dis Obſtverwerkungskurſes und den Beſuchern des Wiederbolungsunterrichts die Verpflegungs⸗ und N ſſekoſten teils vom Miniſterlum des Innern, teils vom Kreis Baden (für 5 Teilnehmer) erſetzt. In der Zeit vom 9. bs 21. März und 18. bis 31. Oktober fand ein Obſtbaukurs für Straßen⸗ Baumwarte ſtatt. An die Schüler der landwirt⸗ ſchaftlichen Winterſchulen wurden 36 Prämien- Obſt⸗ bäume aus den Baumſchulbeſtänden der Obſtbau⸗ ſchule abgeg⸗ben. 45 Perſonen und Stellen erhielten Auszeichnungen für Forderung des Obſtbaues. 4611 Edelreifer wurden unentgeltlich abgegeben. An 10 WVerſuchsanſtalten kamen 100 Apfel- und 20 Birn⸗ bäumchen, deren nähere Prüfung wichtig und erfolg⸗ verſprechend erſchien, unentgeldlich zum Verſandt. ur Kontrole wurden die gleichen Sorten in der Obſtbauſchule angepflanzt. Die Pflanzen find über⸗ all gut angewachſen. Die Beamten der Anſtalten entwickelten eine lebhafte Wanderlehrthätigkeit. Obſt⸗ baumanlagen, welche eine Staatsunterſtützung erhielten, wurden einer genauen Prüfung unterzogen. Die Obſtbäume der Anſtalt lieferten im Berichtsjahre eine ſehr reiche Ernte. Die Geſamteinnahme betrug 2081 Mark, eine Summe, welche noch nie erreicht worden war. In 8 Gemeinden finden bereits Obſt⸗ märkte ſtatt, 15 Gemeinden holten die Errichtung von Obſtmärkten für wünſchenswert. Im verfloſſenen Jahre wurden wieder mehr Obſtbaume und in vielen Bezirken insbeſondere viele Zwetſchenbäume der frühen Bühler Sorte angepflanzt; die Nachfrage nach dieſer Zwetſchenſorte iſt auß'rordentlich ge. Die beſſere Pflege der Obſtbäume macht tſchritte. In der Obſtbauſchule fanden biele erfolgreiche Virſuche in der Obfikultur und Obſtverwertung ſtatt, deren Ergebnis wieder der bäuerlichen Bevölkerung zugute kommen wird. — Heppenheim, 11. Aug. Unſere Stadt ſtet ſich, ein prächtiges Feſtgewand zu der am nächſten Sonntag den 14. Auguſt ſtatl findenden goldenen Jubelfeier unſeres Geſangvereins anzulegen. Vier mächtige Triumphbogen prangen zu Ehren der 1200 Sängergäſte an den Eingängen unſeres Ortes. die Einwohner wetteifern im Schmuck ihrer Häuſer. Aus allen Theilen Heſſens aus unſerem Nachbar⸗ lande Baden, aus Frankfurt a. M. und der Umg : b⸗ ung erſcheinen Vereine und Deputationen, ja ſogar eine Deputation des Männergeſongvereins Eſſen a. d. Ruhr ſcheut nicht den weiten Weg, um unſer Feſt geſchaffen, ſo daß auch in dieſer Hinſicht beſtens ge⸗ ſorgt iſt. Von 7 — 11 iſt Empfang der Gäſte, um halb 12 Uhr Hauptprobe des Geſammtchors „Das iſt der Tag des Herrn“ im Volksſchulhofe, um 2 Uhr großer Feſtzug mit Mufikkapellen, vor⸗ aus Blumen⸗Corſo der hiefigen Radfahrer, nach dem Feſtplatze, daſelbſt Begrüßung der Feſtgäſte durch Herrn Bürgermelſter Höhn, Jubelfeſt⸗Marſch von der Hilge'ſchen Kapelle, poetiſcher Feſtgruß, Geſammt⸗ chor, Beglückwünſchung des Jubelvereins und des Jubeldirigenten, Ueberreichung eines Ehrenkranzes an den Jubeldirigenten, von