liche Badener K., desgleichen aus Ilvesheim, betreibt das Schmiedehandwerk und arbtitet mit einem Ge⸗ Un; außerdem bebaut er 9 ½ Morgen bei ſeiner Wohnſtätte gelegenes Land. Er b⸗zahlt hiefür ein⸗ ſchließlich der von der Anfiedelungskommiſſion er⸗ ſtellten Werkflätte mit Inventar 202 Mark fjährli⸗ chen Pachtzins. K. und H. verficherten, in Uebereinſtimmung mit ihren Frauen und anweſenden Schwiegermültern, der badiſchen Kommiſſion, daß es ihnen in Poſen aut gefalle, und daß ſie es nicht bereuten, daſelbſt ſich niedergelaſſen zu haben. Für hadiſche Auswanderungsluſtige aus land⸗ wirtſchaftlichen Kreiſen, die ſich vielfach dazu ent⸗ schließen, übers große Waſſer zu ziehen, um ſich in Amerika eine neue Exiſtenz zu begründen, dürfte folgende Mitteilung der badiſchen Kommiſſion nütz ⸗ lich ſein. In der Poſenſchen Kolonie Oſſowo beſucht⸗ die Kommiſſton unter anderen einen aus dem We⸗ ſten Nordarmerikas zurückgewanderten Weſtphalen, deſſen Kulturen einen ſehr hübſchen Stand zeugten und deſſen Tiere ſich gleichfalls von den Tieren an⸗ derer Anſiedler durch gute Pfl⸗ge auszeichneten. Die⸗ ſer Mann ſprach ſich der Kommiſſion gegenüber dahin aus, daß die Erwerbsbedingungen für Land im nordarmerkaniſchen Weſten weſentlich ungünſtiger ſeien als in Poſen, ſowie daß namentlich die miß⸗ lichen Abſatz⸗ und Arbeiterverhältniſſe im amerika⸗ niſchen Weſten das Gedeihen in Farmen äußerſt erſchweren. Eine derartige Aeuß'rung läßt es unter Berückfichtigung der allgem inen Verbältniſſe in den Poſener Anſiedelungsbezitken erklärlich erſcheinen, daß, wie von 2 Anſtedlern der Kolonie Woyciechowo mitgeteilt wurde, dieſe ungeachtet der ungünſtigen Ernten der letzten beiden Jahre Erſparniſſe zu ma⸗ chen in der Lage waren. — St. Petersburg, 21. Juli. Die Cholera ſt jetzt auch im Kubangebiet aufgetreten; es kamen aſelbſt bereits 6 Cholerafälle vor. — Petersburg, 21. Juli. Cholerabericht: Am 18. Juli kamen in Aſtrachan 195 Erkrankungen und 132 Todesfälle vor, in Sartow 106 Erkrank⸗ nd 14 Todesf. In Baku iſt die Cholera in der Abnahme begriffen, am 18. Juli find dort 22 Perſonen erkrankt und 13 geſtorben. mittag haben ſich zwei Knaben, wovon der eine⸗ 11, der andere 7 Jahre zählt, eines in der Karls⸗ ruherſtraße wohnenden Bürgers heimlich von ihrer elternlichen Wohnung entfernt. Der ganze Nach⸗ mittag und Nachts bis 12 Uhr wurde mit eifrigem Suchen ſeitens der Eltern und Nachbaren zugebracht, jedoch ohne jeden Erfolg. Heute früh nun fanden die bedauernswerten Eltern ihre beſden Kinder faſt erfroren in der Nähe von Oftersheim. Dieſelben hatten in einem Straßenkanal ihr Nachtquartier ge⸗ nommen. — Waldshut. 19. Juli. Vor kurzem erſchien im Alb.