und in Anbetracht, daß dieſelbden auch an der Zu⸗ nahme der Steuerkapftalien, wenn ſchon in gering⸗ erem Maße, beteiligt find hat die liegenſchaftliche Belaſtung im Großen und Ganzen in der neueren Zeit keine ungünſtige Veränderung erfahren; da⸗ gegen iſt diejenige der zwei anderen Standesklaſſen in raſcher Zunahme begriffen, ohne daß die neuen Steuerwerſe ein genügendes Gegenwicht bildeten. Wirft man einen Rückblick auf die Haupter⸗ gebniſſe der Pfandbuchführung des neueſten Jahres, ſo wird man, wie das Statiſtiſche Büreau betont, nicht weiter anſt⸗hen, in dem Rückgang der jährlichen Eintragsſumme in den größeren Städten die Wirk⸗ ung einer Stockung der Bauthätigkeit zu erkennen, welche zu Verluſten, insbeſondere zur Vermehrung der Zwangsverkäufe geführt hat. Andrerſeits wird man bezüglich der übrigen Gemeinden in der 1890 noch anhaltenden Zunahme der Pfandeinträge bei vorwiegender Beteiligung der Nichtlandwirte an der⸗ ſelben und bei erheblicher, jedoch nicht ausgleichender Vermehrung der Steuerwerte einen Hinweis auf den Fortgang einer mit bezüglich des Kredits erfolgen⸗ den ausgedehnten Errichtung neuer Bauten, zugleich aber auch auf die geſteigerte hypothekariſche Auf⸗ nahme von Kapital zu ſonſtigen Bedürfniſſen, vor⸗ nehmlich in gewerblichen Kreiſen erblicken. Damit iſt ſelbſtperſtändlich nicht geſagt, daß nicht auch die Landwirtſchaft ſtellenweiſe geſteigerter liegenſchaft⸗ licher Beleihung benötigt ge weſen iſt. Volitiſches. Wittenberg, 31. Okt. Der Kaſſer und die Kaiſerin durchfahren nach ihrer, heute Vormit⸗ tag 11 Uhr erfolgten Ankunft unter Glockengeläute und brauſendem Jubel der Bevölkerung in vier⸗ ſpännigen Wagen die Stadt. Bei der Ankunft vor dem Rathauſe wurde der Kaiſer vom Bürge rmeiſter Schild und den Stadtvertretern begrüßt. Der Bürgermeiſter richtete an den Kaiſer eine Anſprache. Nach 11 ½ Uhr begann der Kirchgang; unter den Klängen des Lutherliedes, das von der Schloß⸗ kirche herab ertönte, ging der Kaiſer allein in die Kirche. Die Kaiſerin und der Kronprinz waren direkt nach der Kirche gefahren. Friedrichshafen, 31. Okt. Die Königin⸗ Wittwe Olga iſt geſtern Abend 7 Uhr ſanft ent⸗ ſchlofen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 21. Okt, Der badiſche Vandwirtſchaftsrat, der geſtern in Heid⸗lberg tagte, ſprach ſich gegen jede Erhöhung der Tabakſteuer aus und ſimmke einer Zollerhöhung im ungeführen Be⸗ trag⸗ von 30 Mark bei unbedingter Notwendigkeit bei. Weiterhin befürwortete die Verſammlung die Steuerbefreiuung der Rippentabake und eine Taßak⸗ einſchätzung nach der Entlauchung des Tabaks. Ueber eine Kontingentirung war die Anſicht geteilt. Ladenburg, 1. Nov. Die Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn teilt uns mit, daß in der Zeit vom 15. November 1892 bis einſchließlich 14. März 1893 an Werktagen ein Lokalzug (Nr. 59b) mit nur III. Wigenklaſſ' von Ladenburg nach Friedrichsfeld in folgendem Kurs gefahren wird: Ladenburg ab 58 Vm. M. E. 3. Fredric, — Mannheim, 30. Okt. Zu Ehren des verſtorbenen Führers der