier⸗ ſelbſt eine ſtark beſuchte Verſammlung der Abteilung V des deutſchen Tabakvereins ſtatt, um zu der ſchwebenden Tabokzoll⸗ und ⸗Steuerfrage Stellung zu nehmen. Die Verſammlung, welche zunächſt in geziemender Weiſe das Andenken ihres verſtorbenen Vorſitzenden Herrn Franz Thorbecke ehrte, wählte Herrn Emil Mayer (in Fa. Gebrüder Mayer in Mannheim) zum Vorfitzenden und gleichzeitigen Ver⸗ treter der Abteilung im Vorſtand des Hauplbereins, während Herr Stadtrat Fritz Hirſchborn (in Fa. Julius Hirſchhorn in Mannbeim), welcher in dem Aus⸗ ſchuß des Vorſtandes des Hauptvereins die Abteilung zu vertreten bat, zum ſtellv'rtretenden Vorfitzenden gewählt wurde Im Anſchluß an ausführliche R⸗ ferate der Herren Hirſchborn und A. Ritzhaupt in Fa. G. L. Ritzhabpt, Werſauer Hof) wurde nach läng-rer Diskuſſion einſtimmig folgende von dem Vorſtande vorgeſchlagene Erklärung zum Beſchluß erhoben: Namens der Cigarren⸗, Cigaretten⸗, Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabakfabrikaten und Rohtabakhand⸗ lungen der Abteilung V des deutſchen Tabakvereins, umfaſſend die Gebiete von Bayern, einſchließlich vorſtehend angeſehen werden. Die Armee der Dahomer ſei von den Fettiſch⸗Prieſtern verlaſſen und demoraliſirt. . ü Raeinplalz, Württemberg, Sigmaringen, Elſaß⸗ Lothringen und Baden, ſpricht ſich die heutige Ge⸗ neralverſammlung gegen jede Aenderung der jetzt beſtehenden Tabakſt uer⸗ und ⸗Zollſätz⸗ aus. Die deutſche Tabgkinduſtrie, in erſter Linie die Rauchtabakfabrikatlon hat die ſchädliche Folgen der letzten Zoll⸗ und Steuererhöhung noch nicht Über⸗ wunden, iſt aber gleichwohl fortgefetzt durch Zoll⸗ und Steuerabänderungsprojekte beunruhigt und in ihrer gedeihlichen Entwickelung geſchädigt worden. Auch die gegenwärtigen Zoll⸗ und Steuer⸗ projekte wirken bereits in hohem Maße ſtörend auf die Geſchäftslagen ein. Falls die verbündeten Re⸗ gierungen unter Zuſtimmung des Reichstages eine Erhöhung der Tabakzoll⸗ und ⸗Steuerſätz eintreten laſſen ſollten, würde entweder eine Steigerung der Fabrikatpreiſe oder eine Verſchlechterung der Qua⸗ litäten und damit zugleich zweifellos ein erheblicher Rückgang des Conſums unausbleiblich ſein. Dadurch würde die Tabakbranche in eine ſchwere Kriſis geraten, welche zahlreiche weniger kapitalkräftige Geſchäfte ruiniren, die vielen Hilfs⸗ gewerbe der Tabak⸗ und Cigarren⸗Induſtrie arg be⸗ einträchtigen und Arbeiter⸗Maſſenentlaſſungen herbei⸗ führen würde. — Schwetzingen, 8. Nob. Die Aufführungen des Lutherfeſtſpiels haben einen Ueberſchuß von 1000 Mark ergeben, die teilweife zu wohlthätigen Zwicken Verwendung finden ſollen. — Mosbach, 7. Nov. In unſerer evange⸗ liſchen Stadtkirche wurde dieſer Tage von der Fabrik von Storch u. Cie. in Rheydt elektriſche LBeleucht⸗ ung eingerichtet. Das Mittelſchiff wird von zwei den Unglücklichen zu der unſeligen That berletet haben. a aunlg — Auf dem Michigan ſee haben in de f lezten Zeit mächtige Stürme gewütet. Der Bluff 1 0 in den letzten fünf Tagen wird auf 45 000 Dol. veranſchlagt. Ueber ein Dutzent Schiffe find ge⸗ 95365 ſcheitert und 25 Perſonen ertrunken. 10 . — Antwerpen, 6. Nov. In der geſleigen 1 Nacht wurde der Diamantenhäudler Nombauts in 455 der Rue de la Charruhe von vier Männern über⸗ fallen, mißhandelt und beraudt. Außer einer gefüll⸗ ten Geldtaſche nahmen die Räuber eine goldene Taſchenuhr ſowie eine Brieftaſche mit Diamanten im Werte von 30 000 Fres. und 4000 Fres in 1 0 Banknoten mit. Die Thäter find unbekannt. 