ene . Buha uin 8, ehm beg „5 n e K. mimi 1 n un 405 1 gg 5 aul Lat l, kult! ien wle 1 ſarbloſen Lippen. % Dich in meinen Arm wiegte, an die Thränen, 0 en meiner Jiebe, meinem Kummer, meiner Grſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 1 biecteljahrlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ i Hatt Mk. 1.40 frei ins Haus. de Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Druc und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Ar. 91. 8 Politiſches. Berlin, 10. Nov. Die Eröffnung des preu⸗ den Vandtages het am Mittwoch Mittag im Rerſgale des Berliner Refldenzſchloſſes nach dem Afentlichten einfachen Programm durch den Mi⸗ depräfidenten Grafen Eulenburg ſtattgefunden. b bon letzterem hierbei verleſene Thronrede iſt ſehr i gehalten, wie dies von off ziöſer Seite aller⸗ ſchon angekündigt worden war. Laut der Nonxede weiſen die Rechnungen für 1891/2 einen betrag von 42 Millionen Mk. auf, der infolge Steigerung der Ausgaben für das Eiſenbahn⸗ gen entſtanden iſt, auch für das laufende Jahr mag die Rede keinen günſtigeren Abſchluß in uicht zu ſtellen. Von nennenswerterem geſetzgebe⸗ chen Material kündigt die Tronrede die dreiteilige eherreferm⸗ Vorlage, dann eine hiermit zuſammen ⸗ Aaende Vorlage üder die Abänderung des Land⸗ wahlrechtes und ſchließlich einen Geſetzentwurf de Erweiterung des Staatseiſenbahnnetzes, an. Die vorausfichtlich letzte Seſſion der laufenden Aelaturpertode in Preußen hat hiermit ihren An⸗ ii genommen, ſie wird weitüberwiegend von den Kwortenden großen Debatten über die weiteren kuerreformvorlagen beherrſcht werden. Offenbar es in der Abſicht der Regierung, die eingeleitete Aeuerreform in der neu eröffneten Landtagsſeſſion alle Fälle zum Abſchluß zu bringen, da ſie dies ⸗ al von anderweſtigem bedeutenderem Beratungs- nertol faſt gänzlich abgeſehen hat. Ob ſich bei u bevorſtehenden ſteuer⸗ und finanzpolitiſchen De⸗ alten vornehmlich des Abgeordnetenhauſes Alles Wunſch der Regierung abwickeln wird, iſt aller ⸗ ugs recht fraglich, zum Mindeſten werden heftige krlamenkariſche Kämpfe in dieſen Fragen nicht aus⸗ gelben, Rümpfe die vermutlich auf die Partei⸗Con⸗ ſtellation bei den preußiſchen Landtagswahlen des nächſten Jahres von Einfluß ſein werden. — Die badiſche Centrumspartei hielt am ſelbe ſprach ſich namentlich gegen die Erhöhung der Tabaksſteuer aus. wandte ſich auch gegen die neue Militäcvorlage und gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle Centrumsabge⸗ ordneten im Reichstage zur genannten Vorlage ent⸗ ſchieden nein ſagen würden. — Die franzöſiſche Hauptſtadt iſt abermals durch ein furchtbares Bombenattentat in Schreck und Aufregung verſetzt worden. Am Dienſtag Vormittag fand im Polizeicommiſſariat in der Rue des Bons Enfants Polizei⸗Inſpecter Ptouttenau, tödtliche Verletzungen erhielt; zwei Stockwerke des Commiſariatsgebäudes ſind durch die Exploſton völlig zerſtört worden. Die vethängnißvolle Bombe hat man im Zöwiſchenſtock des Pariſer Geichäfshauſes der Bergwerksgeſellſchaſt von Carmaux aufgefunden, von wo ſie dann von zwei Polizeib:amten nach