natlonalliberalen Partei, des Herrn Franz Thorbecke, fand heute im großen Saale des Saalbaues eine etwa von 1000 Perſonen beſuchte Gedächtnißfeier ſtatt, welche von der hieſigen natlonalliberalen Partei veranſtaltet wurde, und der Abordnungen der national. Vereine von Karlsruhe und Pforzheim beiwohnten. Mit einem von der bieſigen Liedertafel vorgetragenen Trauerlied wurde die Gedächtnißfeier eröffnet, worauf zunächſt Herr Bankdirektor Eckhard den Verblichenen feierte. So⸗ dann hielten noch Gedächtnißanſprachen die Herrn Staatsanwalt Dietz, Rechtsanwalt Baſſermann, Realgymmaſtumsdirektor Schmezer, Reichstagsabge⸗ ordneter Dr. Oſann von Darmſtadt, welcher im Namen des Zentralvorſtandes der deutſchen national⸗ liberalen Partei ſprach, und Stadtrath Boeckh von Karlsruhe, welcher dem Verblichenen im Namen des Vorſtandes der badiſchen nationalliberalen Partei einen warmen Nachruf widmete. In den ſämmt⸗ lichen Gedächtnißreden wurden die großen Verdienſte beleuchtet, welche ſich der Verblichene um die hieſige Stadt ſowohl, wie um das engere und weitere Vaterland erworben hat. Deßgleichen wurden ſeine glänzenden Kuraktereigenſchaften gefeiert, welche ihn zu einem Parteiführer befähigten, wie ſie in ſolcher Vollendung ſelten exiſtirten. Zugleich wurde an die Anweſenden die Mahnung gerichtet ſich den Ver⸗ blichenen als Vorbild zu nehmen und ſeinem Be i⸗ ſpiel nachzufolgen. Mannheim, 31. Okt. Der Einkauf neuer Tabake am Dach geht munder borwärs. Nur in Herbſttabaken herrſcht vollſtändige Ruhe; es erſcheint dem Händler denn doch zu gefährlich, dieſe Tabake am Dach zu kaufen. Dafür iſt das wilde Jagen nach der ſonſtigen 92er Ernte, die zum Teil beſſer Als ſie in das halbdunkle Zimmer traten, richtete Martha ſich auf. Ihr müder, angſterfüllter Blick fiel auf Curt, dann kam fie ihm mit einem lauten Schmerzensſchrei entgegen; er fing ſie in ſeinen Armen auf und lehnte ihren Kopf an ſeine Bruſt. 6 Martha, mein einzig geliebtes Mädchen,“ hauchte er, „komm' laß mich Deinen Kummer mit Dir theilen.“ Mit überſtrömenden Augen ſtand die Gräfin Roddeck dabei. Der Anblick dieſes verwalſten Mäd⸗ chens, die ſo ſchön in ihrem tiefen Schmerz war, rührte das Herz der ſtolzen Frau. Schweigend zog ſie ſich zurtick und ließ die Beiden allein, deren Liebe der Tod geweiht hatte. i 5 W 25 13. Capitel. Die Gäfin Roddeck redete der verlaſſenen Waiſe aufs Wärmſte zu, mit ihr zu kommen aber Martha war nicht zu bewegen, das Haus zu verlaſſen. Doclor Abelt, der Anwalt der Verſtorbenen beſorgte unter dem Beiſtand des jungen Grafen alles zur Beerdigung Erforderliche. Die Gräfin Scherwiz wurde in dem Bergsdorſer Familienbegräb⸗ niß bald darauf zur letzten Ruhe beſtattet. Am folgenden Tage fand die Eröffnung des Teſtaments ſtatt. Dafſelbe war ſehr kurz. Außer einigen kleinen Vermächtniſſen an verſchiedene wohlthätige Anſtalten und die Dienerſchaft war Martha die alleinige Erbin der herrlichen Befitzungen, der Cquſpagen, Pferde, Juwelen und des ganzen übrigen ſehr bedeutenden Vermögens der Erbloſſerin. Das Document