n N 1 ſtets nach Gerſon genannt wurde, iſt in Zablungs⸗ ſtockungen geraten. Die Verbindlichkeiten betragen 500,000 Mark. — Nürnberg, 11. Oktbr. Bei einem Brande in Mönſchberg an der Aiſch erſtickten 2 Kinder des Oekonom Barthlein. — Ein öſterreichiſcher Deſerteur überſtel ſeinen zufällig in Brüſſel weilenden Oberſten Grafen X. im Hotel und verſetzte ihm in Gegenwart der Gräfin, ſowie der Hoteldiener mehrere Peitſchenhiebe übers Geſicht. Der Angreifer wurde verhaftet. Er erklärt, die That aus Rache begangen zu haben, weil der Oberſt ihn unmenſchlich behandelt habe. Die Ange⸗ legenheit ruft gewaltiges Aufſehen hervor. — London, 12. Okt. In dem Garten eines Hauſes im eleganteſten Theile Glasgow's iſt der zerſtlickelte Leichnam einer unbekannten Frau gefunden worden. Der Gärtner, welche das Haus in Abwe⸗ ſenheit der Herrſchaft bewachte iſt verſchwunden. Der Fall erregt außerordentliches Aufſehen. Karlsruhe, 18. Oltbr. Ein Rückblick auf die im Laufe des Jahrhunderts auf einander ge⸗ folgten Schutzvorkehrungen gegen die Maul- und Klauenſeuche läßt erkennen, wie je nach der herrſch n⸗ den Anſchauung von der Anſteckungsſähigkeit und von der Schädlichkeit der Seuche und, entſprechend der Summe der gemachten Erfahrungen über die Mittel und Wege ihrer Verbreitung, die Veterinär⸗ polizei zu berſchiedenen Maßregeln gegriffen, im Großen und Ganzen aber die Schutzvorkehr gegen die Seuche insbeſondere dem modernen Handels⸗ verkehr allmählich angepaßt und zu einer nach jeder Seite hin brauchbaren Wehr ausgeſtaltet hat. Welchen Nutzen die zur Zeit beſtehenden Schutz⸗ vorkehrungen gebracht haben, und wie es ſich mit iſter Wirkſamkeit in Vergleich mit dem Ergebniſſe aus früheren Jahren verhält, ſind Fragen, die zur ritik der Maßregeln notwendigerweiſe zu ſtellen und zu beantworten find. Daß die Einſchleppung der Seuche über die Reichsgrenze ln gewünſchtem Maße nicht verhütet worden iſt, ergeben die Mitteilungen des Herrn Dr. Köhler, Direktor des Kaiſerl. Geſundheitsamtes und die Jahresberichte über die Verbreitung der Tier⸗ ſeuchen im Deutſchen Reiche, welche im Kaiferlichen Geſundheitsamte bearbeitet werden. Es geht aus denſelben hervor, daß es bisher nicht möglich war, die Grenzſperte gegen das verſeuchte Ausland unach⸗ ſichtlich nach den gegebenen geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen zu handhaben. Es ſcheint dies mit den eigen⸗ tümlichen Verhältniſſen der ruſſiſch⸗deutſchen und öſterreichiſch⸗deutſchen Grenze zuſammenzuhängen. Daß aber die Grenzſperre bezw. das Vieheinfuhr⸗ verbot die Seuche wenigſtens geraume Zeit hindurch abhalten könne, dafür haben England und Holland den Beweis geliefert. Etwas greifbarer find ſchon die Erfolge der tierärztlichen Beauffichtigung und einiger Beſchränk⸗ ungen des Viehberkehrs im Binnenlande geweſen. Seit 1886 bis 1890 wurde die Seuche in Baden in 32 Fällen bei Haadelsvieh, ſei es gelegentlich der Ausſtellung der Geſundbeitsſcheinen, ſei es auf Viehmärkten, ſei es in Viehhofen oder bei allge⸗ meinen Stallbiſttationen, entdeckt und ihre Weiter⸗ verbreitung verhütet. Der Hauptnutzen der genann⸗ ten Maßregeln iſt aber darin zu ſuch en, daß die Viehbeſitzer bezw. Viehhändler es angeſichts der ſtrengen Ueberwachung des Vollzugs der Schutzmaß⸗ regeln nur ſelten mehr wagen, mit angeſtecktem oder erkranktem Vieh das Gehöfte zu verlaſſen. Sehr oft iſt es gelungen, die Seuche auf die Gemeinde zu bannen, in welcher ſte vom Nachbarlande eingeſchleppt worden war, und die Thatſache, daß in Baden im Jahre 1888 die Seuche gur in 47 Gemeinden, d. b. 1.7% der Gemeinden des