Schmutzes in der Nähe, Ordnung im Schlafen und Eſſen, fröhlicher Muth. Zu vermeiden: Spfrituoſen beſond rs die ſogen. Cholerabittern, ſtarke Weine und Gewürze, große Sommerhitze, ſchlechte Verdau⸗ ung, unmäßig beiße Getränke (Kaffe, Thee, Glüh⸗ wein ꝛc.), Erkältung des Unterleibs, unger'gelte Lebensweiſe, Angſt und Furcht. — Ueberlingen, 26. Aug. Wieder hat der un verantwortliche Leichtfinn, Petroleum ins Feuer zu gießen, zwei Opfer gefordert. In dem Benach⸗ barten Owingen wollte die Frau des Gendarmen Greiner Bügeln. Da die Kohlen nicht recht brennen wollten, goß ſie etwas Petroleum hinzu, das jedoch ſofort explodierte und die Kleider der Frau in Flammen ſetzte. Auf ihr Hilfegeſchrei eilte ihr Mann herbei der ſich beim Löſchen gleichfalls ſchwere Brand⸗ wunden zuzog. Erſt durch die Hilfe dritter gelang es, das Feuer zu löſchen. Die Frau deren jüngſtes Kind erſt 14 Tage alt iſt, liegt Hoffnungslos dar⸗ nieder, der Mann dürfte, trotz ſchweret Verwundungen mit dem Leben davonkommen. — Vom Bodenſee, 26. Auguſt. Auf der Fahrt von Arbon nach Romanshorn ſtürzte ſich geſtern abend Dr. Lutterkort, welcher ſich ſchon längere Zeit in Romanshorn aufhielt, vom Dampfſchiff aus in den See. Rettungsverſuche waren vergeblich. — Darmſtadt, 26. Aug. Großes Aufſehen erregt in unſerer Stadt das vor einigen Tagen er⸗ olgte Verſchwinden der 14jährigen Tochter eines hiefigen Gaſtwirts mit einem Maler aus Brünningen. Vor ſeiner Flucht hat das Mädchen den Eltern eine größere Geldſumme entwendet. Da es ſich um die Entführung einer Minderjährigen handelt, ſo hat die Staatsanwaltſchaft henter dem flüchtigen Paar einen Steckbrief erlaſſen. — Darmiſtadt, 29. Aug. Der Sohn des Bäckermeiſters Bopp in der Mühlſtraße iſt an der ftatiſchen Cholera erkrankt. Er kommt, lt. Frkf. Ztg., von Hamburg. Die Behörden trafen die niſchiedenſten Maßregeln. — Berlin, 29. Aug. (Priv.⸗Telegr.) Das Polizeipräfidium giebt bekannt an der Anſchlagſäulen, aß an einer aus Hamburg zugereiſten Frau die fiatiſche Cholera wiſſenſchaftlich feſtgeſtellt ſei, und fügt Belehrung über Cholera bei. 4— Eſſen, 28. Aug. Heute früh 7 Uhr fand, vom ſchönſten Wetter begünſtigt die Enthüllung des von den Angehörigen der Krupp'ſchen Werke ihrem verſtorbenen Chef Alfred Krupp gewidmeten Denkmals ſtatt. Die Betheiligung der Arbeiter und Beamten war ſehr zahlreich. Der Feſtplatz iſt hübſch geſchmückt. das Rathaus und viele Privatgebäude find beflaggt. Geheimrath Krupp drückte in längerer Anſprache ſeinen Dank aus. Namens der Arbeiter ſprach Meiſter Röder welcher die Versicherung hingebender Treue gab, und das Denkmal ein herrliches Zeugniß herz⸗ erfreulicher Beziehungen zwiſchen Arbeitern und Ar⸗ beitgebern nannte. Geheimrath Krupp ſtiftete zur Erinnerung an den Feſſtag 500,000 M. zur Er⸗ richtung miethfreier Wohnungen für alte, invalide Arbeiter und deren Wittwen. — Homburg, v, d. H., 27. Aug. Am Eingang des Waldes an der Chauſſee nach der Saal⸗ burg wurden geſtern nachmittag durch Holzleſerinnen