ent⸗ hielt nichts über ihre Adoption oder Verwandtſchaft, —— — auch nicht bewährte. In dieſen Tagen wurden ber kauft an der Bergstraße: In Lorſch zu 34—8 Mark, in Großſachſen, Hohenſachſen und Vt. ſachſen 30 Mark, in Hemsbach, Lautenbach, Sülz bach 22 — 25 M., in Schriesheim 25 —28 M Im Brurhein: Langenbrücken 22 — 24, Malſch gus⸗ verkauft 24, Rauenberg 18 —22 M. — Am Nechgr; Reihen, Ittlingen, Steinsfurth, Zuzenhauſßen 30, Eſchelbach, Dühren, Michelfeld 24 — 29, Adersbach, — Ried: Altenheim ausverkauft 5000 Ete. 30 M. — Bad. Oberland: Verſchſedene Orte zu 26—28 M., ferner Breisgau: Kork 29—31 Mark, Büßler⸗ thal: Gamshurſt 30, Erlach 25, Weidnung 30, Leiberleiſtung 30, Zell 29, Ulm und Lichtenau 30 Mark. f — Weinheim, 31. Okt. Das geſtern dem Ladenburger Geſangverein von unſerm Singverein gegebene Rendez⸗vous nahm einen glänzenden Pe⸗ lauf. Beide Vereine hatten ſich zur Aufgabe geſſ ll, ihr Beſtes zum Vortrag zu bringen. Chorgeſänge, Solis Quartette wechſelten in raſcher Reihenfolge, Auch dem komiſchen Teile wurde von Seſten der Herren Profeſſor Metzger und Zorn in ſchönſer Weiſe Rechnung getragen. Hr. Stadtpfarrer Siepe hatte die Freundlichkeit durch einen Pfolin⸗ Geo, Vortrag die Anweſenden zu entzücken, ſowie die Herren Profeſſor Metzger und Hofopernſänger g. d. Becker bei einigen vortrefflichen Solo⸗ Vorträgen zu begleiten. Herr P. Reinig erfreute die Anweſenden durch den Solo⸗Vortrag „Die Uhr“. Herr Lehrer Baier und Herr Maler Schmich brachten die wohl⸗ gelungene „Brautwerbung beim Metzgermeiſter Siſch“ zur Aufführung, worauf die Herren Profeſſor Metzger und Becker uns durch die herrliche Poſſe; „Der Redakt⸗ur“ auf's ſchönſte amüſtrten. — Nut zu raſch verflogen die Stunden und kurz vor Au bruch ergriff Hr. Vorſtand Dell das Wort, um den Ladenburgern Sangesbrüdern den beſten Dank ab⸗ zuſtatten für den glänzenden Empfang und die vielſeſtige Unterhaltung und betonte, daß der heulige Tag dazu beig⸗tragen haben moge: „einen Kitt um das gegenſeitige Sängerband anzulegen“ und die, Veranlaſſung ſei, ſolche ſchöne Feſte zu wiederholen was durch en kräftiges Hoch der Weinheimer Sänger auf die Ladenburger unterſtützt wurde, Hert Prof'ſſor Metzger ergriff hierauf das Wort, um Namens der Ladenburger Sänger den Weinheimer Sangesbrüdern für deren Beſuch zu danken und noch auch nur ein Wort, das irgend welchen Auf⸗ ſchluß über Marthas Herkunft gegeben hätte. „Ich bringe Ihnen meinen Glückwunſch dar,“ ſprach Doktor Abelt nach Verleſung des Teſtaments zu Martha. „Ach, ich wünſchte nur,“ erwiederte dieſe mit Thränen in den Augen, „ich hätte ein Wort über meine Mutter erfahren,“ Doktor Abelt und Doktor Greling, langjährige Freunde der Verſtorbenen, waren als Vormünder Marthas ernant. Bis zu ihrem einundzwanzigſten Jahre war ihr ein bedeutendes Jahrgeld ausgeſetzt mit der Beſtimmung, im Schloß zu Bergsdorf zu wohnen. Nur falls ſie ſich vor jener Zeit vermählt, ſollte fie ſofort in den vollen Beſitz ihres Eigentums kommen. Während der wenigen Tage, welche die junge verwaiſte Erbin