Landes und zwar in 56 Beſtänden aufgetreten iſt, während in dem rechts⸗ rheiniſchen Bayern 1008, in Wärttemberg in 469 und in Elſaß⸗Lothringen 357 Gehöfte verſeucht waren iſt zu einem großen Teil der tierärztlichen Beaufſichtigung des Handelsviehverkehrs und den Beſchränkungen des Viehverkehrs in und mit ver⸗ ſeuchten Orten zuzuſchreiben. Wenn auch in den folgenden Jahren 1889 und 1890 die Zahl der verſeuchten Gehöfte in Biden auf 479 bezw 3866 (im rheiniſchen Bayern auf 7923 bezw. 10 668, in Württemberg auf 2 326 bezw. 10 737 geſtiegen iſt, ſo blieb Baden geg⸗nüber den beiden öſtlich ge⸗ legenen Königreichen nicht allein abſolut, ſondern auch verhältnismäßig erheblich ſeuchenfreier, obgleich die Verhältniſſe gerade in jener Zeit fich für die Einſchleppung der Suche in Baden durch den Um⸗ ſtand außerordentlich günſtig geſtaltet hatten, daß wegen der durch die Futternot im Jahre 1888 und nach Eintritt der beſſeren Futterernten 1889 und 1890, neben dem großen Bedarf an fremdem Schlachtvieh, auch noch große Mengen landwirtſchaft⸗ lichen Nutzviehs nachhaltig, aus dem Auslande be⸗ zogen werden mußten. e N dämmung von im Inlande zum Auszruch geom⸗ menen Seuchenberden bewährt. Wo die Anzeſge don dem Seuchenausbruch bezw. von dem Derdachte rechtzeitig und bevor der Seuchenausbruch b⸗ zw. von dem Verdachte rechtzeitig und bevor der Seuchenſtoff weitergetragen war, erſtattet wurde, blieb die Seuche in der Regel auf ihren urſprünglichen Herd de⸗ ſchränkt, da in dieſem Falle die alsbald angelegte Stallſperre mit den weiteren Maßnahmen die er⸗ wartete Wirkung nie verſagte. Ein gleich gänge Ergebnis wurde in denjenigen Ortſchaften erreicht, Umſtände behilflich waren wie die Abgeſchloſſenheit der einzelnen Gehöfte, das Vorhandenſein eigener Brunnen in denſelben oder einer deſonderen Woſſer⸗ leitung. Aber ſelbſt da, wo die gegenteiligen Ver⸗ hältniſſe obwalteten, wo die Seuche verheimlicht wurde, wo die Gehöfte in geſchloſſenen Ortſchaſten dicht beiſammen liegen, wo die Viehtränke gemein⸗ ſam iſt, wo ferner die erforderliche Vorſicht im Ver⸗ kehr mit Perſonen aus verſeuchten Gehöften mangelte und wo endlich die Stallungen häufig von Händ⸗ lern und Metzgern u. dergl. Leuten beſucht wurden gelang es, die Maul⸗ und Klauenſeuche auf wenige Ställe einer Gemeinde zu beſchränken, was die ſta⸗ tiſtiſchen Erhebungen über die Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden ergeben Am klarſten wird die ſegensreiche Wirkung des Reichsſeuchengeſetzes durch die Thatſache bewi⸗ſen, daß der Seucheſchaden ſeit Einführung des Nöichs⸗ ſeuchengeſetzes bis auf 18˙/0 des in den beiden vor⸗ ausgegangenen Jahrzehnten feſtgeſtellten Schadens zurückgegangen oder mit andern Worten: die ba⸗ diſche Viehhaltung, welche in dem ſtebenden und achten Jahrzehnte jeweils einen Seuchenſchaden von über 3 Millionen zu tragen hatte, iſt von dieſem Schaden um über 2,500,000 Mark ſeit Durchführ⸗ ung des Reichsſeuchengeſetzes entlaſtet worden. FFFFPPCCVTTTTTTTT Ganz ſeid. bedruckte Foulards Mk. 1.35 bis 5.85 p. Met. — eg, 450 verſch. Dispofit) ſowie ſchwarze, weiße und ferbige Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meler — glatt, geſtreift, karrirt, gemustert, Damaſte ele. 