0 — Hat wieder zu thun. Erſter Student: i 80 „Na, ich bin froh, daß die Porleſungen wieder . lan ber angehen.“ n — Zbeiter Stutent: „Du?“ — Erſter 1 h Student: „Jetzt kann man doch wieder Kollegien 14 2 ů ꝛꝛ⁰ 1 Verfälschte schwarze Seide. 2 Man verbrenne ein Müfſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ ir flälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte N Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald und un 9 l hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher f till Farbe. Verfälſcht⸗ Seide (die leſcht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die (,„Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faftdroff Bogenlampen, die Seitenſchiffe mit 6 Glühlampen beltuchtet. Die Bogenlampen, welche etwa 15 Meter hoch angebracht und verſchiebbar find, breiten ein angenehmes, mildes Licht. zu denſelben wird durch eine Dy zamomaſchine, ewelche 106 Glühlampen zu ſpeiſen vermag, in der etwa 300 Meter entfernten Schaber'ſchen Mühle rzeugt. Auch die neueingerichtete Luftheizung hat ſich bewährt. Die Kirche war bei dem heute abend erſtmals ſtattgefundenen Abendgottesdienſt angenehm erwärmt. — In Nauſtadt a. H. fand man die Leichen des 50 Jahre alten Taglöhners M. Herfel von Königsbach und des Tagners Ehrenpreis aus Neu⸗ ſtadt. Beide hatten ſich erhängt. — In Nußdorf hat ſich der 32 Jahre alte Ackerer G'org Bauer von dort erhängt. Momentane Geiſtesſtörung dürfte ver⸗ Der Strom Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälschten nich, — erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräufelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. . K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von feinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann . 5 liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und e „Nur ſeine Mutter hat darnach gefragt“ ent⸗ mehr.“ „Möge es dabei bleiben,“ ſagte Magdalene Horſt; „es würde doch nur Kummer v' rurſachen, wenn Alles bekannt würde. — Bevor die Sonne untergeht, werde ich zur ewigen Ruhe eingegangen ſein, und Niemand ſoll je wiſſen, wer in dem namenloſen Grabe ruht, für das Du ſorgen mußt. — Jetzt muß ich Dir noch ein paar Worte über Deinen Vater ſagen; nicht will ich bei ſeinem ſündigen Leben verweilen — ſeine Strafe blieb nicht aus. Als er ſeine Strafe verbüßt hatte, ging er nach Amerika, um Gold zu graben. Dort ging es ibm ſehr ſchlecht und er verlangte nach mir. Die Gräfin Scherwiz hörte von meinem Unglück und gab mir Geld, daß ich nach Amerika reiſen konnte. Mein Mann verſuchte ſich mir dort eine neue Einrichtung du gründen, aber es gelang ihm nicht. Dringend bat er mich, mit e nem Teile des Geldes, welches mir die Gräfin Scherwiz gegeben hatte, nach Europa zurückzukehren, und eines Tages war mein Mann verſchwunden, mir nur einen Brief zurücklaſſend, in welchem er mir mitteilte, daß er nach Mexiko ge⸗ reiſt ſei, um dort ſein Glück zu machen, und daß ich in meine Heimat zurückkehren ſolle.“ 5 „Ach, Martha, damals war mein innigſter Wunſch zu ſterben.