Verſchiedenes. 5 — Ladenburg, den 10. Oktb. Am näch⸗ ſten Sonntag wird der hieſige Frauenverein ein Concert im Saale des Gaſthauſes zum Schiff eranſtalten, zu welchem bewährte Kräfte ihre Mit⸗ irkung in freundlichſter Weiſe zugeſagt haben. Die Hauptnummer bildet ein prächtiges Singſpiel von bt (Deklamation, Solo und Chor.) Außerdem um⸗ faßt das Programm: Chöre des hiefigen Geſang⸗ Sop fan und Tenor, Soloſtücke für Cello und zwei zößere Nummern aus Opern. Das Concert wird alſo hervorragende Leiſtungen in reicher Abwechselung bieten. Zahlreicher Beſuch desſelben dürfte umſomehr 3 leidenden in Hamburg beſtimmt iſt. Alles Nähere dieſes Blattes mitgeteilt werden. 5 — Mannheim, 8. Okt. Die hieſige Schutz⸗ mannſchaft geht, wie die „Neue Bad. Landesztg.“ falſche Zweimarkſtücke zirkulieren und mahnt unter bei Einnahme dieſer Münzſorte zur Vorficht. f — Karlsruhe, 20. Okt. Für Betriebe, welche für die darin beſchäftigten Perſonen mit be⸗ ſonderer Krankheitsgefaht verbunden find, wird gneten Falls die Errichtung von Betriebs⸗(Fabrik⸗) rankenkaſſen, ohne daß bezügliche Anträge abge⸗ artet werden, von Amtswegen und zwar auch Fabrikinſpektion und Bezirksarzt und außerdem je nach Lage der Sache die ſonſt zuständigen techniſchen ſich über die erhobenen Gutachten zu äußern. Wenn der Unternehmer eines Betriebs, in welchem weniger als fünfzig verficherungspflichtige Perſonen beſchüftigt find, eine Betriebs⸗ (Fabrik-) Krankenkaſſe errichten will, ſo hat, der „Bad. Korr.“ zufolge, das Be⸗ zirksamt die Errichtung der Kaſſe zu geſtatten, ſobald ich aus dem vom Unternehmer zu machenden Nachweiſungen beziehungsweise der Sachverſtändigen Prüfung ergiebt, daß die nachhaltige Leiſtungsfähig⸗ f keit der Kaſſe ausreichend ſichergeſtellt iſt. i Wird von dem Unternehmer, welchem die Er⸗ ob die Geſtalt vor ihm nicht nur eine Täuſchung ſeiner Sinne ſei. Plötzlich wandte Martha ſich um, tiefe Glut färbte ihr Antlitz. Mit dem Hute in der Hand ging der junge Mann auf Martha zu und verbeugte ſich ehrfurchs⸗ voll vor ihr, als wäre ſie eine Königin. „Verzeihung, wenn ich Sie erſchreckt habe,“ ſprach er, „aber ich habe mich hier im Walde ver⸗ irrt und kann den Weg zur Landſtraße nicht finden. Hätten Sie wohl die Güte, mich zurechl⸗ zuweiſen?“ „Sie müſſen dort den Weg zur Rechten ein⸗ ſchlagen,“ antwortete Martha, und ihre Augen be⸗ gegneten dem ſchönſten, edelſten Geficht, daß ſie je geſehen hatte. Statt aber nun ſeines Weges ruhig weiter⸗ zugehen, zögerte der junge Mann noch. „Die Wälder hier find ſo herrlich,“ ſprach er weiter, „wie ich ſie noch kaum ſchöner geſehen habe. 2 dieſelben zur Bergsdorfer gräflichen Beſitz ung 11 Martha antwortete mit einer ſtummen Neig⸗ ung des Kopfes, denn ſte hatte ſo ſeltſame Ge⸗ danken. Wer war dieſer ſchöne Fremde? Woher kam er? . „Sie verlieren Ihre Blumen, gnädiges Fräu⸗ lein,“ ſagte er galant, indem er ſich bückte und fie wieder aufhob. „Ich hörte Sie ſoeben ein reizendes Lied ſingen, das ich noch nicht kenne,“ ſprach er weiter, „von wem iſt es?“ Da ſchwand Marthas Schüchternheit, und ſie erzählte ihm, daß ſie es Tags zuvor geleſen habe und nicht aus dem Gedächtniß bringen könne. Sein Auge ruhte feſt auf ihren edlen Zügen, ſein Ohr und eine ereins, Vorttäge eines Soloquartetts, Lieder für ird durch ein Inſerat in der nächſten Nummer berichtet, von Haus zu Haus und macht die Be⸗ wohner darauf aufmerkſam, daß auffallend viele Bekanntgabe der Erkennungszeichen der Falſifikate ge. dann herbeizuführen ſein, wenn in dem Betriebe niger als fünfzig Perſonen beſchöftigt find. Zur Begutachtung der Frage, ob eine beſondere Krank⸗ beitsgefahr wirklich vorliegt, werden in der Regel die bäuden der Apotheke und eines Kaufmanns ange⸗ Behörden oder andere geeignete Sachverſtändige her⸗ angezogen. Dem Unternehmer iſt Gelegenheit