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Das eine war der geſuchte Plan, das andere ein Bild, in Papier geſchlagen, das Melanie ſofort an der ganzen Manier als eine Skizze ihres Verlobten erkannte. Die Zeichnung ſtellte ein junges Mäd⸗ eee eee eee ſchienen, unter hohen, ſchattigen Bäumen ſtand ihr reizendes Geficht war über einen Strauß Glocken⸗ blumen geneigt, den ſſie in den kleinen weißen Händen hlelt. Melane meinte, nie etwas Schöners, An⸗ mutigeres geſehen zu haben. Wer konnte ſie ſein? Warum hielt Curt ſein eatſchieden beſtes ſo geheim? Als ſie ihm den gewünſchten Plan brachte, war er zu beſchäftigt. als daß ſie des Bildes er⸗ wähnen konnte, doch wie die Zwei an dem Abend eine kurze Zelt allein waren, ſagte Melanie ernſt: „Curt, wie ich heute Morgen den Plan ſuchte, Product 1 Noch nie in meinem Leben habe ich ein ſo ſchönes ö Geficht geſeh en.“ Aufmerkſam beobachtete ſie ihren Vetter, und es entging ihr nicht, daß ſeine Züge ſich leicht vet⸗ färbten. „Das kann ich Dir nicht ſagen,“ lautete ſeine verlegene Antwort. „ich ſah das Bild auf meinen Reiſen und fand es ſo entzückend, daß ch mich nicht enthalten konnte, es zu copiren.“ „Das iſt Dir herrlich gelungen,“ entgegnete Melanie. Curt wandte ſich mit ein paar gleichgültigen Worten ab. Melanjes Augen folgten ihm mit ernſtem, traurigem Blick. Was hatte ihn ſo ver⸗ ändert? Ihr Verlobter begab ſich in ſein Arbeitszimmer, nahm das Bild aus dem Schubfach, wickelte es ſorg fältig ein und verſchloß es an einen ſichern Ort. Am Abend aber zeigte er ſich herzlicher gegen lich zugefügtes Unrecht wieder gut machen. chen dar, das, von glänzenden Sonnenſtrahlen be⸗ Dame, die ſeit Kurzem in der Geſellſchaft aufge⸗ fand ich in dem Schubfach ein Bild offenbar eine Zeichnung von Deiner Hand. Wen ſtellt es dar? . 12 Melanie, gleichſam, als wolle er ein ihr unwillkür⸗ „Man bört ja Wunderdinge von einer jungen taucht iſt,“ ſagte Herbert von Kalhorn eines Tages im Laufe des Geſprächs zur Gräfin von Roddeck. „Wer iſt ſie ?“ fragte dieſe. „Gräfin Scherwiz ftellt ſie als ihre Adoptiv- tochter vor; wer ſie eigentlich iſt, weiß Niemand. Uebermorgen, zum großen Subſcriptionsball wird man ſie wohl ſehen.“ 7. Capitel. 1 Der Abend des Subſcriptionsballes war da; 78 55 glänzend erleuchteten Sälen wogte eine vornehme, elegant gekleidete Geſellſchaft auf und nieder. „Comteß Martha“ — wie der Grüfin Scherwiz Adoptivtochter allgemein genannt wurde — fand allgemeine Bewunderung. „Eine ſo ſchöne junge Dame hakte man lange nicht zu ſehen bekommen,“ hieß es allgemein, „o jung, ſo friſch und dabei ſo anmutig und unſchuldigl“ „Curt“ ſprach ſein Freund Herbert zu diefem, „Du mußt Dich der jungen Comteſſe don Scherwiz vorſtellen laſſen, ich ſage Dir. Du haſt eine ſolche Schönheit noch kaum; komm, laß uns in den Ball⸗ ſaal gehen, ich glaube ſie tanzt ſoeben mit dem Hauptmann Wallbach.“ Curt folgte ſeinem Freunde ohne beſonderes Intereſſe. Was war ihm noch an den Schönheſten gelegen? Sie ſchritten durch mehrere Geſellſchafts⸗ zimmer in den Saal. Am zußerſten Ende deſſelben ſtand eine junge Dame in lebhafter Unterhaltung mit einem älteren Herrn, einem berühmten Maler, deſſen Blicke voll Bewunderung auf der jungen Dame ruhten. a „Sieh, das iſt fie,“ ſagte Herbert“ „wie ge⸗ fällt ſte Dir.“ f Curt erwiderte nichts, aber ſein Antlitz ward leichenblaß und ſeine dunklen Augen eeweiterten ſich. Das ſchöne Mädchen vor ihm war daſſelbe, der Bild ihn Tag und Nacht nimmer verließ, ſeit ex ihr an jenem Maimorgen in den Bergsdorfer Wäldern begegnet war. „Wie gefällt ſie Dir 2, wiederholte Herbert lebhaft. „Ich habe ſie ſchon geſehen,“ verſetzte Curt in leiſem „gezwungenem Tone, „ja, ſie iſt ſehr ſchön.“ Herbert ſchaute ſeinen Freund verwundert an. * wo dem Vollzug der geſetzlichen Schuß maßregeln deren Pobbe 1 1 N 5 0 G, U en Aar mit Me! n Uutg tem; 1 mitg ln Aub. At dachnder fal 10 15 Haus ems füunger daher St. 1. * A hier 6 Ind ffn, ape gin uin