⸗Bote eine Anzeige, in welcher ein Ehemann in Sch. die Mittheilung machte, ſeine Frau wäre durchgegangen und der redliche Fender moge dieſelbe behalten. Dies Inſerat bezog ſich nun auf ganz unbeſcholtene Leute, welche von jeher friedlich mit⸗ einander gelebt baben und welche durch dieſe Ner⸗ öͤffentlichung auf's ſchwerſte in ihre Ehre gekränkt wurden. Es erfolgte nun Seitens der großh. Staats⸗ anwaltſchaft hier, welche ſich mit Eifer der Sache annahm und deren Bemübungen es auch gelang, den Schreiber und Einſender des Inſerates in der Perſon des Friedrich Rüde von Schachen ausfindig zu machen. Heute kam nun dieſer Fall, wie das obige Blatt weiter mittheilt, vor der Strafkammer des hieſtgen großh. Landgerichts zur Verhandlung und wurde der Angeklagte, welcher die Thäterſchaft leug⸗ nete, aber vollſtändtg überwieſen wurde, zu 6 Mo⸗ naten Gefängniß, abzüglich 1 Monat Unterſuchungs⸗ baft, verurtbeilt. Da dieſer Fall durchaus nicht ber⸗ einzelt daſteht und es ſchon oft vorgekommen iſt, daß Anzeigen mit gefälſchter Unterschrift aufgegeben wurden. theilen wir dieſe Verurtheilung zur War⸗ nung für alle Diejenigen mit, welche Gelüſte ver⸗ ſpüren ſollten, durch derartige Machinachionen ihrer Verleumdungsſucht und Rachſucht zu genügen. — Landau, 20. Juli. Auf eine ſchreckliche Weiſe verunglückte ein Sohn des hiefigen Schlacht- hofaufſehers Roos. Derſelbe ging von der Bauß'ſchen Eiſengießerei zum Hauptbahnhof, von welchem ein Wagen die Straße daher gefahren kam. Anſtatt Straße ſtehen, ging ſchließlich rücklings weiter und gerieth unter die Räder eines um die Ecke kommen⸗ den beladenen Sandwagens, dem Fuhrmann Engel⸗ hard von Nußdorf gehörend, die ihm den Hinter⸗ BVerſchiedenes. — Schwetzingen, 20. Juni. Geſtern Nach⸗ der junge Menſch, der etwa 19 Jahre alt iſt und ſchwerhörig war, ſeinen Geiſt aus. nun dieſem auszuweichen, blieb er auf der Mitte der kopf zerdrückten. Nach wenigen Augenblicken hauchte ö E Berlin, 20. Juli. Der ſildtiſche Harten, inſpktor Mächtig wurde heute vormittag 1045 Ubr in ſeinem Arbeitszimmer im Viktoriapark von einem vor einiger Zeit entlaſſenen Arbeſter Namen Grüne⸗ berg mit einem Revolver überfallen und durch 3 Schüſſe am linken Oberarm, Unterſchenkel und Schulterblatt ſchwer v'rwundetz indeſſen geben die Verletzungen zu keinen Beſorgniſſen Anlaß. Auf den im Zimmer anweſenden Qbergärkner Klement hafſe Grüneberg den erſten Schuß abgegeben. Klement iſt am Oberarm leicht verwundet. — Nam'enloſes Unglück iſt der 16 ſtalſeniſche Gemeinden, die in der Nähe von Puyjſa gelegen und ringsum die Pouſer gruppirt find, hereinge brochen, In der Nacht vom 14, zum 15. Jul wurden fümmt. liche zu dieſen Gemeinden gehörenden Ländereſen durch ein furchtbares Unwetter vollſtändig verwüſtet, Ein heftiger. von Donner und Blitz begleiteter Orkan, der die ſtärkſten Bäume mit ihren Wurzeln aus dem Boden riß, war der Vorbote eines 10 Minuten wühr enden Hagelwetters, dem die geſammte Ernte zum Opfer fiel. Ganze Weinberge, Baumſchulen und Maisfelder wurden durch die Schloßen vernichtet; nicht nur Rebſchößlinge und Trauben, ſondern gan Stöcke gingen zu Grunde. Die Weinberge bolen nach dem Wetter einen mitleideregenden Anblick dar, Die Bewobner von