für guten Abſatz geſorgt werden und unſere Land⸗ wirte werden ſich hoffentlich auch daran gewöhnen, ftatt von herumziehenden Händlern zweifelhaftes oder werthloſes Geflügel anzukaufen und ſo viel Geld un ⸗ fruchtbar anzulegen, ihren Bedarf auf den im Spät⸗ jahr ſtattfindenden Junggeflügelmärkten anzukaufen. Mancher Landwirt rechnet ſcheinbar liſtig, wenn er ſich ſagt, „ich warte bis nach dem Winter, dann brauche ich die Hühner nicht ſo lange zu füttern“, oder es befinnt ſich überhaupt erſt im Frühjahr, daß er auch einige ſchöne Hühner ankaufen möchte, und wenn er dann keine Hühner oder ſolche nur zu be⸗ deutend höheren Preiſen gibt, dann wundert er fich — darum: die Zeit zum Schlachten oder Verkaufen der alten Hühner iſt im Spätjahr und die Zeit des Ankaufes friſcher Hühner und beſonders der für die Blutauffriſchung beſtimmten Hahnen ebenfalls im Spätjohr. Welche Erfolge mit Hühnern beſſerer Raſſen, die im Inlande rationell gezüchtet find, erzielt wer ⸗ den, dafür erhielt ich vor wenigen Tagen einen Be⸗ leg, der vielleich auch zu weiterem Antrieb dienen wird. Im letzten Spätjahr wurde im Bezirk Ueber lingen die dritte Geflügelzuchtſtation, und zwar bei Auguſt Neumann, Privat in Usberlingen, errichtet und mit 6 rebhuhnfarbigen Legborns (Italiener) aus der bewährten Zucht des Waiſenhausverwalters Fiſcher in Karlsruhe beſetzt, die Hühner waren von Ende Mai, fingen im Dezember zu legen an und ergaben: 8 im Dezember 11 Stück Eier e anner 80 1 Z 1 „ März 108 5 „ April 109 8 „ III Zuſommen alſo 499 Stück Eier in 6 Mona- ten und während des erſten Lebensjahres, macht alſo im Durchfchnitt pro Huhn (499: 6) 88,1 Eier. Hiervon wurden 75 Bruteier abgegeben, der Stati⸗ n enshalter ſetzte ſelber 5 Bruthennen und erhielt davon 52 5 17755 Hühnchen! Solche Zahlen ſprechen mehr als alles andere, ſie ſagen aber vor Allem: bewährte Raſſe — alſo richtig züchten, gut füttern und pflegen, zweckmäßiger und reinlicher Stall — dann giebt's Eier — dann Geld! Dr. v. Hanſtein, Landwirtfchaftsinſpektor. Eingeſandt. Das landwirtſchaftliche Wochenblatt von Karls⸗ ruhe vom 20. Juli No. 29 erhält einen ellenlangen Artikel angeblich von Dr. J. Neßler herrührend, der ein förmliches Bombardement gegen den Henſelſchen Univerſalmineraldünger eröffnet und zwar über die Wirkungen und Wirkungslofigkeit desſelben, welche eingehend illuſtrirt worden iſt. Jeder Fachmann, der das Sccirmiſſer der Critik an den Artikel legt, muß ſich ſelber ſagen, daß derſelbe mit Widersprüchen derart vermengt iſt, die ſchließlich zu Gunſten der Einführung des Mineraldüngers lauten. Einſender dleſes Artikels kann mit gutem Gewiſſen Zeugnis von Bauersleuten ins treffen führen, die fich ſehr lobend über die überraſchende Wirkungen des von Herrn Kaufmann J. F. Scola in Ladenburg gekauften bezieh. durch ſeine Vermittlung bezogenen Mineraldüngers in jeder Beziehung ausſprechen, und ſind demſelben bedeut⸗ ende Aufträge auf kommenden Herbſt feſt in Ausſicht geſtellt worden. Es iſt ſomit der ſchlagendſte Beweis dafür ge⸗ liefert, auf welch ſchwachen und wankenden Füſſen gegenwärtig die Wirkungen des künſtlichen Düngers gegenüber des in allen landwirtſchaftlichen Kreiſen ſich bahnbrechenden Mineraldüngers ſtehen. Nur einmal Verſuche damit gewagt und der garantirt glänzende Erfolg bei genügender Anwen ⸗ dung des Mineraldüngers wird ſicherlich nicht aus ⸗ — bleiben. Dies zur Steuer der Wahrheit, die zweifels⸗ ohne flegreich aus dem Rampfe hervorgehen wird und muß. Der berühmte europäiſche Chemiker und Das dachte auch Roman, als er leiſe und un⸗ hörbar durch ihr Zimmer ſchritt, denn der dicke T' ppich dämpſte das Geräuſch ſeiner Schritte. Doch ſetzt trat er näher und blieb einen Augenblick sprachlos vor Entzücken. Wonnebebend ſchaute er fie an, dann rief er leiſe, faſt zaghaft ihren Namen. „Jadwiga!