einen üblen Menſchen erklären und mich damit ver⸗ dächtigen wollen, nachdem ich eben das Amt ver⸗ leſſen habe, unvermtitlich devon eiwas auf das Amt, in welchem ich kurz vorher g⸗arbeitet habe, zurück ⸗ spritzt. Sie können mich in dieſer Weiſe nicht herun⸗ terteißen, wie ſie es thun, ohne daß ſie das Gift, welches ſie gegen mich ſpritzten, hinüberſprtzen auf das Ergebniß der gemeinſchaftlichen Arbeit und der ganzen nationalen Herſtellung von Kaiſer und Reich, wenn ſie den Mitarbeiter, und ich darf wohl ſagen den thätigſten Mitarbeiter, als eine Art von Narren, de heute nicht mehr weiß, was er will, und als einen ebrgeizigen Menſchen darſtellen.“ Der Fürſt ſchloß, indem er ſagte, er ſtimmte in das Hoch auf Kaiſer und Reich, den Reichtag und Bundesrath ein. Berlin, 24. Juli. Die Rückkehr des Kaiſers von ſeiner Nordlandsreiſe iſt jetzt beſtimmt für den 28. Juli in Ausficht geſtellt. Man wird alsdann wichtige Entſcheidungen in unſerer innern Politik erwarten dürfen, namentlich die Entſcheidung über neue, dem Reichstag in der nächſten Tagung vor⸗ zulegende Militärvorlagen. In gut unterrichteten Kreiſen erhält ſich die Anſicht, daß ſolche zu erwar⸗ ten find. Vollkommen Sich res und Genaueres iſt aber augenblicklich darüber noch nicht zu berichten. Die Rückkehr der Miniſter von ihrem Sommerurlaub wird in dieſem Jahr mit Rückficht auf die Geſetzge⸗ beriſchen Arbeiten im Reichstag und Landtag befon⸗ ders frühzeitig erfolgen. Auch über die Zeit des Wederbeginns der Sitzungen des Reichstags und Landtags dürfte die Entſchließung unmittelbar be⸗ vorſtehen und vorausſichtlich für beide auf Anfang Nobember fallen. Berlin, 26. Juli. Kaum iſt der Prozeß Buſchoff beendet, ſo hat ein neuer, ebenfalls im Weſten unſeres Vaterlandes ſpielender Senſations⸗ prozeß ſeinen Anfang genommen. Es iſt dies der ten, machen fich nicht klar, daß, wenn ſie mich für ruſſiſchen Regierung werden u. a. auch die Städte Roſtow, Aſom, Teagaurow und Woraneſch angeführt und dieſe liegen ſchon im Dongebiet. Die verſuchte Lokalifirung der Seuche in den unteren Wolga Gegenden iſt demnach nicht gelungen, wie dies auch bei den daſelbſt herrſchenden Zuſtänden vorauszu⸗ ſehen war, auch die angekündigten dectatoriſchen Maßnahmen der ruſſiſchen Regierung in Cholera ⸗ gegenden werden die weiteren Ausbreitung der Seuche ſchwerlich hindern. — Finanzminſſter Wyſch⸗ negradski hat wegen andauernder Krankheit ſein Ent⸗ laſſungsgeſuch eingereſcht und in demſelben dem Czaren den Verkehrsminiſter MWiti als ſeinen Nachfolger empfohlen. 7 — St. Petersburg, 23. Juli. Bei Tiflis ſchlug der Blitz in eine Artelleriemunitlonskolonne ein, wodurch von 34 Wagen 4 zur Exploſton ge⸗ bracht wurden. 20 Mann der Bedeckung find ge⸗ tödet, 2 Offizier e ſchwer verwundet worder. Verſchiedenes. Ladenburg, 26. Juli. Dem Jahresbericht der Großh. Höheren Bürgerſchule hier zufolge war die Anſtalt in dem nun zu Ende gehenden Schul⸗ jahre von 125 Schülern beſucht, von denen jetzt noch 119 anwefend find, darunter befinden ſich 58 deren Elteren hier wohnen; die auswärtigen Schüler verteilen ſich auf Buchen 1, Edingen 6, Friedrichs⸗ feld 6, Heddesheim 21, Ilvesheim 5, Leutershausen 6, Neckarhauſen 7, Schriesheim 8, Schwabenheimer⸗ Hof 1 und S. ckenheim 6. Das Lehrcollegium der Schule beſteht aus 6 etatmäßigen, 2 nicht etatmäß⸗ igen und 4 Religionslehrern. Die Prüfungen finden am 29. Juli und die Schlußfeier am 30. Juli vormittags halb 10 Uhr ſtatt. — Karlsruhe, 25. Juli. Dem Vernehmen der „Bad. Korr.