amerikaniſchen Ver⸗ ehrern, Feſtrede vom Sprecher beim 25jährigen Jubelfeſte, Bekränzung der Jubelfahne, Dekorirung dreier altiver Sängerjubilare, Vorträge von 42 Spezial⸗Chören, Concert der vereinigten Mufikkapellen muftkaliſcher Frühſchoppen am zweiten Feſttage, Feſt⸗ ball am Abend des zweiten Tages in den vereinig⸗ ten Sälen des Gaſthofes zum halben Mond“ — das iſt in gedrängter Kürze eine Wiedergabe des Progromms des ſeltenen Feſt's. Eine von Hen. Reallehrer Holzamer redigirte und entſprechend aus⸗ geſtattete Feſtſchrift iſt im Erſcheinen begriffen. Möge des Himmels Gunſt der frohen Feier lächeln, damit alle auf das Feſt geſetzten Erwartungen in Erfüll⸗ ung gehen. Unſern Gäſten aber ein Herzliches Willkommen! — Darmſtadt, 9. Aug. Ein zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilter Verbrecher, ein gewiſſer Jakob Waldhirt aus Offenbach, der in den letzten Jahren irrenanſtalt in Heppenheim verbracht worden. Vor einigen Tagen iſt der Verbrecher aus der Irren⸗ anſtalt entſprungen und konnte trotz aller Verfolg⸗ ung noch nicht ermittelt werden. Da er ſich in aus Karlsruhe ſehr viel in Baden, insbeſondere in Ettlingen, Emmendingen, Baden, Neckarau, Karls⸗ ruhe ꝛc. aufgehalten hat, ſo vermutet die biefige Staatsanwaltſchaft, daß der Verbrecher nach den Orten ſeiner früheren Thätigkeit zurückgekehrt iſt. — Würzburg, 10. Aug. Im nahen Haß⸗ furt manipulierte das 15jährige Söhnchen des Sekretariatsaſſiſtenten Staudinger mit einem Re⸗ volver. Plötzlich entlud ſich derſelbe und die Kugel traf das jüngſte 6jährige Brüderchen mitten in die Stirne. Der Tod trat ſofort ein. Die ſchwergeprüften Eltern werden allgemein bedauert. verherrlichen zu helfen. Auf dem ſchönen Feſtplatze an der Realſchule find Sitzplätze für 4000 Perfonen — Ein verunglückter Pyrotechniker. Aus Preß⸗ burg meldet man: Der hiefige P lrotechniler Johann Spuren von Irrfinn zeigte, war in die Landes⸗ früheren Jahren unter dem Namen Otto Müller Füllen von Feuerwerkslörpern. Mehrere kohlte Leiche Bednarz gefunden. Seine widmete fich ſchließlich ganz der Pyrotechnik. Operationen in Dahomah leitet, hat einen Brief an theilt, daß Frankreich Katondou und Umgegend 4 Franzöftſches Gebiet betrachtet und dem Könlg Be⸗ hanzin jede Verbindung mit den Hufen in Dohomeh unterſagt. f — Liverpoel, 10. Aug. Das Lagerbanz det Firma Birell iſt abgebrannt. Es befanden ſich darin 2000 Ballen Baumwolle, 6000 H. Leinſag und 1000 Sack Mehl. — Petersburg, 10. August. In der Nacht vom vergangenen Sonntag zum Montag fand bel Helfingfors einen Zuſammenſtoß zweier Dompfer ſtatt, von denen der eine ſofort ſang. Der Dampfer „Ajax“, ein altes, faſt ſeeuntüchtiges Schiff, daz gegen hundert von einer Luftfahrt zurſfcklehrende Paſſagiere an Bord hatte, begegnete um 2 lh Morgens in engem Fahrwaſſer dem Paſſagſerdamp⸗ fer „Runeberg“, Der „Ajox“ ſteuerte, ſtaft der Re⸗ gel nach rechts