die ſchon ſtark in Verweſung übergangenen Leichen eines jungen Mannes und eines Mädchens aufge⸗ funden. Nach dem von dem jungen Manne an ſeinen Vater hinterlaſſenen Brief handelt es ſich um Selbſtmord durch Vergiftung aus Liebeskummer. Beide Perſonen find aus Frankfurt; das Mädchen ſoll dort Ladnerin geweſen ſein. Sie werden ſeit zwölf Tagen vermißt. — Poſen, 37. Aug. Der Fleiſcher Degorski wurde in nahen Dorfe Plewisk geſtern ermordet. Der Thäter wurde verhaftet. 5 — Chemnitz, 25. Aug. In dem zu unſerer Stadt gehörigen Zeiſigwald iſt ein Mann ermordet aufgefunden worden. Man hatte ihm erſt einen Schlag auf den Kopf verſetzt, dann dem Bewußt⸗ loſen die Hände auf den Rücken gebunden ihm die Kehle mit einem ſtumpfſen Meſſer durchſchnitten. Die Leiche war faſt ſämmtlicher Kleider beraubt. In dem Ermordeten vermutet man einen Ofenſetzer Weber aus Frankenberg. Die That muß von mehreren Perſonen verübt worden ſein. — Iſerlohn, 27. Aug. Bei einem geſtern hier ſtattgefundenen Brande verbrannten 3 Dienſt⸗ mädchen. — Cottbus, 26. Aug. In der vergangenen Nacht brannten im nahen Gallinchen 14 Gehöfte, darunter ein Schafſtall, nieder, 200 Schafe kamen in den Flammen um. a — Brüſſel, 29. Aug. Ein aus Antwerpen wurden verletzt, 2 getödtet; 5 Wagen find zertrümmert. — Dem in Paris erſcheinenden hat ſich ein Bahnwärter der Nordbahn, der hier Die für beide Theile ſehr wichtige Frage wäre viel⸗ leicht ſchon vor Jahr und Tag auf die eine oder andere Weiſe entſchieden, wenn Baron Lindberg, wie es ſich unter Verwandten ſchickt, mit der Com⸗ teß freundſchaftlich verkehrte. Sie hatte es ja gar nicht nöthig, gerade den rückſichtsloſen Vetter zu heiraten, wenn er ſelbſt den Wunſch des Oheims nicht erfüllen will, denn die Comteß hatte Freier ge⸗ nug, ſie iſt aber geneigt, dem Vater im Interſſe der Erhaltung der gräflichen Line ein Opfer zu bringen. Ich glauber aber, daß es nötig geworden iſt, der Comteß zu rathen, freiwillig auf eine Ver⸗ bindung mit dem Vetter zu verzichten, denn über dieſen find die häßlichſten Gerüchte in Umlauf. Drüben auf Rittergut Ludwigsthal, wo ſich voriges Jahr der Major von Katten angekauft hat, iſt ein ehemaliger Kamerad des Majors, ein Rittmeiſter a. D Baron Brunner zu Beſuch und hat die ſchlimm⸗ ſten Dinge über den Baron Lindberg erzählt. Der⸗ ſelbe ſoll nicht nur ein toller Verſchwender und Lebe⸗ mann ſein, ſondern auch ganz leidenſchaftlich Hazard ſpielen. Außerdem hat Baron Brunner gemeint, daß Baron Lindberg faſt das ganze väterliche Ver⸗ mögen in Zeit von drei Jahren verprafſt habe und daß bel ihm jeden Tag der Bankerott aus⸗ brechen könne.“ „Entſetzlich! Entſetzlich!“ rief der Adminiſtrator. „Der junge Herr ſcheint nicht recht bei Sinnen zu ſein. Wie kann man nur in ſo kurzer Zeit ein ſo großes Vermögen vergeuden! Aber ich habe ſchon immer eine ſchlimme Loͤſung des räthſelhaften Be⸗ tragens des Barons befürchtet.