Die Truppen des unabhängigen Kongoftaates find bei Benakamba am Lomani, im Südweſten des Bakuba⸗Landes, von den Arabern vernichtet worden. Hodiſter wurde drei Tage lang gefoltert und dann enthauptet. Nur zwei Europäer find entkommen. — Petersburg, 15. Aug. In Petersburg ſtarben am Sonnabend dreizehen, in Moskau am 12. d. Mts. zwei Perſonen an der Cholera. Verſchiedenes. — Seckenheim, 15. Aug. Am letzten Freitag ertrank hier beim Baden der 12 Jahre alte Knabe 1 an der Feudenheimer Fähre geländet. Die Be rdi⸗ gung fand Montag früh unter Beteiligung der Lehrer und Schüler der Höb. Bürgerſchule Laden⸗ burg ſtatt, welche Anſtalt Wolf beſuchte. — Tabakanbau. Nach den periodiſchen Mittheilungen, welche der Mannheimer Tabalber in erausgiebt, find im Erntejahr 1892 im Hauptzoll⸗ umtsbezirk Mannheim 3062 Gtundſtiſcke mit Tabak pflanzt worden, welche einen Flächeninhalt haben on zuſammen 60.605 Ar 3 qm wäbrend ſich die Zahl der Tabakspflanzer auf 1871 bezifferte. Im Jahre 1891 betrug die Zahl der mit Tabak be⸗ pflanzten Grundstücke 4365, die insgeſammt 85,414 Ar 56 qm umfaßten. Die Zahl der Tabakspflanzer bezifferte fich im Vorjahre auf 2471. Sowobl die Zahl der Tabakspflanzer, als der mit Tabak bepflanzte Flächenraum hat ſomit im laufenden Jahre ganz bedeutent gegen das Vorjahr im Hauptzollamtsbezirk Mannheim abgenommen. Zu dem Hauptzollamtbe⸗ zirk Mannheim gehören folgende Orte: Feudenheim, Großſachſen Heddesheim, Hemsbach Hohen⸗ ſachſen, Ilvesheim, Käferthal, Ladenburg, Lauden⸗ bach, Leutershauſen, Lützelſachſen, Mannheim, Nek⸗ karau, Neckarhauſen, Sandhofen leinſchließlich der Colonien Sandtorf und Schaarbof), Schriesheim, Sulzbach, Wallſtadt, Weinheim. Die Abnahme des Tabakbaues im Hauptzollamtbezirke Mannheim iſt eine chroniſche. Dieſelbe tritt jedes Jahr ein. So wurden im Jahre 1885 noch 7068 Grundſtücke mit 133.397 Ar 89 qm Flächeninhalt mit Tabak bepflanzt, während ſich die Zahl der Tabakbauern auf 2772 bezifferte. Aehnlich li⸗gen die Verhältniſſe im ganzen Großherzogthum Baden, woſelbſt im Jahre 1892 von 32,515 Pflanzern 51,416 Grund⸗ ſtücke mit 575,665 Ar Flächeninhatt mit Tabak bebaut worden, gegen 40,678 Pflanzer im Vorjahr, welche 68,287 Grundſtücke mit 753 684 Ar mit Tabak bebauten. Im Jahre 1885 wurden in Baden Bernhard Wolf und wurde am Sonntag die Leiche 55,766 Grundſtücke, die 670,490 Ar umfaßten und von 34 458 Landwirten gehörten, mit Tabak bepflanzt. Weitaus am meiſten Tabak produzirt der Hauptamtsbezirk Lahr in welchem im Jahre 1892 256,359 Ar mit Tabak bebaut find, gegen 336, 129 Ar im Vorjahre. Dann kommt Oörrach, wo im laufenden Jahre 91,773 Ar Taback tragen, gegen 109,278 im Vorjahre. In keinem Bezirk hat im Jahre 1892 der Tabakbau gegen das Vorjahr zugenommen, eine keine ſehr erfreuliche Erſcheinung, welche ſeitens der Großh. Regierung, die eingehendſte Beachtung verdient. — Klientems (Baden), 11. Aug. Hier ſtarb plötzlich der 22jährige Sohn einer in geordneten Verhältn ſſen lebenden Familie. Letztere gab an, der junge Mann habe ſich nachts aus dem Hauſe fort⸗ begeben und ſei auf dem Hofe von einem Herzſchlage getroffen worden. Die Sache fand Glauben und bereits am Montag wurde die Leiche beerdigt. Auf obrigkeitlichen Befehl wurde geſtern die Leiche in⸗ deſſen wieder ausgegraben, wobei es ſich heraus⸗ ſtellte, datz der Unglückliche den Tod durch Erdroſſel⸗ ung gefunden hat; die Strangulationsmarke war deutlich zu ſehen. Die Angelegenheit erregt umſo⸗ mehr Aufſehen, als die Beerdigung auf ein ärztliches Gutachten hin geſchehen iſt. Ob hier ein Selbſt⸗ mord oder ein Verbrechen vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Vom Belchen, 15. Aug. Geſtern Abend wurde am Fuße des Belchen ein grauenhafter Raub⸗ anfall an einem Finanzpraktikant aus Altmünſterol berübt. Die Verletzungen