der J 1 d zun; Begrenzt ug narkung und e bis in dn t bn m fh ſenhein ug as ſogenunn „Fehrua 1 in Funzſult N. 17,15 M. 15000 ftatttt in dag ilch Naum! hun Fropibtuft rſichetung el. 1 ich mic zlunft un Aterrodluſ Btttru, Biber 9 Matt Ml. 1.40 frei ins Haus. Fir die Redaktion derantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. ä — — ů ů Allgemeiner Anzeiger für Ladenßurg und Amgegend. erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 5 N 5 Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuftriertem Unterhaltungs- 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 92 Nr. 84. ittwoch den 19. Oktober Verſchiedenes. — Ladenburg, 17. Okt. Das Konzert des Frauenvereins für die Nothleidenden von Ham⸗ burg verlief geſtern Abend unter ſehr guter Betei⸗ ligung, ſo daß es als ein ſchöner Erfolg betrachtet werden kann. Dies iſt in erſter Linie den Bemüh⸗ ungen des Herrn Profeſſor Meß ger zu danken, der dich mit unermüdlichem Fleiß und Eifer der Sache annahm. Mit der anerkennenswerteſten Bereitwilligkeit dat auch der Geſangverein ſeine Mitwirkung zuge⸗ ſagt und ſeine Bühne zur Verfügung geſtellt, wo⸗ ii wir hier öffentlich unſeren Dank ausſprechen. Die von demſelben mit gewohnter Tüchtigkeit ge⸗ ſungenen Chöre, die ſorgfältig ausgewählten, mit Nraft und Feuer vorgetragenen Geſangsnummern zee Herren Becker, Meßger und Schmitt elm, ſowie die mit künſtleriſcher Feinheit durch⸗ geführten Celloſtücke des Herrn Stadtpfarrer Sievert und das hübſche Feska'ſche Frühlingslied, welches Fihulein Schowalter mit ihrer ſympathiſchen Alltimme zu Gehör brachte, trugen ſämtlichen Mit⸗ wirkenden großen Beifall ein. Den zweiten Teil des Conzertes füllte die als Singſpiel atrangirte „Jehannisfeier“ don Abt aus, Zur Einſtüdierung derſelben hatte nur wenig Zeit verwendet werden können, aber der aus neun Damen beſtehende dreiſtimmmige Chor überwand unter der energiſchen, verſtändnisvollen Le tung des Hern Meszger bald die Schwierigkeiten und krfteute die Zubörer durch eine hübſche, harmoniſch durchgeführte Leiſtung. Herr Becker, die ſtets gern bereite, liebens⸗ würdige Künſtlernatur, wean es ſich um Hülfe für Andere handelt, beſorgte die neuen Dekorationen, ließ die goldene Stadt erſcheinen und verkündete in ſeinem, ſtets mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Lied aus dem Waffenſchmied: „Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar,“ wie die Dinge ſich in unſerm guten Ladenburg geſtalten müßten, wenn einſt die „köſtliche Zeit“ hereinbrechen ſollte. Das Konzert lieferte ein Erträgnis von 110 Mark 60 Pfennig, wovon nach Abzug der Koſten über 90 Mark für den beabſichtigten Zweck verbleiben werden. Die Mitwirkenden und auch ein Teil der Zu⸗ hörer blieben nach dem Conzert noch in geſelliger Vereinigung zuſammen und verwirklichten bis in die tiefe Nacht hinein die Worte unſerer jugend⸗ lichen Altfängerin: „Viele Stunden in dem Leben hat verſchönt der Freude Schein.