“ e Sie wurde leſchenblaß und preßte unwülllür⸗ lich beide Hände euf die hbeſtig wogende Bruſt, um den Kampf ihres Herzens zu beſchwichtigen. „Jadwiga, ich bin's⸗ Nun wandte ſie ſich zitternd um, ihre Augen ſtanden voll Thränen. Einen Moment trat ſte ſcheu und ſchamhaft von ihm fort und ſenkte erglühend das Haupt. „Aber Geliebte, kennſt Du Deinen Roman nicht mehr? — Deinen Roman, der jitzt zu Dir kommt, um Dich endlich, endlich als Braut in die Arme zu ſchließen. Denn Niemand ſteht mehr im Wege zwiſchen uns Beiden. Wenn Dein Herz ſich nicht verändert hat, wenn es noch mein eigen iſt, dann hindert uns nichts auf der Welt, glücklich zu ſein!“ Er ſtand hochaufgerichtet vor ihr, mit flammen⸗ den Augen, während die ihren ſtill beglückt ſich zu den ſeinen erhoben, f Und dann ſtreckte ſie ihm ihre Hände entgegen, zagend, ſchüchtern, doch mit vollem Vertrauen. Aber jprechen konnte ſie nicht, nur mit erſtickter Stimme ſtammeln: „Ach Roman, Roman, nun darf ich's Dir endlich ſagen, daß auch ich Dich niemals ver⸗ zärtlich in die Augen, ſie küßten ſich wieder. Ein erhabenes Gefühl durch ſchauerte ſie, denn ſie hatten das Köſtlichſte erreicht, was ein Menſchendaſein bieten kann. Und fie wußten, daß eines im Andern die Kraft finden würde, auch die Widerwärtigkeiten und Sorgen des Lebens mit Gleichmut zu ertragen. Und nun ließen ſie ſich von der Fluth ihrer hoch⸗ gehenden und ſeligen Empfindung fortreißen, die Alles auslöſchte, was der leidpollen Vergangenheit angehörte. Sie waren endlich im gelobten Lande, im Himmelreich. Da öffnete ſich unhörbar die Thür und Graf Stanislaw und ſeine Gemahlin traten in das Ge⸗ mach. Roman und Jadwiga gingen ihnen Arm in Arm entgegen. Dann ſanken Beide vor den Eltern in die Knie. „Gott ſegne Euern Bund, Kinder, und mache Euch glücklich!“ ſagte gerührt der Graf. „Aber, ach, Jadwiga, nun wirſt Du uns verlaſſen 2, „Es iſt nicht meine Schuld,“ erwiederte fle mit glänzenden Augen, „ich kann es nicht ändern.“ „Doch, doch, Mädchen,“ ſcherzte er. „Du hätteſt Roman wie allen andern Freiern einen Korb geben ſollen, dann könnten wir Dich unſer ganzes Leben lang in Introchin behalten!“ „Aber das hätte ihm und mir das Herz ge⸗ brochen,“ flüſterte ſie mit über und über erglühen⸗ den Wangen. „Ach, Jadwiga!“ Graf Stanislaw zog ſeinen Liebling feſt an die Bruſt und legte eine Secunde ker Or. Julius Henſel auß Hemnerdon 1 5 9 Behauptung dahin 4 f eder wn pro Jahr darauf ernähren können, ohne zu fremd. läßt Dich herzlich grüßen und bitten, Du moch Beide in den Geſellſchaftsſaal, um den dort be ſammelten Gäſten das Brautpaar vorzuſtellen. — zeit vorüber. Jadwiga ging mit Nomon an d Kirchenaltar — der Prieſter prach den Segen, u ſie war verheirathet. — ſprechlich glücklich. Und ſte verſtand es, ihr Slack bewahren. Roman war ein vorzüglicher hema L eine glänzende Ausnahme von der allgemein Regel in Polen, und ſeine Frau war volftomme zufrieden mit ihm. Sie hatten einen langen Leben pfad neben einnander zu wandeln, aber ei floß ion in ſeliger Eintracht dahin, denn ihre echte lee un treue Liebe, die den herbſten Schickſalsſchlagen g getrotzt, warf über ihr ganzes Daſen einen verkläte Wenn man, geſetzt den Fall Deulſchland mit einer chineſiſchen Mauer umgeben würde, das 5 fügbare Terrain (Ackerland) cultipiren und mit Mine. raldünger gedüngt, würde man mininum oder 1 t mar mum ca. 250 Millionen Menſchen und Term 10 ländiſcher Frucht greifen zu müſſen. Es iſt übrigens ſonderbar auffallend, vie lmeht 1 8 ſehr bezeichnend, daß die Preſſe der künftlichen 1 denn; Dünger, die nur momentan wirken, mit ehm (n ſterbenswörtchen erwähnt werden, ob zu hoch, 6 10 1 erechtfertigt oder zu nieder koirt find, wahrend 1 die Preiſe der natürlichen Mine raldünger, 5 11 ſehr nachhaltig wirken ſehr abfällig und minde⸗ 1 100 wertig beurteilt werden. Es wäre im Intereſſe her * 900 landwirtſchafttrelbenden Bevölkerung angezelge, da, über Aufſchluß zu verlangen n g, W Verfälschte schwarze Seide n