Atanl. iter. I * e 5.3 b u fahluihe d fand. — 1 3 m 9 Uhr 4, ö ausetotprlſn d bitten un fall. lia. n auh luis, II 11 1 dl. — Katt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Moliter, Ladenburg. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Aittwoch den 6. uli Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Seſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. C TTT Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1892 Nr. 54. » Aufgepaßtl s as Henſel's Univerſaldünger betrifft, ſo be⸗ rußt derſelbe auf ſo wunderlichen Anſchauungen, daß er kaum ernſt zu nehmen iſt; auch ſcheint er ganz nach Belieben des Fabrikanten in ſehr ver⸗ ſchiedenen Mengenverhältniſſen der Beſtandteile darge⸗ ſtellt zu werden, obgleich er immer unter demſelben Namen, allerdings zu verſchiedenen Preiſen, als Henſel's Univerſaldünger oder Henſel's Univerſal⸗ Mineraldünger ausgeboten und in den Handel ge⸗ bracht wird. Die weſentlichen Beſtandteile find Granit oder Porphyrpulver (Staub auf der Straße der Nautenmühle) und kohlenſaurer Kalk; dieſem Pulver war in dem erſten von J. Schmitt in Bu⸗ benheim (Rheinpfalz) dargeſtellten Fabrikat etwas Torferde und eine nicht unbedeutende Menge von kellweiſe aufgeſchloſſenem Phosphorit beig⸗miſcht. Holenke in Speier fand darin durchſchnittlich 8,92%, etwas zur Hälfte in Waſſer lösliche Phospborſäure und berechnet den Geſammidüngerwert des Fabrikats zu M. 1.40 per Zentner gegenüber dem wirklichen Verkaufspreiſe von M. 3.50 („eclatan⸗ teſten Beweiſ “)* ö ö Ein anderes Präparat aus derſelben Fabrik und ebenfalls als „Univerſaldünger“ für M. 3.50 per 50 Kilo verkauft, enthielt nach P. Wagner in Darmſtadt ziemlich dieſelbe Menge Geſamt⸗Phos⸗ phorſäure, namlich 7.97 o, aber davon nur 0,97% im waſſ rlösſichen, das Uebrige im unaufgeſchloſſenen Zuſtande. Nach Wagner b⸗trägt der Geldwert dieſes Univerfaldüngers nicht mehr als böchſtens 60 Pfg. per Zentner. („Todeszuckungen“).“ Noch geringhaltiger haben Linn u. Co. in Biebrich a. Rh. den Henſel'ſchen Univerſaldünger dargeſtellt; ſie ſetzen nach eigener Erklärung zu 100 Teſlen Granitpulver und 200 T. kohlenſaurem Kalk die beſcheidenen Mengen von 5,8 bis 6 T. Phos⸗ phorſäure in Form von unaufgeſchloſſ nem Phos⸗ phorit, ſowie außerdem 5 T. ſchwefelſauren Kalk und 5 T. Viehſteinſalz hinzu und verkaufen dieſes Gemiſch, worin kaum 20, an unlöslicher Phos⸗ phorſäure enthalten find, für 2 Mk. per Zentner. (jungfräuliche Erde“). Da Henſel in ſeinen Schriften ſelbſt erklärt, daß das Erdreich durchſchnittlich Phosphorſäure ge⸗ Wfifſtraftſprüche von Düngerlehrer J. J. Scoka. (Ladenburger Wochenblatt No. 48, 49 und 50. 