“ Die Kranke ſchwieg, wie überwältigt von der Rück⸗rinnerung an all' den Jammer, den ſi: erl. bt, und es währte mehrere Minuten, ehe ſie weiter zu reden vermochte. „Aber der Tod erbarmte ſich meiner nicht,“ fuhr ſie dann fort, „ich lebte weiter und kehrte nach Deutſchland zmück. Nach ſechs Jahren kam gegnete Martha, „doch daran denkt jetzt wohl Niemand ein Brief von meinem Mann — ein grauſamer Brief; aber ich war abgeſtumpft — er vermochte nicht, mir weh zu thun. Er teilte mir mit, daß das Glück ihm günſtig geweſen ſei und er mit großem Erfolg Gold gegraben habe. Er ſei im Begriff, in die Heimat zurückzukehren und ſich nach der Refidenz zu begeben, um dort die geſellſchaft⸗ liche Stellung wieder einzunehmen, die er durch ſeine Heirat mit mir ſeiner Zeit habe aufgeben müfſſen. Wenn ich mich an ſeinen Anwalt in K wenden wollte, würde ich ein Jahrgeld erhalten, das mich vor Armut und Mangel ſchützte. Ich wollte aber ſein Geld nicht anrühren und ließ ſeinen Brief unbeantwortet. — Doch es harrte meiner ein neuer Kummer. Als ich eines Tages durch eine Straße, der Reſidenz in dem entlegenſten Stadtviertel ſchritt, kam mir Dein Vater entgegen, in lebhafter Unter⸗ baltung mit noch drei Herrn. Er ſah faſt ſo hübſch, ſo elegant aus, wie damals ols ich ihn zum erſten Male ſah. Ach, Kind, mein ganzes Herz ſchlug ihm entgegen; ich vergaß, wo ich war — ich hatte nur einen Gedanken, daß ich den Geliebten vor mir ſab, und kaum wiſſend, was ich that, rief ich: „W'rner, kennſt Du mich nicht mehr 2, — Ach ich dachte nicht daran, daß meine Schönheit ge⸗ ſchwunden war, — daß ich eine arme, elende, dürftig gekleidete Frau war. Als er ſeinen Namen nennen horte, drehte er ſich um und warf mir einen böſen, zornigen Blick zu. Dann verabſchledete er ſich haſtig von ſeinen Freunden und ging ſchnellen Schrittes auf eines der großen, eleganten Häuſer zu. Ich folgte ihm die breite Treppe hinauf; die Corrivorthüren öffneten ſich, er trat ein und ich ſtand auf der Schwelle. „Werner,“ bat ich, „ſprich nur ein Wort zu zollfrei in's Haus. Doppeltes Briefporto nach den c Jan THEE-MESSMER rs 8 altrenommirte Fi n Fönig empfiehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 3.50 pr. Pfd. Prob puckete 80 Pf u. M. 1 185 Dopbelbriefe sr beliebt u. vorbrozt Zu“ haben bei C. C. Stenz. 4 mir, und ich will Dich nie wieder beläſtigen.“ n Statt aller Antwort rief er laut nach ſeine Diener. : „Johann,“ ſprach er dann zu dem Herbeieſle den, „ſehen Sie ſich dieſe Frau genau an, da Sie ſie wiedererkennen. Sie iſt eine Schwindleri Wenn ſie wiederkommt, ſo ſchlagen Sie Thüre vor der Naſe zu, oder rufen die Polizei he bei.“ Der kalte, harte, grauſame Ausdruck, der d bei auf ſeinem Gefichte lag, fchmerzte mich mehr a ſeine Worte. Mit wankenden Schritten verließ das luxuriöſe Haus meines Mannes. Vor der Thür fragte ich einen Diener nach dem Namen ſeines Herrn. „Herr Lambceecht!“ gab er mir zur Antwort, und da wußte ich, daß Werner Horſt ſeinen Namen geändert hatte. Er kannte mich genugſam, um zu wiſſen, da ich mich nicht an die Polizei oder das Gericht wende würde, um mein Recht zu erlangen. Ich hätte mi an ihm rächen, ich hätte Sch mpf und Schande a ſein Haupt briagen können, aber dazu hatte ich ih noch zu lieb.“ Die ſchwache Stimme der Kranken ward no ſchwächer, und Martha ſtrich liebkoſend über da bleiche Gicht und bat die Kranke, ein wenig ruhen. 1 „Ich muß Dich noch vor etwas warnen, ſprach diefe nach kurzer Pauſe weiter. „Er wir jetzt ſuchen, Dich zu entdecken. Er weiß, daß D von einer reichen Dame adoptirt wurdeſt; wenn e nun erfährt, daß Du die Adopt ptochter der ber ſlorbenen Gräfin Scherwiz warſt, wird er- Dich al Deine Tochter bean pruchen, a (Forthetzung folgt.)