“ zufolge hat das Großh. Miniſterium des Innern die Handelskammern zur Erſtattung gut⸗ ͤchtlicher Aeußerungen darüber aufgefordert, ob ſich am Montag begonnene Prozeß wegen der Stempel⸗ fälſchungen beim Bochumer Verein. Angeklagt find 16 Meiſter und 2 Ingenieure genannten Vereins, geladen find gegen 140 Zeugen, unter ihnen auch Herr Geh. Kommerzienrat Baare in Bochum, als Verteidiger fungiren 6 Rechtsanwälte. Die Dauer des Prozeſſes wird auf Mindeſtens eine Woche geſchätzt. — Petersburg, 25. Juli. Die offizielle Cholerabulletins aus Petersburg geſtehen nunmehr ſelbſt ein, daß die Cholera aus dem unteren Wolga ⸗-⸗ Gebiet weſtwärts nach dem Dongebiet vorgedrungen iſt. Denn in den neueſten Cholerabulletins der ö ö ö ö ö — — die Induſtriellen ihrer Bezirke 'geſchäftliche Vorteile von der Veranſtaltung einer vor Ende des Jahr⸗ hunderts in Berlin ſtattfindenden Weltausſtellung verſprechen und ob ſie mit Rückficht hierauf eventuell zur Beſchickung derſelben bereit wären. Dieſe Fragen decken ſich mit jenen, welche der preußiſche Handels⸗ miniſter an die wirtſchaftlichen Verbände im König⸗ reich Preußen gerichtet hat. — Lahr, 23. Jull. Nahe rücken die Tage, an welchen der Landesfeuerwehrtag hier abgehalten werden ſoll. Arbeit und Unterhaltung befaſſen ſſich faſt ausſchließlich mit den Vorbereitungen zum Feſte die ſchönſten Träume. Ihr leiſe klopfendes Herz war ſanft und rein wie die Frühlingsluft da draußen. Frieden leuchtete ihr aus den blauen Augen und Ge⸗ ſundheit von der geſammten Wange. Fünf Jahre ungetrübten Glück⸗s hatte es Jad⸗ wiga zur leichten Sache gemacht, guten Mutes zu ſein. Tag auf Tag und Stunde auf Stunde waren ihr ſo lieblich entſchwunden, daß ſie kaum merkte, wie die Zeit verging. Unter dem veredelnden Ein⸗ fluß ihrer Eltern hatte ſie auch gelernt, die Gewalt ihrer Empfindungen zu beherrſchen und in der licht und liebevollen Atmoſpär⸗, in der ſie lebte, ſchien allmälig hre Herzenwunde zu vernarben. Mitunter freilich kam doch einmal der Schmerz ihrer früheren Eilebniſſe über ſie und bewältigte ſie. Dann be⸗ ſchlich ſie eine ſeltſame Bangigkeit, es ſchien ihr, als wär die beſtändige Ruhe und Heiterkeit ihrer Seele etwas Unnatütliches, und nun erblickte fie ſchaudernd einen langen, langen Zug kommender ein⸗ ſamer Jahre vor fich, in den en ſie allein und ver⸗ laſſen war, ohne ein Ende erſchauen zu können, ein endliches beglückendes und erlöſendes Ende. In ſolcher Gemütsverfaſſung befand ſie ſich ge⸗ rade als die Zofe ihr einen Brief von Roman über⸗ brachte. Sie erröthete und ſchaute lange auf das Siegel, das ſein Wappen trug, und heftig bebten ihre Finger, als ſie das Paper entfaltete. In fieber hafter Haſt las ſie ſeine Zeilen, während eine