“ — Mannheim, 16. Ott. Infolge der neu⸗ erdings bei uns in Baden aufgetretenen Chol-ragefahr werden die Controllmaßregeln wieder ſchärfer aus⸗ geführt. Wir haben nunmehr drei Besbachtungsſta⸗ tionen, eine an der Neckarſpize und zwei oberhalb der Rheinbrücke. Auch im nahen Ludwigshafen wur⸗ den dieſe Stationen bermehrt. Der Dienſt wird durch Militärärzte ausgeführt. Die Konttollſchffe müfſen hin und wieder die Rheinſtreck: von Worms bis Marxau befahren, um auch hier Schiffs rev fionen votzunehmen. Jeder verdächtige Fall muß ſofort der Reichsgeſundheitskommiſſion in Berlin mitgeteilt werden. Die Koſten werden vom Reich getragen. Karlsruhe, 17. Oktbr. — Maßregeln gegen die Cholera. Das Großh. Miniſterium des Innern bat folgende Verordnug er⸗ laſſen; Auf Grund ds 8 85 ds Polizeiſtrafgeſtz⸗ bduches wird das in der dirſſeitigen Verordnung vom 14. September d. J. ausgeſprochene Verbot der Ein- und Durchfuhr von gebrauchter Leib⸗ und Bettwäsche, gebrauchten Kleidern — mit Ausnahme der Mäſche und Kleidern der Reiſenden —, Hadern 1892 und Lumpen aller Art, friſchem Gemüſe, Obſt, Butter und Weichkäſe aus dem Hamburger Staats⸗ gebiete auch auf die gleichen, Gegenſtände aus den Niederlanden ausgedehnt. Die verbotswidrig eing⸗ führten Gegenſtände find zu desinfiziren, oder ſofern ſie werthlos find, zu vernichten. — Karlsruhe, 16. Okt. Im Alter von 90 Jahren ſchied geſtern der Neſtor der badiſchen Gerichtsnolare, Regierungsrat Gorg Gebhard dabier, aus dem Leben. In den Zeiten ſeiner Akt vilüt galt er als einer der hervorragendſten Kenner ſeines Faches und gab durch ſeine literariſche Thätigkeit der Praxis viele leitende Gefichtspunkte. Z blreichen Familien war er ein unermüdlicher und mit tef⸗ lichen Kenntniſſen ausgerüſteter Berater gew en. — Auch der Neſtor eines anderen Berufsgebietes iſt faſt gleichzeitig aus dem Leben geſchieden. Baurat Julius Eiſenlohr, früher Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektionen in Waldhut, Freiburg. Bruch⸗ ſaal, Raſtatt und zuletzt in Karlsruhe. Ihm ver⸗ dankt das Land die Ausführung einiger ſeiner ſchönſten Gebirgsſtraßen um Freiburg und im ſüd lichen Shwarzwald! Die B rufsgenoſſen ehrten ſein 40 jähr. Dienſtjubiläum 1881 durch U: berreichung eines filbernen Pokals. Baurat erreichte ein Alter von faſt 83 Jahren. 8 — Mosbach. 15. Okt. In der Nacht vom Freitag auf Samstag wurde im hieſigen Rathaus⸗ Gebäude eing brochen. Der Dieb hatte es zunächſt auf die Bezirksktankenkaſſe, deren Arbeitszimmer auf dem Rathaus iſt, abgeſehen. Er ſchlug mit einem Werkzeug die Thürfüllung ein, erbrach ſämtliche Schränke, fand aber zum Glück nur 70 Mk., da der Kaſſier die Haupkkaſſe mit 2400 Mk. am Abend vorher in ſeine Privatwohnung mitgenommen batte. Nach vollbrachter That ſprengte der Dieb fämtliche Herzenskämpfe. Roman von Theodor Schmidt. In demſelben Augenblick ſah Curt, wie ſeine utter ſich mit der Gräfin Scherwiz unterhielt, nd N trat er hinzu, um ſich dieſer vorſtellen laſſen. Und da geſchah, wonach er ſich ſo lange ge⸗ In hatte. Wüßrend die Gräfin ein paar liebenswürdige Verte an ihn richtete, trat jener Maler mit ſeiner umutigen Begleiterin heran, und die Gräfin ſtellte ürt dieſer vor. Die Frage, ob ſie ihn vergeſſen habe, war ſcht nötig; eine tiefe, brennende Röthe ergoß ſich ber ihr ſchönes Antlitz, und verwirrt ſenkte ſie die ugen zu Boden. Die Gräfin wandte ſich zu dem 900 und die Beiden waren einige Augenblicke ein. „Ich bin noch ganz überraſcht,“ hub Curt en Roddeck an, „ſo wenig ahnte ſch, Sie wieder u ſehen.