3 nug enthalte für den Bedarf der Pflanze und das, was in den Superphosphaten ſo günſtig wirkt, in hervorragendem Maße nur der ſchwefelſaure Kalk ſei („Urſtoffe “)“ —, ſo war zu erwarten, daß man ſehr bald den betreffenden Dünger noch einfacher als bisher präparieren würde. In der That wird derſelbe itzt oft ohne allen Zuſotz von Humus oder Torferde und von Phosphorit dargeſtellt und auch Württem⸗ berg iſt mit einer ſolchen Fabre beglückt worden, indem ſeit kurzem in Tettnang eine Firma W. Zwerger, „Fabrik Henſel'ſcher Mineraldünger“, ſolchen „zur Frühjahrsdüngung von Hopfen, Hafer, Gerſte, Kartoffeln etc. empfi⸗blt per Zentner zu 2.50 Mk. mit Borgfriſt“. Auch höſt man, daß dieſes Fabrikat unter Umſtänden noch billiger abgegeben wird, ſelbſt zu Mk. 1.50 per Zentner, was aber ſelbſtperſtänd⸗ lich immer noch viel zu teuer iſt, da die Wirkung für die Vegetation kaum eine andere ſein kann, als die einer gleichen Qualität von gewöhnlichem Mergel. Die Anolyſe einer der hieſigen Verſuchsſtation zur Begutachtung zugeſchickten Probe ergab: Feuchtigkeit 1 5 8 5,07% Unlösliches Geſteinspulver 28,60 „ Kohlenſaurer Kalk 5 49,05 „ Schwefelſaurer Kalk 8 15,82 „ Magnefio, Eiſenoxyd ꝛc. 1.46 „ I00. 00 Es iſt unnötig, über ein Fabrikat, welches als „Univerſaldünger“ nicht die geringſte wiſſen⸗ ſchaftliche Grundlage hat, weitere Worte zu verlieren. Jedoch wird es dielleicht als Warnung vor dem Ankauf eines ſolchen Fabrikates dienen lönnen, wenn ich aus der Zeitſchrift des landwirtſchaftlichen Vereins für Nheinpreußen 1892 Nr. 5 einige, auf die eigen⸗ thümlichen Anfichten Henſel's bezügliche Bemerkungen mitteile. Es heißt dort im Fragekaſten: Frage: In unſerer Gegend werden Druck⸗ ſchriften über Henſel's Univerſaldünger und deſſen Ansichten über das Leben viel verbreitet. Was halten Sie von ſeinen, wie mir ſcheint, ſinnloſen Anfichten? („Keulenſchläge “). Antwort: Nach unſerer Anficht vermögen die Druckſachen von Henſel einen Schaden unter der ländlichen Bevölkerung nicht anzurichten denn wer deſſen Anſchauungen ſich zu eigen macht und durch Ankauf ſeines Düngers — im Weſentlichen aus gemahlenen Feldſteinen (Granit, Feldſpat c.) be ⸗ ſtehend — auf natürlichem Wege die ſoziale Frage zu löſen“ glaubt, dem iſt nicht zu helfen. Die An⸗ ſichten Henſel's über die Ernährung der Pflanzen und ihre Entſtehung find ſo grundfalſch, daß wir dieſelben unmoglich eingehend beſprechen können. Dieſe, ſowie ſeine grundloſen Anſchuldigungen gegen die Verſuchsſtationen dienen ſelbſtverſtändlich dazu, willige Käufer („Eisbären“)“ für den nach ſeinen Re⸗ zepten hergeſtellten Mineraldünger zu finden. Hen⸗ ſel's Ideen gründen ſich auf der naturww ſſenſchaft⸗ lich völlig falſchen Annahme, daß Tiere und Pflan⸗ zen durch „Urzeugung fich bilden können, ohne daß Eltern der betreffenden Tier⸗ und Pflanzengattungen Anlaß zu ihrer Entſtehung gegeben haben.“ So ſoll J. B. Granit (ein gewöhnliches Felsgeſtein) in Bir⸗ ien, Eichen, Apfeldäume, Gras, Klee, Getreide, Kartoff⸗In u. . w. ſich verwandeln können (. Henſel „Mineraliſche Düngung, der natürliche Weg zur Löſung der sozialen Froge“ S. 12) ( liegt röchelnd am Boden“) — Baumkinde kann ſich in Moos verwandeln, Trüffeln und Morcheln läßt Henſel aus dem feuchten Material der Wurzelrinden durch Ut⸗ zeugung hervorgehen, die Phyllorera wird „urge⸗ zeugt“ aus dem Wurzelſaft der Reben, der Korn⸗ wurm aus dem Getreidekorn, die unter der Rinde alter Obſtbäume im Frühjahr hervorkriechenden In⸗ ſekten find entſtanden aus einer Verbindung der