Thränenflut ihr aus den Augen brach. Sie breitete weit ihre Arme aus, als wollte ſie etwas faſſen ö und an ihre Bruſt ziehen, und ihren Lippen ent⸗ rangen ſich die ſchluchzenden Wort: „Roman, Roman, nun folge ich Dir, nun gehöre ich zu Dir für alle Zeit. Ich will Dich lieben und ehren und Dein mum die Hand unſerer Tochter. und vor Allem zum würdigen Empfang S. K. demüthiges glückliches Weib ſein, bis mein Auge bricht!, 5 Dann fiel ſie auf ihre Knie und verrichtete ein ſtilles Gebet. Roman's Brief hielt ſie feſt an das bochklopfende Herz gedrückt, zwiſchen den gefalteten zitternden Händen. Nachdem ſie ihre Faſſung wieder⸗ erlangt hatte, ging ſie ſtill, mit naſſen, aber von Seligkeit leuchtenden Augen zu den Eltern. Ein unausſprechlich glückſeliger Ausdruck lag auf ihren ſchönen Zügen, als ſie der Gräfin Antonia Roman's Schreiben hinreichte. Das Antlitz derselben verklärt ein heller Strahl der Freude, als ſie den Brief geleſen hatle; Jadwiga an ſich und küßte fie zärtlich. „Was haſt Du, Antonia ?“ fragte ungeduldig der Graf, „der Brief iſt von Roman, wie ich ſehe! Warum weint Jadwiga, iſt ihm etwas zugeſtoßen ? Iſt in Lygotta etwas pafſfirt 2, „Nein, nichts, Stanislaw, aber Roman wirbt Er hat ſich gleich ſelbſt an Jadwiga gewandt und wie ich aus ſeinen Zeilen erſehe, ſcheint er ſeiner Sache zimmlich ſicher zu ſein. Im Mai, wenn die Veilchen blühen, wenn Dein Namenstag iſt, will er uns und ſeine Braut beſuchen. Und Du haſt doch nichts dagegen, lieber Mann, und machſt zwei Menſchen, die fich ſchon lange lieben glücklich ?“ Dem Grafen wurden die Augen feucht, er blickte eine Weile in tiefer Bewegung vor ſich nieder, dann faßte er nach dem Briefe und las. Einen Moment ſpäter flatterte das Blatt zu Boden. Er ergriff Jadwiga's beide Hände und ſchaute ihr forſchend in das ſanft gerötete Geſicht. „Haſt Du ihn lied, willſt Du ihn heiraten 9, ſie zog heben ſich an den Eingängen aller Hauplſtraßen Ge⸗ rüſte für die zahlreichen Chrenpforten; auf den öffent. lichen Plätzen erſcheinen Wagen mit grünen Tannen⸗ reis, und ſchöne Hände beginnen, Kränze und Gulr⸗ landen aus demſelben zu flechten. Die Ausſchmüc⸗ ungskommifſiou iſt in ſteberhafter Thätigkeit, während Empfangs- und Quartirkommiſſton befriedigt in ihre Liſten blicken, weil der gaſtliche Sinn unſerer Bür⸗ gerſchaft ihnen Räume zur Unterbringung der geehr · ten Gäſte und willige Herren als Feſtführer in aus⸗ reichender Zahl zur Verfügung geſtellt hat. Seit ge⸗ ſtern aber blaut ein prächtiger Himmel über unſerem herrlichen Schutterthal und giebt uns die Hoffnung, daß nicht nur das Feſt ſelbſt vom Wetter begünfligt ſein werde, ſondern daß auch unſere Feſtteilnehmer freudigen Herzens in die Stadt entzſehen können, wenn bis dahin der größte Theil der diesjährigen reichgeſegneten, aber durch anhaltenden Regen gefähr⸗ deten Ernte eingebracht ſein wird. — Baden, 20. Juli. Eine Witwe aus beſſeren Ständen, Frau Dr. Ek.. , 26 Jahre alt, aus Straßburg, wurde wegen Diebflahls (eines Paares Stiefel) ins hieſige Gefängnis einge⸗ liefert. Nach wenigen Stunden fand ſie der Gefäng⸗ niswärter, als er ſte vor