bn Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffen e von dem man kaufen will, und die etwalge Dr. M. fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte n in Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht dad und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher 11 nuch Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpelig uc l 6 bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die i g (Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Fate , lt erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune ache e lter g. die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht krause en vnden ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der chen 1 un 7 Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der berfälſchten nich, z n - Der Seidenfabrikant G. Henneberg ( 2 K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſer ten vn 1 von feinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann d, bniß Bez liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ dr. Sch zollfrei in's Haus. Doppeltes Brieſporto nach Leſchl Schwei z. . Dor — aa den 18 ihn heute zu ihrem Gedächtniß tragen. Je m 95 ſüßes Lieb, ſie freut ſich ſchon ſo ſehr darauf und mit ihr das ganze Herrenhaus, Dich bald als junge 5 Edelfrau von Ligotta begrüßen zu können.“ 6 1 „Ja, Alles dat ſie lieb, und ich lente e reh bi wünſchen meine Frau und ich hätten ſie eiwos gewöhnli niger gern, ſeufzte der Sraf, feine 1 16 Jahre Würde vergeſſend. „Skill doch, ſtill doch, wee mahnt N. uri. Gräfin, „Kommt, wir müſſen gehen, es wa 5 . e h bit Und nun legte fie ſelbſt den Arm des zitlen . und den Mädchens in den ihres Bräutigams und s Und nach wenigen Wochen war auch die Bra Ja, ſie waren endlich vereinigt und unn geſſen konnte und daß mein Herz immer getrauert hat um Dich!“ ö ö Und nun weinte ſie, als wenn ihr das Herz wollte — aber es waren Thränen des wonnigſten Glückes, die ſie vergoß. 5 Roman warf ſich vor ihr nieder und umfaßte ihre Knie, er küßte den Saum ihres Gewandes — wie er es vor einem Jahre wachend geträumt. 5 „Jadwiga!“ rief er mit vor Leidenſchaft beben⸗ der Stimme, „Du meine holde, meine ſchöne Braul, babe ich Dich endlich errungen! Ach, ich konnte nicht lueben, nicht ſterben ohne Dich, Du biſt mein Licht, meine Sonne! Wo Du nicht biſt, iſt Alles dunkel für mich! Was iſt mir überhaupt die ganze Welt ohne Dich! Und nun, mein — mein für immer!“ Sie fielen fich in die Arme, ſte blickten ſich ſeine Stirn an die ihre. Dann blickte er ſte traurig an. Sie ſtand ruhig vor ihm, mit niedergeſchlagenen Augen, eine glückliche Braut. „Aber Mann, Stanislaw, wie kannſt Du es nur in dieſem Augenblick über's Herz bringen, dem Kinde Vorwürfe zu machen,“ rief Gräfin Antonia, indem ſie Jadwiga's brennende Wangen ſtreichelte. „Du kannſt Deine Tochter oft genug wiederſehen — während Roman, wenn er den Korb bekommen hätte — — doch wozu die vielen Worte: Es iſt Alles abgemacht und nichts mehr daran zu ändern und unten in unſerm Staatszimmer wartet eine ganze Geſellſchaſt voller Uugeduld auf das verlobte Paar!“ „Meine Mutter ſchickt Dir dies,“ ſagſe Roman ſchnell, indem er einen kostbaren mit Diamanten beſetzten Ring an Jagwiga's Finger ſteckte. „Sie den Schein. Sie hatte keine Wallfahrten zur ſchwar zen Madonna von Czenſtochau noͤthig, der Segen Go tes beglückte ſie und begleitete ſie bis ins ſpate Alte Graf Stanislaw und Gräfin Antonia hinge noch bis zu ihren letzten ruhigen Lebensftunden mf der innigſten Zuneigung an ihrem ſchönen leblinge⸗ Sie übertrugen dieſelbe auch auf die Kinder Roman und Jadwiga. Kein anderes Band kennt dieſe Liebe verdrängen oder ihre Herzen erkalten un als die Eltern heimgegangen waren, da mochte ff ihre liebende Fürſorge noch in ihren Vermächtniſſe geltend, denn Alles, was ſie auf Erden an Reich thümern beſeſſen hatten, hinterließen ſie der junge Herrin von Lygotta und deren Angehörige Ende.