gegeben, geſetztes Haus wurde gerettet. —— — ———käp — es wohl ein herrliches Bild, wie die milden Strahlen Aullitz und goldenen Haar hell erglänzten? Nie ver⸗ gaß er ſie, wie ſie ſo daſtand, den Blick geſenkt warum ſie ſo allein in dem dichten Walde umher⸗ richtung einer Betriebs (Fabrik) Krankenkaſſe auf, gegeben iſt, innerhalb der ihm geſetzten Friſt ein den geſetzlichen Beſtimmungen entsprechendes Kaſſen⸗ ſtatut beim Bezirksamt nicht eingereicht, ſo ſetzt der Bezirksrat unter Berückfichtſgung der hierüber abge⸗ gebenen Erklärungen der Gemeindebehörden feſt, welche Beiträge von dem Unternehmer zu derjenigen Orts⸗Krankenkaſſe, welcher die in ſeinem Betriebe beſchäftigten verſicherungspflichtigen Perſonen ange⸗ hören, oder bezüglich ſolcher Perſonen, welche einer Orts⸗Krankenkaſſe, nicht angehören, zur Gemeinde⸗ Krankenverſicherung deijenigen Gemeinden, in deren Bezirk ſie beſchäftigt find, geleiſtet werden müfſſen. Dieſe Feſtſetzung wird dem Unternehmer, ſowie zur u erwarten ſein, da der Reinertrag für die Not⸗ weiteren Veranlaſſung durch Einziehung der Beiträge den beteiligten Octskranken und Gemeinde⸗Kranken⸗ verſicherungen mitgeteilt. — Konſtannz, 8. Ottober, Dem Wein⸗ reißenden Herrn Karl Lederle aus Hambach (Pfalz) wurden geſtern Abend auf Station Reichenau vom Zuge beide Füße abgefahren. Er wollte, als der Zug ſchon in B wegung war, auf denſelben ſpringen, glitſchſe aus und kam unter die Räder. Voraus⸗ ſichtlich wird eine Ampotution des rechten Unterfuß und des linken Oberſchenkels nötig werden. Herr Ledetle iſt 21 Jahre alt und zur Zeit in einem Weingeſchäft in Mußbach (Pfalz) in Stellung. — Königsberg, 5. Okt. In der Stadt Röſſel hatte ſich, wie die Kgsb. Allg. Ztg. ſchreibt, eine aus ſechs Köpfen beſtehende „Räuberbande“ zuſammengethan, und nachdem die Mitglieder derſelben — ſämmtlich ſchulpflchtige Burſchen — den „Eid“ darum, die Stadt Röſſel — an vier Stellen Brand zu ſtecken. Ein von ihnen angezünedeter Stall brannte vollſtändig ab; die in den Hinterge⸗ legten Feuer wurden aber rechtzeitig entdeckt und ge⸗ löſcht. Auch ein in der Mühlenſtraße in Brand Wie ſich ſpäter her⸗ ausſtellte, hatten fich die Buben „verſchworen“, die ganze Stadt abzubrennen. Dem Schwörenden wurde vom „Hauptmann“ ein Revolver auf die Bruſt ge⸗ ſetzt und im Falle des Eidbruches, d. h. wenn einer das Vorhaben verraten würde, der Tod angedroht. Zwei der Buben find ſchon zur Haft gebracht worden. Sie waren in den btzien vierzehn Tagen nicht mehr zu Hauſe geweſen und hatten ſchon früher in Korſchen einen Fleiſcher beſtohlen und den Raub unter ſich geteilt. —— — — — war entzückt von vem Klang ihrer Stimme. —— Gab durch das grüne Laub fielen und auf ihrem ſchönen und die kleinen weißen Hände voll Glockenblumen. „Vollen Sie mir eine dieſer Blumen geben?“ fragte er, als Erinnerung an dem ſchönſten Morgen, den ich je erlebt, und an das lieblichſte Geficht, das ich je geſehen hab: — nur eine einzige 2“ Halb ſchüchtern, halb lächelnd reichte ſie ihm die gewünſchte Blume; ſein Geſicht erglühte, als ee ſie aus ihren Händen nahm; noch mehr Worte zitterten auf ſeinen Lippen, gern hatte er ihr ge⸗ ſagt, wie ſchön, wie lieblich, wie anmutig ſie ſei, und er ſie nie vergeſſen lönne; gern hätte er ſiie nach ihrem Namen gefragt, wo ſie wohne und ſtreifte, aber er that nichts von Alldem — mit 195 ſtummen, ehrerbietigen Verbeugung verließ er 11. Martha kehrte heim! aber das Leben war ein anderes für ſie geworden. Etwas Niues, [Schönes miſchte fich bei Tag in ihre Gedanken, bei Nacht in ihre Träume. Sie wußte nicht warum das Ge⸗ ficht, das ſie an jenem Morgen im Walde geſehen, ihr beſtändig vor Augen ſchwebte, warum der Ton jener Stimme ihr immer in den Ohren klang, warum ein jedes Wort, das er geſprochen, in ihrem Herzen lebte. Sie wußte nicht, daß an jenem