ſollen ganz entſetzlich und nuch dem Ausſpruch wenig oder gar keine Hoffnung vorhanden ſein, das Leben d esſelben zu erhalten; ſeit heute Morgen 3 Uhr liegt derſelbe auch boll⸗ ſtändig befinnungslos darnieder. Der Mörder raubte ſeinem Opfer, die Reiſetaſche, einen Feldſtecher und die Uhr: an der weiteren Beraubung namentlich des Geldbeutels mit Inhalt, welcher ſich bei dem Unglücklichen noch verfand, wurde derſelbe durch herannahenſvon Menſchen wie es ſcheint verhindert. Möge es gelingen dieſes Scheuſals bald habhaft zu werden. g — Leipzig, 13. Aug. in der ſechsten Stunde drang ein fremder Mann in Reudnitz in ein in der Heinrichſtraße belegenes Pro⸗ duktengeſchäft ein und verlangte von der anweſen⸗ den Frau und deren Tochter Geld. Als dies natür⸗ Heute nachmittag und verwundete dieſelben ſo ſchwer, daß fie Krankenhaus überführt werden mußten. mörder, ein Tiſchlergeſelle aus Biſchofswerda, wurde verhaftet. — Berlin, 13. Auguſt. Einem Naubmord iſt heute in aller Frühe die 66 jährige verwittwete Frau Reſtaurateur Rieder, Chaufſeeſtraße 83, zum Opfer gefallen. Vorüberziehendes Milltair halte Frau Nieder noch um 4½ Uhr früh in der Fin⸗ gangsthür ſtehen ſehen. Geraubt find außer dem gekommen iſt, und zehn Metzer Kirchenbaulooſe. — Nashville, 13. Aug. Eine Neuler⸗ meldung aus Tenneſſe beſagt: Erbittert über die Verwendung der Sträflinge in den Bergwerken bon Trachty entzündeten die Bergarbeiter geſtern früh das Gebäude, worin die Ströflinge untergebrach waren, setzten 350 Sträflinge in Freſheik, brachten dieſelbe in einem Eiſenbahnzug unter und zwangen die Eiſenbahnbedienſteten durch Drohungen mit dem Revolver, die Sträflinge außerhalb der Stadt zu befördern. Mehrere Meilen von Trachelty entern teilten die Sträflinge den Zug und berſuchten zu entfliehen. Hierbei wurden Revolverſchüſſe gewechſell wobei ein Mann getödtet und ein Mann berwundes wurden. Näheres hierüber fehlt, da die Telegraphen⸗ verbindung durch die Bergarbeiter durſchniſten wurde. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefürdle Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. Verfälſchte Seide (die leſcht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die („Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faftbroff erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der üchlen Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. . K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſſer von feinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann u, liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und zollfrei in's Haus. Doppeltes Briefporto nach der lich verweigert wurde, hieb er mit einem bis dahin verborgen gehaltenen Seitengewehr auf Beide ein verwalter erregt und ſeine Lippen zitterten. „Nach dem Tode des ſeligen Herrn, alſo vor ungefähr ſieben Jahren wurde wegen der Vormundſchaft des noch unmündigen jungenHerrn das ganze Vermögen gerichtlich auf eine Million und vie rhunderttauſend Mark geſchätzt, und da das Beſitztum vorzugweiſe aus liegenden Gütern beſtand, die alle noch vor⸗ handen find, ſo können dieſelben jetzt doch nicht eine halben Million Mark weniger wert ſein.“ „Ja, mein lieber Herr Werner, die Befitzungen find im Werte bedeutend zurückgegangen, die Walder find ausgeſchlachtet und die Fabriken nicht mehr im blühenden Geſchäfts gange, da kann kein hoher Preis angelegt werden. Zudem iſt es ſehr ſchwer für ſolche große Beſitzungen einen einzelnen Käufer zu finden. Ein Conſortium von Käufern iſt aber be⸗ reit zu dem Preiſe von 900,000 Mark Baron Lind⸗ bergs sämmtliche Beſitzungen noch heute zu kaufen.“ „Bei dieſem Gebote wird es nichts; aus dem Kaufe, Herr Leonhard,“ ſagte Werner ſtreng ab⸗ lehnend, das kann ich Ihnen ſchon jezt ſagen. Melden Si: das Ihren Auftraggebern und bringen Sie dann Nachricht, heute oder morgen. Ich will dem Herrn Baron ſagen. daß Sie hier waren.