“ „Und wenn dieſe Mittheilungen über das Leben und die Vermoͤgensverhältniſſe des Barons Lindberg wahr find, ſo darf doch unſere liebe Comteß einen hnicht einem Unwürdigen opfert. ſolchen Menſchen nicht heitathen, denn ſie würde ja dann ſehr, ſehr unglücklich werden. Ich bitte Sie daher, Herr Adminiſtrator, begeben Sie ſich noch heute oder ſpätetens morgen unter einem paſſenden Vorwande einmal hinüber nach Ludwigsthal zu Major von Katten. Sie werden dort wahrſcheinlich auch die Bekanntſchaft des Barons Brunner machen und Gelegenheit haben, die Wahrheit in Bezug auf die Gerüchte, die mir über Baron Lindberg zu Ohren gekommen find, zu erforſchen.“ „Ich werde mich beeilen, Ihrem Wunſche zu entſprechen, gnädige Frau,“ entgegnete Körner erregt, „denn mir ſelbſt währe der Gedanke unerträglich, unſere gnädige Comteß unglücklich verheirathet zu ſehen. Major Avon Katten ließ mir neulich durch ſeinen Verwalter ein Paar überzählige Wagenpferde zum Kauf anbieten. Wir könnten die Pferde ge⸗ brauchen, ich werde ſie deshalb einmal anſehen. Das iſt ein geeigneter Grund, um in Ludwigsthal einen Beſuch zu machen.“ „Das paßte ja ganz vortrefflich,“ Frau von Lingen. „Beſorgen Sie dieſe Miſſton recht gut, Herr Adminiſtrator, wir find es bei Gott der Comteß ſchuldig, den Gerüchten über erwiderte wicht ge Zürich. Muſter umgehend. i ̃ „XIX nach der Schweiz. Siecle“ wird aus Amiens gemeldet: „Dieſer Tage Baron Lindberg auf den Grund zu gehen damit ſie Sie laſſen wohl dann ſagen, was Sie erfahren haben, Sie von Ludwigsthal zurückgekehrt find.“ „“Gewiß, gnädige Frau,“ antwortete Körner dienſteiſrig und geleitete die Dame aus dem Zimmer. Wenige Stunden darauf ließ ſich der Adminiſt⸗ ratar Körner ſeinen Wagen anſpannen, Ludwigsthal zum Major von Katten zu fahren. Mit ſehr wichtiger Mine ſtieg der alte Herr in den Wagen und fort ging es im ſcharfen Trabe mit wenn um nach wohnbaft ift, in ſeiner Scheune erhängſ, kurz nach ⸗ dem ſeine Frau von Zwillingen entbunden worden war. Dieſe Verzwe flungsthat erregte großes Auf⸗ ſehen, da der betreffende Bahnwörter niemals ſelbſſ⸗ mörderiſche Abfichten kundgegeben hat. Wir haben indeſſen den Beweggründen nachgeforſcht und in ſer⸗ fahrung gebracht, daß die Verwaltung der Nord⸗ bahngefellſchaft unbarmberzig alle Angeſtellte entläßt, die mehr wie 2 Kinder bekommen. Nun hatte der fragliche Bahnwärter ſchon ein Kind und als ihn ſeine Frau plotzlich mit Zwillingen beſchenkte, war ihm ſeine Entlaſſung gewiß. Er zog den Tod dem Elend vor. Und man ſucht immer noch nach den Urſachen der Entvölkerung Frankreichs!“ Wenn ſ etwas in dem „geknechteten“ Deutſchland geſchähe! — London, 27. Aug. In der Kohlen⸗ grube Parksliege bei Brüdgend, in welcher geſtern eine Exploſion ſtattgefunden hat, wurden bisher ſteben Arbeiter⸗ und zwei Pferdleichen aufgefunden, Da durch die Exploſton die Grube faſt gänzlich zu⸗ ſammengeſtürzt iſt, ſo liegt die Befürchtung nahe, daß ſämmtliche 150 Eingefahrene tot find. Meh⸗ rere zur Rettung eingefahrene Arbeſter mußten hald erſtickt zurückgeholt werden. — Eine neue Reben⸗Krankheit. Amerika