dem Richter zum Verhör bringen ſollte, tot auf dem Bette, Selbstmord liegt nicht vor. Ein Herzſchlag, hervorgerufen wohl durch die Aufregung, machte ihrem Leben ein unerwarkeles Ende. — Aus Baden. Litzte Woche wurde ein fünfzehnjähriges Mädchen in det Nähe van Villin⸗ gen förmlich nach Indianerart fkalpiert. Dieſelhe kam dem Treibriemen einer Sägemühle zu nahe, wurde am Zopfe erfaßt und mit blitzartiger Ges ſchwindigkeit des Zopfes und der ganzen Kopfhaut beraubt. Hoffnungslos wurde die Patientin der Frei⸗ burger Klinik anvertraut. Profeſſor Kraske daſelbf verſucht die gräßliche Wunde künſtlich zu überhäuten, indem er dünne Hautſtückchen von gefunden Köſper⸗ ſtellen der Patientin auf die bloßligende Schädel wunde über pflanzt. Der Erfolg iſt bis j tzt befriedigend, Die Patientin wird wahrſcheinlich von ihrer ebene eigentümlichen als gefährlichen Wunde geneſen, aller⸗ dings mit einem Kahlkopf. — Lüttich, 22. Juli. Die Abſicht, die Fahrräder als Steuerobjekt zu benutzen, ſcheint ſich einzubürgern, auch der Lütticher Provinzialrat dal — — 2 — Du nimmſt Roman's Werbung an eine jährliche Steuer von 10 Frares auf dieſelben gelegt. — —ͤ—ͤ— Sie ſah zu ihm auf mit ſtrahlenden Augen. An ihren ſeidenweichen Wimpern ſchimmerten noch immer ein paar helle Tropfen, aber ſie lächelte be⸗ glückt den Grafen an und flüſterte ein leiſes „Jol“ Er ſchwieg lange in ihrem Anblick verſunken, dann ſtrich er zärtlich über ihr blondes Haar. „Ez wird uns ſchmerzen, Dich zu derlieren,“ ſagte er, „doch Deine erſte Pflicht iſt es, dem Manne zu folgen, 1 Dein Herz ſich auserwählt, und ihm Alles zu ein!“ Seit dem Eintreffen von Romans Brſef, welchen Graf Stanislow ſelbſt beantwortet halte, waren zwei Monate vergangen und Jadwiga hakte ſeitdem nichts von Roman gehört Wie ſeltſam: Wenn ſie auf die vergangenen fünf Jahre zurückblickte, ſo erſchienen ihr dieſelben kürzer als die verfloſſenen Frühlingswochen, die ihr im Fieber bräutlicher Sehn⸗ ſucht und Ungeduld wie eine Ewigkeit erſchlenen. Ihre Phantaſte zauberten ihr Roman's Bild ſo deutlich vor, als hätte ſie geſtern an der Rochus⸗ capelle von ihm Abſchied genommen, denn die lange Trennung hatte ihre Liebe für ihn wohl unterdrücken, aber niemals ertödten können. Ihr Herz ſchlug heftig bei dem Gedanken an das Wiederſehen, es war ihr zu Mut, als wäre bis dahin ihr Da ſein nur ein Traum geweſen, als könne fie erſt an ſelner Seite ein wirkliches Leben leben. Und alle dieſe Ewpfindungen bewegten auch heute an dem ſchönen Maitage, wo Roman kommen ſollte, ihre Seele, während der Finger mit den ſei⸗ denen Faden ſpielten uud ſo eifrig an der Arbeit neſtelten, als wollten ſie dieſelbe bis zum Abend fertig ſchaffen. 0 Hobel nere alberehtten Landes fürßen Säen 1 Die Heben en Per n 125 ehen * 12 U˙ n Lafcherun Aachen ln t, pol Ut wird d N in auf d net fein. 0 dle wit e polen, al cn borgelor a in Gesch: 128 u u beer 4 A, du er der n l Berfich Walt, den Zu 1 aſcherten f En iu wolle . data zw 1 i den daz in thlndett a Aktpichnet 1 Risdenten, et kan, Selktlät, n Frrchtigu 11 5 lil ſih zur düngen foot wen di * 11 5 equi kahn, den l.