dem Commiſiariatsgebäude Der Vorſitz ende Pfarrer Wacker Samftag den 12. November. Sonntag eine Verſammlung in Offenburg ab. Die⸗ 1 ö eine Exploſton ſtatt, durch welche vier Polizeibeamte ſofort getödtet wurden, während ein anderer Beamter, in der Rue des Bons Enfants gebracht wurde, wo ſie alsbald explodirte. Die Schreckens⸗Kunde von dieſem neueſten unzweifelhaft anarchiſtiſchen Attentat verbreitete ſich im Nu durch ganz Paris, überall größte Erregung hervorruhend. Natürlich kam der entſetzliche Vorfall auch in der Kammer⸗ ſizung auch zur Sprache. Der Monarchiſt Bernis klagte die Regierung im Hinblicke auf denſelben der Schwäche an, was den Cabinetschef Loubet zu der Erklärung veranlaßte, die Regierung werde unbarm⸗ herzig gegen die Urheber dieſer grauſamen Handlung vorgehen. Zugleich forderte Loubet alle guten Bür⸗ ger auf, gegen die der letzteren zu Grunde liegen⸗ r den berbrecheriſchen Theorien anzukämpfen uad ver⸗ urteilte er ſcharf die Verhetzungen der „Enterbten“ durch gewiſſenloſen Agitatoren. Nach einer erregten Debatte nahm die Kammer zuletzt eine Tagesordnung an, welche das Attentat verdammt und das Ver⸗ trauen der Kammer in die Wachſamkeit der Kamme ausspricht. Unzweifelhaft hat das Attentat der Ein ſchüchterung der Bergwerksgeſellſchaft von Carmaux gegolten, denn derſelben gingen während des Streiks zahlreiche Drohbriefe zu, von denen einer erklärte das Pariſer Geſchäftshaus der Geſellſchaft würd in die Luft geſprengt werden, falls nicht fämtlich entlaſſenen Bergleute ſofort wieder eingeſtellt würden. Von den Urhebern des teufliſchen Ver brechens ſcheint man noch keine Spur zu haben. — Der Sieg des demokratiſchen Präfidentſchafts kanditaten Cleveland bei den am Dienſtag in Nord amerika ſtattgefundenen Wahlmänner⸗Wahlen iſt f gut wie ſicher. Nach den bisherigen Nachrichten übe den Ausfall dieſer Urwahlen wird Cleveland im Wahlkollegium über 257 Stimmen oder eine abſolut Mehrheit von 34 Stimmen verfügen. — Karlsruhe, 9. Nov. Gegenüber de Angabe des „Militär⸗Wochenblatts,“ daß bei Begin des Krieges von 1870 die Einrichtung der Land wehr außerhalb Preußens ſich erſt im Werden be funden habe, veröffentlicht die amtliche „Karlsruhe Zeitung“ eine Erklärung, daß in Baden ſofort na ausgeſprochener Mobilmachung mehrere Landweh bataillone gebildet wurden. Dieſe hätten nur An laß zum Lob gegeben und mit treuer Hingabe im Feldzuge bei Bewachung des kronprinzlichen Haupt⸗ quartiers und der franzöſiſchen Gefangenen vorzüg⸗ liche Dienſte geleiſtet, ſowie in ſtrenger Manneszucht und echt ſoldatiſchem Geiſte den Erwartungen in vollem Maße entſprochen. Herzens kämpfe. 1 Roman von Theodor Schmidt. „Ir Geſicht kommt mir bekannt vor,“ ant⸗ korteie die zunge Gräfin, verwundert über dieſe ſelt⸗ ame Anſprache, „mir iſt als hätte ich es öfters im Naume geſehen.“ „Das iſt alles?“ rief die Kranke, und ein enſchoftliches Schluchzen rang ſich von ihren ie langen füßen Nächte, wie Dein goldener Kopf U meiner Brust ruhte, an die langen Tage, wie Dir Ver⸗ Vaftung ſpricht ) Ach, wi⸗ viele Jahre iſt es her, ich mein Kind ans Herz drückt, um es zum ten Male zu ſehen. Martha, auf den Knien 1 denen ich Dich netzte — iſt nichts, was Möchte ich Dich um Vergebung flehen; glaube mir, 0 that Alles in beſter Abſicht.