noch in dem großen, verein⸗ ſammten Hauſe in der Refidenz verbrachte, leiſtete Melanie von Selten ihr Geſellſchaft; bei ihr, der edlen, ſelbſtloſen Melanie, fand das arme tiefbe⸗ kümmerte Mädchen den meiſten Troſt, und dieſe ver⸗ gaß, wenn ſie die Trauernde liebkoſte und ihr das goldene Haar aus dem lieblichen, ſchwermüthigen Geſicht ſtrich, daß dieſes Mädchen es geweſen, die ihr den Geliebten geraubt hatte. Statt der glänzen⸗ den, jugendlichen Schönen, die Curts Herz gewonnen hatte, ſah Melanie jetzt nur ein bekümmertes, ein⸗ ſames Mädchen, und Martha hing an ihr wie an einer Schweſter. Gegen Ende Juni begab ſich Martha mlt neuengagirten Geſellſchafterin, der verwittweten Frau Regierungsrath Balzer, nach Bergsdorf. In das Heim ihrer Kinderzeit zurückgekehrt, beſchloß Martha unter den Briefen und Papieren der Verſtorbenen zu ſuchen, ob ſich da nicht etwas finden würde, das ihr Aufſchluß Über ihre Herkunſt geben könnte. Sie ſuchte und ſuchte aber — ber gebens; ſie fragte die älteren Liute, die ſchon lange in den Dienſten der Gräfin geſtanden hatten, aber auch ſie konnten oder wollten ihr nichts ſagen, End⸗ lich gab Martha die Hoffnung auf, je etwas über dieſes ſo gut bewahrte Geheimniß zu erfahren und ſuchte es zu verge ſſen. Schnell rückte die Zeit näher, zu welcher Martha dem Geliebten verſprochen hatte, die Seine zu werden. Die Gräſin Roddeck begegnete der Braut ihres Sohnes immer freundlich und liebenswürdig, in ihrem Herzen hegte ſie aber immer noch etwas wie Unw ellen gegen die, welche unbewußt ihren Lieblingsplan und Lieb lingswunſch durchkreuzt hatte. Als der Frühling mit ſeinen Knospen Blüthen kam, da fand die Hochzeit in der lei hübſchen Kirche zu Bergsdorf ſtatt, und von den geladenen Gäſten wünſchte der jungen 8 Niemand ſo von Herzen Glück wie Melanſe don Selten. von Kalhorn. Mit Freuden hatte er ſeines Freundes Einladung angenommen, denn er ſehnte ſich darnach, Melanie wiederzuſehen. Er ſtand an threr Seite, als der Wagen, das junge Paar entführte, davon rollte. „Die find glücklich,“ ſeufzte er. „Ach, we beneidenswehrtes Loos haben manche Menſchen; Curts Himmel iſt, glaube ich, keine Wolke; bei allein fehlt aller Sonnenſchein!“ „Ihnen!“ rief Melanie erſtaunt. „Seſt denken kann, bat mein Vetter ſtets von Ihnen einem der glüchlichſten Menſchen geredet“ 5 ausft⸗ht, als erwartet wurde, das ellgewoßnte, wenn! Waibſtadt 27—30 M., Neidenſtein 25 —28 . Unter den Gäſten befand ſich auch Herbert 1 iu 15 5 die bet 10, ae Ein icht die 12 wur Be e 7750 0s Pio, % r Naum! „ Naum 1 ſimungeb . doll anftau 1 500 bon 111 ide und obale 55 Sikdte die f f dos Tt nacht und zi 0 nie ein n etuphen. 1 bangen ju 0 — bekanntma 8% Nair Nor- wen en 3. Nobel ubm Ladenburg 1 Wee 3400 8 el. . aft tung be Ward ermitags 9 Uh ln meg / 1 Fentelb, den 2. der Bahnme ßiſche! i Prima . Ruhr- wit Anthrat 1 danzenbtahm fiet Hic Theod D Das älteſte und ettfedern- lla lübeck aunen nur i Actum nur M. Wahn v. 50 Pd Untauſch beteitt ue getten (Oberk E ötäſg 105 40 — 8 Kronenttitt Des einig Falte 1