zu fabren, links, ſodaß der „Runeberg“, welcher durch kein Manöver die Collifion mehr ber⸗ hindern konnte, auf dem morſchen Rumpf des „Ajox“ aufſtieß und demſelben unter dem herz reißenden Angſtgeſchrei der an Bord befindlichen Pafſagſere zum augenblicklichen Sinken brachte. Der „Runeberg“ verſuchte behufs beſſerer Rettung der Verunglüclen, eine weitere Bewegung zu machen, ſaß aber ſelbſt auf dem Grund. Das Auswerfen von Neitungs⸗ ringen, Kiſten, Stühlen und andere Geriß schen, ſowie das Ausſetzen von Booten erwies ſich del des herrſchenden tiefen Dunkelheit als wenig erfolgreich. Bisber find 35 Leichen aufgefunden; da aber gegen 90 Perſonen als vermißt gemeldet find, ſo ſcheinen von den hundert Paſſagieren des „Afar? nut ele zehn gerettet zu ſein. IV. Rambo weilte noch am Hofe des Kaiſers, als durch Ginglio die Kunde von Hamorks und Joſi⸗ anens Flucht einlief. Der Kaiſer war ſehr erzürnt, beruhigte ſich ober nach und nach und fing an zu begreifen, wie die Liebe in die beiden jungen Herzen einziehen mußte, als er von Hamork durch einen Boten ein Perkament erhielt: „Kaiſerlicher Herr! — Ihr gobet mir Euer Ritterwort, mir jede Bitte zu erfüllen. Ich bitte nun um Jofianens Beſſtz, nachdem ſie feit geſtern mit mir durch Prieſterhand vedelst mein Weib iſt. Eurer Kaiſerlichen Hoheit ſtets gehorſamer Diener Hamork.“ Nach einer ſehr langen geheimen Unterredung mit Rambo fertigte Friedrich den Boten mit einem langen Briefe ab, worin er eindringlich zu Hamork ſproch, übrigens aber den Liebenden vergab; nie ſollte Joſiana doch erfahren, daß der Kaiſer ihr Vater ſei, eine Thatſache, die ihr bis jetzt auch verborgen geblieben. Hamork zog nun aus der Verborgenheit, die ſein junges Glück umſchloſſen, wieder in ſein lieb⸗ liches Thal zurück und übernahm die Patienten Rambos, die ihre beiden Aerzte längſt vermißt. Von kriegeriſchen Gedanken und Unternehmungen, von der Rolle eines Empörers, Regenten und Kalifen wollte er jedoch nichts wiſſen, ſo oft ihm Rambo auch davon ſchrieb. Dieſer weilte noch immer an Friedrichs Hofe in der Hoffnung, Hamorks und der Sarazenen Sache führen zu können. In Pietro delle Vigne hatte der Alte aber einen ſchrecklichen Feind, und eines Tages fand man Rambo tot auf dem Bett, er hatte Gift bekommen. So kam der Kalſer in den Besitz der Popiere des Alten und Geheimniſſes der Abkunft Hamorks. Er ließ Rambo wie einen großen Mann beerdigen und ritt dann eines Tages in das ſtille Thal bei Palermo, um das Haus des jungen Arztes Hamorl zu betreten, wo er voll Freude vom Hausherrn und beſonders von Jofiana empfangen ward. Giuglio und Creci, welche ihre Pflegtochter nicht verlaſſen wollten, blieben als Diener dei ihr und ſelbſt Aphra ſchnarrte dem Kaiſer wieder ſein „Imperator, Fried⸗ rich, Herrſcher der Welt“ entgegen. Jetzt ſetzt er noch die Worte hinzu, die ihn Hamork gelehrt: „Verſöhnung, Verſöhnung!