“ Die junge Gräſin war ſehr blaß geworden, e Iippen bebten, und ihre Augen wurden 1 5 2 „Noch verſtehe ich Sie nicht,“ bauchte agen Sie mir deutlicher, wer Sie find.“ Da füllten die großen, traurigen Augen der men Frau ſich mit Thränen. „Beuge Dich zu mir herab, Geliebte,“ ſprach * Kranke dann mit matter Stimme, „tieſet noch; „Lebl keine Erinnerung mehr an ſieh mich an und vergib mir. Ich bin Deine un⸗ glüceliche Mutter — und Du mein einziges Kind,“ „Meine Mutterſe“ wiederholte die junge Gräfin weich. „Wäre das möglich? Iſt es wahr?“ „Es iſt wahr,“ erwiederte die Sterbende. „Vor achtzehn Jahren gab ich Dich, mein einzig geliebtes Kind, einer Anderen, aber ich konnte nicht ſterben, bis Dein Mund mich noch einmal Mutter genannt hat. O, Heißgeliebte, wende Dich nicht von mir, ſage, daß Du mir dergiebſt, damit ich in Frieden ſterben kann.“ Da beugte Martha ſich über Geſicht. 1 „Erzähle mir mebr,“ ſagte ſie ſanft, „ich weiß ja von nichts.“ Und an dem grauen, trüben Wintermorgen erzählte Magdalene Horſt ihre ganze traurige Geſchichte, von ihrer frohen Jugend in den Bergsdorfer Wäldern bis zu der ſchweren Stunde, wo ſie ſich um eines fündigen Gatten willen von ihrem einzigen Kind trennte. „Jetzt.“ ſchloß ſie ihre traurige Erzählung, „gehe ich ſchnell meinem Ende zu, darum nenne mich noch einmal Mutter.“ Martha bog ſich zu der Sterbendrn hinab und berührte die bleiche Stirn zärtlich mit ihren warmen Duppen. . „Mutter,“ flüſterte ſie, „jetzt fange ich an, mich Deiner zu erinnern. Ich liebe Dich und habe g Dir nichts zu vergeben. — Mutter,“ ſetzte ſie nach das ſorgenſchwere einem kurzen Moment hinzu, „Ich will zu meinem Gatten ſchicken, damit er komme und Dich ſehe.“ „Nein, geliebtes Kind,“ erwiederte dieſe er⸗ ſchrocken. „das darf nicht ſein. Ich habe Dich nicht rufen laſſen, um Dich zu mir herabzuziehen, um Schmach auf Dein Haupt zu bringen, — um die in ihrem Stolz zu demütigen, denen Du jetzt an⸗ gebörſt. Bewahre Dein Geheimniß, wie ich es be⸗ wahrt habe. Ich bin nur hierher gekommen, um Dich noch einmal zu ſehen, um noch einmal das Wort Mutter von Deinen Lippen zu hören, um noch einmal Dein G'ſicht zu küſſen und noch ein⸗ mal mit meiner Hand Deine goldenen Locken zu be⸗ rühren. Ich werde an einem Orte begraben werden, wo Du bisweilen hinkommen kannſt, aber meine Lebensgeſchichte darf Niemand erfahren. Martha, ſchwöre mir, daß Du nie verraten wirſt, was Du jetzt weißt.“ Am Sterbebette ihrer Mutter legte die Gräfin Martha von Roddeck das feierliche Gelübbde ab, daß ſie ihr Geheimniß treu bewahren und gegen Niemand ein Wort von dem, was vorgefallen, verraten wolle. „u biſt ſchön, ſehr ſchön,“ ſagte Magdalene Horſt und ſtrich zärtlich über die goldenen Locken, „biſt Du auch gücklich — liebt der Graf Dich?“ Als Antwort erzählte Martha unter lieblichem Erröten ihre einfache Liebesgeſchichte. „Hat er nie nach Deinen Eltern gefragt?“ ſprach die Kranke.