flaſche war geplatzt, das Kellergewölbe in Folge daſſen eingeſtürzt, Kellerläden mit den Gewänden uber die Straßen geſchleudert und ſofort ſtanden K ler, Spezereiladen und das daranſtoßende Zimmer in hellen Flammen, welche Räumlichkeiten auch ganz cusbrannten, obgleich die Beamten der gegenüber⸗ liegenden Poſt ſogleich mit mehreren Waſſerſchläuchen dem furchtbar tobenden Feuer Einhalt zu thun be⸗ flrebt waren. Leider iſt bei dem Brande der Verluſt an Menſchenleben zu beklagen. Zur Zeit der Ex⸗ ploſion befanden ſich „mehrere Kinder im Laden, von denen eines derſelben nicht mehr gerettet wer⸗ den konnte. Als die Flammen den Zutritt zum Keller geſtatteten, fand man das Kind als eine voll⸗ ſtändig verkohlte unförmliche Maſſe. Es gehörte d m Spenglermejſter Blün. Das Kind des Kaufmanns ſelbſt ſoll bereits ſeinen Brandwunden erlegen ſein. Die Frau desſelben, der Commis und der Haus⸗ burſche erhielten ebenfalls ſtarke Brandwunden und fanden Aufnahme im hiefigen Krankenhaus. — Straßburg, 11. Juli. Bei einer Kahn⸗ fahrt, welche geſtern ein aus Iſenheim in Benfeld eingetroffener Mufikverein auf der Ill unternahm, find 11 Männer, darunter mehrere Familienväter ertrunken. — Würzburg, 10. Juli. Ein furchtbares Unwetter hat geſtern in heſſiſchen und bayriſchen Rhönbezirken gehauſt. Mehrere Gebäude wurden um⸗ geweht und hunderte von Obſtbäumen entwurzelt. In mehreren Dorfgemarkungen iſt die ganze Ernte ver⸗ nichtet; beſonders ſchwer iſt das Dorf Gefäll bei Bad Kiffingen heimgeſucht worden. Aus Unterfranken, 8. Juli. Einen überaus traurigen Anblick gewähren die G markungen Götzenberg, Langenthal und Küſtenbach, wo noch vor einigen Tagen herrliche Fluren, lachende Auen, vielberſprechende Saaten geſtanden, iſt jetzt ein Chaos, wie es ſchlimmer nicht gedacht werden kann — vom Sturm zerriſſenes Erdreich, von den Kieſeln zerſchla⸗ genes Getreide, zerbrochene und entwurzelte Bäume. Die ganze Ernte auf dieſer Seite iſt total vernichtet. Wunderſchön, wie ſel ten, ſtanden die Feldfrüchte und berechtigten zu den beſten Hoffnungen und nun iſt alles dahin. Viele Thränen floſſen beim Anblick dieſer Verheerungen; viele Arme haben buchftäblich alles verloren. Vielfach liegen noch heute die Schloſſen und wird es wohl noch lange Zeit bedürfen, bis die Spuren der Verwüſtung verwiſcht ſein werden. Die Pfarr⸗ und Gemeindebeamte erlaſſen einen Aufruf, um durch milde Gaben, die Not und das Elend zu lin⸗ dern, da nur ſehr wenige verfichert find und zu den in guten Jahren kaum erſchwinglichen Grundſteuern kommen noch 70% Kirchenumlagen. Daß unter ſol⸗ chen Umſtänden die Unglücklichen mit Bangen der Zukunft und namentlich dem Winter entgegeng⸗ ſehen, iſt erklärlich. Möge denſelben ausreichende Hilfe zu teil werden! — Montbriſon, 11. Juli. Ravachol wurde heute früh 7 Uhr hingerichtet. Die Enthauptung geſchah mittels Guillotine. Ravachol rief aus, er habe etwas anzugeben, aber der Henker vollzog die Hin⸗ richtung ſof ort unter dem Rufe: „Es lebe die Re⸗ publik!