“ Und der Kaiſer war verſöhnt. Reiche Hochzeit⸗ gaben brachte ſein Gefolge mit deren Empfang nur durch die Trauerkunde von Rambos unerwartetem Tode getrübt ward. Hernach hatte Friedrich eine lange und geheime Unterredung mit Hamork. Der Kaiſer ſagte ernſt zu ihm: „Ich gab Dir eine Sohn; opfere Du mir da trügeriſche Hoffnung!“ „Nie würde ich gegen meinen kal gekämpft haben!“ verſicherte Hamork, es hiermit bei Allah!“ Da ſegnete der Kalſer das Paar, und Joſtana, die mit weiblichem Scharfblick alles erraten, ſtammelte von dem Augenblick bewegt: „Vater, Vater!“ „Theuere Tochter!“ rief der Kaiſer und um⸗ armte ſie herzlich. Am anderen Tage nahm det Kalſer Abſchied von dem jungen Paare, um nach dem Norden zu Tochter, mein theueer gegen einen Schatten, eine ſerlichen Herrn „ich ſchwöͤ re 185 ziehen. Sie ſahen ihn nicht wieder, denn ſchon ein Jahr darauf erlag Friedrich II. zu Fireuzusla bei Luceria, ſeiner Lieblingsſtadt, dem Fieber Vor⸗ her hatte er noch den Schmerz. Pietros Wirkalh und Selbſtentleibung erleben zu müſſen. Joftana gebar Hamork keine Kinder. So ſtarb ſtill und im tiefſten Herzen bergraben mit dem leßten Kalifen von Sizilien auch zugleich dag Geheim feen ae 8 — Das berühmte Ei des Columbus dildel den Hauptanzjehungspunkt auf der Austellung zn Genua. Es iſt natürlich nicht jeines nämliche El, durch deſſen Hinſtellen einſt der große Entdechet ſeinen neidiſchen Kritikern ad oeulos demonſleiren wollte, wie leicht es iſt, eine Bahn zu verfolgen, nachdem ein genialer Kopf ſie eröffnet hat. Das genueſtiſche Ei iſt vielmehr ein koloſſaler Bau, dem nur in Erinnerung an die bekannte Anekdote det Architekt Quareno di Novello dieſe Form gegeben hat. Di Novello hat ſich bereits durch ein ähnliches monſtröſes Werk einen Namen gemacht, Es wor dies das ungeheuere Faß, welches im Jahr 1884 auf der Turiner Ausſtellung der Attraekſonspunkt war. Von nicht geringeren Dimenftonen iſt das Ei, welches bei einer palaſtartigen Höhe 12000 Kubik meter aufweiſt. Das Bauwerk, das Reſtauratſons⸗ zwecken dient, enthält eine große Anzahl prächtig ausgeſtatteter Säle, von denen einer zu eſner Ge⸗ mäldegalerie umgeſtaltet iſt, in welcher ein Bilder cyllus die Taten des Entdechers erzählt. Paris, 10. Aug. Oberſt Dodos, welcher dle den König Behanzin geſandt und demſelben mitge⸗ Bednarz derunglückte am Montag Nachmittag bem g Tausend Raketen, wozu Bednarz mit Vorliebe Dynamit ber⸗ wendete, explodirten in deſſen in Mitte der Stadt gelegenen Wohnung. Dieſelbe wurde vollſtändig de⸗ moliit, Plafond und Hausdach durchgeſchlagen. Die Feuerwehr verhütete die Ausbreitung eines größeren Brandes. Unter den Trümmern wurde die halber Frau, welche ihm 22 Kinder geſchenkt hat, erlitt leichtere Brand⸗ wunden. Bednarz war durch 17 Jahre ein verwend⸗ bares, beliebtes Mitglied der hieffgen Bühne und A ict!“ 5 9 n grplodi. bat man uileſe lam ada für Aclarbige Abenſtof 5 Skiunuß 1 .