hal uns ſchon allerlei ſchöne Krankheiten beſchert, Reb⸗ und Blutlaus, falchen Mehlthau u. f. w. Die Franzöſiſchen R- publikaner betrachten heute den Weinbau ihrer Gefinnungsgenoſſen jenſeſt des Meeres mit einem völlig gerechtfertigten Verdacht. Eine neue Krankheit, die in Californien ausgebrochen, hat zur völligen Sperre von Schnittlingen aus Amerſka geführt. Dieſe furchtbare Seuche entſt⸗ht durch einen Schleimpilz, welcher zu der Gattung Plasmodiphora gehört und verwüſtet junge und aite Anlagen. Die bisherigen Plagen find nach allen eingegangenen Be⸗ ſchreibungen die reinen Kinderkrankheiten im Vergleich mit der Schleimpilz⸗Krankheit. TTC TTbTꝗñ᷑ Nraut-Seidenſtoffe, ſchwarz, weiß, ereme zt. — v. 65 Pfge. bis Mk. 22.85 — glatte und Da⸗ kommender Eiſenbahnzug ſtieß in der Nähe des Nord⸗ maſte ꝛc (ca. 300 verſch. Qual. u. Dispof) ver⸗ bahnhofes mit den 5 letzten Wagen des aus Oſtende ſendet roben⸗ u. ftückweiſe porto⸗ und zollfrei das anlangenden Exspreßzuges zuſammen. 18 Perſonen — Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief, Doppeltes Brieſporto nach Ludwigsthal. Un terwegs brummte der Adminiſt⸗ rator verſchiedene derbe Flüche über die heutige ent⸗ artete Jugend in den grauen Bart, denn das Baron Lindderg ein Verlorener ſei und niemals daran ge⸗ dacht werden könne, daß die Comteß nicht heirate, das ſtand bei dem Biedermanne felſenfeſt. Da⸗ zwiſchen jammerte er öfters über die Thorheſt, daß die Comteß, um den Willen ihres Vaters auszu⸗ führen, früher ſo manchen ihrer würdigen Fleſer ab⸗ gewieſen hatte und nun beinahe acht und zwanzig Jahre alt geworden war. „Eine wahre Schande, daß dies dieſem Engel paſſiren mußte!“ wekterſe der Adminiſtrator ſo laut, daß der Rutſcher ſich er⸗ ſchrocken umwandte, und den ſtrengen Gebieter frug was er zu befehlen habe. „Nichts anders als daß Du Eſel mich ſo rasch als moglich nach Ludwigsthal fahren ſollteſt.“ ere wiederte der Adminiſtrator ärgerlich, und der Kutſcher hieb erſchrocken auf die Pferde ein, daß ſie im Galopp weiterjagten. Bald hielt der Wagen auf dem großen Hofe des Rittergutes Ludwigsthal. „Iſt der Herr Major zu ſprechen 9“ frug Kör⸗ ner haſtig einen herbeieilenden Knecht. „Ich mochte mir die Wagenpferde anſehen, welche Dein Herr verkaufen will.“ 5 „Wir haben Beſuch, Herr Adminſſtrator, entgegnete dienſteifrig der Knecht und half die Pferde abſpannen. „Der Herr Major und die gnädige Frau nebſt dem gnädigen Fräulein find mit dem Herrn Baron im Garten. Ich werde es dem Diener ſagen, daß Sie da find.“ ö (Fortſetzung folgt.) alnachn g ee ben 0 n 18, Feb 110 da Re 5 0 b fal et ba n i Verggtung nt kinem dert nach de di, Fuchs nntmachn e, den 1. 5. J em 11 A gehen dabier die nbien im Höb. u ite öffentlie el. 0 9. Auf 18 Aaemiſtramt: I hüben. file Aung. A Ningkraße n bete Ausb * 11, 0 fan 7 500 S. far geſter hier. S id Nafen. Nüb⸗ K. Fieder me e u knn bei mi d N. Wa — — — Ju gel) . Fiheerſehn de Hooſe Aal fe Mn, n Und bon d ing zu 5, M nn dach Wein ſind Münſterz