“ Ravachol wies in cyniſchſter Weiſe den Bei⸗ ſtand eines Geiſtlichen zurück. L Bern, 9. Juli. Im Hafen von Ouchy am Genferſee platzte heute mittag kurz vor der Abfahrt des Damfſchiffes „Montblanc“ der K eſſel welcher ſich unmittelbar vor dem Eingang des Reſtaurants und des Salons erſter Klaſſe befindet. Der Dampf drang mit fürchterlicher Gewalt in den Salon und verbrühte alle Perſonen, die daſelbſt dinierten und zerſtörte das ganze Lokal. Bis j tzt find 19 Perſonen geſtorben, weitere 13 ſchwer Verbrannte liegen im Spital. Die Verunglückten find faſt alle Ausländer, meiſt Franzoſen und Engländer, darunter mehrere Damen und Kinder, ferner ein Pariſer Polizeikom⸗ miſſär und ein Bahnangeſtellter aus Paris. — Chriſtianſand, 9. Juli. Von geſtern Nachmittag bis heute früh wüthete hierſelbſt eine große Feuersbrunſt und zerſtörte nahezu die Hälfte des beſtgebauten Stadtteils, mehrere hundert Häuſer, darunter die „Rorges Bank“, die Sparkaſſe, das Poſthaus, das Stiftamtmannshaus, ein großes Sä⸗ gewerk mit bedeutendem Holzlager. Alles brannte bis auf den Grund nieder; von den Feſtungswerken und den Militair Etabliſements find pur die Mauern ſtehen geblieben, Viele Menſchen find obdachlos. Die dadurch betroffenen Verſicherungs⸗Geſellſchaften find zumeiſt norweglſche. Porto- No vo, 9. Juli. Die Dahomeer ſtürmten Badagny, brannten die katholiſchen Miſ⸗ ſtonen nieder und verbrannten lebendig 6 belgiſche Patres und 3 weiße Schweſtern. Kommandant Rion machte einen Ausfall, holte die Dahomeer ein und ſchlug dieſel ben nach einſtündigem Kampfe. Die Dahomer hinterließen 100 Todte und 30 Verwundete welche von den ſchwarzen Hifstruppen geköpft wurden, Rion iſt verwundet. i — Petersburg, 10. Juli, Abends. Amt⸗ licher Cholerabericht. Am 8. d. betrug die Anzahl halb derſelben ſtarben 37; in Dflis der Erkrankten in Aſtrachan 191, bon ſtarben; in Sſamara waren 8 Cholera⸗Rranke 1 Perſon ſtarb: Sſaratow 63 Cholera⸗Kranke, 16 Per⸗ ſonen ſtarben; in Zarizyn 9 Kranke; in Balu be⸗ fanden ſich in den Spitälern 180 P'rſonen, außet. ſtarben in den Spitälern 3, ebenfalls 3 Perſonen. —, St. Francisco, 10. Jul. Geſſen früh explodirte eine zwölf Meilen von der Stadt entfernte Pulverfabrik. Sämmtliche Gebäude der Gegend wurden zerſtört. Drei weiße Arbeſter und zwei Chineſen find umgekommen. — Catania, 10. Juli. Von Mitternacht bis 6 Uhr Abends geſtern machten ſich 11 Erpſhze bemerkbar. Um 1 Uhr 20 Min. Mittags bildege ſich an der Südſeite des Aetna 18 Kilometer bon Catania entfernt ein großer Spalt, welchem Loba entfließen begann. Die Lava ſchreitet schnell dor, wärts und bedroht die Ortſchaft Ningzzo in der Kommune Belpaſſo. f — Catania, 11. Juli. Im Laufe der ber⸗ floſſenen Nacht nahm ein Lavaerguß eine beunruhlg⸗ ende Ausdehnung an. Der Strom teilte ſich zwei, armig. der eine gegen Ncoloft. der andere gegen Belpaſto vordringend. Der Erſtere iſt von Melo nur ſechs Kilometer entfernt und hat bedeutenden Feldſchaden angerichtet. Im Laufe der Nacht fand auch in der Umgebung des Aetna ein ſtarkes Erp⸗ b ben ſtatt. Die