“ Aergerlich wandte ſich der alte Schloßverwalter von Herrn Leonhard ab, und dieſer verließbrummend das Schloß. Bald darauf trat Baro Zimmer. „Was giebt,s Neues, lieber Werner?“ der Schloßherr in ſeiner joplalen Weiſe. „Leider nichts Gutes!“ erwiederte der treue Diener. „Herr Leonhard war hier und bot im Auf⸗ trage des Käufersconſortiums für unſere ſämmt⸗ n Lindberg in das frug Schweiz. ..!.!.!b.b..õ.õõũũũĩ ũã bb „900,000 Mark!“ rief der junge Baron er⸗ ſchrocken und wurde kreidebleich. „Dieſe überſteigt ja nur unbedeutend den Betrag meiner Schulden. Um Gotteswillen, was ſoll ich da an⸗ fangen! Meine Gläubiger drängen, meine Kaſſen Wiſſen Sie keinen Rath, lieber Werner.“ ö „O, Sie folgen doch nie meinem Rathe!“ bemerkte Werner bitter. „Wie oft habe ich Ihnen die beſten Rathſchläge gegeben, aber Sie hörten nicht und nun iſt das Unglück da.“ „Nun, ſo reden Sie doch, wenn Sie vernünftigen Rath wiſſen,“ fuhr Baron Lindberg empor. „Was nutzt es, mir jetzt Vorwürfe zu machen, daß ich früher Ihren guten Rath nicht be⸗ folgte. Zeigen Sie mir lieber jetzt einen Ausweg, oder Sie können es erleben, daß ich mir eine Kugel vor den Kopf ſchieße.“ „Barmherziger Gott, was muß ich hören!“ rief der alte Schloßverwalter entſetzt, „Ein Baron Lindberg will Schulden halber als Selbſtmörder enden!“ „Nein, nein! Ich ſagte zu viel,“ gab Lind⸗ berg betroffen zurück. „Es wäre ja feige und ſchimpflich, durch einen Selbmord unter dieſen Ver⸗ haltniſſen aus der Welt zu gehen. Lie ber will ich meinen Gläubigern meine Güter überloſſen und mir eine kleine Stelle ſuchen. Etwas gelernt habe ich in meiner Jugend doch und kann ſchließlich auch fleißig arbeiten.“ „Bravo, bravo!“ rief jetzt freudig der alte Schloßverwalter. „Das gab Ihnen ein guter Geiſt ein, das find rettende Gedanken, Herr Baron. O, wenn Sie dieſelben doch früher gehabt und aus⸗ einen lichen Befitzungen 900,000 Mark.“ N geführt hätten!“ Summe jetzt tbun ſoll. Dort auf dem Tiſche ſah ich be⸗ find leer, und Credit iſt nicht viel mehr vorhanden. „Aber alter Graukopf, dieſer Wunſch doch jetzt nichts nützen, rathen Sie mir, kann mir was jch reits wieder Briefe von meinen Gläubigern und Rechtsanwälten, die Zeit drängt.“ „Ja, wenn Sie meine Rathſchläge hören wollen, Herr Baron, ſo mochte ich Ihnen erſtens krathen, in den Verkauf Ihrer Beſitzungen zu der gebotenen Kaufſumme nicht zu willigen, denn die Beſſt ungen find weit mehr werth. Das Kaufconſortum ſcheint nur darauf auszugehen, ſo billig wie möglich einen großen Befitz an ſich zu bringen, um hinter her mit bedeutendem Nutzen das Schloß, die Güter. die Wälder und die Fabriken wieder zu verkaufen. Ziehen Sie die Verhandlungen mit den Kaufluſtigen in die Länge, Herr Baron, laſſen Sie eine Tape Ihrer Befttzungen aufſtellen, unterbreiten Sie dſe⸗ ſelbe Ihren Gläubigern und bitten Sſe um ein Moratorium von ſechs Monaten.“ „Und was ſoll ich weiter thun?“ ftug der junge Baron erregt. „Denn das, was Sſe kathen, 0 doch zunächſt nur die Anbahnung einer Galgen⸗ riſt.“ „Innerhalb dieſer ſechs Monate müſſen Sie ſich ſtandesgemäß verheiraten, Herr Baron! Eine reiche Mitgift wird dann ſchon Ihre Schulden decken helfen,“ erklärte der Schloßverwalter trocken. „Das iſt Ihre ganze Weisheit, Werner,“ lachte der junge Baron. „Glauben Sie, daß ich mich nur deshalb an eine Frau feſſeln würde, weil ſie reſch iſt, weil ſie meine Schulden bezahlen kann ? O da irren Sie und Andere ſich gewaltig. 0 5 Fortſ. folgt. Der * 0 baaren Gelde ein Gothaer Gelplotterſe Nr. 12435, das mit einem Gewinn von fünf Mark herausge⸗ b 5e 6 — 2 11 ret Kuulſch in ain den He vel enn u 61.0 tz Ale ch Germ 1 dagen: in Raden 10 000 5000 10 4 2500 A 4 550 u 883 fn U 85 2 * hn 45 cht U 8 n Irin arb Jr. s