Montebello, Terazza Corte, Oliva S'ſſi, Caſtano. Corvino, Sorſaska u. f. w. find buchſtäblich an den Bettelſtab gebracht. Der durch den Hagel angerichtete Schaden wird auf 3 Millionen Lire geſchätzt, kein einziger Weinbauer wor gegen Hagelwetter verſichert. Am Tage nach dem Sturm waren die Felder noch ganz weiß, und bei Mentello mußten die Schienen gefegt werden, well der nach Stradella fahrende Zuge wegen der bfelen Schloſſen nicht paſſiren konnte. Seidenſtoſſe (ſchwarze, weiße u. farbige) v. 95 Pf. bis 18.65 p. Met. — glatt, geſtreift u. gemuſterk (ca. 380 verſch. Qual. u. 2500 verſch. Farden) verſendet roben⸗ und ſtückweiſe porto⸗ und zollfrei G. Henneberg, Seidenfabrikant (K. u. K. Hofllef.) Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Briefporte nach der Schweiz. Seidene Fahnen⸗ und Steppdetkenſtoſſ', 125 Ctm. breit. 1 u der Gräfin auf. Dann ſchöpfte er tief Athem, m die leidenſchaftliche Aufwallung ſeines Herzens icht zu verraten. a Sie wandte ſich bewegt von ihm ab und trat uf den Altan des Landhauses hinaus. Mit naſſen ugen blickte fie de Landſchaft hinweg, doch ohne Sehnen und Schauen. Mit bitterer Anklage ſchweiften ihre Gedanken in die Vergangenheit zu⸗ rück. Ihr kluger Sinn hatte Alles errathen, ihre Ahnung ſie nicht getäuſcht. Ach, ſie hatte das Beſte gewollt und bezweckt, aber ihr Ziel verfehlt. Sie wollte ihr einziges und Roman glücklich machen, un das gemeinſame Wobl Beider lag ihr am Herzen — es war ihr nicht gelungen, Gott hatt es anders gewollt. Nun war Spiridia todt, der Kampf war zu Ende, aber ſie war in Frieden ge⸗ ſtorben. Gott hatte ihre Seele in ſein himmlisches Reich aufgenommen. Gräfin Antonia ſchluchzte laut. Der Vorwurf, ihre Lebensaufgabe nicht genügend erfüllt zu haben, zerriß ihr das Herz. Kummer, Trauer, Schmerz, und Reue in wechſelndem Aus⸗ druck über ihr thränenfeuchtes Antlitz. Was blieb ihr nun noch zu thun übrig, was konnte ſie noch gut machen? Sie kreuzte die Arme über die Bruſt und ſenkte den Kopf tief herab. Sie ſann und grübelte, aller⸗ hand kraufe Gedanken durchkreuzten ihr Hirn. Doch plötzlich ſtrahlten ihre Augen auf: — Nun wußte ſie (8. Dann ging ſie langſam in den Salon zurück, zu Roman. Er hatte ſich in einen Seſſel geworfen und ſtaarte träumeriſch vor ſich hin. Sie blickte ihm liebreich in die Augen und ſtrich ihm das Haar von der Stirn. „Roman,“ ſagte dunkel und leer für uns Beide, Bis zur polniſchen Grenze bleiben wir bei einander, dann trennen ſich unſere Wege. Aber nicht für lange, mein Sohn, nachher erwarten wir Dich auf Schloß Introſchin — wenn auch nicht bald, ſo doch ſpäter.“ Roman ergriff beglückt die feine weiße Frauen⸗ hand und preßte ſie heiß an ſeine Lippen. „Mama,“ fagte er — es war das erſte Mal, daß er die Gräfin ſo nannte. „Mama, ich werde beſtimmt kommen, wenn die ſchwarzen Wolken vor⸗ über find. Urber's Jahr, wenn die Veilchen blühen, werde ich bei Euch ein!