Majfmorgen das erſte Glied zu einer Kette geschmiedet wurde, die fie ür ihr ganzes Leben binden ſollte; die Bergsdorfer Wälder ſollten ihr ebenſo berhängnißvoll werden wie einſt ihrer ſchöͤnen jungen Mutter. — entſpann ſich ein lebhaftes Feuergefecht, das mit geleiſtet, gingen ſie am Sams tag früh allen Ernſtes tödlicher Verwundung zweier Pächter endete. Dit in regeln von der Regierung zur Unterdrückung des ſeines Gefährten nahmen einen ernſteren Ausdruck wieder an, „haſt Du mit einmal ſo viel geſagt, e e — Wien, 8. Okt. Die Konkurrenzzelt in Wien für den Diſtanzritt iſt beute 12 Uhr mitlagzs abgelaufen und hat ſich das Richter⸗Komite aufge⸗ löſt. Die letzten drei Reſter kamen nachts an: Wit⸗ tiſch, Müller (vom Grenadierregiment) und Rauch; dieſer iſt der letzte der Reiter. Im ganzen kamen 71 deutſche Reiter an; 21 brachen nieder oder gaben den Ritt auf. Von 14 iſt keine Nachricht aus dem Komtte ergangen. Von den 42 zur Verteilung kom⸗ menden Preiſen bei dem Dienſtanzritt entfallen 29 auf öſterreichiſche und 13 auf deutſche Reiter. — Chalons, 8. Oktober. Durch einen Wirbelſturmm wurde die Stadt geſtern ſchwer heim⸗ geſucht. Ueberall iſt großer Schaden entſtanden; ez gibt ganze Straßen, in welchen kein Haus ver⸗ ſchont blieb. Sechs Häuſer find unbewohnbar ge⸗ worden. Viele Telegraphenſtangen wurden umge⸗ f 10 Für U 0 worfen. Eine große Anzahl Perſonen wurden ver⸗ 1 letz. In der Stadt Nimes iſt der Schaden noch J weit größer, kein Haus blieb unverſehrt. Zahl- Su reiche Bauernhöfe und Windmühlen wurden nieder 4 Ln gu, geworfen. Teilweiſe iſt die Ernte vollkommen ver⸗ nichtet, drei Leichen wurden bis jetzt gefunden. Auch das Rhonethal wurde ſchwer heimgeſucht. Be Rognemaure iſt die Rhone fünf Meter geſtiegen. De Ebene von Pont⸗Saint⸗ Eſprit von einer Ueber⸗ ſchwemmung bedroht. — Mailand, 8. Okt. Aus Catania kommt die Nachricht, daß geſtern zwei Kilometer von Biau⸗ cavilla fünf bewaffnete Räuber drei Pächter dez kürzlich überfallenen Barons Spitaleri angriffen. Es 1 7 Aufregung in Sicilien über dieſen Vorfall ißt un⸗ geheuer und dringend werden die energiſchſten Maß⸗ Räub rwe ſens gefordert. a Nohſeidene Maſtkleider Mk. 16,80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Quali⸗ täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seiden⸗ ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meter glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte ele. (ca 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), Porto⸗ u. zollfrei. Muſter umgehend,. Seidenfabrin G. Henneberg, (t. u. k. Hfl. Zürich, 5. Kapitel. „Du biſt ein ſonderbarer Menſch,“ ſagle Herbert von Kalborn zu ſeinem Freunde, dem jungen Graf von Noddeck, „daß Dich nichts be⸗ friedigen kann? Was willſt Du mehr? Du dit jung, hübſch, reich und ohne Schulden. Da ſleh mich an — mich armen Kerl, mein ganzes Ein⸗ kommen reicht nicht aus, um meine Cigarten davon A d. zu bezahlen; ich ſtecke bis über die Ohren in lin a Schulden, Alles geht mir ſchief, und bei Aldem en md g bin ich wohl glücklicher wie Du.“ 5 ain, R „Ach, laß mich in Ruh', ich bin verſtimmt, ö erwiederte der junge Graf mürriſch⸗ dum „So ſage mir doch nur, woran es Dir fehlt!“ ſprach jener weiter, „ſelbſt eine ſchöne, junge Frau kannſt Du haben — Du brauchſt nur zuzugreifen.“ Des Grafen Antlitz verfinſterte ſich bel dieſen Worten nur noch mehr. N „Alles was Du ſagſt, iſt ja ſehr wahr, mein Freund,“ verſetzie er, „und doch kann ich Dir ber⸗ fichern, daß ich gern Titel, Rang Reichthum und Alles, mas ich in dieſer Welt beſiße, hingehen würde, wenn ich dadurch frei von einer gewiſſen Feſff würde!“ „Frei!“ — wovon? fragte Herbert erſtaunt. Der Graf erwiderte nichts, und edle Zäge an. „Freund,“ hub er gach einer kurzen Pauſe vertraue Dich mir ganz an und at Dich bekümmert.“ Diourtſetzung folgt. 0