“ „So, haben Sie mich vergeſſen?“ fragte die nge Dame, während es freudig in ihren ſchönen Augen aufleuchtete. Ein ganzer Strom leidenchaftlicher Worte Nangte ſich anf Curts Lippen, doch wagte er nicht, Aru zu geben. Endlich, nach minutenlangem Schweigen, ver⸗ ſchien, kam ihnen Melanie von Selten mit ihrer ſetzte er: „Wie wäre es überhaupt Jemandem mögzlich, Sie zu vergeſſen, Fräulein. Sagen Sie, wie ſehen die Bergsdorfer Wälder aus? Sind ſie noch ſo ſchön wie damals?“ „Ich babe mich ſchwer von Ihnen getrennt.“ entgegnete Martha, „ich wäre lieber noch dort, als hier in der Refidenz.“ 5 „Haben Sie fich in Bergsdorf nie einſam ge⸗ ſüblt ?“ fragte Curt, über ihre naive Einfachheit lächelnd. „O nein,“ entgegnete ſie lebhaft, „nie! Eher ſühle ich mich hier bisweilen einſam. Die Refidenz iſt wie eine neue Welt für mich.“ Curts von Roddeck war es auch wie eine neue Welt; er vergaß Alles rings umher, außer daß er ſie wiedergefunden hatte, daß er lin ihr ſtrahlendes Antlitz schaute, daß er ihrer ſüßen Stimme lauſchte und ihr leichtes, wechſelndes Erröten beobachtete. Faſt mechaniſch bot er ihr den Arm, und alles Andere vergeſſend, nur einander eingedenk, ſchritten ſie durch die verſchiedenen Zimmer. Den nächſten Tanz batte Martha eiuem jungen Offizier verſprochen, aber ſie dachte nicht eher daran, bis der Tanz zu Ende war, der vergeſſene Tänzer vor ihr ſtand und ſie an ihr Wort exinnerte. Als ſie in ein kleines Nebenz mmer kraten, das ſo recht zu einem traulichen Zwiegeſpräch geſchgſfen Tante entgegen. Hätte Curt einen Blick auf Melanies Antlitz geworfen, ſo wäre ihm nicht der Ausdruck höoͤchſter Ueberraſchung entgangen, der aber in der nächſteu Minute einem ſchon einem tiefernſten, faſt verzwei⸗ felten Zuge wich. Die Gräfin Roddeck machte die beiden jungen Damen mit eiaander bekannt. d „Das alſo war ſein Geheimniß!“ dachte Me⸗ lanie, „Wann und wo mochte er ſie nur geſehen haben. Wie ſchön ſie war!“ a Und ſchmerzlich berührte es Melanie, als ihr Blick über die vollendet ſchöne, tadelloſe Geſtalt glitt, aber ein viel tieferes Weh zuckte in ihrem Herzen auf, als ſie den veränderten Ausdruck auf Curts Zügen wahrnahm. So hatte er ſi« noch nie gelebt — und ſie ſollte nach der Gräfin Wunſch doch nächſtes Jahr Curts Frau werden. Da kam ein Herr, Comteſſe Martda um nächſten Tanz zu bitten, und Melanie blieb mit Curt allein. Da erſt ſchien derſelbe aus ſeinem be⸗ ängſtigenden Traume zu erwachen. Seine Blicke folgten ihrer Geſtalt, bis ſie ihren Augen entſchwun den war, dann wandte er fi mit einew Seutzer zu Melanie. Der kurze ſchö! T aum war aus: Die late. d grauſame Wlklichkeit lag wieder dor ihm. Was nützte es, das ex ſie wiedergefunden batt⸗? Ex mußte