Frühlingswärme mit dem aufſteigenden Saft der Büume, die Blattläuſe läßt er mit Hilfe von Elek⸗ trizität entſteh'n, Pocken u. Diphteritis kommen dei den Menſchen daher, daß die Kühe kalkarmes Heu freſſen. — Stallmiſt iſt n chteilig für Kartoffeln, Raps, Rüben u. ſ. w., der ſchädlichſte Beſlandteil des Stallmiſtes iſt nach Anficht von Henſel das Am⸗ moniak, die L hre von Stickſtoffbedarf der Feld⸗ früchte ein Schwindel, der ſchon unabſehbares Unheil ſtiftete. Hiermit genug. Vorſtehendes dürſte genügen, um nachzuweiſen, welche Anforderungen Henſel an din geſunden Menſchenverſtand ſtellt. Beſcheidene Anfrage „zur Aufklärung und Belehrung vom Irrtum und Wahn.“ Wo iſt hier oder in der Umgegend das „ſiegreich behauptete Feld“ zu finden, auf dem „trotz aller boͤfen Anfeindungen“ der natürliche Mineraldünger durch ſeinen „garantirt nachhaltigen Erfolg als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen“ iſt, wo ſtatt „20 Ztr. Hafer deren 50 Ztr. dom einem Morgen zu ernten“ find? Die 32 Roman von Johanna Berger. Je toller und lauter der Spectakel hinter ihm herraſte, deſto mehr bemühte ſich der alte Wytel, ſeinen Peinigern zu entlommen und das Stadtthor zu erreichen. 8 An der alten Backſteinmauer kehrte die wilde Rotte um, denn die Nicht brach au. Das Wüthen des Sturmes, das unh⸗imliche Schneetreiben hatte nachgelaſſen und der Mond ſchien hell. Bäume und Sträucher warfen lange Schatten über den Weg. Wie im Traume ſtolperte der Alte auf der einſamen Landstraße vorwärts und erreichte endlich faſt aihemlos und in Schweiß gebadel die Nochuscapelle. Walſaßrt nach Senſtochau. Doch nun war es mit ſeiner Kraft zu Ende, er mußte ſich mit beiden Armen an eine der verkrüppel⸗ ten Kiefern klammern, um nicht vor Erſchoͤpfung umzufinken. Von den grauen Bärten des Baumes ſtürzte eine Schneelaſt auf ſein unbedecktes Haupt und eiſige Kälte durchſchauerte ihn. Mit halb erloschenen Augen ſuchte er unficher umher, bis er den kleinen, weißen Hügel erblickte, welcher die Ueberreſte von Jadwiga's Mutter bedeckte. Nachdem er ſich ein wenig erholt hatte, ſchwankte er zum Kirchhof hinüber. Er brach aber vor dem Grabe wieder zuſammen und lehnte den Kopf an den Stamm des kahlen Weißdornbuſches, der zu Häupten deſſelben ſtand. Ach der Kopf, der arme Kopf, er war ihm heute ſo wüſt und ſchwer und in den Schläfen pochte und klopfte es wie mit eiſernen Hämmern. Dabei die furchtbare Müdigkeit, die ihm wie Blei in den Gliedern lag. Und weshalb war er denn eigentlich in der eifigen Winternacht auf den ſpukhaften Kirchhof ge⸗ wandert? Was wollte er nur hier ? Ja, was wollte er? Dieſe Gedanken wirbelten wie ein Kreiſel in ſeinem Kopfe umher, er konnte ſich nicht beſinnen; mit halb blödem Ausdruck hingen ſeine Blicke wie gebannt an dem Grabe, bis endlich langſam, all⸗ mälig etwas in ihm aufdämmerte. Und nun taſt ten und ſuchten ſeine ſteif gefrotenen Finger in allen Taſchen umher, bis ſie die gewe hten Kerzen erfaßten. Er betrachtete fie ein paar Augen ⸗ blicke mit nickendem Haupte und drehte ſie hin und her. Dann flog ein ſchmerzliches Lächeln um den