“ — * * E Abermals war ein Jahr der Vergangenheit an⸗ heimgefallen und der Frühling zog wieder einmal in das polniſche Land und zwar ein Frühling, ſo ſchön, ſo wonnig und ſonnig, wie ihn auch das begehr⸗ lichſte Menſchenherz nicht beffer verlangen konnte. Um Schluß Introſchin herum hatte dieſer Lenz ohne Gleichen eine wahre Zauberpracht entwickelt. Alles war traumhaft ſchön und überall pulſirte warmes, köſtlich's Leben. Der Park prangte im friſcheſten, ſaftigſten Grün, herrliche Blumen blüthen und ſtreuten ſüß en Wohlgeruch aus, und in den ſchattigen Boskets ſangen und bauten die Vögel. Ein breiter Streifen von Vergißmeinnicht ſäumte den Rand des großen See's, auf deſſen heller, klarer Spiegelfläche ſich bereits die breiten Blätter der Waſſerroſen entfalteten. Weiche linde Lüfte wehten, der Himmel war blau und wolkenlos und die goldene Sonne hüllte die ganze Natur in ein Meer von Licht und märchenhaften Glanz. An einem dieſer ſchönen Frühlingstage herrſchte fle, „laff' uns abreiſen, hier in der Fremde iſt Alles in Schloß Introſchin eine rege Geſchäftigkeit. Es man erwartete eine große Geſellſchaft ſeiner vielen Freunde, welche dem älteſten und vornehmſten pol⸗ niſchen Adel angebörten. Für einige Tage mußte das ſtille einföemige Leben auf dem Schloſſe unterbrochen werden, — faſt eine ſo große Beränderung für das gräfliche Paar, als ob die alten todten Mognaten und Staroſten ihrer Familiengalerie plötzlich wieder lebendig geworden wären. Denn die Kwileckis halten das verfloſſene Jahr in ſtiller Trauer um Spfridia verlebt und faſt ganz ohne Verkehr mit der groß en Welt. Doch allmälig hatte ſich der Schmerz und Leſd in ſanfte Wehmuth und Re ſignation verwandelt. Graf Stanislaw war ſchon wieder ganz gefaßt und zufri⸗den und beſonders heute an ſeinem Na⸗ menstage in fröhlichſter Stimmung, Er freute ſich auf ſeine Gäſte, auf den langen entbehrten Verkehr und die Unterhaltung mit ihnen, aber am meiſten auf Roman, welchen man heute gleichfalls auf dem Schloſſe erwartete. Seine Gemahlin hatte heimlich ihre Pläne fir die Zukunft gemacht, — ſie wolte auf den Trüm⸗ mern eines zerſtörten Lebensglücks ein neues errichten, ſie wollte Roman und Jadwiga, die beiden Menſchen, die ihr ſo theuer waren, glücklich machen. Und in hellleuchtenden Farben ſtieg manch' freundliches Bild vor ihre Seele. Gräfin Antonia ſchien heute die leidvolle Ber⸗ gangenheit vergeſſen zu haben. Sie hatte den ſchwar⸗ zen Schleier und das düftere Trauerkleid abgelegt und ein ſonniges lächeln flog zuweilen über ihr ernſtes Geſicht. Muſternd und prüfend und der Dienerſchaft Befehle ertheilend wandelte ſie am Arm des Grafen von einem Prunkzimmer des Schloſſes zu dem andern. war der Namenstag des Grafen Stanislaw und (Fortſetzung. folgt.) 1 werden; i woe u hendelge f baboten. 5 Bart uffn 6 I ocren u ien bgeid indlungen ge i beben mit e Al odet l n 14 J i Bezel de Schmid deſchluß . Vorſehe W emit derb I in 18. Ju Aurntiſteran Lhuben die ge h ache ite 1 0 e dow