Bevölkerung iſt beſtürzt, aber ruhig, Der Ausbruch iſt weniger bedeutend, als 1886. e St. Johns (Neufundland), 9. Juli. Zwel Drittel der Stadt ſind geſtern Abend durch elne furchtbare Feuersbrunſt zerſtört worden. Viele Kirchen und öffentliche Gebäude find gänzlich abgebrannt. Der Schaden wird 3 bis 4 Millionen Pf. St. ge⸗ ſchätzt. Tauſende ſind obdachlos. außerhalb derſelben Araut-Heidenſtoffe, ſchwarz, weiß, creme ꝛe. — v. 65 Pfge. bis Mk. 22.85 — glatte und Da⸗ maſte ꝛc. (ca. 300 verſch. Qual. u. Dispo) ver⸗ ſendet roben⸗ u. ſtückweiſe porto⸗ und zollfrei das Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief) Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Brieſporte nach der Schweiz. ſeine zauberiſchen Freuden kennen zu lernen. Das kam der Pani Cafimira ſehr gelegen, der Gedanke, die Götterſtadt und ihre Wunder zu ſehen, berauſchte ſie. Sie beſonn ſich nicht lange, ſondern willigte ſofort ein. Noch in derſelben Stunde ſchrieb ſie an Roman und teilte ihm ihr Vorhaben mit. Meiſterſtück weiblicher Raffinirtheit. darin an ihres Sohnes Pflichtgefühl und Edelmut. Sie wußte ihn zu überzeugen, daß ſie nach der langen, auftreibenden Krankenpflege, welche ihre Kcöͤfte vollſtändig erſchöpft hätte, ganz dringend der Erholung bedürfe. Sie beſchwor Roman, ſchleunigſt nach Mentona zu kommen, da Spiridia, der es recht ſchlecht gehe, ein Wiederſehen mit ihm wünſche. Dieſelbe wäre ſehr bekümmert über die lange Trenn⸗ ung und flehe ihn an, recht bald zu kommen. Sie bereue bitterlich die vielen Mißbelligkeiten und Zer⸗ würfniſſe mit ihm und hoffe beſtimmt, daß er ihr die letzte ſchlimme Zeit nicht nachtragen würde. Roman möge die arme Kranke nicht umſonſt hoffen und warten, und wenn er nicht käme, vor Kummer und Sehnſucht ſterben laſſen. Die letzten beiden Zeilen waren doppelt unterſtreichen. Der junge Edelmann hatte nun ein halbes Jahr ein ruhiges, doch thätiges Leben geführt und ſeinen Frieden und die alte Lebenskraft wiederge⸗ wonnen. Er war kein glücklicher Menſch, aber die tiefe Schwermut war von ſeinem Weſen gewichen. Er erwartete nicht mehr viel, aber er hatte doch reftgnirt, ſein Gemüt war ſtill. Da erhielt er den Brief ſeiner Mutter. Ihre Worte gingen wie ein Sturm durch ſeine Seele und er beſann ſich keinen Augenblick ihren Wünſchen Folge zu leiſten. Er hatte ſich die Pflicht zur Richtſchnur ſeines Handelns Platz war an ihrer Seite. Der Brief der Frau Caſimira war ein wahres Sie appelirte gemacht und wußte was ihm dieſelbe auch jetzt zu gebot. Seine Mutter war müde und erſchöpft, ſie konnte die Kranke nicht mehr pflegen, es war nichts einfacher und natürlicher, als daß er ihr zur Hülfe kam, Spiridia war ſeine Gattin, ſein Und ſie, die leidende, ſchwache Frau, ſie erſehnte ſein Kommen. Vielleicht war es ihr letzter Wunſch, grauſam wäre es, wenn er nicht ſofort an ihr Krankenbett eilte. An die tauſendfachen Kränkungen dachte Roman in dieſem Augenblick nicht mehr, ſein Sinn war zu edel dozu. So ſchnell als moglich, machte er ſeine Vorbe⸗ reitungen. Dem wackeren Inſpektor und der alten getreuen Michaelina übergab er die Schlüſſel und empfal ihrer Obhut Haus und Hof. Beide ſahen ihren gütigen jungen Herrn nur ungern ſcheiden. Noch in derſelben Nacht reiſte Roman nach dem Süden ab, doch dauerte es einige Wochen, ehe er ſein Ziel erreichte, denn in damaliger Zeit waren die Verkehrsmittel noch ſehr mangelhaft. Demunge⸗ achtet ſuchten bereits viele Kranke in der weichen, milden Luft der Reviern Heilunch ihrer mannigfal⸗ tigen Leiden. Allerdings fand man noch keine eleganten Hotels, zierlichen Villen, ſaubere Promenaden oder den vornehmen Luxus eines modernen Badelebens an dieſen unbergleſchlichen Geſtaden vor, dafür taum⸗ melte fich noch das echte lärmende genügſame und faulenzende italieniſche Volkleben in völliger Urſpring⸗ lichkeit in den uralten maleriſchen Bergneſtern und wunderlichen Städtlein umhrr, während die Land⸗ ſchaft mit denſelben entzückenden und ewig wech ſeln⸗ den Neſzen geſchwückt war, wie jetzt. Die Sonne ergoß damals wie heute ihren goldenen Lichtſtrom über waldige Höhen und ſchneeweiße Berg kuppen, über blühende Roſengarten, liebliche Orangen⸗ und Palmenheine, über hell leuchtende Kirchen und Ork⸗ ſchaften und auch über das blaue Meer, das in un⸗ zähligen, maleriſchen Buchten und Golfen dieſe po⸗ radiefiſchen Gefilde umſpült. Roman hatte endlich Mentone erreicht. Es war gegen Abend; der glühende Feuerball der Sonne ber⸗ ſank bereits in das Meer, aber die himmelblauen, okergelben und braunroten Häuſer leuchteten noch hell und glänzend aus den dunklen Cypriſſen und Pinien hervor. Die kleine Stadt war gleichſam ein⸗ gebettet in ein fchimmerndes duftetendes Blumen⸗ und Blöttergewirr, aus welchem Citronen, Orangen und Mandarinen winkten. Da neigten ſich könig⸗ liche Palmen über die alte mit Epheu umzogene Befeſtigungsmauer, dort kleterte das grazöſe Ge⸗ zweig des Pfefferbaumes über die Dächer, da rankten fich blühende Roſen um Fenſter, Bildfiöcke und Lauben, da waren große Beete mit Maiglöckchen, Veilchen und Nareiſſen bedeckt, während immergrünes Geſträuch überall wild empor wucherte. Wie ein Königkind mit allen Reizen geſchmückt lag das lieb⸗ liche Mentone zwiſchen dem blauen Meere und der hohen Bergwand Cap Martin, das wie ein Rieſe in die Lüfte ragend, es vor jedem rauhen Luftzug beſchützte. In den Straßen und Gaſſen des Skädtchens herrſchte noch ein rühriges Treiben. Wie überall im Süden wurde hier im Freien gekocht, gearbeitet. ge⸗ ſchwotzt, gelärmt und nach Kräften herum gelungert. Das ganze Familirnleben ſpielte ſich ungenirt offent⸗ lich ab. Da ſtand eine junge Mutter mit ihren hüb⸗ ſchen, aber keineswegs ſauberen Sprößlingen und briet ihre Fiſche in Oel. 95 (Fortſetzung folgt.) denen 32 ö ung 2 n ft 1 ng 0 bott werde 0 0 % Jpſen 125 dat 1 80 2 5 Abit Ant 0. Outs abhuge l, Nan * 110 nen 4 aehung det + lte g a in ichen 1 Ui e die el lbe enen, den! 0 L928. Vor daubung den 1 II ———ů——— 91 a a Mir list se eg ung den a deſlbe eig Kann vnn ſalche in Mär Jüt amel ind d